135.000 Euro muss der SV Bergisch Gladbach als Anteil für die neue Belkaw-Arena an die Stadt zahlen, kann es zur Zeit aber nicht. Bei einem Krisengespräch aller Beteiligten im Rathaus legte die Vereinsführung unter dem Vorsitzenden Patrick Duske am Donnerstag die finanziellen Verhältnisses des Regionalliga-Vereins offen – und kann nun auf ein Entgegenkommen der Stadt hoffen.
Die Finanzprobleme des SV 09 seien größer als die aller anderen Sportvereine der Stadt und auch weit größer, als er sich das habe vorstellen können, sagte Rainer Adolphs, der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, nach dem Gespräch dem Bürgerportal. Daher könne der Verein damit rechnen, als Härtefall eingestuft zu werden.
Damit könnte die Stadtverwaltung dem Verein zugestehen, die Forderung in kleinen Raten über zehn Jahr zu einem günstigen Zinssatz abzustottern. Diesen Vorschlag hatte Rolf Menzel, Ex-Landrat und Vorsitzender des SV-09-Beirats, ins Rennen geschickt.
Offiziell teilte der Verein am Donnerstagnachmittag mit, er wolle nun
umgehend bei der Stadt Bergisch Gladbach einen Antrag auf Stundung und ratierliche Abzahlung der offenen 135.000,00 Euro zzgl. angemessener Zinszahlung stellen. Rechtsgrundlage ist § 26 der Gemeindehaushaltsverordnung (GemHVO).”
Die Stadt habe bei dem Gespräch jedoch nur „die rechtlichen Vorgaben beschrieben“, unter denen eine Stundung möglich sei, sagte Rolf Menzel anschließend dem Bürgerportal. Nun müsse der Verein belegen, dass die Voraussetzungen erfüllt sind, erst dann werden geprüft. Menzel betonte:
Damit ist heute keine Entscheidung gefallen ob dem Antrag stattgegeben wird.“
Auch Stadt-Sprecherin Marion Linnenbrink wies daraufhin, dass es bei dem Gespräch keinerlei Aussage gegeben hat, welche Chancen der Antrag hat. Genau dies müsse ja jetzt geprüft werden.
Der Antrag wird auf dem Tisch von Kämmerer Jürgen Mumdey landen, der einen ersten Anlauf des Vereins zunächst gestoppt hatte, Doch nun wird ihm wohl wenig Spielraum für eine Ablehnung bleiben.
Offen ist dagegen der Zinsatz, den der Verein zahlen werden muss. Die Stadtverwaltung selbst kann sich derzeit sehr günstig mit Zinssätzen um ein Prozent refinanzieren, als Richtwert gilt jedoch ein mehrjähriger Durchschnitt von über fünf Prozent. Ein Satz, den der SV 09 nach Einschätzung von Rainer Adolphs bei weitem nicht zahlen könnte.
Die Kunst der Verwaltung besteht nun darin, einen Zinssatz festzulegen, der für die Fußballer gerade noch erträglich ist, aber auch wieder nicht zu günstig ist. Denn sonst, warnt Adolphs, würden Begehrlichkeiten bei anderen Sportvereinen geweckt, die sich für ihren Beitrag zur Belkaw-Arena verschuldet hatten oder neue Investitionsprojekte gerne verwirklichen würden. Sie könnten auf Gleichbehandlung pochen und Rückenwind der Stadtkasse einfordern.
Konstantin Neven DuMont, Bergisch Gladbacher Immobilien- und Medienunternehmer, brachte einen Zinssatz von vier Prozent in die Debatte, kombiniert mit einer auf zwölf Jahre gestreckten Laufzeit, die dem Verein die Rückzahlung erleichtern würde. Formal könnte die Stadt den Verein zwar „vor die Wand fahren lassen“, das sei aber kaum wünschenswert, sagte Neven Du Mont dem Bürgerportal.
An dem „Runden Tisch“ nahmen neben Vertretern der Stadtverwaltung, des Vereins und des Stadtsportverbandes auch Mitglieder der Ratsfraktionen teil. Der SV 09 wie auch Adolphs lobten das offene, sachorientierte Gespräch.
Es sei das Gegenteil einer „Kungelrunde“ gewesen, betont Adolphs. Sollte es bisher ein „Geschmäckle“ gegeben haben, das der SV 09 womöglich bevorzugt behandelt werden, so sei das nun beseitigt.
Eine Aussage, die von Fußballfans in der Stadt prompt in Frage gestellt wurde. Zudem könne es nicht sein, dass andere Vereine für vernünftige Kassenführung und wirtschaftliche Vereinsführung abgestraft würden.
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