In der Nacht vom 30. April zum 1. Mai wiederholt sich das jährliche Schauspiel: Grüne Birken finden auf wundersame Weise den Weg an Häuser, Dachrinnen oder Balkone, um der Zuneigung zu den Bewohnerinnen Ausdruck zu verleihen. Nur woher den Maibaum nehmen? Das Forstamt unterstützt diese Tradition.

Auch in diesem Jahr bietet das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft den legalen Erwerb von frisch gefällten Maibäumen an. Denn das Fällen einer Birke ohne Zustimmung der Waldbesitzer:innen bzw. der Revierleitung sei Sachbeschädigung und Diebstahl, warnt Förster Christian Langfeld.  

Die Polizei kontrolliere Ende April stichprobenartig und verlange als Nachweis des ordnungsgemäßen Erwerbs eine Quittung.

An insgesamt 13 Stellen in der Region werden die Bäume am 30. April (in Siegburg, Eitdorf und Swistal auch am 29.4.) verkauft (Details siehe unten).

In Bergisch Gladbach stehen die Maibäume des Forstreviers Broichen Steinhaus von 10 bis 18 Uhr am Sonntag, 30. April, am Forsthaus Steinhaus (an der Zufahrt zum Technologiepark in Moitzfeld) zur Verfügung.

Die Bäume kosten je nach Größe zwischen zehn und 30 Euro. Ein Selberschlagen ist hier nicht möglich.

Das Regionalforstamt weist zudem auf einige Tipps der Polizei hin – damit nicht nur der Erwerb problemlos, sondern auch der (manchmal abenteuerliche) Transport der Bäume unfallfrei von statten gehe:

  • die Ladung / Bäume verkehrssicher zu befestigen und Fahrzeug samt Ladung die Höhe von 4 m und die Breite von 2,55 m nicht überschreiten;
  • die Ladung darf nach vorne überhaupt nicht und nach hinten maximal 3 m über das Fahrzeug hinausragen;
  • das äußerste Ende der Ladung muss mit einer roten Fahne gekennzeichnet sein, wenn es mehr als einen Meter überragt und
  • Kennzeichen und Beleuchtung dürfen nicht verdeckt sein!

Das Regionalforstamt ist in folgenden Orten mit einer Verkaufsstelle vertreten:

  • Alfter, Forstbetriebsgemeinschaft Alfter
  • Bonn- Niederholtorf, Forstrevier Hardt
  • Eitorf, Forstrevier Rodder
  • Kerpen, Forstrevier Kerpen
  • Köln-Rath, Forstrevier Königsforst
  • Königswinter-Bennerscheid, Forstrevier Siebengebirge     
  • Leverkusen, Forstrevier Leichlingen
  • Monheim-Langenfeld, Forstrevier Leichlingen
  • Rösrath, Forstrevier Broichen-Steinhaus
  • Siegburg, Forstrevier Aulgasse
  • Swisttal, Forstrevier Buschhoven

Alle Details zu den Verkaufsstellen in der Region finden Sie hier:

des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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7 Kommentare

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  1. Maibaum im örtlichen Handel kaufen oder im Wald klauen ist doch ein uraltes Relikt von früher. Unter Zuhilfenahme von viel Bier dekorieren und irgendwie auf’s Dach bekommen, das war doch alles gestern.
    So haben wir’s früher gemacht.
    Werden die etwa heutzutage noch nicht im Internet gekauft und fix und fertig dekoriert frei auf’s Dach geliefert ?

