Mit einem Schlauchboot konnte die Feuerwehr Bergisch Gladbach den Jugendlichen retten. Foto: Feuerwehr GL

Mitten in der Nacht hat sich ein Jugendlicher auf den Bensberger See an der Saaler Mühle gewagt und ist prompt eingebrochen. Die Feuerwehr konnte ihn mit einem sehr aufwendigen Einsatz retten und ins Krankenhaus bringen.

Erst gestern hatten Feuerwehr und Stadtverwaltung eindringlich davor gewarnt, die Eisflächen im Stadtgebiet zu betreten, die größeren Gewässer wurden komplett mit Flatterband markiert.

Dennoch hatte sich ein Jugendlicher in der Nacht auf das Eis des Bensberger Sees begeben, berichtet die Feuerwehr. Gegen 0:14 Uhr wurde der Leitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises über Notruf 112 alarmiert. Die Leitstelle schickte sofort die Feuerwachen 1 und 2, den Löschzug Refrath, den Einsatzführungsdienst (B-Dienst) sowie drei Rettungswagen und zwei Notarzteinsatzfahrzeuge an die Einsatzstelle.

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Das Eis ist verlockend, aber gefährlich

Der zugefrorene See an der Saaler Mühle sieht wunderschön aus und weckt Wünsche, über die Eisfläche zu sausen. Aber das wäre lebensgefährlich, warnt die Feuerwehr. Helga Niekammer war vor Ort und hat Fotos mitgebracht.

Inzwischen hatte sich der Jugendliche durchnässt auf eine der beiden Inseln gerettet. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr gingen ausgerüstet mit Überlebensanzügen und dem Eisrettungsschlitten über die Eisfläche zu dem Betroffenen vor. Auch dabei brach mehrfach das Eis.

Erst mit einem Schlauchboot wurde der unterkühlte Jugendliche an Land geholt. Nach einer ersten Behandlung durch den Notarzt wurde er in ein Krankenhaus nach Köln verbracht.

37 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit 15 Fahrzeugen im Einsatz. Jetzt wird geprüft, ob dem Jugendlichen die Kosten für den Einsatz in Rechnung gestellt werden.

Die Feuerwehr Bergisch Gladbach wiederholt die Warnung, die Eisflächen nicht zu zu betreten. Bei mehreren Eisrettungsübungen hatte sich die Feuerwehr selbst ein Bild von der Tragfähigkeit insbesondere von der Eisfläche des Bensberger Sees ein Bild gemachent. Nach wie vor bestehe Lebensgefahr. Unterkühlung sei eine lebensbedrohliche Verletzung.

des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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16 Kommentare

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  1. Jugendlicher Leichtsinn und eventuell Mutprobe, was es in dem Alter unter Testestoron gesteuerten Teenie ja geben soll. Aber dann noch das junge Leben mit Schulden zu verbauen ,ist nicht gut. Er und seine Kumpels werden daraus gelernt haben.

  2. Herr Schneiders: DANKE für die „Aufklärung“! Nun ist auch für mich als Laie der „Aufwand“ nachvollziehbar.

    Bensberger – Das Original: Ihre Ableitung, dass ich das Brechen des Eises gemeint haben könnte, ist schon originell. Das Betreten der Eisfläche, trotz Flatterbändern und Einsichtsvermögen eines 16jährigen ist der Vorsatz.
    —-
    Ja, auch ich habe mich als Jugendlicher sicher nicht immer regelkonform verhalten, aber ich/wir haben für vorsätzlich verursachten Blödsinn auch die Konsequenzen ziehen müssen. Eine Kostenbeteiligung des Jugendlichen „Eiseinbrechers“ halte ich weiterhin für angebracht.

  3. Den Vorschlag vom originalen „Bensberger“ kann ich nur unterschreiben, viele andere haben ja ähnliche Vorschläge erbracht. Die Menschen die sich jetzt wünschen, dass ein junger Mensch der finanziell noch nicht mal voll im Leben steht auf Jahre verschuldet ist, kann ich nicht verstehen. Ein Kettenraucher der Lungenkrebs bekommt muss seine Behandlung ja auch nicht selber zahlen, obwohl er es besser wissen „sollte“ und die Krankheit durch sein Verhalten fördert. (Ja ich weiß, der Vergleich hinkt) Aber mit Sicherheit „wollte“, der 16-jährige nicht einbrechen…

