Seit über sechs Jahren gehen Schülerinnen und Schüler mit dem Projekt KulturScouts auf Entdeckungsreise zu Kulturorten im Bergischen Land. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie würden die KulturScouts aktuell vor verschlossenen Türen stehen. Darum findet die Suche in diesem Jahr digital in der Schule oder zuhause statt.

Seit über sechs Jahren gehen Schülerinnen und Schüler mit dem Projekt KulturScouts auf Entdeckungsreise zu Kulturorten im Bergischen Land. Dabei lernen die jungen Scouts interaktiv in einer außerschulischen Lernumgebung: Sie begeben sich auf Spurensuche, führen Regie oder erleben Geschichte hautnah. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie würden die KulturScouts aktuell vor verschlossenen Türen stehen.

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Daher hat die Geschäftsstelle der KulturScouts mit mehreren KulturOrten digitale Formate entwickelt, die Erkundungen direkt aus dem Klassenzimmer oder von zu Hause aus ermöglichen. Hierbei lernen die Kinder und Jugendlichen die KulturOrte durch kleine Videos und Live-Führungen kennen und werden dabei selbst aktiv: Durch zugesandte Materialpakete können sie das Neuerlernte direkt in kreativen Aufgaben umsetzen und online präsentieren.

„Das Programm ‚KulturScoutsDIGITAL‘ ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, trotz der Pandemie die facettenreichen Angebote der teilnehmenden KulturOrte im Bergischen Land zu erleben. Zwar nicht hautnah, aber dafür live und in direktem Austausch können sie ins Museum, ins Theater und in viele andere spannende Einrichtungen eintauchen“, betont Kultur- und Bildungsdezernent Dr. Erik Werdel. 

Im laufenden Schuljahr sind 56 Klassen als KulturScouts dabei, die 25 teilnehmende KulturOrte besuchen. Unter anderem hat sich die KulturScouts-Klasse der Jahrgangsstufe 9 der Nelson-Mandela-Gesamtschule aus Bergisch Gladbach auf digitale Spurensuche gemacht. Die Schülerinnen und Schüler haben sich mit dem Online-Angebot „Der Sandmann: ein Stück von E.T.A. Hoffmann“ des Westdeutschen Tourneetheaters Remscheid auseinandergesetzt. Dabei konnten sie das Theaterstück gemeinsam online anschauen und anschließend Eindrücke zur Inszenierung sowie Fragen sammeln. In der Nachbesprechung mit dem Regisseur Thomas Ritzinger via Zoom sind sie den gesammelten Fragen zum Stück auf den Grund gegangen und haben ihre Eindrücke der Vorstellung geteilt. 

KulturScouts_Digital_Nelson_Mandela_Gesamtschule Bildquelle: Nelson-Mandela-Gesamtschule

„Das Stück hat mir wirklich sehr gut gefallen. Sie haben tolle Ideen umgesetzt. Die Inszenierung war gruselig und fesselnd – einfach aufregend“, resümierte einer der Schüler. Das Angebot hat Lust auf mehr gemacht: Sobald es wieder möglich ist, möchte die Klasse das Stück noch einmal vor Ort besuchen, um reale Theaterluft zu schnuppern.

Ähnlich gute Erfahrungen haben die Schülerinnen und Schüler der 10d der Gesamtschule TOB Wiehl aus dem Oberbergischen Kreis bei ihrem digitalen Kulturerlebnis gemacht: Unter dem Titel „Cartoonig for future“ des „Zentrums für verfolgte Künste“ in Solingen haben sie in einem Live-Vortrag und einem Film mehr über Comics, Karikaturen und Cartoons erfahren. Im Anschluss hatten sie die Möglichkeit, das Erlernte direkt anzuwenden und selbst Cartoons und Comics zum Thema Corona-Virus auf Papier zu erstellen. Dabei flossen viele alltägliche Erfahrungen mit in die Zeichnungen ein. „Der Tag hat uns gezeigt, wie oft uns Symbole, Cartoons oder Karikaturen unbemerkt im Alltag begegnen. Das war uns gar nicht so bewusst“, lautete das abschließende Fazit der Jugendlichen. 

KulturScouts Bergisches Land

Das Projekt richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I aller weiterführenden Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis sowie im Oberbergischen Kreis, im Kreis Mettmann und in den Städten Remscheid, Solingen und Wuppertal. Im Schuljahr 2020/21 werden zum sechsten Mal „KulturScouts“ unterwegs sein, um das Bildungsangebot in der Region zu erkunden. Das vielfältige Programm der 25 teilnehmenden KulturOrte richtet sich nach der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen und orientiert sich an dem Lehrplan der Schulen. KulturOrte werden zu Orten des außerschulischen Lernens, der Begegnung und des gemeinsamen Entdeckens von kunst- und kulturhistorischen Themen in der direkten Umgebung. „Die Praxis und das eigenständige Ausprobieren stehen dabei im Vordergrund“, betonen die Projektkoordinatorinnen vom Kulturamt des Kreises, die das Projekt in der Geschäftsstelle betreuen.

Als KulturOrte aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis sind das Bergische Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe, das Kunstmuseum Villa Zanders, das LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach und das Schulmuseum Bergisch Gladbach – Sammlung Cüppers, alle in Bergisch Gladbach, sowie das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland mit der Außenstelle Overath und die Archäologiewerkstatt Gut Eichthal und der SinnesWald in Leichlingen im Projekt vertreten.

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Rheinisch-Bergischer Kreis

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