  2. Zur überstehenden Ladung:
    – Die darf wohl vorne überstehen, und zwar 50cm, ABER nur in einer Höhe über 2,5m. Das ist bei PKW und Kleinbussen daher nicht erlaubt
    – In der Dämmerung, nachts oder wenn sonst erforderlich ist die überstehende Ladung mit einer geeigneten Leuchte zu markieren. Für die nächtliche Fahrt reicht also nicht die rote Fahne!
    – Die 3m hinten sind nur für Strecken unter 100km zulässig. Für weitere Strecken sind es nur 1,5m. Für den Maibaum sollte das aber reichen ;-)
    – Der Kofferraum darf, entsprechend gesichert, offen stehen. Falls das mit der Länge passt, halte ich das für die sicherste Art, da der Baum da definitiv nicht abhauen kann. Schön bis zum Beifahrerfußraum durchschieben.
    – Bei seitlichem Überstand muss man noch einiges beachten.

    https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__22.html

    Und ich schließe mich an: Überlegt euch, ob Bäume umhauen nötig ist. Vielleicht kann man auch einfach einen bereits vor Ort wachsenden Baum schön dekorieren!

  3. Brauchtum vs Umweltschutz (._.) (-.-)

    Ich finde es sehr schade, dass es hierzulande für viele Feste Bäume abgemacht werden. Grundlos.
    Egal ob Millionen Weihnachtsbäume, Millionen Maibäume…. Jedes Jahr das Gleiche Theater. Den Preis dafür bezahlt leider die Umwelt und das Klima.

    Einerseits werden die kleinen To-Go Becher verboten. Oder Einweg Geschirr. Anderseits ist es aber immer noch erlaubt einen Einmal-Baum zu kaufen.
    Für die Umwelt ist es eine Katastrophe. Genauso wie die Einmal-Zigaretten oder die Riesen Feuerwerke.

    Ich persönlich würde empfehlen eher einen Weihnachtsbaum im Topf zu kaufen. Somit kann man ihn mehrmals Verwenden und lässt ihn nebenbei am Leben.
    Und zu Maibäumen. Die Birken sind sehr wertvolle Bäume. Sowohl aus wirtschaftlicher Sicht als auch für das Ökosystem Wald. Und nebenbei sehen sie auch noch wunderschön aus.
    Also ich würde eher zu einem persönlichen Geschenk raten was vom Herzen kommt. :)

    1. Der Erhalt von Bäumen ist zweifellos wichtig. Aber Birken? Sie gehören zu den am schnellsten wachsenden Bäumen – jährlich ca. 40 cm Höhenzuwachs sind normal. Und da Birkenholz ein Nutzholz ist, werden sie forstwirtschaftlich in Waldkulturen angepflanzt, die regelmäßig ausgelichtet werden müssen. Wenn man sie stehen lassen würde, würde das dem gesamten Bestand schaden und dem Klima nicht nutzen. Junge Birken aus der Forstwirtschaft als Maibäume zu verkaufen, statt sie zu schreddern oder zu verbrennen, hat also durchaus seinen Sinn.

      Was die Weihnachtsbäume betrifft: Zum Teil gilt dafür dasselbe wie oben geschrieben. Außerdem überleben es viele Weihnachtsbäume nicht, wenn sie nach ein paar Wochen im warmen Zimmer wieder nach draußen gestellt werden. Wer die Natur schonen möchte, sollte dann lieber einen Lattenbaum o.ä. aufstellen (den kann man ganz leicht selbst machen) und jedes Jahr wieder verwenden.

      1. Antwort an Drucker:
        Wenn die Bäume sowiso ausgelichtet werden müssen dann ist das sicherlich gut zu vertreten. Gebe Ich Ihnen Recht.Der ganze Tara mit den Maibäumen und Weihnachtsbäumen.

        Die Realität sieht aber oft anders aus:
        Beispiel Weihnachtsbäume: Oft werden sie in großen Mono-Kulturen angepflanzt. Unter Einsatz von viel Chemie und Material.
        Hier ganz in der Nähe kann man das Beobachten z.B. in Wipperfürth.

