"Alea jacta sunt" aber noch nicht für das Nicolaus-Cusanus Gymnasium

„Alea jacta sunt“ – aber noch nicht für das NCG.

Jörg Schmitter hat nicht nur das NCG als Schüler besucht, sondern unterrichtet inzwischen auch selbst an der Schule, Latein und katholische Religion. Im Interview mit dem Bürgerportal nimmt er für die Kollegiumsinitiative Stellung zum Offenen Brief des Kollegiums an Rat und Verwaltung der Stadt Bergisch Gladbach.

(Hier finden Sie bereits eine sehr
detaillierte Diskussion zum Thema.)

Bürgerportal: Im Offenen Brief kritisieren Sie den Stadtrat und die Verwaltung offen, werfen dem Schulträger sogar vor, sich seiner Verantwortung zu entziehen. Warum ist das Kollegium diesen Weg gegangen?

Schmitter: Wir haben mit großer Sorge die öffentliche Debatte verfolgt und wollen mit dem Offenen Brief eindeutig Stellung beziehen. Daher hat eine Gruppe im Kollegium diesen Brief entworfen, der dann von 70 der 77 Lehrer des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums unterschrieben wurde. Die sieben anderen Kollegen bzw. Kolleginnen befinden sich derzeit in Elternzeit oder sind krank.

Die Debatte um den nächsten Schulentwicklungsplan hat sich plötzlich auf die Frage verengt, ob das NCG in das benachbarte Schulzentrum am Kleefeld umziehen sollte. Warum kommt diese Option nicht in Frage?

Schmitter: In der Debatte heißt es jetzt pauschal, ein Umzug des NCG sei kein Problem. Dabei geht das schon allein aus räumlichen Gründen nicht.

Was meinen Sie damit konkret?

Schmitter: Das studentische Gutachten geht von falschen Zahlen aus, nämlich von 25 Schülern pro Raum – bzw. vier Räumen pro hundert Schüler. Das ist aber nicht realistisch. Zum Beispiel bei der Differenzierung in der Stufe acht und neun, da brauchen wir für die vier Klassen bereits fünf bis sechs Räume. Und bei der Oberstufe schreiben die Vorgaben des Landes einen Durchschnitt von 19,8 Schülern pro Kurs vor, also brauchen wir da mindestens fünf Räume pro einhundert Schüler.

Wie sieht es bei der Vorlage der Stadtverwaltung selbst aus?

Jörg Schmitter. Foto: ncg-online

Schmitter: Da ist ein noch größerer Schnitzer passiert. Die Verwaltung hat die zehn Räume des Westtraktes mitgezählt. Der ist aber vor sechs Jahren abgerissen worden. Insgesamt hat die Stadt gar keinen Einblick in unsere Raumplanungen genommen, wie groß unsere Räume sind, wieviele Schüler hineinpassen.

Was heißt das für die Überlegungen, mit dem NCG ins Kleefeld umzuziehen?

Schmitter: Dort gibt es ganz eindeutig zu wenig Räume für die Naturwissenschaften, nämlich nur drei, die zudem wohl auch renovierungsbedürftig sind. Wir haben dagegen acht frisch sanierte Räume für die Naturwissenschaften – und kommen auch damit nur knapp hin.

Ein weiterer Punkt ist die Aula …

Schmitter: … die für unsere kulturellen Aktivitäten notwendig ist. Und da finden ja nicht nur unsere eigenen Veranstaltungen wie die Kultursplitter nächste Woche wieder statt. Die Aula wird auch von Vereinen und selbst vom DBG genutzt. Der Multifunktionsraum im Kleefeld wäre dafür viel zu klein.

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Ein Tausch der Schulgebäude kommt also für Sie nicht in Frage?

Schmitter: Das wäre auf jeden Fall ein schlechter Tausch. Wir verlassen zwar ein teilweise marodes Gebäude, ziehen aber in eine Schule, die dann auch schon an die 30 Jahre alt sein wird. Aber der Umzug ist aufgrund der räumlichen Fakten gar nicht möglich. Unsere Zahlen sind da sehr eindeutig. Und das ist in der letzten Sitzung des Schulausschusses ja wohl auch angekommen. Dort wurde eingeräumt, dass man die Zahlen des studentischen Gutachtens noch mal gründlich hinterfragen muss.

