Jürgen Mumdey

Stadtkämmerer Jürgen Mumdey

In der Übergangsphase zwischen der „alten“ und „neuen“ Belkaw läuft vielleicht noch nicht alles rund zwischen dem alten und dem neuen Gesellschafter, aber für den Haushalt der Stadt Bergisch Gladbach entstehen daraus keine Probleme. Von einer Liquiditätslücke, wie sie die Jungen Liberalen ausgemacht haben wollen, könne keine Rede sein, sagte Stadtkämmerer Jürgen Mumdey (SPD) am Donnerstag dem Bürgerportal.

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Tatsächlich bediene die Stadt bereits jetzt den Kredit in Höhe von 78 Millionen Euro für den Kauf von 49,9 Prozent der Belkaw. Gleichzeitig, so berichtet Mumdey, sei mit der regulären Ausschüttung des Gewinns an die Gesellschafter erst nach Vorlage eines geprüften Abschlusses zu rechenen – also ab Mitte 2015.

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Das habe die Kämmerer von Anfang an berücksichtigt und daher eine Vorab-Ausschüttung immer einkalkuliert. Genau das habe der Aufsichtsrat der neuen Belkaw (paritätisch besetzt durch RheinEnergie und Stadt Bergisch Gladbach) unter Vorsitz von Klaus Orth (SPD) bei ihrer ersten Sitzung beschlossen: beide Gesellschafter erhalten für 2014 vorab eine Gewinnausschüttung von bis zu sieben Millionen Euro.

Mit den 3,5 Millionen, die auf die Stadt entfallen, könne er den Schuldendienst locker finanzieren, sagte Mumdey. Zwar seien die Zahlen noch nicht mit der für die Abwicklung zuständigen Bädergesellschaft abgestimmt, aber er gehe davon aus, dass ein Teil der Summe für 2015 übrig bleiben werde.

Keine schlaflosen Nächte

Zwar werde auch im kommenden Jahr eine Vorabausschüttung notwendig sein, aber bereits in einer deutlich geringeren Höhe. Ab 2016, so Mumdeys persönliche Einschätzung, gar nicht mehr.

Dass die RheinEnergie, wie im Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, nur in diesem Jahr zu einer Vorabausschüttung bereit sei, wollte Mumdey nicht kommentieren. Es wurde aber klar, dass ihm das keine schlaflosen Nächte bereitet.

Davon, dass der erwartete Belkaw-Anteil für die Stadt von vier auf 2,5 Millionen Euro pro Jahr reduziert worden sein soll, weiß Mumdey nach eigener Aussage nicht. „Aber wenn der Aufsichtsrat schon jetzt eine Gesamtausschüttung von bis zu sieben Millionen Euro genehmigt, können diese Zahlen ja wohl nicht stimmen,” sagte der Kämmerer.

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Die Stadt Bergisch Gladbach hatte im Sommer einen Minderheitsanteil an der Belkaw von der Mutter RheinEnergie gekauft und dafür 78 Millionen Euro bezahlt. Das Geschäft wird mit aktuell sehr günstigen Krediten finanziert, die Gewinnausschüttungen sollen den Verlust der städtischen Bädergesellschaft ausgleichen, den Schuldendienst finanzieren und darüber hinaus einen ordentlichen Betrag für die Stadtkasse einbringen.

Zum aktuellen Stand der Dinge wollten sich bislang auf Anfrage weder die Belkaw noch Aufsichtsratschef Klaus Orth äußern.

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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