Ein Bild, auf das die Polizei immer wieder trifft: In den Lehrerzimmern diverser Schulen wurde hoher Sachschaden angerichtet, aber wenig erbeutet
Ein weiterer Schuleinbruch wirft neue Fragen auf: Ein 14-Jähriger, der bereits in der vergangenen Woche bei einem Einbruch erwischt wurde, hat es am Dienstag wieder getan, vor den Augen der Polizei.
Die Zahl der Einbrüche in Schulen und Kindergärten in den vergangenen Woche in Bergisch Gladbach ist auf inzwischen 40 Fälle angewachsen. Und obwohl die Polizei sechs Täter ermittelt hat, reißt die Serie nicht ab. Offenbar auch deshalb, weil einige Täter unbelehrbar sind.
Wie die Polizei jetzt berichtet, war einer zivilen Streife am Dienstag gegen 15:30 Uhr ein Junge auf seinem Fahrrad aufgefallen. Sie kannten ihn, weil er am Donnerstag vergangenen Woche nach einem Einbruch im Kindergarten am Pannenberg aufgegriffen, auf der Wache vernommen und massiv verwarnt worden war; gegen ihn läuft ein umfangreiches Ermittlungsverfahren.
Dieser 14-Jährige fuhr jetzt in Richtung Fröbelschule. Die Beamten folgten ihm, verloren ihn kurz aus den Augen, fanden sein Fahrrad aber rasch am Zaun des Schulgeländes.
Brechstange und Sturmhaube
Nach einigen Minuten kam der Schüler aus Richtung der Schule. Seine Jacke habe er vors Gesicht gezogen, nur die Augen seien zu sehen gewesen. Am Fahrrad nahmen ihn die Polizisten fest und durchsuchten ihn. Sie fanden Einbruchswerkzeug, Münzgeld und einer Sturmhaube.
In der Fröbelschule zeigte sich, dass dort eingebrochen worden war. Im Lehrerzimmer war eine Geldkassette aufgebrochen, etwas Münzgeld gestohlen worden.
So sah es in der GGS Herkenrath nach einem Einbruch aus. Foto: Archiv
Seit Wochen ist die Polizei mit einem erheblichen Aufwand mit dieser Einbruchsserie befasst, aber trotz ihrer Ermittlungserfolge ein Stück weit machtlos.
Das Jugendstrafrecht setzt für Maßnahmen gegen 14-Jährige hohe Hürden. Eine lückenlose Überwachung der Schulen und Kitas im Stadtgebiet ist nicht möglich. Und eine Videoüberwachung ist auch nur dann sinnvoll, wenn die Kameras ständig beobachtet werden. Da sich die Täter maskieren ist das Videomaterial bei einer späteren Auswertung wenig aufschlussreich.
Nach wie vor haben es die Einbrecher offenbar vor allem auf Bargeld abgesehen. Nur in einem Fall am Pfingstwochenende hatten sie eine größere Zahl von Tabletts gestohlen; wie das in die Einbruchsreihe passt, ist noch ungeklärt.
In den meisten Fällen hatten die Täter Schränke in den Lehrerzimmern aufgebrochen und durchsucht. Die Schulen weisen aber immer wieder daraufhin, dass dort schon lange kein Geld mehr aufbewahrt wird.
Hinweise und Beobachtungen nimmt die Polizei unter 02202 205 120 entgegen.
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…diese Hilflosigkeit ist unglaublich! Diese Kosten werden durch die Steuern auf den Bürger umgelegt.