In den riesigen Hallen, die einst die PM3 beherbergt hatten, könnte ein Bildus-Campus entstehen. Foto: Thomas Merkenich / Archiv

Die Freie Wählergemeinschaft begrüßt die Idee eines Berufsschulzentrums auf dem Zanders-Gelände. Sie sehen darin Chancen für eine verbesserte Außenwirkung der Stadt und eine Linderung des derzeitigen Fachkräftemangels.

Die geplante Einrichtung eines Campus für berufsbildende Schulen auf dem Zanders-Gelände findet große Zustimmung der FWG Freie Wählergemeinschaft Bergisch Gladbach. Der Beschluss dazu steht im Ausschuss für Schule und Gebäudewirtschaft an.

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Rainer Röhr, stv. Fraktionsvorsitzender der FWG: „Bergisch Gladbach hat hier eine einmalige Chance, das bewährte duale Berufsausbildungssystem mit neuen Impulsen zu beleben, die eine Ausstrahlung weit über die Stadt hinaus haben können.“

Ein Campus auf dem zu entwickelnden Zanders-Gelände mit guter verkehrstechnischer Anbindung und in einem spannenden Umfeld wird wesentlich zur Attraktivität im Umfeld der Stadt beitragen.

Hinweis der Redaktion: Das Bürgerportal steht als Plattform für alle Vereine, Initiativen, Parteien und Einrichtungen der Stadt zur Verfügung. Dieser Beitrag stammt von der FWG-Fraktion.

Ein Schwerpunkt dieses Berufsschulzentrums könnte sein, solche Kenntnisse zu vermitteln, die für die Bewältigung zunehmend digitalisierter und komplexer Arbeitsvorgänge unabdingbar sind. Sie sind im Übrigen ohnehin längst zwingender Bestandteil moderner Ausbildungsordnungen, in allen Berufen.

Rainer Röhr nennt ein Beispiel: „Nicht erst im Zusammenhang mit der Installation von Wärmepumpen taucht die Frage auf, wer in Zukunft unsere Heizungen repariert, wer sich um PV-Anlagen kümmert.“

Alle wissen, dass dies mit durchaus komplizierten Planungen und Berechnungen im Bereich von Elektronik und Kältetechnik zu tun hat, die nicht im Schnelldurchgang zu erwerben sind. Gerade in diesem Bereich ist eine gute Abstimmung zwischen Schule und Praxis erforderlich.

Darüber hinaus wird sich der Fachkräftemangel in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Die Ursachen dafür liegen nicht allein in der demografischen Entwicklung, sondern auch darin, dass eine Gleichwertigkeit zwischen Hochschulausbildung und beruflicher Bildung in der öffentlichen Wahrnehmung nicht wirklich hergestellt ist.

Das hat einmal mit Vorurteilen gegenüber den Chancen nichtakademischer Ausbildung, aber auch mit fehlenden Verknüpfungen zwischen Hochschule und Berufsbildung zu tun. Dies wird schon an der Verteilung der Verantwortlichkeiten im Bund deutlich, wo das Wirtschaftsministerium zuständig für Ausbildungsordnungen und das Ministerium für Bildung und Forschung für die Hochschulausbildung zuständig ist.

Kommen wir zurück auf Bergisch Gladbach. Die Einrichtung eines attraktiven Campus für berufsbildende Schulen kann viel leisten und helfen, die Fachkräfteproblematik im Rheinisch-Bergischen-Kreis zu lindern.

Wichtig ist, dass Wirtschaft und Handwerk von Anfang an an der Gestaltung mitwirken. In Verbindung mit der Fachhochschule kann Bergisch Gladbach zudem ein herausragender Standort für berufliche Bildung und Fortbildung werden und dabei mit modernen Konzepten und einem vertieften Erfahrungsaustausch bei der Konzipierung der Ausbildungs- und Fortbildungsgänge dazu beitragen, die Stadt als wichtigen Taktgeber und Gestalter in der Berufsbildung zu etablieren.

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