Foto: Privat

Im Himmel un Ääd-Begegnungscafé in Schildgen gibt es nicht nur fairen Café, leckeres Frühstück und viele Veranstaltungen. Begegnung heißt für das H&Ä-Team auch Verantwortung vor Ort und in der „Einen-Welt“ zu übernehmen. Jedes Quartal werden zwei Sozialprojekte vorgestellt: ein lokales Projekt und eins aus der „Einen-Welt“. Jetzt geht es um ein Projekt am Urwaldfluss und um Entspannung im Bällebad auf dem Bauernhof.

Im Café gibt es Hintergrundinfos zu den Inhalten und der Arbeit dieser Projekte, Info-Flyer liegen aus und können mitgenommen werden. Auf der Homepage von Himmel un Ääd und über Socialmedia wird über die Projekte berichtet und manchmal gibt es auch Veranstaltungen, in denen „Projekt-Insider“ aktuell informieren.

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„Es ist dem H&Ä-Team im Rahmen dieser Aktivitäten ein wichtiges Anliegen, den vielen negativen und oft auch hasserfüllten Nachrichten etwas entgegen zu setzen und über die vielen guten kleinen und auch größeren Engagements in allen Teilen der Erde und auch hier vor Ort zu berichten und ihnen eine Stimme zu geben“, so Achim Rieks vom Himmel un Ääd-Vorstand.

Da viele Ehrenamtliche neben ihrem Engagement bei  Himmel un Ääd auch unterschiedliche soziale Projekte direkt oder indirekt unterstützen und deren Arbeit häufig auch näher kennen, haben sie die Möglichkeit, diese Projekte als Himmel un Ääd-Quartalsprojekt vorzuschlagen. Aufgrund ihrer Projektkenntnis kann das H&Ä-Team davon ausgehen, dass die am Ende des Quartals gespendeten Gelder auch in voller Höhe bei den Projekten ankommen und für deren Arbeit eingesetzt werden. 

Im gesamten H&Ä-Ehrenamtsteam gibt es die Absprache, dass keine Trinkgelder der Cafégäste persönlich entnommen, sondern dass am Ende des jeweiligen Quartals die Arbeit der vorgestellten Projekte aus den Trinkgeldern und eingeworbenen Spenden unterstützt wird.   

Besprechung im Himmel & Ääd. Foto: H & Ä

Bereits 50 Projekte vorgestellt

So machen die ca. 70 Ehrenamtlichen von Himmel un Ääd nicht nur die gesamte Breite des Café- und Veranstaltungsangebotes möglich, sondern unterstützen durch ihr ehrenamtliches Engagement auch noch viele wichtige Sozialprojekte in der Einen-Welt und der hiesigen Region – eben „Ehrenamt im Quadrat“.

Mittlerweile wurden durch Himmel un Ääd über 50 Projekte vorgestellt und mit ca. 70.000 Euro unterstützt – Obdachlosen-, Drogen- und Flüchtlingshilfe, Mädchenberatung oder Kinder- und Jugendarbeit, Tierschutz, Kleinbauern- und Frauenprojekte in Südindien und Uganda, die Arbeit mit Straßenkindern in Bolivien, Engagement gegen Zwangsprostitution in Nepal, Aufbau einer Berufsschule in Katmandu, der Behindertensport, Bildungsarbeit für Waisenkinder in Malawi, Engagement für behinderte Kinder im Westjordanland oder die augenmedizinische Versorgung auf den Philippinen, aktuell die Ukraine-Hilfe hier vor Ort und in Butscha, der neuen Bergisch Gladbacher Partnerstadt.

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Kurz & knackig: Himmel un Ääd

Gute Cafés gibt es nicht nur in Stadtmitte, sondern auch in den Stadtteilen. Wie das „Himmel un Ääd“ in der Altenberger Dom-Straße in Schildgen. Seit seinem Start 2015 hat sich das Begegnungs-Café zu einem bunten und lebendigen Treffpunkt entwickelt, der nicht zuletzt dank eines breiten Kulturprogramms auch Gäste aus anderen Städten und Stadtteilen anzieht.

