Mit einer offiziellen Feierstunde hat Bürgermeister Lutz Urbach am Montag den technischen Beigeordnete Stephan Schmickler nach langjähriger Tätigkeit als Stadtbaurat in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus den letzten 16 Jahren kamen im Böhm´schen Rathausbau zusammen, um die Zeit Revue passieren zu lassen und gemeinsam eine erfolgreiche Ära zu feiern.
Am 1. Juni 2000 wurde Stephan Schmickler zum Beigeordneten der Stadt Bergisch Gladbach ernannt, acht Jahre später zum Ersten Beigeordneten.
Regionale, Fußgängerzone, Busbahnhof
„In Deinen 16 Jahren Dienstzeit bei der Stadt Bergisch Gladbach hast Du einiges bewegt, große Projekte angepackt und die Entwicklung in der Stadt vorangetrieben“, lobte Urbach in seiner Rede. Die Regionale 2010, die Neugestaltung der Fußgängerzone, der Neubau des Busbahnhofes, und die Entwicklung neuer Wohn- und Gewerbeflächen im Bergisch Gladbacher Stadtgebiet erwähnte er dazu beispielhaft.
„Du warst aber immer ein Mensch, der neben seinem kompetentem Fachwissen auch gerne mit angepackt hat. Gestalten, Planen, Umsetzen, das war die Devise“, erzählte der Bürgermeister weiter und nannte ihn einen kompromissorientierten und kooperativen Vorgesetzten, der in der Regel schnell umsetzbare, unkomplizierte und meistens auch kostensparende Lösungen fand.
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Auch außerhalb seines fachlichen Wirkens zeigte er stets einen großen Einsatz. „Insbesondere das Engagement für Menschen mit Behinderungen werden in Bergisch Gladbach in guter Erinnerung bleiben“, so Urbach.
Mit den Worten „Du hast viel erreicht, Bergisch Gladbach voran gebracht und stets dafür gesorgt, dass in dieser schönen Stadt kein Stillstand herrscht. Dafür möchte ich Dir von Herzen, auch im Namen des Rates und der gesamten Verwaltung danken“, fasste Urbach Schmicklers Wirken dankend zusammen.
Was geht – in der regionalen Zusammenarbeit
Nach der Ansprache des Bürgermeisters fand im Rahmen der Feier eine Gesprächsrunde von Stephan Schmickler mit Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Region Köln/Bonn e.V., und dem Dipl.-Ing. Bernd Streitberger, Technischer Betriebsleiter der Bühnen der Stadt Köln und Technischer Beigeordneter der Stadt Köln a.D., sowie Norbert Portz, Beigeordneter des Städte- und Gemeindebundes, in der sie angeregt über die regionale Entwicklungsmöglichkeit von Bergisch Gladbach diskutierten.
Was ist wie beim Thema regionale Zusammenarbeit überhaupt möglich? Was kann oder sollte geändert werden? Diese Fragen warf Bernd Streitberger in der Runde auf. “Die Nachbarstädte müssen miteinander kooperieren”, sagt Molitor in Hinblick auf Verkehr und Wohnungsbau. „Die Dynamik unserer Entwicklung ist zur Zeit hoch, eigentlich müssten alle Kommunen investieren, aber die Stadtsäckel sind leer“, erläuterte Molitor weiter.
Eine gute Stimme der Kommunen beim Bund attestierte Norbert Portz. Dies sei wichtig, um beim Wohnungsbau in den zuzugstarken Regionen weiterzukommen. Streitberger betonte, dass aus seiner Sicht ein Umdenken und ein Umbau in der Zusammenarbeit notwendig sind. Dieser Ansicht schloss sich Stadtentwicklungsexperte Stephan Schmickler an.
„Stadtbaurat zu sein ist kein lustiges Amt”
Den Abschluss der Feierlichkeit gestaltete Stephan Schmickler selbst und drückte in seiner Rede seine Dankbarkeit gegenüber vielen Kolleginnen und Kollegen aus, die mit ihm „im Haus und auf den unterschiedlichsten Ebenen außerhalb über den Tellerrand geschaut haben“. Stephan Schmickler berichtete nicht nur von den schönen Seiten seiner Arbeit, sondern stellte auch fest: „Stadtbaurat zu sein ist kein lustiges Amt.
Schon allein, weil es fast immer um viel Geld geht, und um das unmittelbare und tagtägliche Lebensumfeld der Menschen.“ Schmickler zieht daraus das Fazit, dass ihm gerade deshalb „ehrliche Kollegialität und ein Grundmaß an Fröhlichkeit immer wichtig“ war. „Aus einer negativen, pessimistischen oder resignierenden Einstellung findet man nur selten Lösungen“, erklärte er.
Außerdem sprach der Dezernent und Stadtbaurat nicht nur über die Vergangenheit, sondern formulierte auch Wünsche für die Zukunft, zu denen neben dem fairen Umgang mit den Menschen unterschiedlichster Rollen auch Sachorientierung, fachlicher Austausch, ein ehrlicher Wille zur Problemlösung, zum Interessenausgleich und falls nötig auch zum Neuanfang gehören.
Dabei betonte er jedoch, dass er „hier viel mehr Positives als Negatives erfahren hat“ und bedankte sich bei allen, „die sich immer wieder mit mir auf den Weg gemacht haben, Probleme doch noch einmal anzugehen, die Perspektive noch einmal zu wechseln, auch in einfach nur ärgerlichen Situationen nicht zu resignieren. Und wenn sie meinen Optimismus oder auch meine Ideen nicht teilten, auch für die Geduld mit mir.“
Zwar ist Schmicklers Amt als Beigeordneter nun beendet, jedoch ist er anderweitig weiterhin in der Stadt aktiv und kümmert sich so um die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes.