Mit einem Festakt haben Vertreter von Stadt, Kreis und Bezirk die Treppenanlage zwischen Schlossstraße und Markt eröffnet und das Ergebnis des schwierigen Prozesses gewürdigt. Dabei wurden einige Kritikpunkte abgeräumt. Und die Bedeutung der Anlage als Festplatz für Bensbergs Zentrum herausgestellt.
Sie können den neuen Stadtplatz mit der Treppe in dem 360-Grad-Bild in der Rundumansicht betrachten. Foto: Stefan Krill (panomedia360)
Bürgermeister Lutz Urbach hatte sich dieses Ereignis bewusst als letzten öffentlichen Auftritt ausgesucht, bevor er Ende der Woche abtritt: Die große Freitreppe und die Wiederbelebung des angrenzenden Einkaufszentrums sei eines der dicksten Bretter, die er in seiner elfjährigen Amtszeit habe bohren müssen, sagte Urbach am Montag bei der offiziellen Eröffnung.
Aber wer noch das alte, mehr als zehn Jahre geschlossene Löwencenter und den verwahrlosten Zustand der alten Treppe vor Augen habe, der könne gar nicht anders, als sich über das Ergebnis freuen.

Der Auftakt für Bensbergs Aufwertung
Die neue Treppe sei der erste Teil des wichtigsten Teils des Integrierten Handlungskonzeptes Bensberg und damit der Auftakt für die Aufwertung des Zentrums von Bensberg, sagt Urbach – und bedankt sich bei der Regierungspräsidentin Gisela Walsken, die mit der Bezirksregierung den Löwenanteil des Städtebauprojektes finanziert.
Urbach dankt auch den Einzelhändlern und Immobilienbesitzern in Bensberg für ihre Geduld, denn die vergangenen Jahre seien für sie „ein Schlauch“ gewesen. Auch das Architekturbüro Club L 94 habe große Geduld bewiesen, die Pläne immer wieder verändert, ohne dem aus einem Wettbewerb hervorgegangenen Entwurf untreu zu werden.


Händler zufrieden, offene Fragen zum Wochenmarkt
Georg Daubenbüchel, der Vorsitzende der Interessensgemeinschaft Bensberger Handel zeigt sich am Ende mit dem Ergebnis zufrieden: Die Treppe und die Sitzstufen seien toll geworden.
Ein Kritikpunkt bleibt das in Teilbereichen starke Gefälle des neuen Stadtplatzes vor der Treppe, auf der der Wochenmarkt stattfinden soll. Hier müsse man sehen, ob sich praktikable Lösungen finden lassen, sagt Daubenbüchel.

Der Handlauf wird nachgeliefert
Einen weiteren Kritikpunkt kann Martin Hardt, in der Stadtverwaltung für die Verkehrsflächen zuständig, ausräumen: die Treppe werden in der Mitte einen Handlauf zum Festhalten bekommen. Der sei schon bestellt, aber noch nicht geliefert worden.
Die Pflasterung der Plätze ist noch provisorisch, hier soll später der Basaltstein verlegt werden, wenn die ganze Schlossstraße erneuert wird.
Die Treppe selbst ist natürlich nicht barrierefrei; aber ein Aufzug in der Schlossgalerie stellt eine barrierefreie Verbindung zwischen Schlossstraße und Markt her. Er ist auch über die Öffnungszeiten der Schlossgalerie hinaus zugänglich.

Verbindung und Festplatz
Verbindungen, das ist das Stichwort für Wolfgang Honecker, der das Projekt als Stadtplanungschef vorangetrieben hatte und inzwischen Fachbereichsleiter ist.
Diese Treppe und die beiden neuen Plätze hätten eine herausragende städtebauliche Rolle, erläuterte Honecker: Einerseits als Verbindungselement zwischen den Stadt-Teilen, zwischen Schlossstraße unten und dem Markt, Schloss und Rathaus oben.
Andererseits als „Agora“, einem seit altgriechischen Zeiten bekannte zentralen Fest-, Versammlungs- und Marktplatz einer Stadt.

Alten Straßenverlauf nachgebildet
Die Verbindung zwischen Schlossstraße und Markt sei eine historische, berichtet Honecker. Früher führte hier die Wipperfürther Straße entlang, deren Verlauf sich im Bogen der neuen (einst so heftig umstrittenen) Schlosstreppenmauer wiederfindet.
Zudem gab es hier den steilen „Kinderwagenweg“, den die alten Bensberger noch kennen. Dann wurde hier jedoch die bekannte, verwinkelte rote Treppenanlage gebaut, die jede Sicht nach oben verstellte und zuletzt völlig verkommen war.
Daher sei die neue Anlage eine Stadtreparatur, gehe aber darüber hinaus, weil es eine so gradlinige (Sicht-)Verbindung nie gegeben habe, betont Honecker.