Im Rahmen dieser Aktivitäten ist der Himmel un Ääd e.V. auch Mitglied im Stadtverband Eine-Welt und kooperiert mit der Eine-Welt-Stiftung Rhein-Berg, mit der gerade gemeinsam ein ökologisches Aufforstungsprojekt in Kenya unterstützt wurde.

Mit den beiden Ansprechpartnerinnen aus den aktuellen Quartalsprojekten führte Achim Rieks kürzlich das nachfolgende Gespräch bei einem fairen „Schildgen Café“ im Himmel un Ääd.

Foto: Sabine Schiek

Ein Projekt am Urwaldfluss!

Sabine Schiek, Sie und Ihr Mann unterstützen ein indigenes Frauenprojekt in Sauni As, Nicaragua?
„Ja ich bin schon seit 2000 vielmals in Nicaragua unterwegs gewesen. Mit dem Verein Horizontes e. V. unterstütze ich verschiedene humanitäre Projekte in Chinandega, vor allem im Bereich Bildung für Schülerinnen und Schüler und die Familien von Kleinbauern

Wie es zu dem Projekt bei den Mayangna gekommen ist?
Vor 4 Jahren lernten mein Mann und ich den evangelischen Pfarrer Ulrich Epperlein kennen. Nach seiner Pensionierung in Deutschland kehrten er und seine Frau in ihr früheres Betätigungsfeld in Nicaragua zurück um sich im Reservat Sauni As im Urwald im Nordosten des Landes niederzulassen und um die dortigen Menschen in ihrem Kampf ums Überleben als indigenes Volk zu unterstützen.

Warum sind die Mayangnas bedroht?
Nun ja, das ursprünglich große Urwaldgebiet der Mayangnas ist spärlich besiedelt. Die ursprüngliche Lebensweise mit Anbau von Bananen und Reis , Fischfang und Jagd wird mehr und mehr von sogenannten Landräubern bedroht, die den alten Wald roden und Kuhweiden anlegen. Eine noch größere Bedrohung sind die zum Teil illegalen Goldminen, die erhebliche Umweltprobleme bereiten. Goldsuche ist seit Menschengedenken auch sehr oft mit gewalttätigen Übergriffen verbunden.

Warum wollen Sie nun die Idee eines Cafés für die Mayangna-Frauen unterstützen?
Die ursprüngliche Lebensweise der Mayagnas wandelt sich: am Fluss Waspu befindet sich ein kleiner „Hafen“ für Einbäume, mit denen Personen und Waren mit Staken übergesetzt werden. Der gesamte Verkehr wird auch zwischen den Dörfern mit Menschenkraft betriebenen Einbäumen abgewickelt. In dieser entlegenen Ansiedlung entstand mit der Frau des Pfarrers die Idee, an der Kirche einen Nebenraum zu errichten und ein kleines Café zu betreiben. Die sehr zurückgezogen lebenden Frauen hatten Doña Olga gefragt, ob sie Ihnen helfen könnte, z.B. beim Brotbacken auf dem offenen Feuer, beim Zusammenstellen des Angebots, beim Rechnen und beim Einkauf. Der Erlös soll den Ärmsten der Gemeinde zugutekommen.

Wie ist denn die Verständigung mit den Frauen?
In der Kultur der Mayangnas sprechen zuerst die Männer. Die Frauen sind zurückhaltend. Wir haben mit einigen Frauen mit einem Dolmetscher gesprochen; denn nur wenige sprechen Spanisch. „Wir möchten einen Raum haben um etwas gemeinsam anzubieten und Geld verdienen. Gäste sind uns willkommen“!

Was soll konkret mit der finanziellen Unterstützung durch Himmel un Ääd geleistet werden?
Mit den Spenden aus dem Quartalsprojekt im Café Himmel un Ääd wollen wir den Wunsch der Frauen unterstützen und ihnen ermöglichen, die nötigen Einrichtungsgegenstände für das Café zu erwerben.