Der offenen Brief kritisiert auch die Informationspolitik der Stadt. Warum?

Schmitter: Durch die Veröffentlichungen ist plötzlich der Eindruck entstanden, das NCG beanspruche Räume benachbarter Schulen, da gab es schon ein paar empörte Rückfragen. Tatsächlich möchten wir mit unserer Schule am jetzigen Standort bleiben! Und die Tatsache, dass die Überlegungen so frühzeitig lanciert wurden, hat die Eltern sehr verunsichert.

Das Kollegium schreibt außerdem, die Stadt werde ihrer Verantwortung als Schulträger nicht gerecht, was die Investitionen angeht. Was meinen Sie damit?

Schmitter: Es gibt ja einen vierjährigen Investitionsplan der Stadt, wonach 2012 endlich mit der Sanierung des NCG begonnen werden soll. Bislang ist uns nicht bekannt, dass es da eine Rücknahme gibt. Aber wir haben natürlich die große Sorge, dass Umzugspläne beschlossen werden und es dann heißt, dass sich weitere Investitionen am jetzigen Standort nicht mehr lohnen.

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Die abgesperrte Pausenhalle.

Die NCG-Gebäude gelten als marode, zum Teil sogar als baufällig. Wo sieht es besonders schlecht aus?

Schmitter: Wir werden seit mehreren Jahren vertröstet. Zuletzt mussten wir zurückstehen, weil kurzfristig die PCB-Sanierung des DBG dazwischenkam. Das war ja auch nachvollziehbar. De facto haben wir aber zum Beispiel eine offene Pausenhalle, die seit anderthalb Jahren mit einem Bauzaun abgesperrt ist. Trotz aller Versprechungen tut sich da gar nichts.

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BM Urbach zum Sanierungsfall Schule, 1.10.2010

Dem NCG hängt in Bergisch Gladbach bei einigen Bürgern der Ruf nach, elitär zu sein, sich nur dem Leistungsgedanken zu verschreiben und nicht auf das Wohl des einzelnen Kindes zu schauen. Genau diese Vorwürfe kommen jetzt auch in Kommentaren zur aktuellen Debatte wieder hoch. Was würden Sie darauf antworten?

Schmitter: Leistungen hoch zu halten finde ich zunächst einmal nicht schlecht. Klar, wir sind auf unseren überdurchschnittlichen Abi-Durchschnitt auch stolz. Aber Vorwürfe, wir würden nicht auf das Wohl des Kindes achten, muss ich entschieden zurückweisen. Ich kenne das NCG als Schüler und jetzt als Lehrer ziemlich gut – meine Schule finde ich in diesen negativen Kommentaren nicht wieder.

Wie soll es nun weitergehen?

Schmitter: Wir wünschen uns eine konstruktive Debatte, der wollen wir uns gerne stellen.

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Vollständige Transparenz:
Der Interviewer kennt das NCG, weil zwei seiner Kinder das Gymnasium besuchen.
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Weitere Informationen:
Der Offene Brief des NCG-Kollegiums im Wortlaut
Der Entwurf des Schulentwicklungsberichts
Bericht des statistischen Landesamtes zur Entwicklung der Schülerzahlen
Was aus den Schulen wird. Entwurf für einen Schulentwicklungsplan
, 18.1.2011
Einbruch bei Anmeldungen befürchtet,
KSTA 20.1.2011
Die große Schulwanderung
, KSTA 18.1.2011
Schulschließungen sind schon absehbar,
KSTA 18.1.2011
Schule als Verschiebebahnhof
, BLZ, 5.11.2010
Tagesordnung der Schulausschusssitzung, noch ohne Dokumente

Debatte: Was wird aus unseren Schulen?
, iGL vom 16.11.2010
Alle Berichte über das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium

Website des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums
Alle Berichte über unsere Schulen

Zur Debatte über die Zukunft des NCG gibt es bereits eine breite Diskussion, und zwar beim Beitrag, der den Offnen Brief dokumentiert. Wenn Sie mitdiskutieren möchten, klinken Sie sich am besten HIER ein.