Eine neue „Stadtarena“
Ebenso wichtig sei die Agora-Funktion: Die Schlossstraße habe bis auf den kleinen Platz an der Naturbühne nie einen zentralen Platz gehabt, den sie nun aber durch die Treppenanlage erhalten: Die großen Sitzstufen in der Stützmauer und die Treppe selbst könnten gemeinsam mit den beiden Plätzen sowie der Terrasse auf dem vorgelagert Anbau der Schlossgalerie eine wunderbare „Stadtarena“ bilden, geeignet für Public Viewings und Veranstaltungen aller Art.
Mountain Bike Fahrer auf der Treppe:
Erlebnis vor einigen Wochen, an einem Sonntag Abend , während der Bauphase. Drei MTB Fahrer fahren mit den Rädern die obersten Treppen-Stufen bis zum Parkdeck hinunter. Die vorderen Kettenblätter und Kurbeln krachen auf die neuen Treppenkanten. Die Ausbruch-Spuren sieht man.
Es wird zukünftig viele MTBler geben, die die Brücke als Downhill Herausforderung testen wollen. Man wird den Fortschritt bei den ausgebrochenen Kanten (durch Kettenblätter, Pedale und Kurbeln) an den Treppenstufen beobachten können. Die MTBler fahren krachend hinunter und sind dann ganz schnell verschwunden.
Mindestabhilfe: Oben und unten müssten Fahrrad-Verbotsschilder (mit Schadenersatzandrohung 500€) aufgestellt werden. Kontrollen auch abends.
Die Auswechslung /Reparatur einer Treppenstufe kostet min. 500€.
Man sollte sich die schöne Treppe nicht zerstören lassen.
Gleiche Lernkurve an der Kölner Domplatte und
Deutz Kennedy Ufer Rhein Treppen.
Hallo Herr Schreiner,
nein, das tut überhaupt nicht weh. Es ist halt meine eigene Überzeugung, die ich zum Ausdruck gebracht habe, auch ein Stück Freude über das Ende der langen Zeit der Immobilenbrache im Herzen Bensbergs.
Versuchen Sie doch nur eine andere Meinung (hier meine) auszuhalten.
MfG Josef Schlösser
Herr Schlösser,
tut das nicht im Mark weh, so einen Text als Mitarbeiter der CDU Fraktion zu verfassen? Oder ist das Gewissen schon so weit abgeschaltet?
Alles für die Partei :D
Aber Sie sind bestimmt auch jemand, der die Verschiebung des CDU Parteitages ohne Murren hinnimmt.
Mit diesem Personal wird die CDU den Negativtrend in der Stadt jedenfalls nicht umlenken können.
Einen guten Tag,
das ist vom Gesamtbild her nach meinem Empfinden eine absolut gelungene städtebauliche Architektur! Danke an den scheidenden Bürgermeister Lutz Urbach, der es mit größter Ausdauer und Hartnäckigkeit geschafft hat, die lange Betonruinen-Zeit in Bensbergs Innenstadt zu beenden.
Bensberg hat – mit der nun anstehenden Sanierung der Schlossstraße – tolle Perspektiven.
Auch Blühwiesen für Bienen und Insekten finden sich im Bereich des neuen Stadtgartens auf dem Wiesen- und Baumgelände hinter dem Klausenberg. Und wer die Treppe nicht nutzen kann, dem steht auf der anderen Seite der Schlossgalerie eine moderne Aufzuganlage zur Verfügung.
Also bitte mal die enormen Anstrengungen sehen und würdigen, die hinter dem neuen Einkaufszentrum mit der großzügigen Treppenanlage stehen!
“ . . . man müsse sehen, ob sich praktikable Lösungen finden lassen.“, so lautet die Äußerung im Bürgerportal vom IBH-Vorsitzenden zum „Rodelhang“. Selten hat er derart zurückhaltend über das gesamte Objekt oder Einzelheiten daraus gesprochen. Dieser Hang ist schlicht und ergreifend blanker Unsinn und zeugt ein weiteres Mal von Fehlplanungen, an denen das „Integrierte Gesamtkonzept Bensberg“ so reich ist. Warum nicht direkt eine waagerechte Fläche, auf der kein Markt-Beschicker mit was auch immer seinen Stand ins Wasser bringen, kein Open-Viewing kinoartig aufstuhlen, keine Tanzgruppe Angst haben muss, sich die Knöchel zu verletzen?
Herr Honecker vergleicht den Verlauf der Treppe mit dem der Wipperfürther Straße, die früher dort entlang gelaufen wäre. Das verwirrt, verlief doch diese alte Straße parallel aufsteigend zur Schlossstraße und nicht im rechten Winkel zu ihr.
Bleibt das Treppendreieck, das den Gesamteindruck unnötig verpflastert. Dort Blumen, kleine und blühende Sträucher vielleicht eine künstlerische Plastik – so könnte man heimisch mit der Treppe werden.
Mir kommt es vor, als haetten Schildbuerger die Schlosstreppe und das Einkaufszentrum gebaut.
In Zeiten, in denen man heute alles barriefrei baut, werden hier extra Barrien gesetzt fuer aeltere, behinderte Menschen. Wie sollen die Marktwagen auf der abschuesdigen Flaeche aufgestellt werden? Ein kunenstlerischer Entwurf kann in der Praxis durchfallen. Auch die Galerie ist zum Scheitern verurteilt. Fuer mich als Verbraucher ist es sehr unattraktiv. Ich trauere dem alten Loewencenter nach, in dem ich frueher alles gekauft habe. Mit der inneren Rolltreppe kam man schnell in die obere Etage. Wad lange waert, wird endlich gut? In diesem Fall wohl nicht.
Was für eine furchtbare Betonwüste!! Und das in einer Zeit in der ‚Insektensterben‘ und ‚grüne Innenstädte‘ in aller Munde sind. Shame on you Bergisch Gladbach!!