Seit 15 Jahren verwandelt sich der Konrad-Adenauer-Platz zu St. Martin in einen waschechten Mittelaltermarkt – mit Dudelsackmusik, Drehleiern und Trommelschlägen nicht zu überhören. Höhepunkt ist das Martinsspiel, zu dem St. Martin hoch zu Ross heranreitet.
Auch in diesem Jahr ist der Markt bereits am Samstag (5. November) von 18 bis 22 geöffnet; am Sonntag geht es ab 11 Uhr weiter. Die Geschäfte in der Innenstadt öffnen ab 13 Uhr zum verkaufsoffenen Sonntag, teilt die IG Stadtmitte mit.
Das Martinsspiel wird am Sonntag mehrmals aufgeführt, als kleines Theaterstück in mittelalterlicher Art um den berittenen Heiligen Martin, der seinen warmen Mantel mit dem frierenden Bettler teilte. Zu teilen – das ist die Botschaft des Martinsspiels, und wenn nach dem Spiel die riesigen Weckmänner an die Kinder verteilt werden, ist auch hier das Teilen eine Freude.
Den Markt organisierte eine Mittelalter-Agentur aus Düsseldorf, daher können die Besucher einiges erwarten. Zum Beispiel ein paar ungewöhnliche Akteure:
- Die Märchenerzählerin Fabulix lässt Kinderaugen strahlen. Sie gibt Kindern und Erwachsenen einen Einblick in eine Zeit, in der man am Feuer den Geschichten lauschte. Und auch die Großen hören ihr gerne zu, denn zu später Stunde hat Fabulix auch „Märchen für Erwachsene“ parat.
- Der arbeitslose Henker lamentiert an der Taverne, dass die Todesstrafe abgeschafft wurde. Zusammen mit seiner schweren Axt bietet er jetzt „Kopfschmerzbehandlungen“ an, aber auch „Scheitel ziehen“, „Spliss-Behandlungen“, oder gar „Ent-Partnerungen“. Schnell, effektiv und preiswert.
- Gauklerin Melania wirbelt bunte Bälle und flammende Keulen durch die Luft, während sich die Spielleute „A la Via“ mit allerlei altertümlichen Instrumenten Gehör verschaffen.
Vor allem aber wird auf dem Martinsmarkt gehandelt. Mit Räucherharzen, Kleider und Schmuck – und mittelalterlichem Essen und Getränken.
Ein ganz besonderes Flair entsteht, wenn bei Einbruch der Dämmerung hunderte von Kerzen und Öllampen den Markt in ein zauberhaftes Licht tauchen.