Die FWG bringt Bewegung in die Debatte um eine Förderung des Fahrradverkehrs. Sie legt einen Vorschlag für eine Nord-Süd-Route vor, der schnell realisierbar sein soll. In einem zweiten Schritt plädieren die Freien Wähler für eine Optimierung der Infrastruktur an den Knotenpunkten mit öffentlichem Nahverkehr.

Der Plan sieht eine Fahrradroute vor, die einerseits die Stadtmitte mit Bensberg im Süden bis Schildgen im Norden verbindet und andererseits Verbindungen zu den wichtigsten Bahntrassen (die Linien 1, 3, 4, 18 und S11) ermöglicht. Diese soll schnell mit einigen Verkehrsänderungen und -hinweisen eingerichtet werden können, erklärt die FWG.

Vorschlag einer Nord-Süd-Radroute durch Bergisch Gladbach der FWG

Benno Nuding, Vorsitzender der FWG, weiß, wovon der spricht: „Als täglicher Nutzer des Fahrrades kenne ich die Gefahrenstellen an den Hauptverkehrsachsen nur zu genau. Deshalb haben wir einen Weg gesucht, der eine möglichst hohe Sicherheit gewährleistet und immer wieder Kontaktpunkte zum ÖPNV aufweist.“

Der Verlauf der Route kann nicht immer einen direkten Weg nehmen. Eine Wegführung auf den Hauptdurchgangsstraßen ist aber wegen des Querschnitts und des dort notwendigen ÖPNV nicht durchgehend möglich.

Dennoch darf der Vorschlag keinesfalls eine Resignation vor den gegebenen, teilweise nicht veränderbaren Verhältnissen in Bergisch Gladbach angesehen werden. Reine Fahrradstraßen bleiben für die FWG immer der bessere Weg. Angesichts des zunehmenden Radverkehres müsse aber sofort gehandelt werden.

Benno Nuding: „Wichtig ist ein Radweg weitgehend ohne Berührung mit Hauptverkehrsachsen, ohne Ampelstopps und mit Radvorfahrtsregelungen.“ Das sei der durchgehende Grundgedanke der Routenführung.

Fahrradstationen an jeden Knotenpunkt

Der FWG-Vorsitzende räumt ein, dass der Vorschlag nur ein erster Schritt sein kann. Wolle man den Fahrradverkehr weiter beleben, gehörten Fahrradstationen an jeden Knotenpunkt mit dem öffentlichen Nahverkehr. „Ein modernes E-Bike will nicht jeder an einen xbeliebigen Laternenpfahl anschließen.“

Hinweis der Redaktion: Die Freien Wähler stellen sich am Montag, 15. Juni um 19:30 Uhr im BürgerClub des Bürgerportals vor. Mehr Infos zur Videokonferenz finden Sie hier.

Radstationen nach holländischen Muster mit Serviceeinrichtungen sollen nach dem Willen der FWG auch hierzulande eingerichtet werden. Köln hat täglich über 300.000 Pendler. Die Großräume Köln und Amsterdam sind deshalb vergleichbar.

Weitere Informationen:

  • Eine Positionierung der FWG zur Verkehrspolitik sowie detaillierte Informationen zur Nord-Süd-Route stehen auf der Webseite der FWG bereit
  • Details der Nord-Süd Route mit einer umfassenden Bild-Dokumentation ist ebenfalls auf dem Web-Angebot der FWG zu finden
image_pdfPDFimage_printDrucken

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

8 Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Hallo Herr Nuding,

    danke für die Einladung, aber am 18. habe ich leider keine Zeit.

    Falls das undeutlich ausgedrückt war: Ich meinte, dass die Verbindung vom Finanzamt zum Bahnhof imo das einzig Sinnvolle an Ihrem Vorschlag ist.
    Aber die Kernfrage bleibt: Was bringt dieser Abschnitt den Menschen, die aus Schildgen oder Paffrath ins Stadtzentrum wollen? Und glauben Sie wirklich, dass irgendwer solche Zickzack-Umwege fahren würde? Damit eine Radroute angenommen wird, muss sie einigermaßen gradlinig sein, die Stadtteile auf dem kürzesten Weg verbinden.

    Die Anregung ‚Tempo 30 auch auf Hauptstraßen‘ finde ich gut; das würde Konflikt-Situationen vielerorts entschärfen. Wo das möglich ist, sollten Radwege/ Fahrradstraßen abseits der großen Straßen ausgebaut werden – aber manche Hauptstraßen lassen sich nicht vermeiden, bzw. nur mit großen Umwegen.

  2. @ Herrn Funcke
    Durch die Route werden tatsächlich nicht alle Stadtteile gleich gut erreichbar.

