DOKUMENTATION:

14.2.2011

Offener Brief
an den Bürgermeister Urbach
an den Rat
an die Verwaltung der Stadt Bergisch Gladbach

Das Kollegium des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums ist bestürzt und fassungslos darüber, dass im Rat der Stadt ein “Schulentwicklungsplan” diskutiert wird, der auf offensichtlich spekulativen Annahmen über die Zahl der Schüler und der Klassenräume beruht und damit eine Öffentlichkeitskampagne für einen Umzug des NCG an einen anderen Standort der Stadt Bergisch Gladbach betrieben wird.

Aufgrund eines studentischen “Gutachtens” werden seitens der Stadt langfristige Planungen angestoßen, die bereits jetzt eine erhebliche Resonanz in der Öffentlichkeit zum Schaden des NCG hervorgerufen haben. Wir halten ein solches Vorgehen weder von der Verwaltung noch vom Rat unserer Stadt für verantwortlich oder für vertretbar.

Seit vielen Jahren erleben wir trotz wiederholter Mahnungen und Bitten, dass dringend notwendige Investitionen am Kerngebäude unserer Schule immer wieder verschoben worden sind. Die jetzt veröffentlichten Pläne zeigen, dass sich unser Schulträger auch diesmal wieder der Verantwortung für unseres traditionsreiches und leistungsfähiges Gymnasium zu entziehen scheint.

Deshalb fordern wir, dass

  1. das NCG gemäß dem vom Rat beschlossenen Investitionsplan spätestens ab 2012 saniert wird,
  2. die in neuerer Zeit erfolgten Investitionen in eine zeitgemäße Schulbibliothek, in einen Neubau mit gut ausgestatteten Klassenräumen, in moderne naturwissenschaftliche Fachräume, sowie aktuell in eine neue Mensa der Anfang von einer Weiterentwicklung und nicht einer Abwicklung des NCG sein müssen,
  3. das NCG weiter seinen hohen und viel beachteten Leistungsstandard in einem dafür geeigneten Schulgebäude umsetzen kann,
  4. das NCG seine bedeutende Stellung im Kulturleben der Stadt durch die Nutzung der (gleichwohl renovierungsbedürftigen) Aula weiter ausbauen kann,
  5. die historisch gewachsene Identität des NCG, die auch durch die Bindung der vielen ehemaligen Schüler deutlich wird, an seinem Standort weiter entwickeln kann,
  6. das Recht der Eltern auf Planungssicherheit für ihre schulpflichtigen Kinder wieder hergestellt wird.

Anstatt mangelhafte und sachlich falsche Informationen vorschnell an die Öffentlichkeit zu lancieren, sollte in Rat und Verwaltung der Stadt Bergisch Gladbach anhand aktueller und überprüfter Daten verantwortlich beraten und entschieden werden.

Der neue Schulentwicklungsplan für Bergisch Gladbach muss eine zukunftsweisende Schulpolitik mit pädagogischen und sachgerechten Perspektiven umsetzen und nicht nur momentanen Zwängen des Nothaushaltes folgen.

Lehrerkollegium
Nicolaus Cusanus-Gymnasium
Bergisch Gladbach

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Rechtschreibfehler, Hervorhebungen und Links kommen von der Redaktion
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Update 21.2.2011
Im Interview nimmt Jörg Schmitter für das NCG-Kollegium Stellung zum Offenen Brief.

Weitere Informationen:

des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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23 Kommentare

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  1. Antwort der Fraktion DIE LINKE./BfBB im Stadtrat Bergisch Gladbach an das Lehrerkollegium des Nicolaus-Cusanus-Gymnasium Bergisch Gladbach

    Offene Antwort auf ihren offenen Brief

    Sehr geehrtes Lehrerkollegium des Nicolaus-Cusanus-Gymnasium Bergisch Gladbach,

    danke für ihren offenen Brief. Das Thema Schulentwicklung nimmt in der Arbeit der Fraktion DIE LINKE./BfBB einen hohen Stellenwert ein. Die von der FHÖV vorgelegte Projektarbeit von Studentinnen und Studenten der FHÖV kann nur als Einstieg in die Diskussion verstanden werden. Unglücklicherweise trägt diese Projektarbeit den Namen „Schulentwicklungsplan“ und erweckt damit den falschen Eindruck, als wäre es ein fertiger Plan für die Entwicklung der Schullandschaft in Bergisch Gladbach. Insgesamt halten wir die Ergebnisse und die drei genannten Alternativen für sehr fragwürdig. In der beiliegenden Stellungnahme hat die Fraktion DIE LINKE./BfBB ihre Fragen und die Kritik in zehn Punkten festgehalten.

    Der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Projektarbeit der FHÖV war mehr als unglücklich, denn kurz vor den Anmeldungen wurden sehr viele Eltern gerade auch an ihrer Schule verunsichert.

    Trotzdem sind wir den Studentinnen und Studenten der FHÖV dankbar, dass sie die Debatte um die Schulentwicklung endlich angestoßen haben.

    Bisher wurde in der Frage der Schulentwicklung nichts entschieden. DIE LINKE./BfBB begrüßt es, dass sich immer mehr Menschen in die Debatte einschalten. Womöglich werden wir nicht um harte Entscheidungen herumkommen, aber bis dahin sollte jede und jeder Gelegenheit haben, seine Positionen zu äußern. Dafür haben wir eine offene Bürgerversammlung beantragt, an der alle Beteiligten mitarbeiten sollten.