Ich habe die Hoffnung, dass es ein guter Auftakt zu einer behutsamen Entwicklung in dem Einbaum-Hafendorf Musawas kommen wird.

Soweit Sabine Schiek.

Entspannung im Bällebad auf dem Bauernhof

Gabi Schillinger, Sie sind beim „Hits fürs Hospiz e.V.“ Leiterin für Förderprojekte. Bitte berichten Sie doch einmal über Ihr neues Ferienprojekt für Familien mit lebensverkürzt kranken Kindern.
Wir schenken eine einwöchige Ferienfreizeit Eltern mit lebensverkürzend erkrankten Kindern zwischen 3 bis 14 Jahren, die sich den Wunsch auf eine eigene Ferienwoche nicht erfüllen können, weil ihre finanziellen Ressourcen das nicht zulassen. Solche Freizeiten bieten diesen Kindern und Eltern eine soziale und kulturelle Teilhabe und schaffen Voraussetzungen für eine inklusive Gesellschaft. Finanziert wird das Projekt zu 100% aus Spenden.

Wie finanzieren Sie diese Familienfreizeiten und wie erfahren Sie von den Kindern und ihren Familien?
Der Kontakt zu den Familien kommt in der Regel über ambulante Kinderhospizdienste, stationäre Kinderhospize, Kinderärzte, Integrationsschulen oder Beratungsstellen zustande, die die Hintergründe der Eltern und des Kindes kennen. Da haben wir zunächst eine valide Grundlage, um eine Einschätzung der Situation vornehmen zu können. Wenn Eltern sich direkt an uns wenden, ist das aber auch möglich. In einem persönlichen Gespräch klären wir dann die Voraussetzungen.

Erzählen Sie uns doch bitte von Ihrer ersten Freizeit für Jannes und seine Eltern.
Als ich Jannes kennenlernen durfte, habe ich ihn sofort in mein Herz geschlossen Zunächst war er sehr zurückhaltend und schüchtern als ich bei Jannes bei meinem ersten Besuch in der Familie kennenlernen durfte. Er versteckte sich zunächst im Wohnzimmer und schaute wie ein kleiner Spitzbube immer mal um die Ecke, um die fremde Frau zu beobachten, die mit seinen Eltern am Esstisch saß und plauderte.  Und dann saß er plötzlich neben mir, die Neugier war größer. Während Mama Yvonne und Papa Toni mir Jannes´ schweres Schicksal und seine Geschichte erzählten, wir über Jannes´ Interessen, seine physischen Möglichkeiten, das Ferienziel und organisatorische Dinge sprachen, erklärte er mir parallel, wie seine Spielkonsole funktioniert. Ich hatte keine Ahnung und er lachte sich kringelig. 

Vom Auftaktbesuch bis zum Start in die Ferienfreizeit waren wir regelmäßig in Kontakt. Der Gesundheitszustand und das Wohl des Kindes stehen immer im Fokus. Nach der Ferienwoche berichtete Yvonne mir, dass Jannes jeden Tag noch vor dem Frühstück prüfen musste, ob „seine Hasen“ auch schon wach waren. Für die Eltern waren es Ferien von ihren Sorgen und so schön, ihr Kind so aufgeweckt und voller Elan zu sehen.

Hier gibt´s weitere Infos zur Arbeit von „Hits fürs Hospiz e.V.“, 51491 Overath, Im Brückfeld 40, Mobil: +49 151 167 261 80, E-Mail: g.schillinger@hospizhits.de, Internet: www.hits-fürs-hospiz.de 

Spenden für die beiden aktuellen Himmel un Ääd-Quartalsprojekte gerne auch mit entsprechendem Spendenvermerk an Himmel un Ääd e.V., IBAN DE94 3706 9125 2119 3260 12

Hier geht es zur Übersicht der aktuellen und bisherigen H&Ä-Quartalsprojekte.

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Himmel un Ääd ist das ökumenische Begegnungscafé in Schildgen. Sie finden uns auf der Alteberger-Dom-Str. 125

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