Als ausgebildeter Tischler hat Kurt Soiron mit Leidenschaft Holz, metallene Formen, Steine und Gräser zu Objekten vereinte oder eine von der Natur gezauberte Form allein in den Vordergrund gestellt. Die Refrather Galerie Schröder und Dörr widmet dem 2015 verstorbenen Künstler, der auch in Haus Blegge aktiv gewesen war, eine Gedächtnis-Ausstellung.

„Wenn Kurt unterwegs etwas entdeckte, das seine Fantasie anregte, musste er die Dinge mitnehmen, egal wie voll die Ladefläche des Autos auch war“ erzählt Walter Jansen während der Vernissage zur Gedenk-Ausstellung des im Jahr 2015 verstorbenen Künstlers Kurt Soiron.
Walter Jansen, Freund und Künstlerkollege, erinnert mit intensiven Worten an den verstorbenen Künstler, der als ausgebildeter Tischler mit Leidenschaft Holz, ebenso metallene Formen, Steine und Gräser zu Objekten vereinte – oder eine von der Natur gezauberte Form allein in den Vordergrund stellte.
„Die Idee ist das Zentrum des kreativen Prozesses. Sie allein verdient es, Kunst genannt zu werden“, heißt es weiter in den Erinnerungen zu Kurt Soiron. Seine Werke werden mit dem Titel „Erlebniswelten für Entdecker“ nach längerer Ausstellungspause (Corona bedingt), in der Refrather Galerie Schröder und Dörr bis 14. Mai gezeigt.

Soiron arbeitete phantasievoll mit Holz. In der Galerie ragen Steelen in die Höhe, tragen Holzstücke in unterschiedlichster Formgebung. Würde ein kräftiger Windstoß durch die Räume gleiten, vielleicht würde es ihm gelingen, die starken Steelen in zarte Schwingungen zu versetzen. Denn sie wirken keineswegs starr.
Schwingungen finden sich überhaupt in zahlreichen der Holzformen wieder, ebenso in den Fundstücken, die den Betrachtenden anregen genauer zu schauen.

Unmittelbar im Eingangsbereich der Galerie entdeckt man eine große Tafel. Und die Gedanken kreisen sofort um den Begriff „Schrift“. Die Neugierde ist geweckt, man will lesen, die Botschaft erfahren. Aber was ist das?
Was wie Buchstaben aus der Ferne blitzt, stellt sich als Irrtum heraus. Es gibt keine geschriebene Botschaft. Vielmehr offenbart sich hier eine phantasievolle Folge kleinformatiger, metallener Formen. Sie verbinden sich zu einer „Geheimschrifttafel“.
Und so entfalten zahlreiche der Arbeiten eine zarte Anziehungskraft, ob aus Holz oder Metall, ob in Form aufgereihter kleiner, gewundener „Figuren-Details“ oder als farbige Metallebenen, die wie eine Wandverkleidung die Säule der Galerie umhüllen.
Kurt Soiron, „Erlebniswelten für Entdecker“
Galerie Schröder und Dörr
Wingertsheide 59, 51427 Bergisch Gladbach/Refrath
Tel. 02204 / 6 41 70
e-Mail: schroeder-doerr@netcologne.de
Dauer der Ausstellung: bis 14. Mai 2022.
Dienstag bis Freitag 14 – 18.30 Uhr
Samstag von 11 bis 14 Uhr.
In den Osterferien 10. bis 18 April, ist die Galerie geschlossen.
Am Sonntag, 24. April, 15 Uhr wird zu einer Art-Entdeckungsreise in die Galerie eingeladen. Freund und Künstlerkollege Walter Jansen wird Reiseleiter sein.
Durch menschliche Arbeit schon geadelte Materialien, wie z. B. Leder, Bleche, Gussstücke, Balken, sind wesentliche Fundamente seiner Arbeiten. Er achtet die durch Arbeit in das Material hinein gegebenen Energien. Aber auch das durch die Natur Geformte wird zu seinem Material.

Steine, Hölzer, Zweige, Gräser erhalten eine neue Bestimmung, einen neuen Wert. Und so werfen in einer Arbeit metallene Rädchen, Stifte (an ein Uhrwerk erinnernde Gestaltung), ein Schattenspiel in die filigrane Zusammenstellung auf strahlendem Weiß.

Kurt Soiron lebte in Immekeppel. Er führte einige Jahre die arbeitstherapeutische Werkstatt in der Schlossparkklinik „Haus Blegge“ und half aus der Bahn geworfene Menschen wieder wichtige Lebens- und Arbeitsrhythmen umzusetzen.
Hier setzt auch das künstlerische Wirken Kurt Soirons an. Er misst den Ergebnissen schöpferischer Prozesse einen hohen Stellenwert zu.

Zur Ausstellung ist eine Sonderedition von 10 Unikaten der „Schwarzen Assemblagen“ erschienen.