    Wir teilen ihre Forderungen im Kern und fordern mehr Mittel für die Bildung und für alle Schulen in Bergisch Gladbach. (Grundschulen, Förderschule, Gymnasien, Hauptschulen, Realschulen und für die Gesamtschule)

    Die Sanierung der Schulen wurde seit Jahrzehnten sträflich vernachlässigt. Die Probleme sind immer weiter angewachsen. Heute hat sich ein Berg von dringend notwendigen Anforderungen angesammelt, der zunächst unüberwindlich erscheint.

    Die Fraktion DIE LINKE./BfBB hat im letzten Jahr leider erfolglos mehrere Finanzierungsvorschläge für die Schulsanierung gemacht. Gleichzeitig werden von der Stadt über als 11 Millionen Euro in mehrere unnötige Verschönerungsmaßnahmen in der Stadtmitte verplant, finanziert und umgesetzt. Für diese Luxusmaßnahmen der Regionale 2010 müssen wir als Steuerzahler aufkommen (egal ob als NRW-Steuerzahler oder als Stadtbewohner), während unsere Schulen vernachlässigt werden. Die mittelbaren Folgekosten der Regionale 2010 liegen wahrscheinlich bei 20 Millionen Euro und damit wächst der Finanzierungsaufwand für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt auf ca. 10 Millionen Euro an. Dies ist nur ein Beispiel, wie Steuergelder in dieser Stadt sinnlos verschwendet werden, obwohl sonst immer vorgeschoben wird, dass „kein Geld da sei“.

    Als Stadtratsfraktion haben wir natürlich nicht nur die Situation einer Schule im Auge, sondern ganz besonders auch die Zukunft der Kinder und Schulen, die keine Lobby oder nur wenige Fürsprecher in dieser Stadt haben.
    Hierbei spielt der Elternwille eine zentrale Rolle. Solange es genug Eltern gibt, welche ihre Kinder an eine Schule schicken möchten, werden wir uns für den Erhalt dieser Schule einsetzen. Dies gilt für Nicolaus-Cusanus-Gymnasium genauso, wie für die Schulen am Kleefeld und Ahornweg.

    Dies ist auch der Grund dafür, dass DIE LINKE./BfBB ihre Forderung nach der Errichtung einer zweiten Gesamtschule im Süden der Stadt in diese Diskussion einbringt. Der Elternwille ist eindeutig, wie man an den Anmeldezahlen an der einzigen Gesamtschule in der Umgebung klar feststellen kann.

    Die Projektarbeit der FHÖV macht deutlich, dass in der Schullandschaft Bergisch Gladbach umfassender Handlungsbedarf besteht. So gibt es auch Probleme an anderen Standorten in der Stadt. Dieses wird in der öffentlichen Debatte bisher ausgeblendet. Die Entwicklung der Schullandschaft in Bergisch Gladbach wurde seit Jahrzehnten nicht weiter entwickelt. Heute stehen wir vor einem Bündel von Problemen, die wir nicht mit einer einzigen isolierten Maßnahme lösen können.

    Wir hoffen auf einen ergebnisoffenen Dialog mit ihnen und alle anderen Beteiligten und wünschen uns eine fruchtbare Diskussion und eine abschließend tragfähige und richtige Entscheidung, welche in erster Linie unseren Kindern nutzt und in zweiter Linie auch finanzierbar ist.

    Stellungnahme der Fraktion DIE LINKE./BfBB zum Schulentwicklungsplan als Acrobat PDF hier: http://www.linksfraktion-gl.de/app/download/4285906851/Stellungnahme-Schulentwicklungsplan-FHOEV-08032011.pdf

    Dieser Brief als Acrobat PDF hier: http://www.linksfraktion-gl.de/app/download/4286258651/Offene-Antwort-NCG-Schulentwicklungsplan-10032011.pdf

  2. Sehr geehrte Damen und Herren der CDU-Fraktion,

    herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort auf unseren Offenen Brief. Wir werden ihn im Kollegium sehr genau lesen und prüfen.

    Irritierend ist, dass bislang noch keine andere Fraktion sich genötigt sah oder die Zeit gefunden hat, entsprechend zu reagieren und uns ihren Standpunkt mitzuteilen. Ich hoffe, dass wir nicht vergebens warten müssen.
    Jörg Schmitter

  3. Antwort der CDU-Fraktion an das Lehrerkollegium des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums (21.2.)

    Sehr geehrte Damen und Herren

    vielen Dank für Ihren offenen Brief vom 14. Februar 2011 zur Schulentwicklungsplanung. Ich kann nach den jüngsten Presseveröffentlichungen Ihre Irritationen verstehen, die ich aus der Sicht der CDU-Fraktion mit dieser Antwort relativieren möchte.

