Aktualisierung 26.10.2018: Die Belkaw hat noch einmal im Detail erklärt, warum die Chlorung nötig sei:

Es handelt sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, um das Trinkwasser im Rohrnetz vor einer hygienischen Beeinträchtigung zu bewahren. Gründe für die Chlorung sind: 

  • Während der Ersatzversorgung wurden Vorratsbehäl-ter und Leitungsabschnitte genutzt, die teilweise außer Betrieb oder gering genutzt waren. 
  • Zusätzlich kamen bei der Reparatur der Pumpstation Gierath neue Bauteile zum Einsatz, die bislang noch nicht im Wassernetz eingebunden waren.”

Einen Zeitpunkt für das Ende der Maßnahme nennt die Belkaw nicht mehr. Jetzt heißt es: „Der Zeitraum, für den gechlort wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgegrenzt; sobald dies absehbar ist, werden wir in Absprache mit dem Gesundheitsamt erneut informieren.”

Aktualisierung 25.10.2018: Das Gesundheitsamt bestätigt, dass alle Wasserwerte und damit auch der Chlorgehalt des Wasser im normalen Bereich liegen.

Das Trinkwasser im gesamten Stadtgebiet werde für einen noch nicht abgegrenzten Zeitraum weiter mit Chlor behandelt, sagte eine Sprecherin des Kreises auf Anfrage. Das sei jedoch eine reine Vorsichtsmaßnahme. Auch beim Kreis seien Beschwerden über den Geruch des Wassers eingegangen; die regelmäßigen Wasserproben hätten aber keine Hinweise auf Probleme ergeben.

Der ursprüngliche Bericht: Belkaw weist Berichte über hohe Belastung mit Chlor zurück

Die Belkaw weist Berichte zahlreicher Bürger zurück, die auf einen stark erhöhten Chlor-Gehalt des Trinkwassers hinweisen. Nach dem Ausfall einer Pumpe sei der Anteil des Chlors im Wasser in den vergangenen zwei Wochen nur halb so hoch gewesen wie bei dem Keimbefall Ende 2017.

Damals hatte die Belkaw den Chlorgehalt mit 0,3 Milligramm je Liter angegeben, das entspricht dem zulässigen Grenzwert. In vielen Gebieten Deutschlands wird das Wasser grundsätzlich mit einem Chlorgehalt von bis zu 0,2 Milligramm ausgeliefert.

In Bergisch Gladbach werde die „Schutzchlorung” noch einige Tage fortgeführt, aber nicht 14 Tage lang, wie zuvor berichtet, stellt Christoph Preuß, Sprecher der Belkaw-Muttergesellschaft RheinEnergie gegenüber dem Bürgerportal fest.

Die ausgefallene Pumpe in Gierath läuft inzwischen wieder, die Beimischung von Wasser aus der Dhünntalsperre ist beendet worden. Das Wasser aus der Dhünn wird – etwa in Odenthal – immer mit etwas Chlor versetzt. Das Bergisch Gladbacher Trinkwasser kommt normalerweise aus dem Grundwasser.

In den vergangenen Tagen haben zahlreiche Leser aus diversen Stadtteilen berichtet, dass sich der Chlorgeruch und -geschmack in den vergangenen Tagen zum Teil drastisch verstärkt habe. Einzelne Bürger berichten von Juckreiz nach dem Duschen und Problemen mit den Schleimhäuten.

Das sind Beobachtungen, die die Belkaw bzw. RheinEnergie nicht erklären können. Der Chlorzufuhr sei sehr niedrig, örtliche Belastungsspitzen seien schon aus technischen Gründen nicht möglich, sagt Sprecher Preuß.

Chlor ist in den zulässigen Konzentrationen für den menschlichen Körper unbedenklich und unterbindet die Übertragung von Krankheitserregern durch das Trinkwasser. Um den lästigen Geruch vor dem Kochen von Tee oder Kaffee los zu werden wird unter anderem empfohlen, das Wasser in einem Gefäß für eine Weile ablüften zu lassen.

