Das Wasser in der Integrierten Gesamtschule Paffrath ist trübe und riecht, seit Ende November gilt ein Trinkverbot, die Mensa wird notversorgt, die Lehrküche steht still. Jetzt legt die Stadt offen, was das Problem ist: Legionellen, in einer hohen Konzentration.

Auf Anfrage des Bürgerportals hat die Stadtverwaltung offen gelegt, womit und wie stark das Trinkwasser der IGP tatsächlich verschmutzt ist. Die Belastung mit Legionellen habe an einer zentralen Probeentnahmestelle (Zirkulationspumpe 1) bei 19.400 KBE pro Milliliter gelegen. Die allgemeine Keimbelastung habe in der Lehrküche mehr als 400 KBE/ml und in den Duschen der Sporthalle noch 400KBE/ml betragen, teilt die Stadt mit.

Legionellen sind Bakterien, die beim Menschen unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen, von grippeartigen Beschwerden bis zu schweren Lungenentzündungen. Der Grenzwert für die Nutzung von Trinkwasser liegt bei 100 KBE/ml – wird in der IGP also auch an den Entnahmestellen massiv überschritten.

Daher hatte das Kreisgesundheitsamt verfügt, das Wasser in der gesamten Schule und in den Sporthallen nicht mehr als Trinkwasser und auch nicht für die Duschen in den Sporthallen zu nutzen. Die Mensa der IGP, mit deren Küche die Stadt auch Grundschulen versorgt, wurde inzwischen notversorgt. Die für den Unterricht sehr wichtige Lehrküche ist dagegen nach wie vor stillgelegt.

Zur Frage, was die Wasserverschmutzung für die Schüler:innen und für das Lehrpersonal bedeutet machen Stadt und Gesundheitsamt vage Angaben. „Händehygiene und Toilettenspülung sind unbedenklich, Duschen und der Genuss des Leitungswassers muss allerdings unterbleiben“, schreibt das Gesundheitsamt auf Nachfrage des Bürgerportals.

Die Verantwortung für die Kontrolle des Wassers weist das Gesundheitsamt der Stadt zu.

Keine Lösung absehbar

Eine Behebung des Problems über eine Notversorgung ist derzeit nicht absehbar. Dazu sei der Erneuerung des Hauptverteilers für das gesamte System des maroden Schulgebäudes erforderlich, teilt die Stadt mit. Das sei „weder kurz-/noch mittelfristig umzusetzen“.

Eine separate Zuleitung für die Lehrküchen werde vorbereitet, sei jedoch „auch nicht kurzfristig umzusetzen“. Einen Zeitplan gebe es dafür „aus personellen Gründen“ noch nicht.

Zuletzt hatte die Stadtverwaltung am Mittwoch im Schulausschuss berichtet, dass die gesamte technische Infrastruktur der IGP verfallen ist, auch große Teile der Toilettenanlage sind bereits außer Betrieb, weitere Ausfälle werden jederzeit befürchtet. Derzeit wird untersucht, ob eine Teil- oder Vollsanierung der Schule ausreicht, oder ob die IGP ganz abgerissen und neu gebaut werden muss.

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G. Watzlawek

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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