    Die Route soll auch keine Alternative zu den Vorschlägen im Mobilitätskonzept (Mobik) sein.
    Wir sind dafür, das Mobik umzusetzen, glauben aber, dass das alleine nicht mehr ausreicht. Deswegen die Forderung, einer durchgehenden Fahrradroute auf hohem Sicherheitsniveau.

    Ich fahre fast jeden Tag entweder über Paffrath oder Nussbaum in die Innenstadt.
    Tatsächlich wäre der schnellste Weg von Paffrath aus über die Paffrather Straße.

    Laut Mobilitätskonzept ist die Paffrather Straße eine Unfallhäufungsstelle.

    Ich befürchte nur, dass eine ausreichende Ertüchtigung in manchen Bereichen kaum noch möglich ist. Das betrifft zum Beispiel den Bereich ab Handstraße Richtung Innenstadt bis zur Einmündung „Am Stadion“. Das Mobik empfiehlt hier einen Schutzstreifen, der aber mit ausreichender Breite nur schwer realisierbar ist. Hier müssten die Bäume gefällt werden, um genügend Platz zu schaffen, was ja aber auch nicht sinnvoll ist. Die aktuelle Situation mit der Erlaubnis, auf dem Fußgängerweg zu fahren ist aber auch keine Lösung. Ich befürchte, dass hier eine Konkurrenzsituation zwischen Fahrradfahrern und motorisiertem Verkehr bleibt, vielleicht würde ja Tempo 30 in diesem Bereich etwas helfen.

    Zum Kommentar von Herrn Kleinert
    Herr Kleinert hatte geschrieben:
    „Was hilft den Schildgenern und Paffrathern ein Weg, der nicht ins Zentrum führt, sondern ganz am Westrand der Stadt entlang? Sinnvoll ist einzig die Verbindung über den alten Bahndamm vom Finanzamt zum Bahnhof….“
    Ich hatte einen Zusammenhang zwischen den beiden Aussagen verstanden und mich außerdem gefragt, warum der Bahndamm die einzige sinnvolle Verbindung in unserer Stadt sein soll. Aber vielleicht hatte ich ihn ja falsch verstanden.

    Natürlich gilt auch für sie die Einladung, an unserer Tour am 18.7. teilzunehmen:

    https://in-gl.de/2020/07/07/fwg-laedt-ein-die-nord-sued-fahrradroute-zu-erfahren-und-zu-erproben/

    ##### Hinweis ####

    Benno Nuding ist Vorsitzender und Spitzenkandidat der Freien Wähler Gemeinschaft.

    Am 13. September wird der Stadtrat und der Bürgermeister neu gewählt, der Wahlkampf spiegelt sich auch in unserer Kommentarspalte. Im Sinne der Transparenz kennzeichnen wir die Kommentator:innen, die bei der Wahl antreten oder zu einem Wahlkampfteam gehören – soweit bekannt.

  3. Hallo Herr Kleinert,
    wir haben wirklich für jeden Bereich der Strecke einen Verbesserungsvorschlag gemacht. Wie sie auf die Idee kommen, wir wollten Alles beim Alten lassen ist mir völlig unverständlich.
    Ich mache einen Vorschlag: Am 18.7. wollen wir die Strecke mit Interessierten abfahren : https://in-gl.de/2020/07/07/fwg-laedt-ein-die-nord-sued-fahrradroute-zu-erfahren-und-zu-erproben/
    Kommen sie doch einfach mit. Vielleicht sind sie danach überzeugter.

    ##### Hinweis ####

    Benno Nuding ist Vorsitzender und Spitzenkandidat der Freien Wähler Gemeinschaft.

    Am 13. September wird der Stadtrat und der Bürgermeister neu gewählt, der Wahlkampf spiegelt sich auch in unserer Kommentarspalte. Im Sinne der Transparenz kennzeichnen wir die Kommentator:innen, die bei der Wahl antreten oder zu einem Wahlkampfteam gehören – soweit bekannt.

  4. Hallo Herr Nuding, offenbar haben Sie meinen Kommentar nicht wirklich gelesen.

    Auf die vorgeschlagene Verbindung Finanzamt-Radstation habe ich mich explizit positiv bezogen – allerdings bringt sie den Bewohner*innen von Paffrath und Schildgen auf dem Weg zur Stadtmitte nichts. Und die Idee ist wie gesagt nicht neu.

    Der Herkenfelder Weg ist ziemlich ruhig, ihn zur ‚Fahrradstraße‘ zu erklären ändert wenig. Was fehlt ist seine Anbindung nach Schildgen – ideal wäre ein Radweg über die Wiesen zur Katterbachstraße und weiter zur A-D-Straße, aber schwer umsetzbar.

