Bei dem Projekt „Stimme der Stadt“ hat eine Gruppe von Künstler:innen im Herbst 2021 Geschichten bei den Menschen in Bergisch Gladbach eingesammelt und szenisch aufbereitet. An diesem Donnerstag kommen sie mit dem gelben Megaphonica-Bus zurück – und tragen die Geschichten auf die Straßen und Plätze der Stadt.
Im Herbst 2020 suchte das Künstler:innenkollektiv mythen der moderne das Gespräch mit den Menschen auf den Plätzen Bergisch Gladbachs und Wuppertals. Im Rahmen des Projektes „Die Stimme der Stadt“ sprachen mehr als 100 Bürger:innen ihre Meinungen, Geschichten und Kritiken über das Leben in ihrer Stadt ins Mikrofon.
Geplant hatten die Künstler:innen eine Performance im Rathaus der jeweiligen Stadt. Im Ratssaal, dem Entscheidungsraum demokratischer Politik, wollten die Schauspieler:innen die individuellen Geschichten der Bürger:innen als Theater- und Musikperformance aufführen. Durch die immer noch bestehenden Corona-Einschränkungen ist dies nicht möglich.
Die Künstler:innen entschieden sich deswegen für eine coronakompatible Umarbeitung. Um das wertvolle Material, wie versprochen, an die Bürger:innen zurück zugeben gehen sie nun damit auf die Straße.

Am 29. und 30. Juli fährt ihr gelber MEGAPHONICA Bus durch die Straßen Bergisch Gladbachs und Wuppertals. Aus den Lautsprechern auf dessen Dachgepäckträger tönt eine Soundcollage aus Klängen und Stimmen der Bürger:innen.
Bergisch Gladbach: 29. Juli, 11 bis 17 Uhr
Wuppertal: 30. Juli, 11 bis 17 Uhr
Während der fünfstündigen Tour fährt das Pop-Up-Theater zu den Orten, wo das Team im letzten Jahr die Menschen befragte und verwandelt die Marktplätze der verschiedenen Stadtteile in eine Bühne: Drei Schauspieler:innen improvisieren die Erzählungen der Menschen der Stadt, solange sich ein Publikum einfindet, dann geht es weiter zum nächsten Platz.
Vermutlich werden so mehr Menschen erreicht, als bei der vorher geplanten Performance im Ratssaal. Das nomadisierende Pop-Up-Theater möchte mit der unvorhersehbaren Präsenz ihrer Performance im öffentlichen Raum die Menschen überraschen und berühren. Das Projekt „Die Stimme der Stadt“ arbeitet partizipativ mit Menschen der jeweiligen Stadt zusammen.
Im Juli hat mythen der moderne zudem ein Forschungscamp für junge Forscher:innen mit und ohne Einschränkung veranstaltet. Gemeinsam mit fünf Künstler:innen entwickeln die jungen Teilnehmenden im Kinder- und Jugenddorf Bethanien die Vorstellung ihrer individuellen Zukunft.Die Mitwirkung der Kinder und Jugendlichen an der Performance im Ratssaal ist Teil des ursprünglichen Konzeptes. In der Umarbeitung werden die Stimmen der jungen Forscher:innen in die auf den Straßen erklingende Soundcollage integriert. So wird auch der Stimme der Jugend Gehör verschafft.
Die MEGAPHONICA Tour endet am Donnerstag im Kinder- und Jugenddorf Bethanien. Mit einer gemeinsamen Performance von Forscherteam und Schauspieler:innen findet auch das vierwöchige Forschungscamp im Kinder- und Jugenddorf Bethanien seinen Abschluss.
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Wir haben uns am 29.07. einen schönen Tag in Bergisch Gladbach gemacht. Wir haben uns den Platz zwischen Forum und Bergischem Löwen angesehen, der wirklich sehr interessant und gut geworden ist. Auf dem Weg dahin waren wir sehr verwundert über eine Aktion, deren Sinn uns sich wirklich nicht erschlossen hat. Einige Personen lasen vom Blatt etwas Unverständliches sehr laut über Verstärker ab, einige Fotografen machten Bilder oder Filme, aber Publikum fehlte genauso wie Infos über das, was da stattfand. Erst jetzt aus der Mail inGl haben wir erfahren, um was es gehen sollte. Aus unserer Sicht ein völliger Flop. Bei unserem letzten Besuch in der Stadt verkündeten junge Männer ebenfalls sehr lautstark, wie sie ihren Weg von Drogen weg zu Gott gefunden hätten. Aus unserer Sicht auch nicht so wahnsinnig spannend und notwendig. Man konnte sein eigenes Wort nicht mehr verstehen. Ist das jetzt täglich in Gladbach zu erwarten, oder hat es unsere zwei Besuche zufällig getroffen?
Es hätte zweimal so schön sein können! Gladbach hat doch wahrhaftig Besseres zu bieten, oder?
Sinnlos mit einem T4 Bus 5 Stunden durch die Stadt und dann sicherlich freitags für das Klima demonstrieren ;)
Forscherinnen? Was wird denn da geforscht?
„Gemeinsam mit fünf Künstler:innen entwickeln die jungen Teilnehmenden im Kinder- und Jugenddorf Bethanien die Vorstellung ihrer individuellen Zukunft“
Die letzten zwei Wochen haben gezeigt, dass das Handwerk den Laden zusammenhält. Vielleicht sollte man eher in die Richtung „forschen“ und bei den Kindern Interessen wecken.
Dieser Bus fuhr – oder vielmehr: kroch – heute an meiner Arbeitsstätte vorbei, und die ganze Zeit über wurde die gesamte Gegend aus den Lautsprechern beschallt. Ein konzentriertes Arbeiten war währenddessen natürlich unmöglich. Es ist wirklich dreist, was so genannte „Künstler:innen“ sich herausnehmen, um Aufmerksamkeit zu erheischen! Vermutlich werden sie auch noch öffentlich subventioniert – unglaublich! Besser hätten sie den Bus für Aufräumarbeiten nach dem Unwetter vom 14. Juli eingesetzt.