Vorplatz und Pfarrhaus der Kirche Sankt Johann Baptist in Refrath, Foto: Thomas Merkenich

In dreifacher Hinsicht treibt ein neues Projekt der Katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist die Integration voran: Es bietet Kinderbetreuung parallel zu laufenden Integrationskursen, schafft Arbeitsplätze für geflüchtete Frauen und qualifiziert diese mit einer zusätzlichen Ausbildung. Vorgestellt wird das Projekt am Sonntag bei einem Benefizkonzert, wo weitere Spenden gesammelt werden.

Viele Geflüchtete mit Kindern können nicht an den Integrationskursen zum Erwerb der deutschen Sprache teilnehmen, weil während des Unterrichtes niemand auf ihre Kinder aufpasst. Die Integrationskurse werden über das Jobcenter finanziert, die Betreuung der Kinder nicht. Die Kindertagesstätten sind aber hoffnungslos überfüllt. Das trifft zur Zeit vor allem geflüchtete Frauen aus der Ukraine. Ohne ausreichende Deutschkenntnisse haben sie keine Chance auf Ausbildung und Job in Deutschland.

Um dies zu ändern, startet ab November in der Katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist (Refrath) ein Flüchtlings-Musterprojekt: Während zwei Frauen mit pädagogischem Hintergrund auf kleine Kinder aufpassen, büffeln gleich nebenan die Mütter und Väter der Kinder im Klassenverband die deutsche Sprache.

Der Kurs findet viermal in der Woche jeweils vormittags statt und dauert etwa ein Jahr. Beaufsichtigt werden, entsprechend den Vorgaben des Jugendamtes, acht Kinder.

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Spenden ermöglichen Kinderbetreuung beim Integrationkurs

Um geflüchteten Müttern mit Kindern im Vorschulalter den Besuch eines Integrationskurses zu erleichtern, haben die Indus Holding AG, die Gemeindemitglieder von St. Johann Baptist Refrath und die Bethe-Stiftung zusammengelegt: Über 30.000 Euro stehen künftig für die Kinderbetreuung während eines ausgewählten Kurses bereit. Als Betreuungspersonal sollen Geflüchtete mit…

Arbeit und Ausbildung

Hierzu hat die Katholische Kirchengemeinde nun zwei geflüchtete Frauen eingestellt. Das Besondere: Parallel zu ihrer Betreuungstätigkeit werden die beiden Frauen nachmittags an einer Ausbildungsmaßnahme teilnehmen, die über eine Dauer von acht Monaten die Qualifikation zur Tagespflegeperson ermöglicht. Arbeit und Ausbildung finden also gleichzeitig statt.

Benefizkonzert für Integrationskurs mit Kinderbeaufsichtigung
Pfarrkirche St. Johann Baptist in Refrath
Sonntag 22. Oktober, 17 Uhr
Erstes Kölner Akkordeon-Orchester

Die beiden Betreuerinnen werden kommenden Sonntag bei einem Benefizkonzertes in der Pfarrkirche St. Johann Baptist in Refrath, der Gemeinde vorgestellt: Tatjana Slyvianchuk (40, Mutter von 2 Kindern) floh nach dem russischen Angriff aus der Ukraine, Iman Choulk (40, Mutter von 3 Kindern) stammt aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Frau Slyvianchuk und Frau Choulk verdienen künftig eigenes Geld und werden dabei zu Kindertagespflegemüttern ausgebildet.

Spendenaufruf

Das Projekt erfordert einen Etat von ca. 50.000 Euro für ein Jahr. Hauptkostenfaktor ist die Festanstellung der beiden Kinderbetreuerinnen und die Bezahlung ihrer Ausbildungskosten.

Ein Teil der Kosten wird über Spenden abgedeckt. Den Auftakt der Spendenphase bildet das Benefizkonzert am kommenden Sonntag. Die Bethe-Stiftung hat sich bereit erklärt, eingehende Spenden bis in Höhe von 8.000 Euro zu verdoppeln. (Einzelspenden maximal 2.000 Euro). Die Spendenaktion der Bethe Stiftung beginnt am 22. Oktober 2023 und dauert drei Monate, also bis zum 22. Januar 2024.

Spendenkonto der Kath. Kirchengemeinde St. Johann Baptist
DE24 3705 0299 0313 0004 54
Stichwort: „„Projektkostenstelle Kinderbetreuung 1900003007“
Details siehe Flyer unten.

Gemeinnütziger Träger der Maßnahme ist die Katholische Kirchengemeinde St. Johann Baptist. Die Pfadfinder der DPSG, Stamm Widukind, stellen Räumlichkeiten mietfrei zur Verfügung. Die Volkshochschule Bergisch Gladbach bietet den Integrationskurs mit Kinderbeaufsichtigung im Gemeindezentrum an.

Finanzielle Unterstützung erfolgt zudem durch das Bundesprogramm „Integrationskurs mit Kind“. Die Bewilligung der Fördermittel (ca. 20 Prozent der Gesamtkosten) des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Bundesministerium des Inneren für dieses Projekt ist vor wenigen Tagen eingetroffen. 

Die Firma Indus Holding hilft zudem mit einer Spende von 15.000 Euro. Unterstützt wird das Projekt auch von der „Aktion Neue Nachbarn“, des Erzbistums Köln im Rheinisch Bergischen Kreis.

Flyer Spendenaufruf: Integrationskurs mit Kinderbeaufsichtigung


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