    Die Seminararbeit einer Studentengruppe der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung hat für unsere zukünftige Schulentwicklungsplanung einen ersten Impuls gesetzt. Die Studentin-nen und Studenten haben, was man ihnen nicht verdenken kann, die Ergebnisse ihrer Arbeit im Rahmen eines Pressegesprächs öffentlich vorgestellt. Dabei konnte man den Eindruck ge-winnen, dass hier der zukünftige Schulentwicklungsplan in seiner Entwurfsphase präsentiert worden ist. Das ist aber ein Trugschluss. Trotzdem sind die Wellen hoch geschlagen. Als Leh-rerkollegium wehren Sie sich, Sie protestieren. Sie stellen mit Ihrem offenen Brief die Sub-stanz des studentischen Gesamtwerks in Frage und positionieren eigene Vorstellungen.

    Die CDU-Fraktion versteht die 302 Seiten umfassende Seminararbeit der Studenten als einen ersten Baustein im Geflecht der zukünftigen Schulentwicklungsplanung. Nicht mehr und nicht weniger. Das vorliegende Ergebnis hat seine Qualitäten, sicherlich auch seine Mängel. Diese Fehler sollten benannt, sauber belegt und somit ausgeräumt werden.

    Es wäre ein falsches Signal, sich der Realitäten zu verschließen, die da lauten: Die Schüler-zahlen werden sich rückläufig entwickeln. Bereits heute sind die Kinder geboren, die in den kommenden Jahren die Schulbank drücken werden. Damit liegen auch belastbare Zahlen auf dem Tisch, die nicht trügen können. Gleiches gilt für die dramatische Situation der städtischen Finanzen. Wir sprechen hier nicht von einer Momentaufnahme, sondern von einem Zustand, der uns auf Jahre hin begleiten wird. Deshalb wird auch die städtische Finanzpolitik die zu-künftige Schulentwicklungsplanung beeinflussen müssen. Es wäre grob fahrlässig, Fakten dieses Gewichts nicht ständig im Blick zu haben.

    Vor dem Hintergrund dieser unwiderlegbaren Entwicklung werden wir verantwortungsvoll über die Zukunft unserer Schulen diskutieren und das so breit wie möglich, nicht auf den Dia-log zwischen Verwaltung und Politik begrenzt, sondern im Miteinander derjenigen, die Schulentwicklung berührt: in erster Linie mit den Schulen, aber auch mit den Eltern und den Schülern. Nichts darf ausgeschlossen werden. Es muss gestattet sein, quer zu denken, dabei auch Schulstandorte zu hinterfragen und Alternativen aufzuzeigen. Hieraus können sich auch ungeahnte Chancen und Vorteile für die Schulen ergeben

    Uns erwartet eine Fülle an Daten und Fakten, zu der alle Beteiligten beitragen können und müssen. Wir stehen nicht unter Zeitdruck. Wenn die Entscheidungen für die Schulentwick-lungsplanung unserer Stadt anstehen, dann möglichst im Konsens zwischen Schulen und Stadt und das auf der Grundlage belastbaren Materials. Wir möchten, dass am Ende des Prozesses das Zusammenspiel unseres gesamtstädtischen Schulsystems stimmig ist.

    Die CDU versteht sich als fairer und verlässlicher Partner unserer Schulen. Die örtliche Schulpolitik hat bei uns oberste Priorität. Trotz Haushaltsmisere haben wir in den vergangenen Jahren Millionenbeträge in die Schulen gesteckt. Daran wird sich in Zukunft nichts ändern. Wir wissen um die Qualität unserer Einrichtungen. Diese wollen wir auf jeden Fall erhalten. Wir wissen, dass jede unserer Schulen ihren jeweiligen Ortsteil entscheidend mit geprägt hat und mit prägt und über ihren gewachsenen Standort in die Stadt und die Region wirken, auch oder gerade das NCG.

    Mit freundlichen Grüßen

    Peter Mömkes
    Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion
    im Rat der Stadt Bergisch Gladbach

  4. @ Jahrgang 2009

    Lieber Jahrgang 2009,

    als Steuerzahler — das sind wir Alle — stößt es mir ebenfalls übel auf, wenn Investitionen aus Steuergeldern, wie z. B. der Neubau, die naturwissenschaftlichen Fachräume, die Mensa, die gerade fertig wird, in den Sand gesetzt werden, um aus Rechenfehlern an anderem Ort neue Zusatzinvestitionen zu generieren (z.B. neue naturwissenschaftliche Fachräume, Pausenflächen etc), die auch wieder aus der Steuerkasse beglichen werden müssen.

  5. @Hans Pütz:

    Sehr geehrter Herr Pütz,

    Sie schreiben als Antwort auf meinen Beitrag zu den 17 überzähligen Klassenräumen:

    „Ihre Aussage, die Zahlen seien „schlichtweg falsch“, stimmt so einfach nicht und es wäre schön, wenn Sie weitere „schlichtweg falsche“ Zahlen, auf denen die Studie basiert, nennen würden.“

    Gern komme ich Ihrer Aufforderung nach:

    Ich komme bei bestem Willen nicht auf einen Überhang von 17 Klassenräumen im Jahr 2011, auch wenn man die beschlossene fiktive Vierzügigkeit statt der realen überwiegenden Fünfzügigkeit ansetzt. Wenn wir, wie Sie richtig schildern, in 7 von 9 Jahrgängen die Vierzügigkeit überschreiten, dann bedeutet das einen rein rechnerischen Mehrbedarf von 7 Räumen und nicht 17. Der dargestellte Raumüberhang kann so also nicht erklärt werden. Es sei denn, wir hätten schon in der Vierzügigkeit einen Überhang von 10 Räumen (siehe unten).

