Was im Frühjahr noch ein Frühstart war wird jetzt flächendeckend umgesetzt: Tempo 30 im Umfeld von Schulen, Kitas und sozialen Einrichtungen. An insgesamt acht Stellen setzt Bergisch Gladbach in den kommenden Wochen eine drei Jahre alte Anordnung um.

Im Mai hatten Tempo-30-Schilder auf der Altenberger-Dom-Straße in Schildgen noch Verwirrung gesorgt; auch deshalb, weil sie ebenso schnell wieder verschwanden, wie sie aufgetaucht waren.

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Aufgrund interner Missverständnisse hatten Mitarbeiter der Stadt Schilder montiert, die eigentlich erst nach Ankündigung und koordiniert in den Sommerferien aufgehängt werden sollten.

Dieser Zeitplan ist durch Corona zwar wieder etwas ins Rutschen geraten – doch die neuen kurzen Tempo-30-Zonen auf Hauptverkehrsstraßen sollen bis Ende August im Umfeld der folgenden acht Einrichtungen ausgeschildert werden, teilte die Stadt am Dienstag mit:

  • Gemeinschaftsgrundschule Hebborn, Odenthaler Str.197 
  • Gemeinschaftsgrundschule Katterbach, Kempener Str. 187
  • Concordiaschule, Schildgen, Concordiaweg 20 (Beschränkung gilt auf 
    Altenberger-Dom-Str.)
  • Caritas-Kindertagesstätte, Stadtmitte, Cederwaldstr. 22 
  • Montessori-Kindertagesstätte, Heidkamp, Lerbacher Weg 6
  • AWO-Kindertagesstätte, Paffrath, Pannenberg 134 (Beschränkung gilt für Alte Wipperfürther Straße)
  • Seniorenzentrum AGO, Herkenrath, Kirchgasse 1 (Beschränkung gilt für Ball)
  • Bergische Residenz, Refrath, Dolmanstr. 7

Die Anordnung von Tempo 30 innerhalb geschlossener Ortschaften vor sozialen Einrichtungen war den Kommunen schon 2017 erheblich erleichtert worden, insbesondere wenn es sich um Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Hauptverkehrsstraßen handelt.

Bergisch Gladbach setzt nun an mehreren Stellen, die bisher noch nicht reguliert waren, die neue Beschränkung ein. Zuvor seien alle in Frage kommenden Einrichtungen bei Ortsterminen besichtigt und überprüft worden, ob die rechtlichen Voraussetzungen vorliegen. 

Die Tempobeschränkung gilt allerdings nur dann, wenn die entsprechenden Einrichtungen auch arbeiten. Daher gibt es an den drei Schulstandorten spezielle Klappschildern, die während der Ferien eingeklappt werden.

Zudem tragen die Schilder an allen Schulen und Kindertagesstätten den Zusatz „7 bis 17 Uhr“. Bei Bedarf wird auch die Streckenlänge der Beschränkung angezeigt, das sind in der Regel 300 Meter. 

Zum Hintergrund: Die Verwaltungsverordnung zur StVO bestimmt, dass innerhalb geschlossener Ortschaften die Geschwindigkeit im unmittelbaren Bereich von an Straßen gelegenen Kindergärten, -tagesstätten, -krippen, -horten, allgemeinbildenden Schulen, Förderschulen für geistig oder körperlich behinderte Menschen, Alten- und Pflegeheimen oder Krankenhäusern in der Regel auf Tempo 30 km/h zu beschränken (ist), soweit die Einrichtungen über einen direkten Zugang zur Straße verfügen oder im Nahbereich der Einrichtungen starker Ziel- und Quellverkehr mit all seinen kritischen Begleiterscheinungen (z. B. Bring- und Abholverkehr mit vielfachem Ein- und Aussteigen, erhöhter Parkraumsuchverkehr, häufige Fahrbahnquerungen durch Fußgänger, Pulkbildung von Radfahrern und Fußgängern) vorhanden ist.

