Zweimal im Schuljahr erkunden die KulturScouts der Nelson-Mandela-Gesamtschule Kulturorte außerhalb des Klassenzimmers. Dieses Mal hatten die Schüler:innen die Gelegenheit, im LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach sogenannte Stop-Motion-Filme zum Ausstellungsthema „Must-have“ zu drehen.

Text: Angelina Meurer. Fotos: Thomas Merkenich

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Ein Kurzfilm in zwei Stunden? Diese Aufgaben meisterten die Schüler:innen der Nelson-Mandela-Gesamtschule, die jetzt als KulturScouts im Papiermusum Alte Dombach aktiv waren: Sie konzipierten in Kleingruppen je ein Storyboard und setzten diesen Ablaufplan mit Kreativität und Einfallsreichtum in die Tat um.

Zur Verfügung standen ihnen dabei Tablets, Handys und jede Menge Restpapier, das sie für den Filmdreh Up-cyceln konnten. Thema und Ausgangspunkt für die kurzen Filme war die aktuelle Ausstellung im Papiermuseum „Must-have“, die sich mit der Geschichte des Konsums befasst.

Entstanden sind dabei vier individuelle Filme mit ganz unterschiedlichen Namen: „Auf der Suche nach dem Ladekabel“, „Erinnerung“, „The best bread ever“ und „Die verlorene Brille“. Diese wurden den anderen Gruppen anschließend im Plenum präsentiert.

Der Schulleiter der Nelson-Mandela Gesamtschule, Dieter Wagner, erklärt den Hintergrund: „Wir sind auch Talentschule des Landes Nordrhein-Westfalen im Schwerpunkt kulturelle Bildung, wofür wir Personal und Fortbildungen erhalten. Was wir allerdings nicht bekommen und was ich immer anmahne gegenüber dem Land NRW, sind finanzielle Mittel, um mit den Kindern etwas zu machen.“

Das Projekt Kulturscouts sei „eine tolle Ergänzung, damit wir unseren Kindern so etwas ermöglichen können. Es ist eine Bereicherung und unsere Schülerschaft profitiert sehr davon,“ sagte Wagner.  

Dieter Wagner, Schulleiter der Nelson-Mandela Gesamtschule Foto: Thomas Merkenich

Die KulturScouts sind ein Gemeinschaftsprojekt der Kreise Rhein-Berg, Oberberg und Mettmann sowie der Städte Remscheid, Wuppertal und Solingen. Ziel ist es dabei, den Schüler:innen der Sekundarstufe I einen Zugang zu Kulturorten außerhalb der Schule zu ermöglichen und das interaktive, kulturelle Lernen zu fördern.

Im laufenden Schuljahr nehmen 69 Schulklassen und 27 verschiedene Kulturorte an dem Projekt teil. Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, die Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln, die Initiative der Ordensträgerinnen e.V. (IdO) und durch die Dr. Jürgen Rembold Stiftung.

Die Teilnahme an den kulturellen Angeboten ist für die Schüler:innen kostenlos und auch die An- und Abfahrt wird mitunter von Projektkoordinatorin Ninon Noack vollständig organisiert.

Nele Czajka, die derzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim Rheinisch-Bergischen Kreis absolviert, unterstützt die Koordination des Projektes und erklärt: „Ich finde die Kulturarbeit sehr interessant, hatte in der Schule aber nicht besonders viel Kontakt zu dem Thema. Es ist sehr spannend, die ganzen unterschiedlichen Akteure in der Region kennenzulernen“.  

Nele Czajka Foto: Thomas Merkenich

Für die Nelson-Mandela-Gesamtschule Bergisch Gladbach, die bereits seit dem Schuljahr 2017/18 Projektpartner ist, übernimmt die Initiative der Ordensträgerinnen e.V. in diesem Schuljahr die Patenschaft, ebenso wie für das Städtische Gymnasium Wermelskirchen.

Die Vorsitzende der Initiative, Ricarda Appel ist begeistert von diesem Projekt, gibt jedoch auch zu erkennen, dass sie insgesamt nur wenige Spenden erhalten: „Wir unterstützen das gerne und finden toll, was dadurch möglich ist. Deswegen ist es genau das Richtige für uns, wir möchten das knappe Geld, das wir haben, so sinnvoll einsetzen, wie es geht“. Ihre Mitstreiterin Ingrid Koshofer ergänzt: „Was mich besonders umtreibt, ist diese Lebensnähe, die den Schülern hierdurch vermittelt wird.“

Nicht nur für die Schulen und Förderer ist das Projekt von Bedeutung, sondern auch für die Kulturorte, gibt Sonja Nanko zu verstehen, Leiterin des LVR Industriemuseums Alte Dombach: „Wir sind dadurch in der Lage überregional Schulen anzusprechen, wobei uns die KulturScouts inhaltlich beraten und unterstützen. Dadurch entsteht ein gutes Netzwerk, sodass wir nicht nur mit den Schulklassen zusammenarbeiten, sondern darüber hinaus auch eine Verbindung zu den anderen Kulturorten und den Lehrer:innen aufbauen können.“  

Das Projekt sei auch deshalb für sie bedeutsam, da das LVR-Industriemuseum mit der Sekundarstufe I eine neue Zielgruppe ansprechen könne, die sie sonst eher weniger erreichen würden, sagt Museumspädagogin Beatrix Commandeur.

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