    Hinzu kommt: weil die Räume tatsächlich genutzt werden, können sie nicht einfach abgezogen werden. Die Schüler sind schließlich da. Darüber hinaus ist hier weder berücksichtigt, dass sich Schüler für den Fachunterricht auf viel weniger Fachräume verteilen müssen, was nur durch räumliche Entzerrungen (= Reserven) zu bewerkstelligen ist, noch der Raumbedarf etwa für Klausuren in der Oberstufe, außerunterrichtliche Klassenaktivitäten, Vertretungsreserven etc., wofür ein bestimmter Überhang einfach notwendig ist. Eine Schule, in der für jede Klasse genau ein Klassenraum zur Verfügung steht, ist meines Erachtens nicht arbeitsfähig.

    Im Übrigen können wir die Dinge im Interesse unserer Schülerinnen und Schüler nur aus den tatsächlichen Gegebenheiten heraus beurteilen. Wenn derzeit die Fünfzügigkeit überwiegt, müssen wir die Prognosen für die Gegenwart auch fünfzügig ansetzen.

    Der Fehler liegt tatsächlich an einer ganz anderen Stelle, wie meine Kollege Schmitter in seinem heute hier veröffentlichten Interview feststellt:

    „Da ist ein noch größerer Schnitzer passiert. Die Verwaltung hat die zehn Räume des Westtraktes mitgezählt. Der ist aber vor sechs Jahren abgerissen worden. Insgesamt hat die Stadt gar keinen Einblick in unsere Raumplanungen genommen, wie groß unsere Räume sind, wieviele Schüler hineinpassen.“

    Diese 10 Räume fließen in die Raumbilanz der Studie ein, wonach wir einen Überhang von 17 Räumen haben. Ich bleibe dabei: die Zahlen sich schlicht falsch.

    Mit freundlichen Grüßen

    Karsten Hens

  6. Vielen Dank, Herr Pütz, für Ihre Ausführungen und Erläuterungen zu den Berechnungen.

    Eine Frage noch zu den Berechnungen:
    Warum wurde das Jahr 2000 als Basisjahr zugrunde gelegt?
    Würde man nach dieser Berechnung z.B. das Jahr 2005 als Basisjahr nehmen, so hätten beispielsweise NCG und auch RIK einen positiven linearen Trend, AMG dagegen beispielsweise einen negativen. Warum also nicht 2005? Oder alternativ dazu: warum wurden die aktuelleren Jahre nicht stärker durch eine Gewichtung berücksichtigt? Die Zahlen von 2005 bis 2010 dürften doch mehr Aussagekraft für eine Prognose haben als die älteren Zahlen.

    Auch noch eine Frage zu den Berechnungen der Wanderung. Hier werden die Jahre 2009 und 1999 vergleichen. Wie sieht es denn in den Jahren 2008, 2007, 2010 im Vergleich zu den zehn Jahren davor aus? Sind die Wanderungssalden vergleichbar?

    Sie sprechen von den drei möglichen Alternativen als von drei zu realisierbaren Alternativen. Ist es denn wirklich eine Alternative, dass wie Alternative 1 vorsieht, alle Gymnasien in Innenstadtnähe sich dann in Gronau bzw. Saaler Mühle befinden würden? Sind das die richtigen städteplanerischen
    Ziele, dass für Paffrath, Nussbaum, Hebborn und Hand das nächstgelegene Gymnasium einfach mal nach Gronau verlegt wird? Ich denke, dies kann und darf nicht Ziel des Schulentwicklungsplans sein.

    Das Problem soll, wie Sie sagen, nicht ausgesessen werden.
    Das ist auch richtig so. Gleichzeitig wünsche ich mir, dass die Schulentwicklung auf Basis gut durchdachter Konzepte angegangen wird.

  7. Sehr geehrter Kwülliwamm,

    ich hoffe, dass es sich hier nur um ein Missverständnis handelt.

    Der errechnete Trend bezieht sich ausschließlich auf die Verteilung der Gesamtschülerzahl zu den einzelnen Schulen. Die Gesamtschülerzahl selbst wurde für die Einschulungsjahrgänge 2011 bis 2014 aus den heutigen Grundschulkindern, für die Einschulungsjahrgänge 2015 bis 2016 aus dem Einwohnermelderegister ermittelt. Alle bis 2020 in die Sekundarstufe I einzuschulenden Kinder sind bereits geboren. Deshalb betrachtet die Projektarbeit auch nur diesen Zeitraum und verzichtet darauf, weiter in die Zukunft reichende Prognosen heranziehen zu müssen.

    Bei den einzelnen Schulen wurde dann ermittelt wie hoch der Anteil eben dieser Schule in der Jahrgangsstufe 5 an der Gesamtschülerzahl in der Jahrgangsstufe 5 war. Dieser Anteil wurde für die Jahre 2000 bis 2010 untersucht und da ein linearer Trend von 2000 bis 2010 erkennbar war, wurde dieser Trend in die Zukunft fortgeschrieben.

    Wenn es zu diesem Verfahren Alternativen gibt, die zu besseren Ergebnissen führen, her damit.

