Symbolbild für den verzögerten Ausbau: 15 Plätze wurden im Anbau der Kita Zum Frieden Gottes neu geschaffen, mit drei Jahren Verspätung.

Ausbau von Kita- und OGS-Plätzen, Ausweitung der Betreuungszeiten, niedrigere Elternbeiträge: Das damalige Ampel-Bündnis im Bergisch Gladbacher Stadtrat hatte sich 2020 für seine Amtszeit viel vorgenommen. Gut vier Jahre später, zum Start des nächsten Wahlkampfes, machen wir eine Bestandsaufnahme zum Thema Kinderbetreuung: Was haben Bürgermeister Frank Stein, Grüne, SPD (und FDP) umgesetzt? Welche Probleme bestehen?

Es mutet geradezu märchenhaft an: Kitas und Tagespflegeeltern, die Kinder in einem Zeitfenster von 6.30 Uhr bis 18 Uhr betreuen. Für Kinder, deren Eltern im Schichtdienst arbeiten, soll es sogar noch ausgedehntere Öffnungszeiten geben. Und das auch noch möglichst wohnortnah und kostenlos. OGS-Plätze sind für alle Kinder vorhanden.

+ Anzeige +

Diese für Familien paradiesischen Zustände entstammen keinem Märchen, sondern dem Koalitionsvertrag der ehemaligen Ampel aus SPD, Grünen und FDP in Bergisch Gladbach. Unter dem Titel „Kräfte bündeln – Bergisch Gladbach kann mehr“ stellten die drei Parteien es im Herbst 2020 vor. 

Längst ist dieses Bündnis Geschichte. Im September stehen wieder Kommunalwahlen an, werden unter anderem ein neuer Bürgermeister und neue Mitglieder für den Stadtrat gewählt. Nun ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen und in einzelnen Themenfeldern eine Bestandsaufnahme zu machen.


Welche Themen sind Ihnen bei der Kommunalwahl in GL am wichtigsten? Welche Fragen sollen im Wahlkampf beantwortet werden?
Das wollen wir vom Bürgerportal verstehen. Wir machen Ihre Stimme hörbar und Ihre Themen sichtbar. Bitte machen Sie mit!


Zu wenige Plätze trotz Rechtsanspruchs

Beim Thema Kinderbetreuung hakt es an vielen Stellen: Es gibt nach wie vor nicht genügend Plätze für alle Kinder – das betrifft sowohl Kindertagesstätten als auch Offene Ganztagsschulen. Und das, obwohl der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz in NRW bereits seit 2013 existiert. Ab dem kommenden Jahr gilt der Rechtsanspruch auch für den Offenen Ganztag.

Im Koalitionsvertrag werden Kitas, Großtagespflegen und Tageseltern neben Schulen als „wichtigste Bildungseinrichtungen“ bezeichnet, die „bedarfsgerecht bereitgestellt werden“ müssen. „Das bedeutet weiteren Aus- und Neubau in diesen Bereichen“.

Diese Aussage ist sehr vage. Fakt ist, dass es nach wie vor nicht genügend Kita-Plätze gibt, der Bedarf von Eltern also nicht gedeckt wird. 

Viele Kita-Plätze fehlen

Wenn man die zuletzt von der Verwaltung vorgelegten Zahlen zugrunde legt, fehlen im kommenden Kindergartenjahr 2025/26 insgesamt 593 Plätze in Kitas und in der Tagespflege. Immerhin: Bis Sommer 2026 sollen 190 neue Kita-Plätze geschaffen werden – wenn alles nach Plan läuft. Aber die geplanten Neubauprojekte haben sich bereits in der Vergangenheit immer wieder verzögert. Zum aktuellen Stand der Projekte kommen wir später noch.

