Bürgermeister Frank Stein mit Peter Emundts und Axel Volmer

In vielen Wohnvierteln in Bergisch Gladbach gilt bereits Tempo 30, was jedoch – vor allem auf den sogenannten Schleichwegen – häufig nicht eingehalten wird. In Schildgen haben jetzt zwei Anwohner eine Petition gestartet und bei Bürgermeister Frank Stein offene Ohren gefunden.

Die Wagnerstraße und der Zehntweg werden von vielen Kindern als Schulweg genutzt, nachmittags spielen viele von ihnen in diesem Wohnviertel in Schildgen auf der Straße. Aus gutem Grund gilt hier daher Tempo 30. Allerdings herrscht auch hier das Problem, dass viele Autos deutlich schneller unterwegs sind. Zwei Anwohner, Peter Emundts und Axel Volmer haben daher die Initiative ergriffen und in kurzer Zeit 80 Unterschriften für eine Petition gesammelt.

In der Petition werden „geeignete Maßnahmen“ gefordert, die zu einer Tempodrosselung führen sollen. Als Beispiel verweist die Petition auf die Saarstraße, wo solche Maßnahmen bereits wirksam seien: rot-weiße Baken, die diagonal versetzt in der Fahrbahn stehen. Die Saarstraße liegt allerdings in der Waldsiedlung, in Leverkusen.

Bei der Übergabe der 80 Unterschriften an Bürgermeister Frank Stein konkretisierten Emundts und Volmer die Vorschläge. Möglich seien zum Beispiel die sogenannten „Berliner Kissen“, auf der Fahrbahn angebrachte quadratische Anhebungen oder die genannten Baken, die die Fahrbahn verschwenken. Helfen könnten auch weiße Markierungen, die überall dort angebracht werden sollten, wo „rechts vor links“ gilt. Und auch sogenannte „Smileys“ wurden angesprochen, die optisch auf eine zu hohe Geschwindigkeit hinweisen.

Quelle: Open Street Map

Nach Angaben der Petenten verlief das Gespräch mit Stein sehr konstruktiv. Er habe verbindlich zugesagt, das Anliegen mit den zuständigen Ressorts der Stadt Bergisch Gladbach zu prüfen und über das Ergebnis zeitnah zu informieren.  Beim Einsatz von Geschwindigkeitskontrollen sollen die Petenten einbezogen werden, damit geeignete Stellen ausgewählt werden.

Stein habe allerdings auch die Frage aufgeworfen, ob nicht auch Anwohnerinnen und Anwohner in den Autos sitzen, die in dem Viertel zu schnell unterwegs sind. Eine naheliegende Frage, da doch die Wagnerstraße eine Sackgasse ist. Diesen Gedanken, berichten Emundts und Vollmer, hätten sie nicht weiter kommentiert.

image_pdfPDFimage_printDrucken

des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

7 Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Merkwürdig!

    Ich wohne seit über 20 Jahren in der Wagnerstraße, aber von „Rasern“ habe ich bisher nichts mitbekommen. Im Gegenteil: Die Wagnerstraße wird fast ausschließlich von Anwohnern befahren, und es sind nur wenige Fahrzeuge unterwegs. Wenn jede Viertelstunde ein Auto vorbei kommt ist das schon ziemlich viel. „Schleichweg-Verkehr“ findet so gut wie gar nicht statt.

    In der Nachbarschaft wohnen ganz überwiegend ältere Menschen, die umsichtig und vorsichtig fahren. Von daher finde ich es eine ziemliche Frechheit der Petenten, ihre unmittelbare Nachbarschaft kollektiv als „Raser“ abzustempeln. Fall die Petenten es noch nicht gemerkt haben: Hier in der Wagnerstraße wohnen integere und verantwortungsvolle Bürger und keine Verkehrsrowdies!

    Zumal an der Sache selbst nichts dran ist: Was die Petenten und der Artikel geflissentlich verschweigen ist, dass die Stadt in der Vergangenheit bereits Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt hat mit dem Resultat, dass keine nennenswerten Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt werden konnten (Aussage von Bürgermeister Stein).

    Das Geschwafel der Petenten ist also nichts weiter als heiße Luft.

    Aber Hauptsache man war mal beim Bürgermeister und in der Zeitung …..

  2. Nicht nur in Schildgen, sondern auch in Paffrath z.B. auf der Borngasse, existiert das Problem. Von der Dellbrücker Straße aus kommend bis zum „30er-Hubbel“ vor der IGP wird Gas gegeben – dann gebremst (manchmal auch nicht) und wieder Gas gegeben….

    In der umgekehrten Richtung ebenfalls.

    Klar werden das auch Anwohner sein, das lässt sich wohl auch nicht verhindern. Aber es könnte öfters kontrolliert werden. Auch gerne die Lautstärke – manche KFZ (Autos, Motorräder und Quads), die dort lang fahren, sind dermaßen laut, dass die Scheiben wackeln.

  3. Seit der Einführung der 30er Zone auf der Altenberger-Dom-Straße ist auch die Lust auf Vollgas in Richtung Köln deutlich! gestiegen.

  4. Tolle Aktion und ein vorbildliches Engagement. Bei mir wird immer wieder die Frage aufgeworfen, warum in einem Ortsteil wie Schildgen einzelne Bereiche die Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 zugesagt wird. Ist es nicht möglich, im gesamten Stadtteil eine Beschränkung von 30 kmh einzuführen?

    Seitdem auf der Altenberger-Dom-Straße das Tempolimit eingeführt wurde ist das Fahrverhalten mit „Lust auf Vollgas“ auf der Leverkusener Straße merklich angestiegen.

    Die Straße ist Schulweg und wird von Radfahrern hoch frequentiert.

    Es gibt keinen Radfahrstreifen, Busse und LKWs fahren mit ihren Außenspiegeln direkt in Kopfhöhe sehr dicht an den Fußgangern vorbei.

    Was wäre hier zumindest mit einer Blitzanlage, gerne bei uns im Garten. Das würde den Stadtkämmerer sicherlich freuen.

    Mobile blitzen werden zu Zeiten eingesetzt, wenn der morgendliche Verkehr durch ist. Ich empfehle 5-7 Uhr.

    Gibt es hierfür Überlegungen? Was wäre machbar?

    Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.

    1. Ich glaube es gibt viele Bürger in Bergisch Gladbach, die sich sehr über flächendeckendes Tempo 30 freuen würden. Es ist einfach deutlich leiser. Selbst wenn sich einzelne nicht an die Begrenzung halten und 50 fahren, ist es immer noch leiser als Autos, die 70 fahren, wenn 50 erlaubt ist.
      Zumindest solange noch Verbrenner auf den Straßen fahren..

  5. Warum wurde der Gedanke nicht weiter kommentiert? Niemand nutzt die Wagnerstraße als Schleichweg oder Abkürzung. Somit werden es wohl zu 90% Anwohner sein die in den Fahrzeugen sitzen.