
Der 3-Stöcker ist fertig. Links davon werden Fundamente für drei L-förmige Gebäude gegossen. Wofür die Fläche im Vordergrund dienen soll ist noch nicht geklärt.
Die Stadtverwaltung lädt die Anwohner in Paffrath für Samstag, den 13. Februar ein, sich selbst ein Bild von der Container-Unterkunft zwischen der IGP und dem Kombibad zu machen. Voraussichtlich noch im Februar sollen die ersten Flüchtlinge den dreistöckigen Containerbau beziehen. Der Termin dafür steht aber noch nicht fest.
Die Stadt verteilt Flyer bei den Anwohnern mit der Einladung zur Besichtigung. Nach einem Rundgang durch die Wohnanlage stellen sich von 11 bis 15 Uhr Vertreter der Stadtverwaltung, des DRK und der Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Paffrath/Hand” den Fragen. Dabei sollen auch detaillierte Pläne für den weiteren Ausbau des gesamten Geländes vorgelegt werden.
In den vergangene Wochen hatte es Anfragen irritierter Anwohner gegeben, die sich über die umfangreichen Erdarbeiten auf der Wiese und die Anlieferung der vielen Containerbauteile wunderten. In dem Flyer verweist Bürgermeister Lutz Urbach auf den nach wie vor hohen Zuweisungsdruck und appelliert an die Bürger, „diese Ausnahmesituation weiterhin positiv mitzutragen”.
In den Monaten seit der Ankündigung des Projektes im vergangenen September bis jetzt hat sich eine personell sehr gut aufgestellte Gruppe von Helfern unter dem Namen „Willkommen in Paffrath/Hand” gebildet, die bereits ungeduldig mit den Hufen scharrt.
Allerdings ist auch der 3-Stöcker noch immer nicht ganz bezugsfertig. Der Abschluss hatte sich verzögert, weil sich die Arbeiten für das Fundament und die Versorgungsleitungen als sehr aufwendig erwiesen hatten.
Nun müssen noch Duschcontainer aufgestellt und angeschlossen werden, die Containermodule des 3-Stöckers sind nur mit Toiletten ausgestattet. In einer kleineren Containerunterkunft in der Frankenforster Taubenstraße hatten die Bewohner wochenlang auf Duschen warten müssen und hatten sich solange bei ehrenamtlichen Helfern gewaschen. In Paffrath werden außerdem werden noch einzelne Container für die Büros des DRK und des Wachdienstes installiert.
Im Februar und März werden weitere drei L-förmige, ebenerdige Containerbauten zusammengesetzt, für die derzeit die Fundamente gegossen werden. Diese Container enthalten komplett ausgestattet Wohnungen mit Küchen, Toiletten und Duschen.
Jeder der vier Einheiten (3-Stöcker plus drei L-Bauten) kann in etwas 50 Personen beherbergen, daher gibt die Stadtverwaltung die maximale Gesamtbelegung mit 200 Menschen an. Wieviele es konkret werden hängt aber auch davon ab, in welcher Konstellation die einzelnen Einheiten genutzt werden: für Familien, für Einzelpersonen, etc.

Der Blick vom Fußweg von der Borngasse aus: Rechts der 3-Stöcker, links anschließend das Areal für das Containerdorf, ganz links der Zaun zur IGP
Geplant, aber noch nicht endgültig entschieden ist der Aufbau eines weiteren kleineren Containergebäudes am südlichen Rand des Geländes, dass in zwei Räumen mit ingesamt 80 Quadratmetern für Sprachkurse und andere Betreuungsangebote genutzt werden kann.
Auch der 3-Stöcker soll später, sobald die anderen Einheiten zur Verfügung stehen, ganz oder teilweise für Betreuungsangebote und Sozialräume genutzt werden. Dann könnte die Gesamtzahl der Bewohner wieder in Richtung 150 sinken.
Das Tempo und die Dichte, mit der die Stadtverwaltung die Container in Paffrath belegt, hängt vor allem davon ab, wieviele Flüchtlinge der Stadt neu zugewiesen werden. Ende Januar hatte die Landesregierung zwar einen Zuweisungsstopp verkündet. Tatsächlich kamen in der zweiten Januarhälfte nur noch 25 Menschen; in der ersten Februarwoche waren lediglich drei Personen im Wege der Familienzusammenführung angemeldet worden.
Aber diese Ruhepause wird aller Voraussicht nicht lange anhalten. Zudem leben in der riesigen Hallenunterkunft in Katterbach noch immer viele Familien, die in Paffrath sehr viel bessere Bedingungen finden würden.
Die Betreuung der Flüchtlinge in Paffrath übernimmt (wie in Sand, Katterbach, Heidkamp, Refrath und Frankenforst) das DRK, wobei sich die Menschen hier selbst verpflegen können. Auch hier wird es rund um die Uhr einen Wachdienst geben.
Ob der in Teilen vorhandene Zaun um das Gelände komplettiert wird, ist noch offen. Die Zufahrt zum Gelände soll von der Dellbrücker Straße her über die Franz-Heider-Straße erfolgen. Zudem gibt es einen Fußweg zur Borngasse.