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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5 Kommentare

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  1. Sehr geehrter Herr Urbach,

    Sie schreiben: „Eine Gruppe von Studierenden hat sich die Schülerentwicklung der vergangenen 10 Jahre angesehen, Trends ermittelt, diese auf die nächsten 10 Jahre fortgeschrieben unter Berücksichtigung der Entwicklung der Schülerzahlen und hierzu eine Arbeit verfasst (Statistik)“.

    Dies scheint mir doch sehr verniedlichend zu sein im Hinblick auf die pompöse Veröffentlichungsform, die breite Wirkung und die möglicherweise fatalen Folgen dieser Arbeit.

    Wenn es so ist, wie Sie schildern: warum erschien die „Arbeit“ unter dem Logo der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW und dem Logo der Stadt Bergisch Gladbach? Dies überschreitet klar den Rahmen einer studentischen Arbeit. Hätte der Titel dann nicht auch weniger ambitioniert ausfallen können statt

    „Schulentwicklungsplan der Stadt Bergisch Gladbach 2011 bis 2020“?

    Als Leiter der Projektarbeit werden Jens Walkowiak, FHöV, Dr. Lothar Speer, Stadt Bergisch Gladbach, und Hans Pütz, Stadt Bergisch Gladbach, namentlich genannt. Es ist also davon auszugehen, dass die Arbeit nicht in Eigeninitiative einer Studentengruppe entstanden ist. Dies hätte auch nicht den Presserummel gerechtfertigt, unter dem die Studie mit entsprechend verheerenden Folgen veröffentlicht wurde.

    Da dies aber alles so ist und die Datengrundlage von uns als fehlerhaft und unbelastbar entlarvt wurde, kann die Verantwortung jetzt nicht auf eine „Gruppe von Studierenden“ abgeschoben werden.

    Andererseits hätte die Stadt durchaus die Möglichkeit gehabt, nicht belastbare Daten nicht zu veröffentlichen, was Sie mit „verheimlichen“ gleichsetzen. Niemand hat ein Interesse an falschen Daten oder Konsequenzen, die sich aus falschen Daten ergeben. Bei allem Streben nach Transparenz hätte ich ein Zurückhalten der Arbeit für mehr als gerechtfertigt, nämlich für geboten, gehalten.

    Nun, einen Vorteil hat das Ganze: es hat uns wachgerüttelt, Sie hoffentlich für die diffizile Schulproblematik sensibilisiert, und wir freuen uns auf konstruktive Gespräche mit Ihnen. Ich gestehe Ihnen offen zu: es ist sicher nicht leicht, in Zeiten des Haushaltsnotstandes Träger einer Schule zu sein. Aber es ist eine große Verantwortung; die größte, die Sie gegenüber der Zukunft haben. Eine bessere öffentliche Investition als in eine Schule gibt es nicht.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Karsten Hens

  2. Sehr geehrter Herr Bürgermeister Urbach, sehr geehrter Herr Santillan,
    als Gesprächspartner im obigen Interview hier einige ergänzende Anmerkungen:

    Herr Santillan, ich Ihnen leider sagen, dass der Konnex von Schulverkauf und Tiefgaragenverschönerung nicht sachlich ist. Und mit Blick auf einen Ihrer Facebookkommentare möchte ich Sie bitten, nicht über die Regionale zu diskutieren, wenn für über Zukunft der Schulen sprechen. Das gehört in diese Diskussion nicht hinein. Allerdings liege ich insofern auf einer Linie mit Ihnen, dass man als Bürger schon die Befürchtung haben muss, was mit dem Geld für einen eventuellen Gebäude- und Geländeverkauf eigentlich passiert. Kann man sicher sein, dass das Geld 1:1 in die Schulsanierung fließt oder muss man damit rechnen, dass andere Finanzlöcher damit gestopft werden?

