Roman Salyutov hat mit dem Musik- und Kulturfestival GL e.V., dem Sinfonieorchester und dem Yachad Chamber Orchester wieder sehr viel vor: Auftritte in Boston und Jerusalem, Debatten, eine Ausstellung und die Deutsch-Österreichischen Kulturtage werden von der Fledermaus gekrönt. Bei der Lutz Urbach eine besondere Rolle spielt.
Manchen Beobachtern ist bei Roman Salyutovs Tempo im vergangenen Jahr schwindelig geworden, doch für den Pianisten, Dirigenten, Chef des Bergisch Gladbacher Sinfonieorchesters und Vorsitzenden des Vereins „Musik- und Kulturfestival GL” war es ein eher ruhiges Jahr. 2020 will er wieder Vollgas geben, sagte er jetzt bei der Präsentation seiner Pläne für 2020. Dabei hat Salyutov viele Unterstützer und Sponsoren, wie sich bei dieser Gelegenheit zeigte.
Roman Salyutov und Tanja Heesen mit Mitstreitern, Unterstützern und Sponsoren
Salyutov will in diesem Jahr Bewährtes (wie die Bilateralen Kulturtage) fortsetzen, aber auch neue Formate und „ein paar verrückte Ideen” ausprobieren. Musik spielt dabei immer die Hauptrolle, aber häufig in Kombination mit Podiumsdiskussionen oder auch einer Fotoausstellung.
Ganz frisch ist eine Kooperation mit dem Jugendsinfonieorchester in Boston. Mit dem Yachad Chamber Orchestra wird Salyutov erneut nach Israel reisen – und dieses Mal auch in Jerusalem und Tel Aviv (und natürlich Ganey Tikva) spielen. Später tritt das Ensemble in Los Angeles auf.
In Kooperation mit dem Bürgerportal gibt es eine Kombination von Musik und Fotos: Als „Widmung an Bergisch Gladbach” gibt es ein Konzert mit vorwiegend unbekannten Werken von Max Bruch, begleitet von Fotos von Thomas Merkenich aus der Serie „GL in 52 Bildern”, die die (zum Teil) unbekannten schönen Seiten der Stadt ins Licht rücken.
Das komplette Jahresprogramm
Podiumsdiskussion mit Konzert
„Aus der Asche zur Freiheit – die Entwicklung Europas in der Nachkriegszeit“. Podiumsgespräche mit anschließenden klassischen Konzerten
Im Rahmen der Förderung Europäischer Werte in der Region präsentieren die VHS Bergisch Gladbach und der Verein „Musik- und KulturFestival GL e. V.“ in Kooperation mit dem Stadtarchiv Bergisch Gladbach eine dreiteilige Veranstaltungsreihe, die einen historischen Überblick über den komplexen Entwicklungsprozess in Europas in der Zeit nach 1945 bietet, wobei dies nicht nur auf globaler Ebene, sondern auch aus der lokalen Perspektive betrachtet wird. Zu den spannenden Gesprächsrunden werden mehrere regionale wie auch überregionale fachkundige Akteure – Privatpersonen sowie Vertreter verschiedener Institutionen – eingeladen.
Den 1,5-stündigen Gesprächsrunden folgen – nach einer Pause – besondere, ca. 1-stündige Kammermusik-Konzerte, in denen die Wahrnehmung des jeweiligen Themas des Abends durch bestimmte Werke der Klassik auf emotionaler Ebene vertieft wird.
14. Februar 2020, 18.30h
“75 Jahre Befreiung von Auschwitz und Ende des Zweiten Weltkriegs: Im Abgrund der Europäischen Zivilisation”
27. März 2020, 18.30h
“Trennung Europas durch den “Eisernen Vorhang”. Kampfsfelder der Ost-West-Konfrontation in Europa und außerhalb”
5. Juni 2020, 18.30h
“Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Rolle der BRD im Prozess der Europäischen Integration von damals bis heute“.
