Einige Hallen und Randgebäude sind abgerissen worden, die Baudenkmäler auf dem abgesperrten Wachendorff-Gelände treten hervor.

Seit dem Abriss einiger Seitengebäude zu Jahresbeginn hat sich auf dem Wachendorff-Gelände in Gronau nichts mehr getan, aber beim Investor CG Elementum und seiner Muttergesellschaft gab es einige geschäftliche Veränderungen. Das habe jedoch keinen Einfluss auf das Projekt „An der Strunde“, die Vorbereitungen für die formale Offenlage liefen, erklärt eine Sprecherin.

Steigende Baukosten, anziehende Zinsen und wachsende Unsicherheit prägen die Bauwirtschaft, viele Pläne werden gestreckt oder verzögert. Das gilt auch für den Börsengang der Gröner Group, die sich damit Kapital für neue große Projekte beschaffen wollte. Wie zum Beispiel die Bebauung des Wachendorff-Geländes im Bergisch Gladbacher Stadtteil Gronau, in die mehr als 300 Millionen Euro investiert werden sollen.

Diesen Börsengang hat die Gröner Group jetzt aufgrund „aktueller Marktgegebenheiten“ aufgeschoben. Gleichzeitig gab das Unternehmen bekannt, dass Marcus Zischg am 25. April das Unternehmen „aus persönlichen Gründen“ verlassen habe. Zischg war u.a. als Kölner Niederlassungsleiter der Gröner-Tochter CG Elementum AG für das Projekt „An der Strunde“ zuständig.

Beide Entwicklungen und auch die neuen Rahmenbedingungen hätten jedoch keinen Einfluss auf das Projekt Wachendorff, stellt CG-Elementum-Sprecherin Vanessa Ganz auf Anfrage fest: „ Die Planungen, auf dem Areal ein durchmischtes Quartier mit einer Bruttogeschossfläche von rund 66.000 m² und Angeboten für Senioren-Wohnen, eine Kita, eine Grundschule sowie Gewerbe- und Wohnflächen zu realisieren, sind unverändert.“

Teilveräußerung zur Refinanzierung des Eigenkapitals

Als Projektentwickler liege es im Interesse von CG Elementum, gemeinsam mit der Stadt „ein Quartier zu entwickeln, das einen nachhaltigen Mehrwert für die Bewohner:innen bietet“.

Zur Refinanzierung des Eigenkapitals bestehe die Möglichkeit, noch während einer Entwicklung Teile davon als beplantes Grundstück zu verkaufen, erläutert die Sprecherin. Weitere Projektteile könnten als Eigentumswohnung oder Gewerbeobjekt mit Bauverpflichtung oder als fertiggestellte Projekte veräußert werden.

Hintergrund: Die Pläne der Investoren

In zwölf bis zu fünfgeschossigen Gebäuderiegeln sollen auf dem Wachendorff- und dem Kradepohls-Gelände rund 450 Wohnungen entstehen. Zum Teil als Sozialwohnungen, zum Teil senioren- und pflegegerecht. Ergänzt werden sie durch kleinere Gewerbeeinheiten. Ein „Office-Riegel“ soll als langgezogener Quaders über die alten Fabrikhallen gelegt werden. Auch eine Hotelnutzung „(Boardinghouse“) wird genannt, zudem sind eine Kita und eine Grundschule vorgesehen.

Neben dem Parkhaus am Saal 2000 soll es mehrere Tiefgaragen mit rund 670 Stellplätzen geben, die direkt von außen angefahren werden. Das Quartier selbst soll möglichst autoarm sein. Mehr Details finden Sie in diesem Beitrag

Wachendorff Visualisierung
Eine Visualisierung der Wohnhäuser. Foto: CZ Visual

Neuer Projektleiter übernimmt

Die Aufgaben von Zischg habe Jörg Dietz als neuer Leiter der Niederlassung Köln übernommen. Im Moment sei das Team damit beschäftigt, alle Gutachten und Planungen zu erstellen, die die Genehmigungsbehörden für den Offenlagebeschluss im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung benötigen. Der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung hatte der Stadtplanungsausschuss schon im Oktober 2022 zugestimmt.

Auf dem Gelände seien die landschaftspflegerischen Vorarbeiten und der Rückbau der ersten Gebäude weitestgehend abgeschlossen, berichtet die Sprecherin weiter.

Auf Fragen zu Änderungen beim Zeitplan geht sie nicht ein. Klar ist jedoch, dass die ursprünglichen ehrgeizigen Ziele nicht eingehalten werden können. Bei der Vorstellung des Projektes hatte das Unternehmen anvisiert,  im Frühjahr 2023 mit dem Neubau zu beginnen und möglichst noch im Winter 2024/2025 die ersten Mieter einziehen zu lassen.

Die Fotogalerie zeigt Eindrücke vom Gelände im Mai 2022. Inzwischen wurden einige Hallen und Randgebäude abgerissen und das Areal aufgeräumt, Fotos: Thomas Merkenich

image_pdfPDFimage_printDrucken

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

2 Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Das Projekt klingt spannend und herausfordernd. Vermutlich würde sich auch die Errichtung einer Grundschule und mindestens einer Kindertagesstätte auf dem Wachendorff-Gelände empfehlen, da in Gronau an beidem ein Mangel besteht. Ich warte jedenfalls gespannt den weiteren Fortschritt ab.