Mehr zum Thema

Kita-Engpass: In diesen Stadtteilen ist der Mangel besonders groß

Für das kommende Kita-Jahr plant Bergisch Gladbach mit weniger Betreuungsplätzen als im Vorjahr – obwohl die Stadt einige neue Kitas baut. Diese Bauprojekte haben sich aber verzögert oder liegen ganz auf Eis. Auch der Fachkräftemangel verzögert den Ausbau der Kita-Kapazitäten. Für das nächste Jahr fehlen daher mehr als 500 Plätze.

Betreuungszeiten werden gekürzt

Weiter heißt es im Koalitionsvertrag: „Wir wollen, dass es einige Kitas und Tagespflegeeltern gibt, die von 6.30 bis 18.00 Uhr Betreuung anbieten. Zudem soll es in jedem großen Stadtteil eine Kita oder ein alternatives Versorgungsangebot geben, die/ das längere als die oben genannten Öffnungszeiten hat, um auch Eltern in Schichtarbeit (z.B. Polizei, Pflege) eine Betreuungsangebot machen zu können.“

Die Realität in Bergisch Gladbach ist eine andere: Viele Kitas können aus Personalnot schon seit langem nicht einmal mehr die vertraglich vereinbarten Betreuungszeiten einhalten. Eltern müssen ihre Kinder früher abholen, teilweise schon um 14 Uhr, weil es nicht genügend Fachkräfte gibt, die die Kinder betreuen können.

Gruppen müssen schließen oder werden zusammengelegt, Angebote und Aktivitäten fallen aus, manche Kitas betreuen Kinder nach einem Rotationsprinzip nur noch an ausgewählten Tagen: An einem Tag darf die eine Gruppe Kinder kommen, am nächsten eine andere.

Mehr zum Thema

Kein Personal: AWO-Kita Kunterbunt betreut Kinder nur noch jeden zweiten Tag

Der Mangel bei den Erzieher:innen zeigt massive Auswirkungen: Die Kita Kunterbunt der AWO in der Hans-Zanders-Straße streicht Anfang Februar den Betreuungsumfang auf die Hälfte zusammen. Eltern protestieren scharf: Berufstätige müssen nun ad hoc eine Lösung finden. Der Elternbeirat befürchtet, dass es nur die Spitze des Eisbergs ist – und startet eine Umfrage unter den Eltern.

Tatsächlich öffnet ein Großteil der Kitas (regulär, also wenn nicht gerade Notbetrieb herrscht) um 7.30 Uhr, einige bereits um 7 Uhr, andere erst um 8.15 Uhr. Ein Großteil der Einrichtungen schließt um 16 oder 16.30 Uhr, nur wenige bieten eine Betreuung bis 17 Uhr an. Auf Nachfrage teilt die Stadt mit, dass ihrer Kenntnis nach keine Kita vor 7 oder nach 17 Uhr Betreuung anbietet. 

In der Kita St. Felix in Frankenforst gibt es seit einigen Monaten ein Modellprojekt: Einmal in der Woche werden dort Kinder von 16 bis 18 Uhr von Ehrenamtlichen betreut. Das Bürgerportal hat über dieses Modell ausführlich berichtet.

Mehr zum Thema

„Rabe Kiki“ gibt Kindern und ihren Eltern mehr Zeit

Statt Öffnungszeiten zu kürzen, geht eine Kita in Frankenforst den umgekehrten Weg: Die Kinder werden dort bis 18 Uhr betreut – bislang einmal pro Woche. Das Modellprojekt könnte auf weitere Tage und Kitas in Bergisch Gladbach ausgeweitet werden. Dafür werden dringend Menschen gesucht, die sich ehrenamtlich engagieren. Wir haben uns dieses revolutionäre Konzept angeschaut.

Bergisch Gladbach betreibt keine Kitas

Im Koalitionsvertrag wird eine Bergisch Gladbacher Besonderheit angesprochen: „Der Aufbau kommunaler Kitas wird nicht ausgeschlossen“, heißt es. Die Stadt selbst betreibt – anders als die meisten anderen großen Städte – keine Kitas. Die Trägerschaft übernehmen Wohlfahrtsverbände wie der Caritasverband, die Arbeiterwohlfahrt (Awo), das Diakonische Werk, das Deutsche Rote Kreuz, Kirchengemeinden sowie Elterninitiativen. 

