„Alles frisch – nix Dose“ – unter diesem Motto versorgt Marktkoch Oliver Krause das Bergische Land mit seinen täglich frisch zubereiteten Eintöpfen. Auf Bergisch Gladbachs Wochenmärkten trifft man ihn mit seiner original Gulaschkanone an. Dort bietet er mit warmen, herzhaften Eintöpfen eine leckere Alternative zu Bratwurst, Pommes oder Pizza.
Es herrscht Aprilwetter: Regenschauer jagen durch die Gassen, Windböen zerren an den Kleidern. Da hat man in der Mittagspause einfach Lust auf etwas Warmes. Wie die Eintöpfe von Marktkoch Oliver Krause.
Schon seit elf Jahren steht er mit seiner original Gulaschkanone auf den Wochenmärkten in Refrath und auf dem Konrad-Adenauer-Platz. Im Angebot sind Gulasch, Linsen- und Erbseneintopf. Hinzu kommt eine wechselnde Tagessuppe wie Soljanka oder Käse-Lauch-Suppe. Heute hat Oliver Krause noch ein deftiges Chili Con Carne dabei.
Imbiss oder to go
Wir entscheiden uns für Gulasch und Erbsensuppe zu sechs Euro die Portion. Dazu gibt es eine Scheibe Graubrot. Gegessen wird vor Ort am Stehtisch unter dem Zeltdach. Alternativ können die Gerichte in einer Pappschale mit ins Büro genommen werden.
Einige Kunden lassen sich an diesem Mittag ihre Suppe auch in Gläser abfüllen. Ein Euro Pfand nimmt Krause dafür. Die Gläser kommen gespült wieder Retour. Wir essen vor Ort, gemütlich unter dem Zeltdach, während der Regen von außen gegen die Wände klopft.




Täglich frisch
Der Eintopf dampft in den Tellern. Bei der Erbsensuppe halten sich die leichte Süße der Hülsenfrucht und die dezenten Gewürze angenehm die Waage. Die Wursteinlage setzt ein paar deftige Akzente. Für Biss sorgen die Kartoffeln. Beim Gulasch geht es sehr ungarisch zu, mit einer kräftigen Paprikanote, die einen guten Kontrast zum mild gegarten Fleisch bietet.
Das schmeckt nach mehr. Von den bereitstehenden Kräutern, Salzen oder gar der Maggi-Flasche zum Nachwürzen machen wir keinen Gebrauch.
Marktkoch Oliver Krause
Eintopfgerichte aus der Gulaschkanone
Mittwoch und Samstag: Konrad-Adenauer-Platz
Donnerstag: Hückeswagen
Freitag: Wochenmarkt Refrath
Kontakt: marktkoch@email.de
Sämtliche Speisen koche er täglich frisch, erzählt der Marktkoch. Nach eigenen Rezepten. Erbsensuppe sei der Klassiker. Wer vegetarisch isst, wird mit dem Erbsen- oder Linseneintopf glücklich. Die bereite er grundsätzlich fleischlos zu, verrät Oliver Krause. Die Wursteinlage bleibe dann einfach weg.
Gulaschkanone von 1971
Die Speisen kommen beim Marktkoch stilecht aus der Gulaschkanone. Alleine dies ist schon ein Hingucker. Krause habe sie von einem Händler erworben, der alte Gulaschkanonen sammelt und restauriert.
Sein Modell stammt aus Tschechien, Baujahr 1971. Sie war bis 2010 im militärischen Einsatz.
Heizen könne man den stählernen Koloss mit Holz, Kohle oder Diesel. Auf dem Markt bringt Krause sie indes mit Gas auf Betriebstemperatur.




Erfahrung als Feldkoch
Oliver Krause ist gelernter Bäcker und Koch. Erfahrung mit der Verpflegung im Freien sammelte er schon als Feldkoch bei der Bundeswehr. Seine Kaserne stand einst dort, wo heute Ikea am Butzweiler Hof in Köln ansässig ist.
Die Idee mit der Gulaschkanone sei ihm beim Besuch von Kirmessen in der Region gekommen. Dort habe ihn das immer gleiche Angebot mit Bratwurst genervt. Kein Eintopf, das sei für ihn eine Marktlücke gewesen.
Und dann hat er schließlich seine Gulaschkanone gefunden und losgelegt. Als gelernter Koch könne er einiges anbieten, aber für ihn seien es nun einmal die Eintopfgerichte.
Alles außer Scheidungen
Damit ist er nicht nur auf Wochen- und Flohmärkten unterwegs. Man kann ihn auch für Events und Veranstaltungen mieten. „Ich habe schon alles bekocht, Taufen und Beerdigungen. Nur Scheidungen waren noch nicht dabei“, grinst er.
Und auch bei Großeinsätzen werde er immer wieder von Krisenkräften angefordert. Zuletzt habe er während des Hochwassers in Hückeswagen und Erftstadt die Einsatzkräfte mit seinen kräftigen Eintöpfen versorgt. Drei Töpfe zu 75 Litern fasst seine Gulaschkanone. Damit komme er auf 500 Portionen Eintopf.
„Tut gut, bei dem Wetter“ – auch am Nebentisch wärmen sich die Gäste am Eintopf vom Marktkoch und kommen ins Gespräch. Ohnehin ist heute viel los. Es scheint Eintopfwetter zu sein.
Und immer wieder hört man Stammgäste mit ihrem „Olli“ sprechen. Eine Bestellung aufgeben, kurz zwei Worte wechseln. Eintopfglück, das ist hier fast noch ein bisschen mehr als die dampfende Suppe im Teller.
Hinweis der Redaktion: Bei unseren Gastro-Tipps handelt es sich nicht um Reklame, sondern um redaktionelle Texte mit subjektiven Empfehlungen.
Von wieviel Uhr bis wieviel Uhr bekommt man freitags auf dem Refrather Wochenmarkt Eintöpfe?
Der Kontakt zum Marktkoch steht im Beitrag, wir empfehlen ihn direkt zu fragen.
Liebe Laura L.,
aus technischen Gründen, startet der Verkauf der Eintöpfe gegen 10:00 Uhr.
Die Wochenmärkte enden um 13:00 Uhr.
Sonnige Grüße,
Oliver Krause
Der Marktkoch
http://www.marktkoch.de
marktkoch@email.de