Beit Jala (oben die Mauer).

Am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv werden die Reisenden gefragt, wo sie sich die letzten Tage aufgehalten haben. Da ist es günstig, wenn man guten Gewissens sagen kann: “In Israel!”

Wir haben die Nacht von Samstag auf Sonntag in einer Pilgerherberge in Nazareth verbracht. So konnten wir noch einen Blick in die Kirche werfen, die angeblich genau dort gebaut wurde, wo Maria vom Engel Gabriel erfuhr, dass sie schwanger sei (“Menschwerdung Gottes”).

Letzte Tücher und Goldkettchen werden gekauft, wobei nur wenige Geschäfte geöffnet sind. Denn die Ladenöffnungszeiten in Israel sind komplizierter als bei uns: der Freitag ist der Feiertag der Muslime (Juma), der Samstag der freie Tage der Juden (Sabbath) und der Sonntag den Christen heilig, so dass die jeweiligen Bevölkerungsgruppen an diesen Tagen nicht arbeiten. Außerdem werden mittags zu den unterschiedlichsten Zeiten Geschäfte und Institutionen geschlossen.

Daher werden wir gleich gewarnt, als wir weiter zum Berg der Seligpreisungen fahren und in den schönen Garten möchten: “Wir schließen in einer Stunde!” Gerne wären wir noch etwas länger an dem Ort geblieben, an dem Jesus gesagt haben soll: “Selig sind die…” Aber gut, so haben wir etwas mehr Zeit in Akko, wo wir unsere letzte Nacht verbringen und die erstaunlichen Ausgrabungen bewundern.

Am Flughafen tauschen wir die letzten NIS (neue israelische Schekel) und prüfen, ob wir schon einen Schein dabei haben, auf dem “Free Palastine” steht. Aktivisten haben dazu aufgerufen, Geldscheine mit Filzstift so zu beschriften: So werde die Lage Palästinas immer wieder ins Gedächtnis gerufen, wenn man hin und wieder Geld mit diesem Aufruf in den Händen halte, hoffen die Erfinder der Aktion.

Dagegen hoffen wir, dass nach der offiziellen Besiegelung der Städtepartnerschaft nun in Zukunft ein lebendiger Austausch entsteht und noch viele Gruppe Beit Jala besuchen werden.

Wir jedenfalls sind dankbar für die ungewöhnliche Reise, die interessanten Mitreisenden und die gute Organisation von Axel und Sabine Becker.

Fritz Bolte überreicht Sabine in unserem Namen einen “Orden”: Ein Holzschäfchen an einer Kette, denn wie ein guter Schäferhund hat sie immer darauf geachtet, dass keines ihrer Schäfchen in Palästina und Israel verloren ging. Dank den beiden haben wir jetzt das Gefühl, beim nächsten Mal in Beit Jala auch gut alleine zurecht zu kommen. Inschallah – so Gott will.

Gemeinsam haben sie den israelisch-palästinensischen Konflikt kennengelernt: die Gruppe um Sabine und Axel Becker im März 2011

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Doro Dietsch, Ratsmitglied in Bergisch Gladbach, arbeitet in Düsseldorf im Landtag. Werner Schmitz-Dietsch, Verleger (Stadtmagazin Franzz) und Mitbetreiber des Bürgerportals "iGL". Gemeinsam haben sie drei Töchter.

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