Das Thema kam in den vergangenen Jahren immer mal wieder auf, auch im Zuge der Neubauprojekte und der Suche nach Trägern für diese Einrichtungen. Doch bislang wurde nichts unternommen oder geplant. 

Mehr zum Thema

Stadt rudert bei Kita-Trägerschaft zurück

In einer Stellungnahme geht die Stadtverwaltung auf die Kita-Krise ein, nennt aber bei den wesentlichen Punkten keine Vorschläge, die rasche Entspannung beim Betreuungsproblem bringen. Weder für akut von der Kita-Krise betroffenen Familien, noch bei der Trägerschaft. Hier fällt das Rathaus gar hinter Vorstöße von Bürgermeister Stein und Beigeordnetem Migenda zurück, die die Stadt als Kita-Träger ins Spiel gebracht hatten.

Elternbeiträge für die Kinderbetreuung

„Langfristig soll die Kinderbetreuung in Bergisch Gladbach kostenlos werden“, hatte das Ampelbündnis angekündigt – und in einem ersten Schritt versprochen, die Elternbeitragssatzung zu überarbeiten. Untere Einkommen sollten dadurch entlastet werden. Für die Betreuung in der Tagespflege, Kita und OGS fallen für die Eltern Gebühren an, die sich nach der Höhe ihrer Einkommen richtet. 

Tatsächlich hat das Bündnis einige Entlastungen durchgesetzt: Unter anderem müssen Eltern mit einem Einkommen unter 40.000 Euro keine Beiträge für die Betreuung mehr zahlen (vorher galt das nur für Einkommen unter 20.000 Euro). Dafür müssen Eltern mit höheren Einkommen (oberhalb von 130.000 Euro) mitunter deutlich mehr zahlen.

Mehr zum Thema

Eltern mit hohem Einkommen müssen mehr für Kita zahlen

Auf die Verdopplung des Freibetrages und die Umstellung des Einkommensbegriffs folgt der 3. Schritt der Neuordnung der Kita-Beiträge: Es gibt eine Reihe neuer Einkommensstufen oberhalb von 130.000 Euro, für sehr gut verdienende Eltern wird es teurer. Die CDU wirft der Ampelkoalition Umverteilung (und einiges mehr) vor, die Ampel versteht es als Entlastung der Schwächeren.

Ausbau der OGS-Plätze

Offene Ganztagsschulen kommen im Koalitionsvertrag nur sehr knapp vor. Dafür aber mit einer klaren Ansage: „Konkretes Ziel bis 2023 muss sein, die Nachfrage nach OGS-Plätzen zu 100 Prozent abzudecken.“ Von diesem hehren Ziel ist Bergisch Gladbach noch sehr weit entfernt: Im aktuellen Schuljahr liegt die Versorgungsquote bei gerade einmal 77,7 Prozent. 

Für das kommende Schuljahr 2025/26 plant die Verwaltung mit zusätzlichen 200 Plätzen. Wenn diese tatsächlich alle geschaffen werden, würde die Quote 81 Prozent betragen. Eine Elternbefragung im Herbst 2023 hatte ergeben, dass sich 94 Prozent einen Betreuungsplatz für ihre Grundschulkinder wünschen. Es bleibt also noch einiges an Ausbau zu tun, um diese Lücke zu schließen. 

Mehr zum Thema

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Die Pläne für den OGS-Ausbau

Die Stadt Bergisch Gladbach plant für das kommende Schuljahr 200 zusätzliche OGS-Plätze an den Grundschulen. Diese sollen unter anderem an den Sofortschulen in Hebborn und Refrath entstehen. Ob es tatsächlich so viele werden, bleibt allerdings fraglich. Die Zeit für den Ausbau drängt, denn der Rechtsanspruch auf einen Platz naht.

