Franziska Hock leitet die Katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Foto: privat

Habt ihr manchmal das Gefühl, ihr sprecht eine andere Sprache als euer/eure Partner:in? Vielleicht stimmt das – denn es gibt fünf unterschiedliche „Sprachen der Liebe“. Franziska Hock von der Katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung erklärt, welche das sind und wie man es schafft, die Sprache des/der Partner:in zu erlernen – und so die Beziehung zu verbessern.

In einer Beziehung ist es gar nicht so einfach, sich wirklich verstanden und geliebt zu fühlen. Eine kleine Hilfestellung für Paare können die „Fünf Sprachen der Liebe“ sein.

Diese wurden von dem Psychologen Gary Chapman entwickelt und beschreiben fünf unterschiedliche Arten, wie Menschen Liebe empfangen und ausdrücken.

Während manche Menschen gerne Geschenke machen, bevorzugen andere vielleicht liebevolle Worte oder gemeinsame Zeit. Das Konzept von Gary Chapmann kann helfen, diese Unterschiede zu verstehen und die Beziehung zu verbessern.

Dies sind die fünf Sprachen der Liebe:

Zärtlichkeit

Menschen, die ihre Liebe durch körperliche Berührungen ausdrücken, möchten oft umarmt, geküsst oder einfach gehalten werden. Es geht nicht unbedingt um sexuelle Intimität, sondern um die Nähe und Verbundenheit, die durch körperlichen Kontakt entsteht.

Für Menschen, die diese Sprache der Liebe sprechen, ist es wichtig, dass ihr Partner sie regelmäßig berührt und Zuneigung zeigt.

Lob und Anerkennung

Die Sprache von Lob und Anerkennung beinhaltet Komplimente, Ermutigung und Wertschätzung. Menschen, die diese Sprache sprechen, fühlen sich geliebt und geschätzt, wenn ihr Partner ihnen sagt, wie wichtig sie sind oder wie sehr er/sie sie liebt.

Sie brauchen regelmäßig positive Rückmeldungen und Bestätigung, um sich in der Beziehung sicher und glücklich zu fühlen.

Zweisamkeit – die Zeit nur für euch

Für manche Menschen ist die gemeinsame Zeit mit ihrem Partner das Wichtigste. Es geht nicht um die Anzahl der Stunden, die man zusammen verbringt, sondern um die Qualität der Zeit. Gemeinsame Aktivitäten, Gespräche und Aufmerksamkeit sind entscheidend.

Menschen, die diese Sprache sprechen, fühlen sich geliebt, wenn ihr Partner Zeit und Aufmerksamkeit für sie hat und ihre Interessen und Hobbys teilt.

Geschenke

Die Sprache der Geschenke beinhaltet materielle Dinge, die von Herzen kommen und zeigen, dass man an den anderen gedacht hat. Es geht nicht um teure Geschenke, sondern um die Geste und die Bedeutung dahinter.

Menschen, die diese Sprache sprechen, fühlen sich geliebt, wenn sie überrascht werden und ihr Partner an sie denkt, auch wenn er/sie nicht bei ihnen ist.

Hilfsbereitschaft

Menschen, die diese Sprache sprechen, empfinden Liebe und Wertschätzung durch Handlungen, die den anderen unterstützen und ihm helfen. Es geht um praktische Dinge wie Einkaufen, Kochen oder Hausarbeit, die den Alltag erleichtern und zeigen, dass man an den anderen denkt.

Für Menschen, die diese Sprache sprechen, ist es wichtig, dass ihr Partner sie unterstützt, auch in kleinen Dingen.

Hinweis der Redaktion: Diese Kolumne erscheint regelmäßig im Familien-Newsletter von Laura Geyer des Bürgerportals. Hier können ihr euch anmelden, wenn ihr nichts verpassen wollt, „was Familien in GL wissen müssen“.

Menschen können eine oder mehrere dieser Sprachen bevorzugen. Zum Beispiel kann ein:e Partner:in sich geliebt fühlen, wenn körperliche Zuwendung gegeben wird, während der/die andere Partner:in sich eher geliebt fühlt, wenn lobende Worte gegeben werden.

Wenn Paare die Sprache des anderen nicht verstehen oder diese nicht sprechen, kann dies zu Konflikten und Unzufriedenheit führen. Wenn jedoch jede:r Partner:in die Sprache des anderen lernt und spricht, kann dies zu einer tieferen Verbindung führen. Man fühlt sich gesehen und geliebt.

Symbolbild: Pexels

Die „Fremdsprache“ lernen

Um die Sprachen der Liebe in der Beziehung zu verwenden, ist der erste Schritt herauszufinden, welche Sprache der/die Partner:in bevorzugt. Das kann durch einfache Fragen oder Beobachtungen geschehen.

Zum Beispiel kann ein Partner fragen: „Was macht dich glücklich und lässt dich spüren, dass ich dich liebe?“ oder „Was kann ich tun, um dich in unserer Beziehung glücklich zu machen?“ Durch das Zuhören und Verstehen der Bedürfnisse des Partners können Paare lernen, welche Sprachen der Liebe sie sprechen sollten.

Es gibt auch Online-Test, welche durch Fragen die Sprachen aufzeigen.

Welche Sprache sprechen Sie und ihr:e Parnter:in?


Haben Sie selbst eine Frage an unsere Expertinnen im Familienrat? Dann schreiben Sie uns bitte: redaktion@in-gl.de

Weitere Beiträge des Familienrats

image_pdfPDFimage_printDrucken

Franziska Hock

leitet seit 2021 die Katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung Bergisch Gladbach. Nach der Ausbildung zur Krankenschwester studierte sie „Soziale Arbeit“ und schloss einen Master of Counseling in Ehe-, Familien- und Lebensberatung ab. Eine Ausbildung zur systemischen Familientherapeutin ergänzt...

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.