Für Fragen und/oder Beschwerden steht das Servicecenter der Belkaw telefonisch zur Verfügung: 02202 2855 800

Weitere Beiträge zum Thema:

Erneut Chlor im Trinkwasser der Belkaw

Belkaw spürt Ursache für Keime im Wasser auf

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des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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5 Kommentare

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  1. Möglicherweise spielt die eigene Warmwassererzeugung eine Rolle. Ich habe den Eindruck, dass man Chlor im Warmwasser deutlicher wahrnimmt. Wenn dieses aus einem Speicher kommt, mag dies Einfluss auf die Konzentration am Hahn haben…

  2. Mir kommt es so vor, als würde der Chlorgehalt sehr stark schwanken – und das sowohl örtlich als auch zeitlich. Insofern kann es durchaus sein, dass die zufällige Stichprobe für Sie okay war.
    Besonders deutlich ist mir das an den letzten Wochenenden geworden.
    Am 20./21.10. deutlicher Chlorgeruch, und der mit Leitungswasser gebraute Kaffee war eine untrinkbare Plörre. (wobei auch das verglichen mit dem, was bspw. in den USA Standard ist, völlig harmlos war)
    Vorgestern/gestern war es deutlich weniger.
    Heute war der Chlorgeruch wieder stärker.

    Und was die räumlichen Unterschiede angeht: in der Wohnung meiner Freundin (2 km von meiner entfernt) war selbst an den Tagen, an denen ich bei mir die Chlorung deutlich wahrnehmen konnte, kaum etwas wahrnehmbar.

  3. Chlorgeruch im Trinkwasser.
    Die Chemikalie Chlor riecht eigentlich nach gar nichts, erst in Verbindung mit anderen Stoffen entsteht der typische Chlorgeruch. Wenn Verunreinigungen auf „freies” Chlor treffen wird daraus „gebundenes“ Chlor, das stark riecht. Das kann man überall nachlesen. Das macht mich nachdenklich, denn angeblich ist es ja nur eine Vorsichtsmaßnahme. In Rommerscheid war der Chlorgeruch in der vergangenen Woche deutlich zu riechen. Das Wasser ist zwar nicht schädlich und gechlort sicher auch besser als wenn es verkeimt wäre, aber angenehm ist anders. Selbst unser Hund weigert sich das frische Wasser zu trinken, erst wenn es abgestanden ist wird es akzeptiert. Gruß PM

  4. Wir hatten unsere Leser auf Facebook und WhatsApp aufgefordert, sich zu melden, wenn Sie besonders stark vom Chlor betroffen sind – damit wir uns vor Ort selbst ein Bild davon machen können. Das ist dabei heraus gekommen:

    6 Bergisch Gladbacher haben sich auf unserer Wassertester-Aufruf gemeldet, in 5 Haushalten in Nussbaum, Gronau, Refrath und Gierath waren wir mit Zunge und Nase im Einsatz. Als Journalisten, nicht als Chemiker. Das kam dabei heraus:

    # Zweimal war ein sehr schwacher Chlor-Geruch auszumachen, kein Geschmack.

    # Dreimal waren Geruch und Geschmack ein wenig stärker, das Wasser war aber gut trinkbar.

    Das wars. Damit ist für uns klar:

    1️⃣ Das Wasser in GL ist gut trinkbar.

    2️⃣ Es gibt keinen Anlass, an den Angaben von Belkaw und Gesundheitsamt zu zweifeln. Aus Sicherheitsgründen ist Chlor im Wasser, mit einem minimalen Anteil (0,1 mg/L).

    3️⃣ Für die unterschiedlichen Wahrnehmungen ist wohl das individuelle Empfinden verantwortlich. Manche reagieren sensibel, andere weniger. Das Wasser eine Weile ablüften zu lassen, kann helfen.

    4️⃣ Sollte Ihr Wasser tatsächlich stark belastet sein, melden Sie sich beim Gesundheitsamt. Es kann örtliche Gründe geben, die durch die Chlorbeigabe erst merkbar werden.

    5️⃣ Offen ist die Dauer der Aktion: dazu macht die Belkaw nach Absprache mit dem Gesundheitsamt keine Angabe.