Dabei geht es allerdings nicht nur um einen Wunsch der Eltern. Die Stadt steht in der Pflicht, denn ab 2026 gibt es einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz für alle Erstklässler. Die anderen Jahrgangsstufen folgen in den Jahren darauf, ab 2029 gilt er für alle Klassen. 

So viele Betreuungs-Plätze wurden geschaffen

Um den Ausbau der Kinderbetreuung zu bilanzieren, haben wir uns angeschaut, wie viele Plätze in Kitas, in der Tagespflege und in der OGS tatsächlich geschaffen wurden. Kleine Vorwarnung: Es folgen nun viele Zahlen.

Im Kindergartenjahr 2020/21 gab es 4019 Kita-Plätze sowie 360 Plätzen in der Tagespflege. Für das Kindergartenjahr 2025/26 plant die Verwaltung mit 4266 Kita-Plätzen sowie 378 Plätzen in der Tagespflege. 

Dazu muss aber erwähnt werden, dass beim Zuwachs 190 Kita-Plätze eingerechnet wurden, die noch gar nicht existieren und frühestens im Laufe des Jahres 2026 entstehen (mehr zu den Neubauprojekten weiter unten). Zieht man diese 190 Plätze ab, ergibt sich für 2025/26 eine Summe von 4076 Kita-Plätzen. Die Anzahl der seit August 2020 neu entstandenen Plätzen beläuft sich somit auf 57 Kita-Plätze und 18 Tagespflege-Plätze

Im Bereich OGS hat sich in den vergangenen Jahren mehr getan: Im Schuljahr 2020/21 gab es 2997 OGS-Plätze. Im aktuellen Schuljahr sind es 3272 – das ist ein Zuwachs um 275 Plätze. Angesichts dieser Entwicklung mutet es mindestens ambitioniert an, dass im kommenden Jahr nach den Plänen der Verwaltung bis zu 200 weitere Plätze entstehen sollen.

Gründe für die Ausbau-Verzögerungen

Der Bau neuer Einrichtungen und der Ausbau bestehender kommt langsamer voran als geplant. Das hat unterschiedliche Gründe. Mal sind die Verzögerungen baulicher Natur, mal sind es Proteste von Anwohner:innen, die die Pläne ausbremsen. Und auch der Fachkräftemangel spielt eine Rolle. 

Mehr zum Thema

Trägersuche und Anwohner-Sorgen: So steht es um die Kita-Neubaupläne

Fünf neue Kitas sollten in Bergisch Gladbach im aktuellen Kindergartenjahr eröffnen und 333 Plätze entstehen. Die Neubauprojekte kommen langsamer voran als geplant, aus unterschiedlichen Gründen. Aber es gibt auch einige Fortschritte zu vermelden. Die Zukunft einer der geplanten Einrichtungen ist allerdings völlig ungewiss.

Kita-Ausbau kommt deutlich langsamer voran als geplant

Bergisch Gladbach braucht dringend weitere Kita-Plätze. Eigentlich sollten 333 zusätzliche Plätze im laufenden Kindergartenjahr in fünf neuen Einrichtungen geschaffen werden. Bauverzögerungen, der Fachkräftemangel und Proteste von Anwohnern bremsen das städtische Ausbauprogramm aber aus und sorgen dafür, dass lediglich ein Bruchteil der geplanten Plätze bis Sommer 2025 entsteht.

Für das Kindergarten-Jahr 2024/25 beispielsweise hatte die Verwaltung die ambitionierten Pläne, gleich fünf neue Kitas mit insgesamt 333 zusätzlichen Betreuungsplätzen in Betrieb zu nehmen – davon vier, die im Zuge des Kita-Ausbauprogramms durch die Schulbaugesellschaft errichtet werden sollten. 

Tatsächlich konnte nur eine öffnen, nämlich die Awo-Kita Reiser in Bensberg, die schon in Planung war, bevor die Schulbaugesellschaft überhaupt gegründet worden war.