        Und diese Mono-Kulturen haben sehr wenig mit Wald zu tun. Ungefähr wie eine Kartoffel mit Chips im Supermarkt.
        Für die Umwelt und fürs Klima ist es eine Katastrophe.
        Die Artenvielfalt geht kaputt, das Wasser wird knapp, das Wasser wird verschmutzt, die natürlichen Wälder werden kleiner, der Boden geht kaputt usw.
        Teilweise kann man Weihnachtsbäume ein paar Tage in der Wohnung stehen lassen und danach einpflanzen. Das machen viele. Im Nächsten Jahr dann einfach ausbuddeln und nochmal verwenden. Und so weiter. :)

        Wie sieht es aus mit der Birke ?

        Die Birke ist so wertvoll weil sie so schnell wächst als Laubbaum. Somit vergrünt sie die Fläche und gibt den anderen Bäumen Schatten.
        Gerade jetzt wo nach dem Ganzen Fichten Dilemma viele Neuanpflanzungen gibt sind sie goldwert. Denn es werden überwiegend klimaresistente Bäume gepflanzt.

        Das sind überwiegend Laubbäume. Und genau die jungen Laubbäume werden gerne von Rehen gefressen.
        Hier kommt die Birke ins Spiel und Hält den Kopf hin. Damit die Buchen, Eichen, Douglasien schön wachsen können.
        Außerdem machen sie den Boden gut.
        Daher halte Ich die Birke für den Waldrettet NR1 in unseren Heimischen Wäldern.

        Gerade in der Forstwirtschaft ging es Lange nur um Profit. Profit. Und noch einmal Profit.
        Bis man sich wundert warum plötzlich die Moore austrocknen, die Fichten vom Borkenkäfer zerfressen werden, die Buchen vertrocknen umfallen und die Waldbrandgefahr steigt.

        Man sollte mit der Natur arbeiten. Sonst bekommt man die Rechnung. Das ist meine Meinung.
        Wir Menschen in Deutschland neigen leider dazu die Natur zu kommerzialisieren. Plötzlich heißt es Fleischproduktion oder Forstwirtschaft.
        Und nicht mehr artgerechte Tierhaltung und Ökosystem Wald.

        Ich bin dankbar für Jede Birke die in den Wäldern steht.

      2. Also: Birken werden wie andere Bäume nur selten einfach in der Landschaft verstreut. Die aus Samen vorgezogenen Setzlinge werden dicht gepflanzt, bei der Anlage von Mischwäldern mit anderen Arten zusammen. Dann wird regelmäßig ausgelichtet, wobei die kräftigsten und gesündesten Bäume stehen bleiben. Nach etlichen Jahren stehen dort ausgewachselne Bäume in einem Abstand, der für ihr Gedeihen optimal ist.

        Unsere Wälder sind überwiegend bewirtschaftete Kulturwälder, da läuft das so. Für Umwelt und Klima bringen sie trotzdem einen erheblichen Nutzen. Der Einsatz von Birken als Pionierpflanzen auf Brachflächen ist eine ganz andere Sache. Dort holt auch niemand (legal) einen Maibaum.

        Und wenn es in der Forstwirtschaft um Profit geht, dann kann es den nur geben, wenn ein möglichst gesunder und resistenter Baumbestand vorhanden ist. Mit diesem Ziel werden Förster ausgebildet.

        Was den ausgebuddelten Weihnachtsbaum betrifft: Sie haben großes Glück, wenn der das zweimal (geschweige denn noch häufiger) überlebt. Meist ist er schon nach dem ersten Mal hin.

      3. Tipp für den Weihnachtsbaum im Kübel: die Koreatanne.
        Wächst sehr langsam und kann jahrelang im Kübel bleiben, ist zwar keine Nordmanntanne aber bildet recht schöne Zapfen, verträgt den Wechsel in den Innenraum mit ein paar Akklimatisierungsmaßnahmen ganz gut. Funktionierte bei uns über fünf Jahre. Leider waren zuletzt im Handel keine geeigneten Tannen zu vernünftigen Preisen mehr zu bekommen.

        Was Maibäume angeht: der Bedarf hier kann mit dem Weihnachtsbaumbedarf wohl kaum verglichen werden. Birken sind anspruchslose Pionierbäume.