Die Regionale erwacht auf dem Totenbett

Nachdem sie angesichts der Finanznot schon tot gesagt worden war erwacht die Regionale in Bergisch Gladbach zu neuem Leben – und entpuppt sich als quicklebendiges, finanzierbares und hoffnungsfrohes Vorhaben. Nachdem das Land ihre Förderung aufgestockt und die örtlichen Geschäftsleute Hilfe zugesagt hatte konnte Bürgermeister Lutz Urbach das Konzept “stadt:gestalten” überarbeiten, einiges streichen, vieles retten.

Lutz Urbach

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Lutz Urbach:

Wir sind auf einem guten Weg, die wesentlichen Ziele der Regionale umzusetzen. Das Glas ist nicht halb leer, sondern zu zwei Dritteln voll.  Unser Konzept ist finanzierbar, realistisch und passend.

Prestigeobjekte werden geopfert

Tatsächlich fallen nur wenige Projekte völlig weg, und zwar die ohnehin sehr umstrittenen teuren Prestigevorhaben:

  • „Initialprojekt Kultur“: Errichtung eines Neubaus für Kulturzwecke, der als städtebaulicher Akzent im Forum-Park oder Buchmühlengelände.
  • „Verkehrsspange“ – der Umbau der Straßen Gohrsmühle / Schnabelsmühle zu einem ampelfreien Stadtboulevard.
  • Parkdeck hinter der alten Realschule (Kieser-Gebäude).
  • Die meisten anderen Projekte müssen pauschal mit zehn Prozent weniger Geld hinkommen.

Die Verkehrsspanne. Daraus wird nichts.

Das wurde gerettet

Sehr viel länger ist die Liste der Vorhaben, die nun doch umgesetzt werden sollen:

  • Neugestaltung der Fußgängerzone und des Bahnhofvorplatzes.
  • Buchmühlenpark und Öffnung der Strunde.
  • Parkanlage an der Buchmühle: Auf dem alten Parkplatz bleiben 50 Plätze erhalten. Ersatz für die anderen 150 Stellplätze, die durch den neuen Park wegfallen, soll durch eine Erweiterung der Tiefgarage Bergischer Löwe geschaffen werden – möglichst mit Hilfe privater Investoren. Das wird zwar ziemlich teuer, auch sind für dieses Projekt keine Zuschüsse zu erwarten. Dennoch hält Urbach das Projekt für rentabel, sofern die geologischen Voraussetzung gegeben sind. Verzichten kann die Stadt auf die Tiefgarage kaum, denn die Politiker haben den Unternehmen an der oberen Hauptstraße ortsnahen Ersatz für die 200 Parkplätze auf dem Buchmühlenareal versprochen.

So sieht die Finanzierung aus

Die gesamten Kosten des Innenstadtprojektes „stadt:gestalten“ wurde im Zuge der Konsolidierung von einst 15,6 auf 11,1 Millionen Euro reduziert. Der Eigenanteil der Stadt sinkt von insgesamt 4,5 Millionen (davon drei Millionen für eigentliche Regionale-Maßnahmen) auf 900 000 Euro plus 200 000 Euro an Drittmitteln von Privaten.

Das Land NRW hatte angekündigt, für jeden Euro aus der Stadtkasse neun Euro an Landesgeldern zuzuschießen, ursprünglich waren es nur sieben. Hier gibt es allerdings noch einen Unsicherheitsfaktor: Die Landeszusage ist bislang nicht schriftlich fixiert.

Der Eigenanteil der Stadt soll in drei Jahresraten von jeweils 300000 Euro von 2010 bis 2012 in den Etat eingestellt werden. Damit könnten alle vom Land für das Projekt bereitgestellten Regionalfördermittel (10 Millionen) abgerufen werden.

Ein dickes Lob für Lutz Urbach

Matthias Niewels kommentiert im KSTA:

Wow, das sind wirklich tolle Nachrichten in einer schwierigen Zeit. Tatsächlich erscheinen die abgespeckten Regionale-Pläne wie ein Quantensprung. Jubeln dürfen die Bürger auch, weil die gesamte Riege der Planer für die Regionale 2010 auf dem Boden der Realitäten angekommen scheint. Diese Erdung ist der erste dicke Pluspunkt, den Lutz Urbach für sich verbuchen kann. Und es ist sensationell, was noch alles möglich ist. 11,1 Millionen Euro werden in der City verbuddelt. Bei einem städtischen Eigenanteil von rund einer Million – welch gutes Geschäft.

Quellen: KSTA, KSTA Kommentar, BLZ

Weitere Informationen:

Fotos: stadt:gestalten

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G. Watzlawek

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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