Der Führungsquartett der VR Bank Bergisch Gladbach-Leverkusen: Thomas Büscher, Lothar Uedelhoven, Alexander Litz, Hans-Jörg Schaefer
Eine rundum positive Bilanz der gerade vollzogenen Fusion ziehen die Vorstände der neuen VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen. Der Zusammenschluss zu einer der 100 größten Genossenschaftsbanken sei ohne Geräusche über die Bühne gegangen und zeige erste Früchte.
Die gut 400 Mitarbeiter der früheren VR Bank Bergisch Gladbach und der Volksbank Rhein-Wupper seien in den vergangenen neun Monaten „ungeheuer schnell” zusammen gewachsen, sagte der Vorstandsvorsitzende Lothar Uedelhoven am Dienstag im Vorfeld der Vertreterversammlung. Sie hätten sehr viel geleistet, die Bereitschaft für Veränderung sei sehr hoch.
Die Bilanzsumme der Bank liegt knapp über zwei Milliarden Euro, damit gehöre die VR Bank Bergisch Gladbach-Leverkusen zu den 100 größten Genossenschaftsbanken in Deutschland und sei „schon ganz gut unterwegs”, sagte Uedelhoven. Die Bank mit Hauptsitz in der Gladbacher Fußgängerzone habe damit eine Größe erreicht, „die passt”. Weitere Fusionen stünden nicht auf der Tagesordnung, das Betriebsergebnis sei „hervorragend”.
„Unterwegs in Richtung Mars”
Besonders stolz ist die Bank auf die Zahl ihrer Mitglieder: 1100 sind bereits in diesem Jahr neu hinzugekommen, mit insgesamt 46.143 Genossen könne man das (Kölner) RheinEnergie Stadion schon gut füllen. Immerhin fast jeder zweiter Kunde der Bank ist auch Mitglied – und kann sich in diesem Jahr erneut über eine Dividende von fünf Prozent plus zwei Prozent Bonus freuen. „Wenn man sich im Vergleich dazu den Marktzins anschaut, dann sind wir gerade in Richtung Mars unterwegs”, sagte Uedelhoven.
Alexander Litz, im Vorstand zuständig für Betrieb, Organisation/IT, Rechnungswesen, Interne Revision
Die Basis dafür sind Geschäftszahlen, die in 2017 (mit der ersten gemeinsamen Bilanz der fusionierten Bank) schon gut waren – und sich trotz der schwierigen Finanzmarktlage weiterhin sehr positiv entwickeln, berichtet Vorstand Alexander Litz.
Damit zeige sich auch hier, dass die Fusion die richtige Entscheidung gewesen sei: Bilanzsumme, Kreditgeschäft, Anlagegeschäft, Ertrag, Eigenkapitalquote und Aufwands-Ertrags-Relation bewegten sich in eine gute Richtung. Ähnlich positive Ergebnisse seien auch für dieses Jahr zu erwarten.
Thomas Büscher, im Vorstand zuständig für Privatkunden, Firmenkunden, Baufinanzierung
Immobilien, Vertriebsunterstützung
Die Bankvorstände betonen jedoch, dass es bei der Fusion nicht um Einsparungen gegangen sein; schon gar nicht beim Personal. Alle Arbeitsplätze der beiden früheren Banken wurden erhalten, inzwischen sogar einige weitere Stellen extern ausgeschrieben. „Wir brauchen alle Mitarbeiter, um die steigenden Auflagen und die Aufgaben der Zukunft zu leisten”, sagt Vorstand Thomas Büscher.
Ein wichtiger Baustein für das rasche Zusammenwachsen der Mitarbeiter sei der Kauf des ehemaligen Barmer-Gebäudes an der Bensberger Straße gewesen. Die VR Bank hatte das Gebäude modernisiert und hier 100 Mitarbeiter aus dem Geschäftskundengeschäft sowie der internen Abteilungen der beiden alten Banken zusammen gelegt. Ein von den Kunden sehr geschätzter Nebeneffekt, so Büscher, sei die gute Erreichbarkeit des Gebäudes mit dem Auto.
Gleichzeitig habe der Zukauf den Druck genommen, den alten Hauptsitz der Bank in der Hauptstraße rasch zu erweitern. Hier hatte die Bank zwar 2015 bereits das Nebengebäude gekauft; die Sanierung des Gesamtkomplexes sei jetzt jedoch erst einmal auf Eis gelegt worden.
Bestandsgarantie für die Filialen
Das Filialnetz der Bank mit insgesamt 24 Geschäftsstellen will die VR Bank auf jeden Fall halten. Gerade die Nähe vor Ort sei ein wichtiger Erfolgsfaktor. Daher würden in die Geschäftsstellen kontinuierlich investiert, alleine 2017 waren es 1,35 Millionen Euro. Zuletzt war die Filiale in Immekeppel umgezogen, als nächstes werden die Filialen in Opladen und Langenfeld umgebaut.
Und das. obwohl auch bei der VR Bank ein immer größerer Teil der Geschäfte über das Internet abgewickelt werde. Darauf stelle sich die Bank sein, sagt Vorstand Büscher: Die Beratungen seien zunächst persönlich, aber auch digital möglich. Sie seien vor allem individuell, aber auch standardisiert. Zwar würden viele Servicekontakte inzwischen Online oder über das Telefon abgewickelt. Aber 99 Prozent der Abschlüsse würden nach wie vor im persönlichen Gespräch geschlossen.
Das Online-Banking war zuletzt durch eine Chat-Funktion ergänzt worden. Noch in diesem Jahr sollen in allen Filialen iPads für die Kundenberatung eingesetzt werden (womit für alle Kunden auch ein Wlan zur Verfügung steht), zudem wird es einen digitalen Assistenten für die Geldanlage geben.
Bei der Digitalisierung sei es der Bank jedoch wichtig, als „Nachbar” vor Ort wahrgenommen zu sein. Dazu trage neben dem starken Mitgliedermehrwertprogramm das hohe Spendenvolumen der VR Bank teil, berichtet Vorstand Hans-Jörg Schaefer. Der mit Mitgliedern besetzte Spendenbeirat alleine könne über 80.000 Euro vergeben – in diesem Jahr vor allem für Projekte im Bereich Bildung und Umweltschutz.