Diese Kitas wurden neu oder ausgebaut

Die neue Awo-Kita Reiser ist zwar im August 2024 eröffnet worden, aber immer noch nicht vollständig belegt. Foto: Watzlawek

Zuletzt ging im August 2024 die Awo-Kita Reiser an den Start, zunächst nur mit einer Gruppe und 20 Kindern. Wegen fehlenden Personals ist sie bis heute nicht im „Vollbetrieb“. Zuletzt wurden dort 50 Kinder betreut, langfristig sollen es 93 sein. Im Februar 2020 war die Verwaltung noch davon ausgegangen, diese neue Einrichtung im Kita-Jahr 2021/2022 zu eröffnen.

Auch der Ausbau der bestehenden Kita „Zum Frieden Gottes“ in Heidkamp verzögerte sich immer weiter. Der Anbau für eine Gruppe mit zusätzlichen 15 Plätzen sollte eigentlich im Kita-Jahr 2021/2022 fertig sein, konnte tatsächlich aber erst im Sommer 2024 eröffnet werden. 

Die Erweiterung der Kita Lehmpöhle in Lückerath um 35 Plätze konnte im August 2022 fertiggestellt werden.

Im Sommer 2021 wurde in Hand die neu gebaute Kita Windrad eröffnet. Auch dort konnten nicht gleich zu Beginn alle 58 Betreuungsplätze belegt werden, weil das Personal fehlte.

Im August 2021 wurde die evangelische Kita Schneckenhaus um eine vierte Gruppe und 2o Plätze erweitert.

Diese neuen Kitas sind geplant

Die Kita Schulstraße in Sand mit 70 Plätzen soll im Februar 2026 unter der Trägerschaft von Fröbel in Betrieb gehen. Die Kita Nittumer Weg in Schildgen mit 50 Plätzen soll im April 2026 starten, Träger wird PariSozial Bergisches Land. Die Eröffnung der Fröbel-Kita Jakobstraße in der Innenstadt mit 70 Plätzen wird für Juni 2026 angepeilt.

Diese Projekte liegen auf Eis

Für den umstrittenen Neubau einer Kita Am Fürstenbrünnchen – besser bekannt als Lena-Wiese – liegen die Pläne der Schulbau GmbH sowie eine Trägerausschreibung wegen der ungewissen Zukunft des Projekts derzeit auf Eis. In die Planungen der vergangenen Jahre waren die 50 Betreuungsplätze schon eingeflossen, nun wurden sie aus den aktuellen Planungen gestrichen.

Auch zu den geplanten Kitas auf dem Carpark-Gelände in Lückerath und an der Odenthaler Straße in Hebborn nennt die Verwaltung mittlerweile keine konkreten Zahlen oder Termine mehr. 

Pläne für eine Kita (und eine Grundschule) auf dem Gelände der ehemaligen Weig-Fabrik am Rande des Zanders-Areals haben sich inzwischen zerschlagen, weil das Gebiet hochwassergefährdet ist.

Orte der Bildung? Diskutieren Sie mit!

Angesichts all dieser Baustellen gerät in den Hintergrund, dass Kitas und OGS Orte der Bildung sind – besser gesagt sein sollten. In der Realität geht es oft nur noch darum, den Betrieb irgendwie aufrecht zu erhalten und die Kinder zu beaufsichtigen. Leidtragende sind vor allem die Kinder selbst, aber auch die Eltern, denen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschwert, manchmal sogar unmöglich gemacht wird.