    Warum wurden die entwickelten Alternativen so sehr raumbezogen dargestellt? Weil es in dieser Hinsicht Handlungsbedarf gibt. Wenn man sich den Zeitraum von 2005 bis 2010, also den durchschnittlichen Zeitraum einer Schülerlaufbahn in der SEK I, anschaut, dann sieht man anhand der vom Schulinformations- und Planungssystem NW (SchIPS) bereitgestellten Daten, dass 2005 noch 318 Klassen in den Bergisch Gladbacher Schulen der SEK I zu bilden waren. Im jetzt laufenden Schuljahr 2010 / 2011 sind es noch 280. In nur 6 Jahren gingen 38 Klassen verloren und der demographische Wandel hat Bergisch Gladbach noch nicht wirklich erreicht. Dennoch 38 Klassen belegten Klassenräume, die zu einem großen Teil wegen der schon angesprochenen G 8 Problematik erst später wirklich frei werden. Das entspricht einem großen Schulzentrum und da sollte man sich angesichts manch eines maroden Schulgebäudes früh genug Gedanken machen, um drohende Leerstände zu vermeiden.

    Die von den Studenten dargestellten Alternativen sind tatsächlich umsetzbare. Andere, nicht umsetzbare Alternativen wurden garnicht erst dargestellt.

    Meines Erachtens gibt es zu den vorgeschlagenen Alternativen nur noch eine weitere realisierbare. Wir machen von den Möglichkeiten des letzten Schulrechtsänderungsgesetzes Gebrauch und führen wieder Schuleinzugsbereiche ein. Die kann man dann so schneiden, dass alle Schulen gleichmäßig ausgelastet sind. Das würde Leerstände vermeiden und könnte tatsächlich deutlich kleinere Klassen zur Folge haben. Der Nachteil: Man schränkt den Elternwillen erheblich ein. Aussitzen lässt sich das Problem leider nicht.

    Mit freundlichen Grüßen

    Hans Pütz

  8. @ Vera Koss
    Leider muss ich als Lehrer am NCG Sie, Frau Koss, deutlich korrigieren. Ihr Vorwurf der Arroganz ist unsachlich und trifft in keiner Weise zu. Niemand vom NCG hat irgendwelche Initiativen unternommen, die darauf abzielen, in fremde Schulgebäude umzuziehen oder Ansprüche auf bestimmte Gebäude zu erheben. Die entsprechenden Szeniarien wurden in den Veröffentlichungen zum Schulentwicklungsplan – völlig ohne unser Betreiben – initiiert. Wir wollen und werden keine fremden Schulen zerreden, sehen uns auch nicht als besser oder „elitär“ an. Im Gegenteil, sie finden in unserer Schule eine vielfältige und bunte Gemeinschaft. Wenn Sie unseren Offenen Brief genau lesen, dann werden Sie feststellen, dass wir für die Erhaltung unseres derzeitigen Standortes kämpfen. Das ist unser alleiniges Ziel, da wir dort nach unserer Ansicht gute Arbeit leisten.

  9. Ich habe mir die Mühe macht, das Kapitel zur Schülerprognose der FH-Studierenden zu lesen:

    Die Studierenden weisen selbst hin, dass die Prognosen mit einer Unsicherheit behaftet sind. Kein Wunder, dass ist halt immer so bei Prognosen.

    Merkwürdig ist, dass nur die Sek I-Zahlen aus dem Zeitraum 2000 bis 2010 genommen und in die Zukunft projiziert werden. Ich kann keine Berücksichtigung von Zahlen der aktuellen Grundschüler erkennen.
    Auch ist nicht erkennbar, inwieweit sich Entwicklungen im letzten Jahrzehnt verstärkt haben, ob also zB der negative Trend bei den Schülerzahlen an Hauptschulen zugenommen hat. Es wird nur von einem linearen Trendwert ausgegangen.
    Die Annahmen sind eine meiner Meinung nach zu simple Übernahme der Vergangenheit in die nächsten zehn Jahre.

    Zusätzliche Qualitative Kriterien zu den einzelnen Schulen und Schultypen werden nicht berücksichtigt.

    Insgesamt scheint die detaillierte Auflistung von Schulzahlen pro Jahr und pro Schule tatsächlich zu spekulativ und zu ungenau zu sein sein.
    Jedenfalls haben die Zahlen auf den ersten Blick nicht die notwendige Datenqualität, die es jedoch für die notwendige Entscheidung bedarf.

    Die drei Alternativen werden in dem Kapitel der Arbeit anschließend allein auf Basis der Raumüberlegungen präsentiert. Weitere Kriterien dafür werden nicht genannt. Scheinbar gibt es keine städteplanerischen oder weitere Kriterien. Warum nur die drei Möglichkeiten genannt werden und warum nicht weitere Alternativkonzepte wird nicht klar.

    Im Fazit des Kapitels heißt es: „Es muss noch einmal verdeutlicht werden, dass die
    ermittelten Lösungsansätze als Denkanstöße zu sehen sind und die Machbarkeit
    der einzelnen Lösungen durch Folgeuntersuchungen überprüft werden
    muss.“

    Dass die Arbeit zunächst ein Denkanstoss sein kann und nun die eigentlichen Analysen beginnen müssen, dem kann ich nur zu stimmen.