  4. Da hier die Anzahl der Einsatzkräfte zweimal hinterfragt wurde:

    Kurze Version:
    „Weil wir sie brauchen!“ oder auch „Haben ist besser als brauchen!“

    Lange Version:
    Bei Notruf war nicht klar, ob sich „nur“ eine Person im Eis befindet und auch nicht wo genau. Die Erfahrung zeigt, dass sich meist ein Ersthelfer in Gefahr begibt. Aus diesem Grunde wurde für mindestens 2 Patienten alarmiert: 2 Notarzteinsatzfahrzeuge und 2 Rettungswagen = 8 Einsatzkräfte. Ein weiterer Rettungswagen ist bei größeren Einsätzen der Feuerwehr immer mit dabei (2 Einsatzkräfte) für den Eigenschutz.

    Die Besatzungen der beiden hauptamtlichen Wachen inkl. Einsatzführungsdienst sind 15 Einsatzkräfte. 4 Einsatzkräfte im Überlebensanzug, 4 Einsatzkräfte sichern die Kollegen und helfen bei der Rückkehr vom Eis. Der Rest stellt Geräte bereits, macht Licht über die Beleuchtungseinrichtungen der Löschfahrzeuge und der beiden Drehleitern. Der Einsatzleiter mit Führungsassistent kommt auch noch dazu.

    Sind bislang 25 Einsatzkräfte. Dann kommt noch der Löschzug Refrath, der unterstützend tätig wurde. Bei der Suche, bei der Betreuung, als Reserve. Das waren in der Nacht 11 Einsatzkräfte. Nicht zu vergessen, auch der Pressesprecher wurde alarmiert. Damit sind wir bei 37 Einsatzkräften.

    Eine Übung war das nicht. Das war der Ernstfall, wo es um Sekunden ging! Da „hauen wir auch auf den Topf“. Nicht benötigte Einsatzmittel wurden sehr frühzeitig wieder aus dem Einsatz entlassen.

    Auch wenn es sich der Einzelne nicht vorstellen kann, solch ein Einsatz ist auch für die Einsatzkräfte der Feuerwehr gefährlich und wir werden immer alles dafür tun, dass wir auch gesund und vollzählig aus unseren Einsätzen zurückkommen. Und dabei sichern wir uns auch über unser eigenes Personal ab.

  5. [Es schreibt der Mensch, der dieses Pseudonym seit mehreren Jahren nutzt und dessen Name der Redaktion vorliegt…]

    Und da sind die Leute wieder, die nie jung waren und immer alles richtig gemacht haben und die jetzt nach dem Scherbengericht rufen. Auf das Eis zu gehen war sicher nicht klug und der junge Mann dürfte das mit Sicherheit nicht wiederholen. Aber schreckt eine Strafe, die vielleicht im Sommer bei >30°C. final ausgesprochen wird und sicher nicht mehr als in einer Fußnote in den Medien auftauchen wird, andere in einigen Jahren von einer Nachahmung ab? Ich glaube nicht!

    Ich spendiere gerne eine Monatskarte für die unweit vom Unglücksort entfernte Eissporthalle für den „Übeltäter“. Ein Foto von dort und dazu schreibt er einen Erfahrungsbericht und die Medien heben diesen bis zur nächsten Kältewelle (ggf. auch in vielen Jahren auf) und veröffentlichen ihn dann. Das wirkt jedenfalls besser als Flatterbänder.

    Und drei Sätze zu meinem Pseudonym-Plagiator:
    Sie haben eine interessante Auffassung von „Vorsatz“! Der junge Mann ist also vorsätzlich in das Eis eingebrochen, weil er das Eis unter seinen Füßen gezielt zerstört hat? Das glauben Sie doch selber nicht.

  6. Am Donnerstag wurde ich Zeuge der Eis Rettungsübung von unserer Feuerwehr an der Sahler Mühle. Es waren 4Fahrzeuge und ca 15 Feuwehrleute vor Ort. Eine Person im Wasser eine Person rettet. Warum rücken für diesen Einsatz dann 15 Fahrzeuge und 37 Einsatzkräfte an?

  7. Na, da muss ich wohl mal den advocatus diaboli spielen… ;-)

    Das Eis auf der Saaler Mühle sah bis gestern wirklich sehr schön und ‚verlockend‘ aus.
    Es schien mir noch nicht dick genug, aber wäre es noch ein paar Tage richtig kalt geblieben…
    Wann wurde es das letzte Mal ‚offiziell‘ getestet?
    Warum steht auf den Hinweisschildern kein entsprechendes Datum?