    Und leider finde ich ihren Kommentar, sehr geehrter Herr Urbach, auch ein wenig lapidar. Sicherlich ist Transparenz wichtig, aber wenn man mit Zahlen und Umzugsszenarien an die Öffentlichkeit geht und Spekulationen in Presse und vor allem Elternschaft erzeugt zu einer Zeit, in der in allen betroffenen Schulen die Tage der Offenen Tür anstanden und es um die Anmeldungen geht, dann sollte das Zahlenmaterial halbwegs solide sein, dann sollte die Verwaltung sich möglichst einen genauen Einblick zum Beispiel in unsere Raumpläne verschafft haben. Transparenz ist sehr zu begrüßen, aber sie wird auf der Basis von falschen Ausgangsdaten und durch z. T. Headlines wie „Die große Schulwanderung“ und „Schulschließungen sind schon absehbar“ ad absurdum geführt.

  3. Was ist passiert aus Sicht eines Bürgers:
    Eine Gruppe von FH-Studenten arbeiten an einer Facharbeit. Im Kapitel zur Schülerzahlprognose finden sich unvermittelt drei alternative „Lösungen“, die bei einer Umsetzung zu einer deutlichen Veränderung in der Schullandschaft von Bergisch Gladbach führen würden.

    Problematisch ist dabei:
    1) Die Prognosen sind nicht transparent: Verändert man das Basisjahr, bekommt man vollkommen andere lineare Entwicklungstrends und damit wohl andere prognostizierte Schülerzahlen.
    (https://in-gl.de/2011/02/18/ncg/comment-page-2/#comment-1407) Die Prognosen scheinen also willkürlich zu sein.
    Seriös wäre es, wenn mehrere Zukunftsszenarien für die Prognosen verwendet werden.
    Das ist hier leider nicht geschehen.

    2) Unvermittelt werden drei alternative Lösungsvorschläge auf der Basis der fragwürdig zustande gekommenden Schülerzahlprognosen im Rahmen dieser Facharbeit dargestellt. Auf ganzen 5 Seiten des Kapitels werden diese Lösungen präsentiert. Es gibt keine weiteren Kriterien für diese „Lösungsvorschläge“, außer Schülerzahlprognose und der Raumbezug in den Schulgebäuden. Das ganze wirkt ebenfalls nicht seriös auf mich, insbesondere wenn man die Problematik der prognostizierten Zahlen berücksichtigt.

    3) Kann denn überhaupt die Facharbeit von Studenten die wesentliche Grundlage von Verwaltungshandeln sein? Oder provokativ gefragt, stand schon vorher fest, was in der Facharbeit herauskommen soll? Bitte nicht falsch verstehen, ich habe Respekt vor der Leistung der FH-Studenten. Doch es kann in meine Augen nicht sein, dass auf Basis einer solchen Arbeit, besser gesagt auf Basis eines Kapitels aus der Arbeit, wesentliche Schulinfrastrukturentscheidungen getroffen werden.
    Ich kann nur hoffen, dass hier die Facharbeit der Studenten im Rahmen ihrer Ausbildung nicht für politische Ziele zweckentfremdet wird.

    Was ich als Bürger erwarte:
    Ich bin ein Bürger, der weder Beschäftigter einer betroffenen Einrichtung ist noch ein Kind als Schüler an einer der Schulen hat.
    Ich bin einfach ein Bürger, der Interesse an Good Governance hat.

    Doch das bisherige Verfahren ist nicht das, was ich unter Good Governance verstehe.
    Ich erwarte zunächst eine seriöse Zahlengrundlage mit unterschiedlichen Szenarien und klarer Transparenz und Begründung der Berechnungsgrundlage.

    Ausserdem sollten die Kriterien für die infrastrukturellen Entscheidungen für die Schulgebäude der Stadt klar benannt werden.

    Für die Bürger der Stadt, insbesondere für die aktuellen und möglichen künftigen Eltern der Schüler der in der Diskussion geratenen Schulen, wäre es zusätzlich wichtig, wenn ein Zeitplan für die Entscheidung und für die darauffolgenden Umsetzungen der Entscheidungen bekannt wird.

