Das Zanders-Gelände an der Gohrsmühle in Bergisch Gladbach. Foto: Bergisch Schön

Das Zanders-Gelände an der Gohrsmühle in Bergisch Gladbach. Foto: Bergisch Schön

Unter dem Dach der Mutares Holding ist der Umsatz von Zanders im vergangenen Jahr noch ein Stück weiter zurück gegangen. Dafür schreibt die Papierfabrik aber schon jetzt wieder schwarze Zahlen und stellt neues Personal ein. 

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Zanders habe 2016 mit dem Umbau des Unternehmens und der Anpassung der Strukturen an die tatsächliche Auslastung große Fortschritte gemacht, heißt es im Geschäftsbericht der Mutares AG, die das Bergisch Gladbacher Unternehmen im Mai 2015 gekauft hatte – um es zu sanieren und anschließend mit Gewinn zu verkaufen. 

Dabei sei der Umsatz leicht gegenüber dem Vorjahr gefallen. Konkrete Zahlen für die einzelnen Unternehmen nennt Mutares nicht. Aus den Angaben für alle drei Beteiligungen im Bereich „Papier und Verpackungen” geht jedoch hervor, dass der Umsatz bei gut 110 Millionen Euro gelegen haben muss. 

Der frühere finnische Besitzer Metsä Board hatte zuletzt einen Umsatz von 90 Millionen Euro angegeben – bei einem Verlust von 20 Millionen Euro pro Jahr.

Zurück in den schwarzen Zahlen

Die Zeit der roten Zahlen hat Mutares noch schneller als geplant beendet, laut Geschäftsbericht wurde schon in 2016 „ein deutlich positives operatives Ergebnis” erzielt werden. 

Grund dafür seien Effizienzsteigerungen in der Produktion, eine Umschuldung, Energiesparmaßnahmen und vor allem auch Einmaleffekte. So hatte Zanders nicht genutzte Bürogebäude rasch vermietet und das Güterterminal im Gewerbegebiet Hüttenstraße an Krüger verkauft. 

Und auch der geplante Grundstücksverkauf habe schon vorab einen Niederschlag im Jahresabschluss gefunden, sagte Zanderssprecher Tobias Müller.

Insgesamt geht es dabei nach nicht bestätigten Angaben um rund 13 Millionen Euro Verkaufserlös, die Zanders in weitere Sanierungsmaßnahmen investieren will.  Allerdings läuft in dieser Sache im Moment eine Klage gegen die Stadt Bergisch Gladbach, die zwei große Grundstücke im Rahmen ihres Vorkaufsrechts übernehmen möchte. 

Auszubildende und Fachkräfte werden gesucht

Zanders habe sich seit der Übernahme „auf die Dinge konzentriert, mit denen Geld verdient wird”, bringt Sprecher Müller die Entwicklung auf den Punkt. Im Gegensatz zu früheren Zeiten laufe zum Beispiel die großen Papiermaschine nur dann, wenn der entsprechende Auftrag profitabel ist – was die Energiekosten deutlich senkt. 

Gleichzeitig baut Zanders aber auch aus, zum Beispiel das Personal. Nach einem Tiefstand im vergangenen Jahr sei die Belegschaft jetzt wieder über 500 gestiegen, berichtet der Sprecher. Es könnten sogar noch mehr sein, wenn Zanders das entsprechende Personal fände. Aktuell werden Papiertechnologen und Mechatroniker gesucht – als Auszubildende und als Fachkräfte. 

Im laufenden Jahr will Zanders wieder neue Produkte auf den Markt bringen und verspricht sich davon „eine wesentliche Steigerung der Umsatzerlöse und erneut ein positives operatives Ergebnis”.

Triwo klagt gegen Zanders-Vorkaufsrecht der Stadt

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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