Durch das neue Angebot „Erste Hilfe inklusiv“ sind erstmals 20 Menschen mit Behinderung zu Erst-Helfer:innen ausgebildet worden. Da das übliche Kursangebot durch die Abläufe und Rahmenbedingungen nicht auf die Bedürfnisse behinderter Menschen zugeschnitten ist, hatte der CBF dafür eine eigene Schulung entwickelt.
Die Mitarbeiter:innen des „Club behinderter Menschen und ihrer Freunde“ (CBF) haben immer wieder die Erfahrung gemacht, wie groß das Interesse behinderter Menschen ist, anderen Menschen im Notfall auch helfen und die entsprechenden Fertigkeiten von Erst-Helfenden erlernen zu können.
Leider blieb es bisher nur beim Wunsch. Denn die üblichen Kursangebote sind in der Regel nicht geeignet, weil die Abläufe und Rahmenbedingungen nicht auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. So sind gehörlose/hörbehinderte und blinde/sehbehinderte Menschen häufig von vornherein ausgeschlossen.
Der CBF ist der Auffassung, dass zur Teilhabe behinderter Menschen selbstverständlich auch gehört, nicht nur bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen, sondern etwas zurückgeben, selbst also auch anderen Menschen helfen und sich hierfür qualifizieren zu können.
Kooperation mit den Maltesern
Mit seinem Angebot „Erste Hilfe inklusiv“, das in Kooperation mit dem Malteser Hilfsdienst e. V. – Schulungszentrum Köln stattfand, und finanzieller Unterstützung des Landes NRW hat er diesem Anspruch entsprochen.
So nahmen 20 Personen mit und ohne Behinderung im Dezember 2022 am ersten Angebot dieser Art im Kreisgebiet erfolgreich teil und wurden zu Erst-Helfenden qualifiziert. Sogar aus Köln kamen die Teilnehmenden.
In zwei Gruppen wurde an jeweils zwei halben Tagen in lockerer und respektvoller Atmosphäre konzentriert das theoretische Wissen erarbeitet und anschließend das Erlernte praktisch angewendet.
Es wurden beispielsweise Verbände gewickelt, Unfall-Opfer versorgt und wiederbelebt und die Funktionsweise und Anwendung des vorhandenen Defibrillators besprochen. Für die behinderten Teilnehmenden waren erfahrene Assistenzkräfte, für zwei hörbehinderte Teilnehmende waren zwei Gebärdensprachdolmetscherinnen anwesend.
Es waren zwei rundum gelungene Schulungstage. Aber ohne den Mut des Kölner Schulungszentrums der Malteser, sich auf das ungewohnte Konzept einzulassen, wäre das nicht gelungen. Hierfür und für die Unterstützung durch das Land NRW sind wir sehr dankbar.