  10. @ Karsten Hens

    Sehr geehrter Herr Hens,

    Sie schreiben: „Die Zahlen, auf denen die Studie zum Schulentwicklungsplan basiert, sind schlichtweg falsch.“ und nennen als vermeintliches Beispiel: „derzeit hat das NCG einen angeblichen Raumüberhang von 17 Klassenräumen — Tendenz steigend“.

    Sie entnehmen diese Aussage wahrscheinlich Seite 98 der Projektarbeit. Dort heißt es: „ Legt man für die Raumbilanz die festgelegte maximale Zügigkeit (vier) zugrunde, ergibt sich ein Plus von 17…………“

    Die Studenten haben also bei ihren Aussagen zu Räumen die vom Rat der Stadt Bergisch Gladbach festgelegte Zügigkeit für Gymnasien zugrunde gelegt, nicht die tatsächliche Belegung der Räume. Das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium überschreitet diese vorgegebene Zügigkeit aber bis auf 2 Jahrgänge durchgängig. So ist die Schule in der SEK I bis auf 2 Jahrgänge 5 zügig und in der gymnasialen Oberstufe durchgängig mindestens 5 zügig, wenn man mit dem von den Studenten angenommen Klassenfrequenzrichtwert von 25 rechnet. Oder sogar durchgängig 6 zügig, wenn man mit dem Mindestwert von 19,5 rechnet. Jeder zusätzliche Zug vermindert den tatsächlichen Raumüberhang.

    Leider haben Sie dieses wichtige Detail nicht genannt. Die Projektarbeit schildert ein Soll, von dem das Ist abweicht. Das Soll wurde aber in Hinblick auf den Plan und die möglichen Veränderungen innerhalb der Schullandschaft als die Vergleichsgröße gewählt.

    Ihre Aussage, die Zahlen seien „schlichtweg falsch“, stimmt so einfach nicht und es wäre schön, wenn Sie weitere „schlichtweg falsche“ Zahlen, auf denen die Studie basiert, nennen würden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Hans Pütz

  11. Herr Hens,

    ich habe nie davon gesprochen diese Studie als Grundlage für eine Neuplanung der Gladbacher Schullandschaft zu verwenden. Um einen Umzug zu beschließen müssten valide Zahlen her, das ist richtig.
    Aber mir als Steuerzahler stößt es schon übel auf, wenn von meinem Geld Schulgebäude sarniert werden, in unmittelbare Nähe aber mehrere neue Gebäude stehen, die nicht in vollem Maße genutzt werden. Die Aula ist zudem der renovierungsbedürftigste Teil der Schule. Als ehem. Mitglied der Theater AG und des Orchesters/der Big Band kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass auch da die Ausstattung äußerst mangelhaft ist.

  12. @ Jahrgang 2009

    Die Zahlen, auf denen die Studie zum Schulentwicklungsplan basiert, sind schlichtweg falsch. Um nur ein Beispiel zu nennen: derzeit hat das NCG einen angeblichen Raumüberhang von 17 Klassenräumen — Tendenz steigend. Das heißt, man könnte zum Beispiel sofort den 200/400/600er-Trakt (den Haupttrakt) schließen, weil er angeblich nicht genutzt wird. Können Sie sich das als Ehemaliger vorstellen? Ein neu zu beziehendes Gebäude hätte nach dem Entwurf diese Räume weniger! Es wäre fatal, wenn der Umzug auf der Basis dieser Daten beschlossen würde.

    Des Weiteren gibt es viele räumliche Gegebenheiten, die für die Arbeit an der Schule und ihre pädagogische Identität wichtig sind, aber an den diskutierten Ersatzstandorten nicht zur Verfügung stehen. Können Sie sich das NCG ohne Aula vorstellen? Es gäbe keine Kultursplitter, kein Bläserorchester, keine Big Band, keine MusikMusikMusik, keine Theateraufführungen und und und… Das Kollegium hat zum Ausdruck gebracht, dass es diese Aktivitäten zusammen mit den vielen engagierten Schülerinnen und Schülern fortsetzen möchte.

    Insofern hält es das Kollegium für die beste Möglichkeit, zu bleiben, das Gebäude zu sanieren und seine Ehemaligen dort zu empfangen.

  13. Der offene Brief fordert vom Schulentwicklungsplan der Stadt eine „zukunftsweisende Schulpolitik mit pädagogischen und sachgerechten Perspektiven umsetzen“.
    Wo geht so etwas besser, als in vernünftigen Räumlichkeiten? Als ehemaliger Schüler des NCG (Abiturjahrgang 2009) kann ich nur sagen, dass die Ausstattung, sowie die Räumlichkeiten doch eher das Prädikat „erbärmlich“ verdienen.

    Ich möchte mich aufgrund meiner persönlichen Befangenheit und daraus folgender mangelnder Objektivität garnicht weiter zu Vor- und Nachteilen des NCGs äußern.
    Ein Punkt den ich dennoch einbringen möchte ist, dass ich überhaupt nicht verstehe, wieso sich so viele gegen einen möglichen Umzug aussprechen. Wenn ich die Möglichkeit habe die gleiche Institution in gut ausgestatteten Räumlichkeiten oder in völlig runtergekommenen Klassenräumen zu errichten, dann wähle ich doch immer die bessere Möglichkeit!