Internationaler Austausch
Ein neuer internationaler Austausch findet zwischen dem Sinfonieorchester Bergisch Gladbach und dem Rivers School Conservatory in Boston (USA), statt. Am 15. März kommen Solisten des dortigen Jugendsinfonieorchesters und Chormitglieder zum ersten Mal nach Bergisch Gladbach – für einen gemeinsamen Auftritt mit jungen Solisten des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach im Rathaus Bensberg, woraufhin eine Gruppe aus jungen Mitgliedern des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach am 3. – 11. Mai zu einer gemeinsamen Probenarbeit und Aufführung der Fünften Sinfonie von Beethoven nach Boston fliegt.
„Widmung an Bergisch Gladbach“
„Im wunderschönen Monat Mai“ – nach Heinrich Heines Worten – wird in Kooperation mit dem Bürgerportal Bergisch Gladbach eine unserer schönen Stadt gewidmete Veranstaltung stattfinden: Am 24. Mai im Rathaus Bensberg werden die Bilder des Fotografen Thomas Merkenich mit bekannten und unbekannten Orten Bergisch Gladbachs ausgestellt und mit vorwiegend unbekannten Kammermusikwerken von Max Bruch im anschließenden Konzert kombiniert.
Yachad Chamber Orchestra
Das erste Deutsch-Israelische, in Bergisch Gladbach 2018 gegründete Orchester „Yachad Chamber Orchestra“ setzt seine wertvolle und erlebnisreiche Arbeit weiter fort:
Im September fahren die Musiker nach Israel und geben Konzerte in Jerusalem und Tel Aviv und vergessen dabei nicht Bergisch Gladbachs Partnerstadt Ganey Tikva. Neben einem Konzert bei den Freunden in Ganey Tikva stehen solche Highlights auf dem Plan wie Auftritte an jüdischen biblischen Orten in Jerusalem mit Musik aus der Tempel-Zeit, ein Besuch in der Knesset wie auch ein Treffen mit israelischen Offiziellen. Unser Organisationspartner dabei ist die Deutsch-Israelische Gesellschaft Köln.
Und nur wenige Wochen später fliegen einige Solisten des Yachad Chamber Orchestra in die USA, wo sie in der deutsch-israelisch-amerikanischen Besetzung im „Los Angeles Museum of the Holocaust“ ein Konzert mit Werken ermordeter deutsch-jüdischer und deutsch-polnischer Komponisten auftreten. Kooperiert wird dabei mit dem „Los Angeles Museum of the Holocaust“ selbst wie auch mit der University of Southern California.
Deutsch-Österreichische Kulturtage
Nach den internationalen Kulturtagen mit Frankreich (2017), Israel (2018) und Polen (2019) ist bei uns 2020 Österreich zu Gast. Nicht zufällig, denn kein geringerer als L. van Beethoven, dessen 250. Jubiläum groß gefeiert wird, unsere beiden Länder auf eine wunderbare Weise verbindet. Momentan wird am Programm aktiv gearbeitet, aber schon jetzt kann man auf die beiden Säulen – Eröffnung und Abschluss – hinweisen:
Am 22. November werden die Kulturtage durch das Sinfonieorchester bergisch Gladbach mit Werken von Beethoven, Schubert und Brahms feierlich eröffnet.
Am 31. Dezember kommt dann endlich die Zeit für eine weitere Opernpremiere in unserer Stadt: „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. Die zweite einheimische Opernproduktion in Bergisch Gladbach nach Don Giovanni 2018 wird die berauschend-feierliche Neujahresluft Wiens zu uns ins Bergische bringen. Die Premiere selbst ist genau am Silvesterabend, und die Wiederholungsvorstellungen sind finden am 1., 2. und 3. Januar 2021 statt.