    Mein Eindruck ist, dass Sie einfach den Status-quo belassen und so tun wollen, als sei es eine ‚Fahrradroute‘. Kann man machen, sollte man aber dann ehrlich so sagen.

  5. @Benno Nuding, Herr Kleinert „kritisiert“ nach meinem Verständnis vor allem, dass es aktuell für Radfahrende keine sinnvolle Möglichkeit gibt sicher auf direkter Strecke ab Paffrath ins Zentrum zu gelangen. Ihr Vorschlag – den Umweg über den westl. Rand der Stadt – ist nicht verkehrt und erschließt sinnvoll auf dieser Nord-Süd-Route den Stadtteil Hand. Ist aber ab Paffrath ein Umweg mit geschätzt 2 km mit Richtung Stadtmitte mit Fußgängerzone, Bürgerbüro, Rathaus, Markt, etc. Kurzfristig hat ihr Vorschlag gutes Potential zur Umsetzung und führt recht „entspannt“ vorwiegend abseits der Hauptverkehrsstraßen. Meiner Ansicht nach muss aber auch die direkte Verbindung Paffrather Str. für den Radverkehr (Alltagsradler und Berufspendler) unbedingt und umfassend ertüchtigt werden. Vermutlich eher eine langfristige Angelegenheit. Sehr gut gefällt mir ihr Vorschlag den Herkenfelderweg in eine Fahrradstraße umzuwidmen. Dies würde zusätzlich auch den Zubringer aus Schildgen zur IGP im Rahmen „Rad macht Schule“ aufwerten und deutlich sicherer gestalten. Dabei ist allerdings im Bereich direkt ab Kombibad in Richtung Torringen der Straßenbelag derart marode, dass er für Radfahrende ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt. Hier müsste die Asphaltdecke dringend saniert werden. In Schildgen wird es dann richtig spannend um den Anschluss an den Radweg der Schlebuscher Straße herzustellen. Die vorgeschlagenen Alternativen sind in meinen Augen alle „Kompromisse“. Hier muss unbedingt ein Verkehrskonzept für die Altenberger-Dom-Str. her, welches es ermöglicht, dass diese dann auch durch Radfahrer*innen sicher bis zum Ortsausgang Richtung Odenthal (vorher Abzweig mit neuem Radweg nach Hummelsheim/Schlebusch) benutzt werden kann.

  6. Hallo Herrr Kleinert,

    wenn sie sich die Pläne richtig angesehen hätten wäre ihnen aufgefallen, dass ein Radweg auf dem Bahndamm bis zur Radstation Teil der Route ist. Aber diese Teilstrecke alleine hilft eben nicht, wenn man von Schildgen ins Zentrum kommen will und reicht alleine nicht aus. Da verstehe ich ihren Kommentar wirklich nicht.
    Deswegen reicht die Route ja weiter bis Schildgen. Und es geht ja nicht darum, nur einen Weg für Radfahrer vorzuschlagen, sondern um einen Ausbau der Route z.B. durch Fahrradstraßen usw. damit Fahrradfahrer sicher und komfortabel durch die Stadt kommen.

    ##### Hinweis ####

    Benno Nuding ist Vorsitzender und Spitzenkandidat der Freien Wähler Gemeinschaft.

    Am 13. September wird der Stadtrat und der Bürgermeister neu gewählt, der Wahlkampf spiegelt sich auch in unserer Kommentarspalte. Im Sinne der Transparenz kennzeichnen wir die Kommentator:innen, die bei der Wahl antreten oder zu einem Wahlkampfteam gehören – soweit bekannt.

  7. Mir ist etwas unklar, was so ein heilloses Zick-Zack mit großen Umwegen den Radfahrenden bringen soll: Genau so ist es doch heute schon…

    Was hilft den Schildgenern und Paffrathern ein Weg, der nicht ins Zentrum führt, sondern ganz am Westrand der Stadt entlang?

    Sinnvoll ist einzig die Verbindung über den alten Bahndamm vom Finanzamt zum Bahnhof – die von Vielen schon lange gefordert wird. Da sind Grüne, Pro Velo oder ADFC schon deutlich weiter…

  8. Über die Idee, auf der alten Bahnstrecke zwischen Finanzamt und Bahnhof einen Radweg zu bauen, war schon mehrfach zu lesen. Ich hoffe nun sehr, dass dieses Projekt durch den neuen Stadtrat in Angriff genommen wird – man wäre die gesamte unsägliche Radverkehrsführung zwischen Refrather Weg und Driescher Kreisel auf einen Schlag los!