Nur aus der Ferne eindrucksvoll: Die Integrierte Gesamtschule Paffrath ist ein Sanierungsfall. Fotos: Thomas Merkenich

Das Gesundheitsamt hat die Nutzung der Lehrküche an der Integrierten Gesamtschule Paffrath wieder frei gegeben, nach gut sechs Monaten kann sie wieder in Betrieb gehen. Allerdings musste sich die Stadt im Gegenzug verpflichten, dass ganze Trink- und Abwassersystem des eigentlich abrissreifen Gebäudes zu erneuern – und dafür noch einmal mehrere Millionen Euro auszugeben.

Anfang Dezember waren im Wassersystem der Integrierten Gesamtschule Paffrath (IGP) Legionellen weit über den Grenzwerten nachgewiesen worden – woraufhin das Gesundheitsamt des Kreises Waschbecken, Duschen, Mensa und Lehrküche schließen ließ. Die Mensa erhielt im Frühjahr eine Notleitung, die für die Gesamtschule prüfungsrelevante Lehrküche jedoch nicht.

Warum die Verlängerung von der Mensa zur Lehrküche nicht möglich war, hatte die Verwaltung trotz mehrfacher Nachfrage nie erläutert. Doch jetzt hat sich eine andere Lösung gefunden: Die Verschmutzung des Trinkwassers sei so weit zurück gegangen, dass das Gesundheitsamt die Lehrküche wieder frei gegeben hat.

Diese Entscheidung sei der Stadt am heutigen Mittwoch mitgeteilt und sofort an die Schulleitung weiter gegeben worden, berichtete Kämmerer und Hochbaudezernent Thore Eggert am gleichen Tag im Schulausschuss.

Allerdings habe das Kreisgesundheitsamt diese Freigabe mit einer Bedingung versehen: Die Stadt müsse das gesamte Trinkwasser- und Abwassersystem des maroden Gebäudes ertüchtigen, berichtete Eggert. Und das würde nach ersten Schätzungen 2,5 Millionen Euro kosten, und zwar an konsumptiven Ausgaben, was für den Haushalt besonders schmerzhaft ist.

Kein Plan B

Die Sanierung des Wassernetzes (und auch die ebenfalls teure Aufstellung der Toilettencontainer) seien dennoch alternativlos, sagte der Kämmerer – und daher auch sinnvoll. Denn der Stadt bleibe nichts anderes übrig, als die Schule mit immerhin 1400 Schüler:innen in Betrieb zu halten, solange es nur irgendwie geht.

Denn die Alternative, der offenbar erforderlich Neubau der gesamten Schule, erfordere noch mehr Zeit, als zunächst gehofft. Denn, so Eggert, die „B-Plan-Lage ist nicht ideal und nicht un-komplex“. Im Klartext: Für den Neubau muss der Bebauungsplan geändert werden, mit allen gesetzlichen und zeitraubenden Beteiligungsverfahren.

Damit so Eggert, sei klar: „Die IGP wird noch ein bisschen in Betriebe bleiben müssen.“ Was „ein bisschen“ bedeutet, das könne er allerdings nicht sagen.

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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2 Kommentare

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  1. Hmmmh! Abrissreif!?
    Ich kenne die IGP schon,als die Baugrube ausgehoben wurde!
    Also vor mehr als 50 Jahren!
    Die ersten 5. Klassen wurden nich in der GGS Katterbach unterrichtet!
    Nach “ Inbetriebnahme“ des Gebäudes,d.h. als ich in den ersten 5.Jahrgang darin kam,war das Dach undicht! Es gab in der Lokalpresse sogar einen Bericht ( mit Foto) darüber!
    Bis 1980,meinem Abschlussjahr,war immer wieder was defekt,unbenutzbar etc.usw. !
    Die I.G.P. war ein Prestigeprojekt…,ohne Weitblick!
    Das rächt sich nun…!
    Funfakt am Rande:
    Seit über 25 Jahren wohne ich in einer alten Schule! Baujahr? Nach Stadtbrand 1814 bis 1816 neu errichtet! Grundmauern von 1605! Probleme? Nicht solche,wie die der I.G.P.!!!

  2. Ein sehr merkwürdiger Kompromiss, aber immerhin darf die Lehrküche betrieben werden. Zudem wird der Schulträger in die Pflicht genommen, notwendige Sanierungen durchzuführen. Was mir in diesem Bericht fehlt, ist ein zeitlicher Horizont…