Die Anordnungen sind, soweit Öffnungszeiten (einschließlich Nach- und Nebennutzungen) festgelegt wurden, auf diese zu beschränken. Abzuwägen ist außerdem, ob durch die Geschwindigkeitsbeschränkung nicht etwa Taktfahrpläne des ÖPNV gefährdet oder Verkehrsströme in Nebenstraßen verdrängt werden. Auch die Größe der Einrichtung und vorhandene Sicherheitseinrichtungen (Ampelanlagen, Zebrastreifen, Querungshilfen) sind in die Entscheidung mit einzubeziehen.

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8 Kommentare

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  1. So wie die CDU und viele Bürger vor Jahrzehnten gegen die (heute selbstverständliche) Gurtpflicht geschäumt hatten (möchten nicht mehr an diese Peinlichkeiten erinnert werden) , so die ach soo „gequälten“ Auto/SUV Fetischisten, dass sie mal zugunsten der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern nur 30 km schnell fahren dürfen. Dabei könnten sie auf diese Weise Solidarität, Fairness und GELASSENHEIT ÜBEN…
    Ich fahre auch PKW, breche mir aber keinen ab, immer öfter nur 30km schnell zu fahren

  2. >>>AWO-Kindertagesstätte, Paffrath, Pannenberg 134 (Beschränkung gilt für Alte Wipperfürther Straße)

    Die Beschränkung hier auf 30 ist ja wohl der größte Quatsch. Zum einen ist in die eine Richtung eh immer Rückstau wegen der Ampel und zum anderen habe ich dort noch nie Kinder zu Fuß hingehen sehen. Die werden doch alle von ihren Eltern gebracht! Und die, das wissen wir ja von den Schulen, sind ja bekanntlich die größte Gefahr für die eigenen Kinder.

    Die Beschränkung auf 30 an Hauptverkehrsstraßen ist überhaupt nicht zielführend! Dann kann man ja gleich den Autoverkehr verbieten. NEIN, ich bin kein Raser. Aber eine Geschwindigkeitsbeschränkung löst auch nicht die Probleme und Fehler in der Straßen- und Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte!

  3. Großer Applaus, weiter so GL ! als nächste 300 meter kurze 30er Zone bitte endlich die „untere Hauptstraße“ von Radecki bis Driescher Kreisel ausweisen. Schaut’s doch mal nach Köln, da haben sie die Bergisch Gladbacher Straße seit 6 Monaten mit 30 kmh ausgeschildert; Ich brauche da keine Minute länger bis Mülheim, und entspannter ist es auch. Diese PS Show der unsinnig aufgemotzten Karren hier in der Stadt braucht kein Mensch ;.))

  4. Es ist ja begrüßenswert. das temporäre Geschwindigkeitsbeschränkungen eingerichtet werden,jedoch
    wer kontrolliert sie künftig? Die Ordnungsbehörden sind ja bereits mit Kontrolle in anderen 30iger Straßen überfordert. Wie sonst ist es möglich das z,B. die Golfplatzstr. nach wie vor als Rennstrecke mitbraucht wird, obwohl dieser Misstand
    bereits der Polizei als auch der Stadtverwaltung über Jahre hinweg bekannt ist. Selbst hinweise darauf das es sich ja hier um einen Schulweg handelt werden ignoriert.

  5. Schade, die Entscheidung für 8 mal kurze Tempo-30-Zonen
    ist leider überhaupt nicht mutig genug,
    die Grundschule Paffrath fehlt zum Beispiel.
    Hoffentlich wird es eine lebenswerte, menschliche Stadt mit wenig Blechlawinen-Krach und Gestank noch in diesem Leben geben …

  6. Hat mal wer die Durchschnittsgeschwindigkeiten dort gemessen zu Schulzeiten? Zumindest auf der Odenthaler- und der Katterbachstraße vermute ich mal, dass da im täglichen Gladbacher Verkehrswahnsinn eh kaum mehr als 30 gefahren werden kann. Teils staut sich bei letzterer eh der Verkehr fast bis Schildgen bzw bis zur Feuerwache…

  7. Wie bei vielen anderen Tempo 30-Blitzern, weil dann dort ständig Fahrradfahrer den Blitzer auslösen.

  8. Due Beschränkung ist schon mal super, aber warum nicht dauerhaft?! Die Schulhöfe sind auch als Spielplatz registriert (z.B. An der GGS Katterbach) . Des Weiteren wäre dort ein fester Blitzer super, denn die gerade Strecke dient wunderbar als Rennstrecke.