  14. Übrigens: Mein Neffe geht am NCG zur Schule. Vor wenigen Tagen erhielten die Eltern einen Elternbrief der Schule. Dort wurden die Eltern beruhigt. Ein Argument im Brief ist, dass wenn die Schule umziehen müsste, würde man sicher in die Schule „Im Kleefeld“ umziehen. … Wie arrogant und rücksichtslos ist das denn? Da ist noch nichts entschieden und trotzdem ist man sich sicher, dass das Gymnasium die Schüler und Eltern von Haupt- und Realschule verdrängen und an die Wand drücken wird. An die Probleme, die das erzeugt, denkt ein unsolidarischer „Gymnasiast“ und „besserer“ Schüler natürlich nicht nach. Man ist sich sicher, dass man in dem Poker um die Schulgebäude die besseren Karten im Ärmel versteckt hat. Wenn es nicht die Karten sind, so sind es bessere Verbindungen zu den entscheidenden politischen Parteien oder einfach mehr Geld für Öffentlichkeitsarbeit. Man kann diese Öffentlichkeitsarbeit gut erkennen. Das Bürgerportal IN-GL.de steigt ja auch darauf ein und hat sich einseitig auf die Seite der lauten Propaganda des NCGs zu gestellt.

    So kann man andere Schulen auch zerreden und am Ende kaputt machen, nur um seine eigene Situation zu verbessern. Traditionen sind immer wichtig, aber wenn andere Kinder und Schüler darunter leiden müssten, dann entscheide ich mich für die Lösung, die allen nutzt und nicht nur den selbsternannten „Eliten“ und „Leistungsträgern“ am NCG.

    Genau diese egoistisch, überhebliche und elitäre Haltung am NCG kann man in dem „offenen Brief“ und dem Elternbrief zwischen den Zeilen und zum Teil ganz offen lesen. Wenn ich Lehrer am NCG wäre, hätte ich ein solches Pamphlet nicht unterschrieben. Ich bin echt schockiert darüber, dass eine solche Stoßrichtung am NCG unwidersprochen bleibt.

  15. @ Vera Koss

    Dieser Brief zeigt, dass sich die Lehrer des NCG für ihre Schule einsetzen, einer Schule, die in allen Leistungsvergleichen der letzten Jahre hervorragend abgeschnitten hat. Keinem droht die Kündigung, wenn das NCG umziehen müsste. Also schreiben sie diesen Brief nicht in ihrem Interesse, sondern dem der Schüler, die am NCG trotz aller Renovierungs- bedürftigkeit immer noch sehr gute Bedingungen vorfinden (große betreute Schulbibliothek, neue naturwissenschaftliche Trakte, Neubau, z.T. neuer Schulhof, die Aula, in der die Schüler vielfältige kulturelle Aktivitäten einem breiten Publikum vorstellen usw.
    Übrigens: Das zur Diskussion stehende Kleefeld wäre bei dem (spekulativen) Umzugstermin ebenfalls schon über 30 Jahre alt und renovierungsbedürftig und würde nicht im Geringsten die Kapazitäten besitzen, das NCG aufzunehmen.

  16. Frau Koss,

    wissen Sie überhaupt, worüber Sie reden? Sie scheinen das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium in keiner Weise zu kennen.

    Ist Ihnen bei Ihrem Plädoyer für die Höchststrafe wirklich wohl? Sie schaden damit allen beteiligten Personen an dieser Schule.

  17. Nur selten habe ich so einen abgehobenen und überheblichen offenen Brief gelesen, wie diesen. Das Lehrerkollegium scheint sich und ihre eigene Schule maßlos zu überschätzen. Statt sich in der Forderungen auf Traditionen und ehemalige Schüler zu beziehen, sollten das ehrenwerte Lehrerkollegium sich auf die Frage konzentrieren, was für ihre Schüler und die Schüler der Stadt das Beste ist. Nach so einen Pamphlet komme ich zu der Auffassung, dass man das NCG schließen sollte, um zukünftige Schülergenerationen vor solch einer „elitär“ arroganten Erziehung zu schützen.

  18. Wie gesagt: Gerüchte. Und die halten sich um so länger, je schlechter sie sind. Vielleicht sollte ich mal die Schüler selbst befragen? Wobei ich als Frau die Qualität einer Schule nicht unbedingt davon abhängig machen würde, dass sie eine komplett weibliche Leitung hat. Ich würde einem Mann mit konsequent liebevollem Verständnis für Kinder so etwas durchaus auch zutrauen. Aber lassen wir das, das geht am Thema vorbei. ;)

  19. Wirrkopf, es ist nicht so, daß das NCG nur abschreckend wirkt. Unsere Tochter hat den Wechsel zum NCG völlig unabhängig von Entscheidungen der Freundinnen alleine nach den Vorstellungstagen getroffen. Die Entscheidung für das NCG empfinde ich auch heute noch richtig. Engagierte Lehrer und Schulleiter arbeiten dort offen mit Schülern und Eltern zusammen. Es machte Lehrern, Eltern und Schülern Spaß, dort Sachen „anzuschieben“

    Ich selber habe das NCG nur aus der engagierten Elternperspektive kennengelernt.

    Unfassbar ist für mich. daß öffentliche Gebäude erstellt werden und danach eigentlich nie wieder eine geplante Sanierung/Renovierung erfolgt. Erst wenn ein Gebäude völlig marode ist, wird etwas unternommen. Und die Elternschaft war in Sachen NCG sehr aktiv. Andernfalls stünde heute kein Neubau, sondern noch die alte Baracke auf dem Gelände. Und es gäbe auch keine weitreichende Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume.