    Sollte am Ende eines solchen transparenten Prozesses dann eine der bisher benannten „Lösungsvorschläge“ tatsächlich als geeigneste Lösung herauskommen, dann wäre dass meines Erachtens ein nachvollziehbarer Lösungsvorschlag. Jedenfalls einer, der dann auf einer transparenten Entscheidungsgrundlage beruht und nicht auf einen wie auch immer zustande gekommenen Lösungsansatz, der nicht eindeutig nachvollziehbar ist und auf diese Art und Weise keine breite Akzeptanz finden kann.

  4. @Lutz Urbach – FAKTEN: Die Facharbeit der Studentinnen und Studenten in einer Zeit der Öffentlichkeit vorgestellt worden, der zu erheblicher Unruhe bei den Eltern geführt hat. Gerade zu dieser Zeit standen viele Eltern vor der Frage, auf einer weiterführenden Schule sie ihre Kindern anmelden wollen. Die Sondersitzung des Schulausschuss war völlig unnötig und ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass die sogenannten drei Lösungsansätze von der Verwaltung unkommentiert geblieben sind. Damit kann man Schulen auch „kaputtreden“.
    Es handelt sich also nicht nur um eine öffentlichen „Diskussionsprozeß“, sondern für manche geht es hier schon um mehr. Wir können nur hoffen, dass sich dieser „Diskussionsprozeß“ nicht negativ auf die Anmeldezahlen an den betroffenen Schulen auswirkt. Es hätte der Diskussion nicht geschadet, wenn man die Studie erst nach den Anmeldeterminen veröffentlicht hätte. Dann hätte man ein Jahr Zeit gehabt, um die hochschlagenden Wogen zu glätten und Sachlichkeit in die Diskussion zu bekommen. Alternativ hätte man die Lösungsansätze der StudentInnen später getrennt veröffentlichen können, denn diese sind Stein des Anstoßes.

    @Lutz Urbach – Die Frage sollte nicht sein, was das Beste für die Stadt ist, sondern die Frage muss heissen: „Was ist das Beste für die Kinder in der Stadt?“ Denn wenn es nach der Linie der Stadtverwaltung und der Mehrheitfraktionen CDU/FDP im Stadtrat gehen würde, hätten wir ein Schule schon längst verkauft und mit dem Verkaufserlös eine neue Tiefgarage oder weiterer Verschönerungmaßnahmen in der Stadtmitte und vor dem Rathaus finanziert. … Ganz sicher hätte man uns diese Maßnahmen damit verkauft, dass es keine Alternativen dazu geben würde und das es das Beste für die Stadt sei.

    Es tut mir leid, dass ich hier eindeutig parteiisch bin und die Gruppe der Kinder, Schülerinnen und Schüler bevorzuge.

  5. Bitte nicht so aufgeregt!

    Was ist passiert?
    Eine Gruppe von Studierenden hat sich die Schülerentwicklung der vergangenen 10 Jahre angesehen, Trends ermittelt, diese auf die nächsten 10 Jahre fortgeschrieben unter Berücksichtigung der Entwicklung der Schülerzahlen und hierzu eine Arbeit verfasst (Statistik).
    Diese Arbeit haben wir (Verwaltung) im zuständigen Ausschuss vorgestellt. Die Schulleitungen haben ebenfalls die Zusammenfassung des Ergebnisses erhalten.
    Und nun beginnt der Diskussionsprozeß. Was ist daran falsch? Hätten wir die Arbeit nicht in öffentlicher Sitzung vorgestellt, dann hätte es geheißen, wir würden ein Papier „verheimlichen“. So ist das völlig transparent!

    Die Frage, die wir uns stellen müssen, heißt: Was ist das Beste für die Stadt?
    Und nicht: Was ist das Beste für eine bestimmte Gruppe, das Beste für eine Partei oder das Beste für eine Schule?
    Die Gesamtabwägung aller Vor- und Nachteile muss dann Grundlage einer sachlichen Entscheidung sein.
    Anders geht es nicht!
    MfG,
    Lutz Urbach