Mit Beginn des Jahres 2011 ist Hans-Peter Bolz, Kreis-Caritasdirektor für den Rheinisch-Bergischen Kreis, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AG-FW) im Rheinisch-Bergischen Kreis für die Jahre 2011 und 2012.
Der Direktor des örtlichen Caritasverbandes übernahm die koordinierende Aufgabe turnusgemäß von Werner Eßer, der dieses Amt als Geschäftsführer zwei Jahre inne hatte.
In der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege im Rheinisch-Bergischen Kreis haben sich die fünf Wohlfahrtsverbände (AWO Rhein-Oberberg e.V., Diakonie, DRK, Paritätische, Caritas RheinBerg) zusammengeschlossen. Sie bieten in ihren Diensten und Einrichtungen Beratung und Unterstützung und wirken als Lobby für sozial Benachteiligte. Ziel sind eine flächendeckende soziale Infrastruktur und gerechte Lebensverhältnisse für alle Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis.
Obwohl sie teilweise durchaus „Konkurrenten“ im Bereich sozialer Dienste und Einrichtungen sind, arbeiten die Wohlfahrtsverbände vor Ort eng und konstruktiv zusammen. „Neben einem regelmäßigen Informationsaustausch steht die Behandlung aktueller sozialer Themen und Entwicklungen auf der Tagesordnung“, fasst Hans-Peter Bolz die wesentlichen Inhalte der AG-FW-Arbeit zusammen.
„Dabei verstehen wir uns als Partner der Kreis- und Kommunalpolitik, die wir konstruktiv-kritisch unterstützen wollen.“ Dies spiegle sich unter anderem in der Mitarbeit in verschiedensten Ausschüssen, Gremien und Arbeitskreisen wie dem „Ausschuss für Arbeit und Soziale Sicherung“ und dem „Ausschuss für Gesundheits- und Rettungswesen sowie Verbraucherschutz“ des Kreistages wieder.
In diesem Kontext wolle man sich aber auch zu Fehlentwicklungen äußern. „Das entspricht unserem Profil als Lobbyisten für Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen“, verdeutlicht der neue AGW-Sprecher das gemeinsame Anliegen der Wohlfahrtsverbände.
Auf zwei Herausforderungen weist Bolz besonders hin.
- Im Februar wird sich die Arbeitsgemeinschaft mit Vertretern der im Kreistag vertretenden Fraktionen zusammen setzen, um den Informations- und Meinungsaustausch über die künftigen Leistungen und Finanzierungen im Jugend-, Sozial- und Gesundheitsbereich fortzusetzen. Die Finanzlage der öffentlichen Hand, die ein erschreckend hohes Niveau erreicht hat. Und gleichzeitig wachsen die Aufgaben. Das hat immer häufiger kurzsichtige Entscheidungen der Politik für ineffektive Hilfen zur Folge.
„Der Sozialetat darf nicht der Sparstrumpf für kommunale Haushalte sein“ meint Bolz und zitiert zur Untermauerung den Kardinal von München-Freising, Reinhard Marx „Sozialstaat ist nicht das, was übrig bleibt, wenn wir gut gewirtschaftet haben.“ - Mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf örtlicher Ebene wollen die Wohlfahrtsverbände mit der Politik und anderen Organisationen auf Anliegen behinderter Menschen aufmerksam machen. Letztlich, so die Überzeugung, kann erfolgreiche Integration behinderter Menschen nur in einem inklusiven Umfeld gelingen. Eine gelingende Eingliederung von Menschen mit Behinderungen ist somit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
„Wir alle sind dafür verantwortlich, dass das gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in unserer Gesellschaft gelingt“, betonte Hans-Peter Bolz. „Das Recht auf selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung darf nicht allein auf Selbsthilfe- und Wohlfahrtsverbände bzw. die Betroffenen und ihre Familien abgewälzt werden. Je besser es uns gelingt, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen, desto größer ist der Nutzen für alle“, fordert Bolz.
In der ersten Sitzung der AG-FW in diesem Jahr verabschiedete sich der langjährige Geschäftsführer der AWO, Werner Eßer. Bolz dankte ihm für das Engagement in den Anliegen der Freien Wohlfahrtspflege im Rheinisch-Bergischen Kreis und die vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und wünschte alles Gute für den Ruhestand.
Neu in der Runde begrüßte Bolz den neuen Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt KV Rhein-Oberberg e.V., Christian Will.
Quelle: Pressemitteilung der AG FW