BürgerClub: Wie kann Kinderbetreuung in GL besser werden?
Donnerstag, 22. Mai, 19 Uhr
Foyer des Hermann-Löns-Forum
Willy-Brandt-Straße 20, 51469 Bergisch Gladbach
Bitte melden Sie sich hier anMehr Infos

Darum geht es im ersten BürgerClub zur Kommunalwahl am 22. Mai mit den Bürgermeisterkandidaten Alexander Felsch (CDU/FDP) und Marcel Kreutz (SPD/Grüne). Sie diskutieren mit Leser:innen und Expert:innen darüber, wie die Kinderbetreuung in Bergisch Gladbach besser werden kann. Gemeinsam wollen wir konstruktive Lösungen erarbeiten. 

ist seit 2024 Redakteurin des Bürgerportals. Zuvor hatte die Journalistin und Germanistin 15 Jahre lang für den Kölner Stadt-Anzeiger gearbeitet. Sie ist unter anderem für die Themen Bildung, Schule, Kita und Familien zuständig und per Mail erreichbar: k.stolzenbach@in-gl.de

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

3

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Eigentlich hatte ich nicht vor, mich öffentlich zu diesem Thema zu äußern. Doch der Artikel „AWO bildet Integrationsbegleiterinnen aus“ vom 25.11.2024 im Bürgerportal InGL – inzwischen auch schon über sechs Monate alt – hat mich nicht losgelassen. Denn ich kenne eine der damaligen Absolventinnen persönlich.

    Sie ist alleinerziehende Mutter von zwei Schulkindern und hat die Qualifizierung zur „Integrationsbegleiterin in Kitas“ beim AWO-Bildungswerk erfolgreich abgeschlossen – mit vier Monaten Theorie und drei Monaten Praxis in einer Kindertagesstätte. Sie ist motiviert, qualifiziert und bereit, zu arbeiten. Dennoch hat sie bis heute keine Anstellung gefunden, nicht einmal in einer Kita in ihrer Nähe – obwohl gerade dort dringend Personal gesucht wird.

    Wie kann das sein? Wir sprechen von Fachkräftemangel, reduzierten Betreuungszeiten und frustrierten Eltern – und zugleich bleibt das Potenzial einer einsatzbereiten Frau ungenutzt? Das ist nicht nur für die Betroffenen enttäuschend, sondern auch für die Kinder in den Einrichtungen ein Verlust – denn gerade sie profitieren von sprachlich und kulturell vielseitigem Personal.

    Mich beschäftigt auch die Frage: Wie viele der anderen Absolventinnen aus dem Kurs haben inzwischen tatsächlich eine Beschäftigung gefunden? Oder ist es kein Einzelfall, sondern ein strukturelles Problem?

    Die Qualifizierung richtet sich gezielt an Frauen mit Migrationshintergrund. Das ist gut. Aber wenn nach dem erfolgreichen Abschluss keine berufliche Perspektive folgt, verpufft das Ziel des Programms – und eine Chance auf echte Integration bleibt ungenutzt.

    Die AWO hat mit der Ausbildung zur Integrationsbegleiterin ein funktionierendes Instrument gegen den Fachkräftemangel und für mehr Teilhabe geschaffen. Wenn die Träger von Kindertageseinrichtungen dieses Potenzial jedoch nicht wahrnehmen oder aus Unsicherheit zögern, entsteht eine Lücke – nicht im System, sondern im Handeln. Es reicht nicht, Qualifizierungen zu fördern, wenn sie anschließend in der Personalpolitik kaum berücksichtigt werden. Wer Integration will, muss sie auch ermöglichen.

  2. Unglaublich..wir wurden also über den Tisch gezogen, angelogen betrogen und Indie Irre geführt. Aber Hauptsache tempo 30 ,Radwege und Geld für die Ukraine. Ich werde keine PARTEI wählen die mich angelogen hat. Jetzt bin iCH mal gespannt auf die tausend ausreden und unvorhersehbaren Vorfällen ,die diesen Traum verhindert haben..am Ende ist es der Bürger schuld , das das alles nicht gebaut wurde

    1. „Unglaublich..wir wurden also über den Tisch gezogen, angelogen betrogen und Indie Irre geführt.“ – Sprechen Sie gerne für sich, aber die Mehrzahl der Bürger dürfte sich nicht in diesem Maß verfolgt und zum Opfer gemacht fühlen. Mit „wir“ wäre ich also ein bisschen vorsichtig.