Ihnen ist auch schon aufgefallen, wie leer die Parkplätze in den Wohnvierteln tagsüber sind – auch und gerade da, wo man abends nirgendwo mehr ein freies Fleckchen findet?

Klar – Bergisch Gladbach ist schon seit langem eine Stadt, in der man gerne wohnt, aber häufig keine angemessene Arbeit findet. Viele Gladbacher pendeln nach Leverkusen, Köln oder gar nach Bonn oder Düsseldorf (!).

+ Anzeige +

Soweit, so gut. Doch dieser Trend nimmt im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis  immer mehr  zu – wie die neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit schonungslos klar machen. Ist Bergisch Gladbach nur noch eine Schlafstadt?

In den vergangenen elf Jahre ist im Kreis die Zahl derjenigen, die vor Ort auch abeiteten um 17,2 Prozent gefallen. Dagegen stieg die Zahl der sogenannten Auspendler um 14,1 Prozent. Das sind immerhin 19.010 Arbeitnehmer. 1999 pendelten noch 56,8 Prozent der Arbeitnehmerschaft im Arbeitsbezirk Leverkusen/Rheinisch-Bergischen Kreis, inzwischen sind es 64,5 Prozent.

Dabei gibt es eine weite Bandbreite: So pendeln in Leverkusen nur 49,6 Prozent der Arbeitnehmer, aber in Odenthal sind es satte 92,7 Prozent.

Daher liegt Bergisch Gladbach mit einer eigentlich extrem hohen Pendlerquote von 64 Prozent im Vergleich zu den anderen Gemeinden der Region nur im Mittelfeld.

In absoluten Zahlen: 33.696 Arbeitnehmer weist die Statistik in Bergisch Gladbach derzeit aus. Nur 11.956 davon haben das Glück, dass ihr Wohnort mit dem Arbeitsort identisch ist. 21.740 Arbeitnehmer hingegen schwingen sich jeden Morgen in die S-Bahn oder ihr Auto, um die Stadt zu verlassen. Aber andererseits kommen 19.306 Arbeitnehmer aus anderen Kommunen zur Arbeit nach Bergisch Gladbach.

des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

3 Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Ich muß mich der Meinung von Wirrkopf anschließen. Städtische Strukturen bilden natürlich das Fundament der Arbeitswelt. So ist Leverkusen zweifelfsfrei eine Industrie- und Chemiestadt mit dem Bayer-Konzern als Haupt-Arbeitgeber. Köln kann da eher als Medienstadt gesehen werden während in Gladbach bspw. mit Isover und dem Papierwerk 2 große Industriepartner beheimatet sind.
    Ganz normal also, das ein städtischer Pendlerverkehr stattfindet, da jede Stadt seine eigene industrielle und kaufmännische Infrastruktur bietet.
    Als großen Nachtel von Gladbach sehe ich nach wie vor die fehlende Autobahnanbindung. Ich bin selber täglich mit dem PKW unterwegs. Die Anfahrt zur A3 kostet mich jeden morgen und jeden Nachmittag 20 bis 30 Minuten.

  2. Das ist zwar eine interessante Statistik, sie belegt aber nicht, dass in Gladbach nur geschlafen wird. Sie belegt auch nicht, dass nur Gladbach eine Schlafstadt ist. Die Zahlen, die der Beitrag nennt zeigen nur, dass ca. 21 Tausend Menschen hier schlafen und wo anders arbeiten. Aber ca. 19 Tausend, arbeiten hier und schlafen wo anders. Auch Menschen von Köln schlafen in Köln und arbeiten evt. in LEV, D oder BN. Umgekehrt genau so. Alles Schlafstädte also? Aber niemand käme auf die Idee zu sagen, Düsseldorf oder Köln seien jeweils eine die Schlafstadt für die andere.

    Der Begriff „Schlafstadt“ stört mich, weil er nach Langeweile klingt. Nach „nix los“ und nach „dort gibt es keine Arbeitsstellen“. Aber das ist ja nicht so. Immerhin gibt es lt. dieser Statistik ca. 33 Tausend Arbeitsplätze in GL. Es ist nicht zwingend notwendig, dass die Arbeitnehmer in der gleichen Stadt schlafen, in der sie arbeiten.