Sinfonieorchester Bergisch Gladbach
Und das Sinfonieorchester Bergisch Gladbach vertritt unsere Stadt auch weiterhin an verschiedenen Orten:
Am 25. April bringen die Musiker die Neunte Sinfonie von L. van Beethoven im Theater Langenfeld zu Gehör (Schauplatz Langenfeld)
Ende Mai sorgt ein Solistentrio des Orchesters in unserer litauischen Partnerstadt Marijampole für markante Akzente mit Werken der deutschen Klassik beim dortigen Stadtfest.
Im November gastieren unsere Sinfoniker in der hessischen Goethe-Stadt Wetzlar mit einem Programm aus Beethoven, Schubert und Brahms.
Bei den Kulturtagen ist in diesem Jahr Österreich das Partnerland, passend zum Beethoven-Jahr. Dazu steht das Programm noch nicht ganz fest, aber Salyutov verspricht dazu viele Klassiker aus Deutschland und Österreich. Wie immer bildet das Lions-Konzert den Auftakt, und zum Abschluss gibt es …
Eine Operette zum Jahresende
Dass die Musik-Akteure der Stadt und ihre Unterstützer 2019 etwas verschnaufen konnte, lag vor allem daran, dass das Abenteuer „Bergisch Gladbachs erste Oper” nach der Premiere mit Don Giovanni in 2018 zunächst keine Fortsetzung fand. Doch das soll sich 2020 ändern.
Gleich vier Vorstellungen stehen auf dem Programm, zu Silvester und in den drei Folgetagen, mit der Aufführung der Strauß-Operette „Die Fledermaus”. Den Klassiker werde das Team in einer sehr spritzigen, unterhaltsamen und sehr bergischen Fassung auf die Bühne des Bergischen Löwen bringen, berichtet Tanja Heesen, die für die schauspielerische Seite des Projektes verantwortlich ist.
Die Proben sind bereits angelaufen, die Solisten sind bereits gefunden. Viele der bereits von Don Giovanni bekannten jungen Sänger (auch der Titelheld) sind wieder dabei. Allesamt junge Talente aus der ganzen Welt, die gerne wieder nach Bergisch Gladbach kommen.
Weil sie hier die Chance haben, schon in jungen Jahren große Rollen singen zu dürfen – und weil ihnen die Atmosphäre in Bergisch Gladbach so gut gefallen hatte, berichtet Salyutov. Denn hinter dem Projekt steht ein riesiger Aufwand, der komplett von ehrenamtlichen Kräften gestemmt wird.
Besondere Rolle für Urbach
Auch auf der Bühne sollen wieder viele Bergisch Gladbacher zu sehen sein, für das Ballett und die Chöre. „Wir brauchen noch ganz viele Leute die mitmachen”, betont Tanja Heesen. Sie will auch dafür sorgen, dass diese Operette aus dem Ende des 19. Jahrhunderts in „Roaring Twenties” und in die Gegenwart geholt wird, mit vielen lokalen Bezügen. Dabei könnten auch „Dinge gesagt werden, sie sonst nicht gesagt werden”.
Einen prominenten Akteur hat das Team um Salyutov bereits gefunden. Lutz Urbach, dann bereits nicht mehr Bürgermeister, tritt in einer besonderen Rolle auf, als Frosch. Wobei der Frosch in der Fledermaus kein Frosch ist, sondern ein Gefängniswärter. Der liest im aus der Zeitung und kommentiert das aktuelle Geschehen in der Lokalpolitik, Kultur, Gesellschaft.
Sponsoren gesucht
Ein großer Teil der Arbeit für die Opernaufführung wird ehrenamtlich geleistet, für die Anmietung des Bergischen Löwen und die Profis wird dennoch viel Geld benötigt. Salyutov spricht von einem Budget von rund 40.000 Euro. Bei der Finanzierung kann er sich auf Sponsoren wie die Bensberger Bank und die VR Bank Bergisch Gladbach-Leverkusen verlassen, weitere Sponsoren und Unterstützer werden noch gesucht.
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