    Ein plumpes ‚Betreten verboten!‘ ohne Termin ist nicht sonderlich überzeugend und reizt erst recht zum Betreten.
    Das mitten in der Nacht zu tun, ohne potentielle Retter:innen in der Nähe, ist allerdings nicht so clever.

    Ich hoffe der Junge erholt sich gut und passt in Zukunft besser auf!

  8. Wieso wird hier von „Strafe“ geschrieben? Es wurde weder fahrlässig, noch grob fahrlässig gehandelt, sondern vorsätzlich! Es ist deshalb im Sinne der Allgemeinheit/Steuerzahler, wenn der Jugendliche die Kosten des Einsatzes (zumindest teilweise) auferlegt bekommt.

    Dem Artikel ist leider nicht zu entnehmen, aus welchem Grund die Vielzahl der Fahrzeuge und die Menge an Personal erforderlich gewesen sein soll.

  9. Bin erstaunt über die milde Beurteilung in den Kommentaren. Natürlich wird man an seine „Schandtaten“ in der eigenen Jugend erinnert. Wir haben aber auch immer die Konsequenzen tragen müssen. Hier ist durch den Einsatz ein beträchtlicher finanzieller Schaden entstanden. Darüber hinaus riskieren die Retter gar selbst, verletzt zu werden. Ein Kommentator sagt zurecht, dass ein 16-jähriger die Reife zur politischen Wahl haben soll. Aber ohne Konsequenzen wird ja eher ein Nachnahmeeffekt provoziert als eine Erkenntnis über Fehlverhalten. Eine Erziehung wird leider heute nicht mehr von den beiden Parametern „Grenzen und Konsequenzen“ geprägt. Daher findet sie auch nicht erfolgreich statt.
    Danke für den unermüdlichen Einsatz an die Rettungskräfte!

  10. Ein Lob an die Retter und ein grundsätzliches DANKE an die, die diesen Job ausüben !
    Trotz vieler Warnungen an die Bevölkerung müssen sie leider immer noch viel zu oft zu solchen Einsätzen ausrücken und sich zusätzlich selber in Gefahr begeben.
    Ob die Verursacher nach geglückter Rettung mal daran denken ?

  11. Eine Strafe die weh tut sollte nicht sein. Aber eine Belehrung über das Leid der Eltern welches Leid er ihnen angetan hätte, halte ich schon für angebracht. Doch ich muss leider gestehen, ich habe mich an den Leichtsinn in meiner Jugend erinnert als ich den bedauerlichen Vorfall las.

  12. Wie dumm muss man sein! Absperrungen und Warnungen einfach zu ignorieren…
    Die Übernahme der Kosten für den Einsatz der Rettungskräfte durch den Jugendlichen sollte da selbstverständlich sein!

  13. Auf alle Fälle sollte der Jugendliche eine Konsequenz für sein Verhalten zu SPÜREN bekommen, die auch WEH TUT, sonst lernt er NICHTS daraus. Hierbei handelt es sich leider nicht nur um jugendlichen Übermut. 16jährige sollen an politischen Wahlen teilnehmen dürfen, dann sollen sie auch in anderen Situationen, die derart aufwändige Folgen nach sich ziehen, Verantwortung für Ihr Handeln übernehmen!!!!

  14. Wir waren heute am Valentinstag im Bereich der Saaler Mühle spazieren und haben noch mehrfach Leute auf der Eisfläche gesehen. Teilweise recht nach an der Unglücksstelle. Echt unglaublich. Manche Leute wollen es einfach nicht begreifen.

  15. Ein „freiwilliges“ Jahr im Hilfseinsatz bei der Feuerwehr könnte vielleicht eine angemessene Hilfestellung fuer‘s Leben sein.

  16. Fände ich schade, wenn der Jugendliche dafür Strafe bekommen würde. Das wäre am Anfang seiner Beruflichen und Lebens-planung schlimm. Zum einen ist man verschuldet und zum anderen ist man unfrei durch die Sache.

    Ich denke und hoffe die Sache klärt sich vernünftig. Vorallem hoffe ich dass es ihm schnell wieder besser geht.
    Solange im Sommer der Rhein lockt und im Winter die Eisfläche werden die Leute nun mal reinplumpsen. Das ist einfach zu verlockend. Leider Wahr

    MG

    Fabian Bosbach (Pseudonym)