Einige Flüchtlingskinder der GGS Moitzfeld können jetzt adäquat am Home Schooling und dem Digitalunterricht teilnehmen. Möglich wird dies durch eine Spende des Patenprojekts des Kinderschutzbundes Rhein-Berg. Ein großer Schritt für die Kinder, aber nur ein kleiner für die Digitalisierung der Schule.

Zehn Tablets und ein Drucker sorgen künftig für mehr digitale Teilhabe von Schulkindern der GGS Moitzfeld. Sie stammen aus Syrien, Irak und Afghanistan und konnten bislang nur zu zweit oder zu dritt per Handy am Home Schooling teilnehmen. Die Situation wird sich mit den Tablets deutlich verbessern.

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Dank der Spende verbessert sich die Lernsituation dieser Kinder deutlich

„Wir freuen uns, dass wir im Rahmen unseres Patenprojekts „Große helfen Kleinen“ die Endgeräte für die Kinder beschaffen konnten“, erklären Bernhild Neu vom Projekt sowie Johannes Bernhauser, stellvertretender Vorsitzender des Kinderschutzbundes Rhein-Berg, bei der Übergabe der Tablets an die Kinder.

Mit einem Budget von 2.500 Euro konnten sie die Hardware besorgen und als Spende an das Soziale Netzwerk Bensberg/Moitzfeld übergeben.

Wie erleben Flüchtlingskinder den Schulalltag in der Pandemie? Wir haben mit einer betroffenen Familie gesprochen. Lesen Sie unseren Beitrag „Home Schooling ohne Home„.

Mehr Nutzen durch Leihgabe

Das Netzwerk übernimmt Wartung und Pflege der Tablets und organisiert die Ausgabe: „Damit möglichst viele Kinder etwas von den Geräten haben, werden diese leihweise an die Schulkinder ausgegeben. Wenn sie die Schule wechseln, wandern die Geräte weiter an Kinder, die ebenfalls Bedarf haben“, erklärt Mechtild Münzer. Sie organisiert das Projekt für das Soziale Netzwerk sowie die Flüchtlingsbetreuung Moitzfeld.

Gunnar Treitschke, Schulleiter der GGS Motizfeld, freut sich mit seinen Schüler:innen. Die neuen Tablets würden die Lernsituation deutlich verbessern. Aktuelle Lernprogramme seien darauf ebenso zu finden wie Zugang zu den Padlets, den digitalen Klassenzimmern der Kinder. Hier finden die Schüler:innen Hausaufgaben, Videos zu Lernthemen, Download-Material oder Bastelideen.

Mechtild Müner (Dritte v.l.), Johannes Bernhauser, Bernhild Neu und Gunnar Treitschke mit Schüler:innen und Eltern der GGS Moitzfeld

Tropfen auf heißen Stein

Mit den Tablets können sie zudem an Videokonferenzen teilnehmen, die in der Grundschule zwar nicht so häufig wie in weiterführenden Schulen stattfinden, gleichwohl aber auch zum Home Schooling an der GGS gehören.

Das ist aus Sicht der Schule gleichwohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein: Jedes Gerät hilft. Aber man muss auch sagen: Diese zehn Kinder sind echte Vorreiter. Die weiteren Endgeräte, die man uns seitens des Trägers in Aussicht gestellt hat, sind nach wie vor nicht da“, erklärt Treitschke.

Hintergrund: Das Patenprojekt „Große helfen Kleinen“ agiert unter dem Dach des Kinderschutzbundes Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. Es unterstützt Kinder im Umfeld von prekären wirtschaftlichen Lagen aus Mitteln des Härtefallfonds der Stadt Bergisch Gladbach sowie Spenden von Paten. Seit der Gründung im Jahr 2006 unterstützte das Projekt bereits über 1.000 Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene.
Web: www.kinderschutzbund-rheinberg.de
Mail: patenprojekt@kinderschutzbund-rheinberg.de
Tel. 02202-39924

Zudem sei die GGS Moitzfeld nicht mit WLAN ausgeleuchtet. Man behelfe sich mit Internet über die Stromleitung (Power-LAN). Die vernünftige Breitbanderschließung aller Klassenräume sei eine komplexe Baumaßnahme, wann sie komme sei ungewiss.

Die neuen Tablets könnten damit in der Schule immerhin im Offline-Modus genutzt werden. Zudem würden die Kinder die Geräte beim Home Schooling nutzen. Und diese Anwendung wird aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage immer wahrscheinlicher.

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Holger Crump

ist Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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1 Kommentar

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  1. Ist denn auch sichergestellt das bei den Eltern der Kinder ein Internetanschluss vorhanden ist. Wenn nicht, wer kümmert sich darum. Sonst macht doch Home Schooling keinen Sinn.