    Und noch ein Wort zu Herrn Höring: Jede Form von Politik, auch Schulpolitik, folgt dem Diktat der Finanzverantwortlichen. Und in diesem Punkt habe ich keine positiven Erwartungen. Ein Gesamtpaket berücksichtigt zuerst die Interessen der Stadt. Ich bin gespannt, wie weit hier die Schulen mit allen Beteiligten berücksichtigt werden.

  20. Bei der Diskussion über die künftige Schulentwicklung geht es auch nicht um Inhalte der Schulen, sondern um die Frage, wie viele Schüler wir in den kommenden 10-20 Jahren wohl haben werden, wie sich diese auf die weiterführenden Schulen verteilen und welche Schulen wir demnach wo im Stadtgebiet brauchen werden.

    Dabei darf die Politik auch die örtlichen Begebenheiten, die Ausstattung und der Sanierungsbedarf nicht aus den Augen lassen.

    Wir müssen ein Gesamtpaket für die ganze Stadt beschließen.
    Wie das aussehen wird, ist derzeit noch völlig offen.

    Bevor nicht alle Fakten da sind, ist alles andere Spekulation!

  21. Sorry, lieber Wirrkopf, aber dem muss ich widersprechen, energisch. Wir haben zwei Kinder am NCG, das dritte wird bald nachrücken – und freut sich nach dem Vorstellungstag der Schule kürzlich sehr darauf.
    Ja, es stimmt: dem NCG geht ein schlechter Ruf voraus, aber der hat wenig mit dem zum Teil tatsächlich völlig herunter gekommenen Gebäude zu tun. Dieser Ruf besagt, das NCG sei leistungsfixiert und habe keinen Blick für die Kinder.
    Aber (wenn es überhaupt gestimmt hat) ist Vergangenheit. In den letzten Jahren sind sehr viele junge Lehrer gekommen, das Leitungsteam ist inzwischen vollständig weiblich. Und die Atmosphäre in der Schule ist gut: herzlich, positiv, oft auch fröhlich.
    Wer eine der Musikaufführungen, zum Beispiel das Weihnachtsoratorium vor Weihnachten erlebt und die Stimmung zwischen Schülern und Lehrern gespürt hat, weiß wovon ich rede. Oder die Kultursplitter, die in den nächsten Tagen wieder anstehen: einfach genial. Wenn man dieses Programm an sich vorbei rauschen sieht vergisst man sogar, wie stickig und marode die Aula eigentlich ist.
    Also: ein klares Plädoyer für das „neue“ NCG – und das ist meiner Ansicht nach völlig unabhängig vom Gebäude.

  22. Als kinderlose Hausaufgabenhelferin ohne irgendeine erzieherische Ausbildung will ich hier mal ganz vorsicht anbringen, was ich all die Jahre gerüchteweise höre, wenn sich unsere 4-Klässler Schulen ansehen, auf die sie wechsel können. Ich kann nichts davon beweisen, das betone ich ausdrücklich. Das NCG schneidet nicht gut ab, es geht ihm sogar ein unangenehmer Ruf voraus. Die hin wollen haben meistens Freunde dort oder es liegt günstig. Die hin könnten aber nicht hinwollen begründen das damit, dass es dort unheimlich schmutzig sei. Sie hätte Klassen gesehen, die Kaugummis und anderen Dreck an der Decke haften hätten. Im gesamten Schulgebäude hätte Müll herumgelegen. Ich höre anderweitig von Gewalt und Diebstahl unter Schülern und Respektlosigkeit gegenüber Lehrern.

    Diese Dinge haben nichts damit zu tun, dass ein Gebäude sanierungsbedürftig ist. Ich wage einmal die herausfordernde Frage, ob ein Lehrerkollegium, dass solche Zustände nicht verhindern kann, in der Lage ist, den Status der eigenen Schule in dieser Diskussion überhaupt richtig einzuschätzen.

    Das einfachste wäre natürlich jetzt, mich anzuweisen, den Mund zu halten, weil ich ja doch keine Ahnung habe. Das stimmt tatsächlich, darum halte ich mich auch aus den Diskussionen bei Facebook raus. Trotzdem halte ich auch diese Punkte für wichtig genug, mal darüber nachzudenken, ob eine solche Schule wirklich nicht „abgewickelt“ werden darf.

  23. Es wäre grob fahrlässig, nicht darüber zu reden und zu diskutieren. Das wäre verantwortungslos. Man kann die finanzielle Situation der Stadt nicht einfach ignorieren. Seriös ist es, alle Optionen in Betracht zu ziehen. Schlicht die Schulsanierung zu verlangen und sich somit einem möglichen Umzug zu verweigern, ist nicht richtig. Es gibt noch andere Schulen, wie das Otto-Hahn-Schulzentrum, die dringend saniert werden müssen. Dort gibt es keine Ausweichmöglichkeit.
    Ich finde es wichtig, dass wir offen und ehrlich darüber diskutieren. Es werden noch weitere Zahlen und Fakten gebraucht. Und dann muss am Ende eine Entscheidung dabei rauskommen, die das Beste für die GESAMTE Stadt darstellt, nicht nur für eine Schule!