Foto: Thomas Merkenich

Als vierfacher Familienvater, der oft mit dem Lastenrad unterwegs ist, entspricht Friedrich Zapf nicht dem typischen CDU-Mitglied, wie der 40-Jährige selbst amüsiert feststellt. Doch nach ersten persönlichen Kontakten hat sich der Bergisch Gladbacher entschieden, in die Partei einzutreten. Und dann auch gleich für den Stadtrat zu kandidieren.

Friedrich Zapf ist 40 Jahre alt und wohnt in Katterbach. Der gebürtige Kölner ist in Gronau aufgewachsen, arbeitet bei der Bundespolizei und ist Vater von vier Kindern im Alter zwischen 11 Monaten und 10 Jahren. 

Friedrich Zapf: „Politik hat mich schon immer interessiert. Und ich engagiere mich auch schon lange in verschiedenen Vereinen, etwa dem Round Table, wo wir Veranstaltungen organisieren und Spenden für soziale Einrichtungen sammeln oder handwerkliche Unterstützung anbieten. 

Mitglied in einer Partei war ich aber nicht. Bis ich im letzten Jahr Freunde zum Sommerfest der CDU begleitet habe. Dort habe gute Gespräche geführt und erste Kontakte zu CDU-Mitgliedern aus Bergisch Gladbach geknüpft und. Etwas später habe ich den Stammtisch der CDU in Schildgen besucht. Die Leute waren super nett und so bin ich dann im Herbst in die Partei eingetreten.

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Wunsch nach einer familienfreundlichen Stadt

Beruflich war und bin ich viel unterwegs. Privat war ich nie länger weg aus Bergisch Gladbach. Ich bin hier fest verwurzelt, habe viele Freunde, bin ein Familienmensch und würde mich nicht nur als heimatverbunden, sondern als heimatverliebt bezeichnen. Ja, ich bin ein Fan von Bergisch Gladbach. Aber die Stadt hat so viel Potenzial, das nicht genutzt wird. Das ärgert mich. 

Ich wünsche mir eine familienfreundlichere Stadt. Spielplätze verrotten oder werden eingezäunt. Gelder für neue Radwege werden nicht abgerufen, der Neubau einer Schule soll Unsummen kosten. Ich will verstehen, warum Baumaßnahmen so lange dauern oder so viel teurer werden.

Als vierfacher Familienvater, der viel mit dem Lastenrad unterwegs ist, entspreche ich sicher nicht dem typischen CDU-Mitglied. Aber ich habe mich für diese Partei entschieden, weil der persönliche Kontakt so nett war und ich in vielen Dingen etwas altmodisch bin, was bestimmte Werte und Tugenden wie Höflichkeit oder Respekt gegenüber anderen Menschen angeht. 

Sicherheit und Sauberkeit

Außerdem sind mir Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung sehr wichtig, also Kernthemen der CDU. Momentan gibt es zu wenig Konsequenzen, wenn beispielsweise jemand seinen Müll irgendwo ablädt. Jugendliche berichten mir, dass sie sich abends nicht mehr raus trauen. Kinder und Jugendliche sollen sich in der Öffentlichkeit sicher bewegen können ohne Angst zu haben. 

Nach meinem Partei-Eintritt war mir klar, dass ich mich auch aktiv einbringen will. Beim Wahlkampf für den Bundestag habe ich Plakate aufgehängt und war im Straßenwahlkampf dabei. Das hat mir viel Spaß gemacht. Aus meinem Job als Bundespolizist kenne ich es, auch in heiklen Situationen unterwegs zu sein. Unangenehme Dinge habe ich im Wahlkampf allerdings nie erlebt. Die Reaktionen der Menschen waren fast immer positiv, auch die der anderen Parteien. 

Hinweis der Redaktion: Politik wird von Menschen gemacht. Menschen, die sich in Parteien engagieren. Einige treten in der Öffentlichkeit in Erscheinung, kandidieren für Ämter. Andere agieren eher im Hintergrund, bringen sich an der Parteibasis ein. 

Vor der Kommunalwahl am 14.9. stellen wir Menschen vor, die sich erst seit kurzem politisch engagieren und neu in eine Partei eingetreten sind. Wir lassen sie erzählen, was ihre Beweggründe sind, warum sie sich für die jeweilige Partei entschieden haben, was sie sich wünschen und vorgenommen haben:

Als sachkundiger Bürger habe ich für die CDU einige Ausschüsse besucht. Es war spannend, einen Einblick in die Kommunalpolitik zu bekommen und hat mich beeindruckt, wie engagiert alle arbeiten, auch die Verwaltung. Bei der Kommunalwahl kandidiere ich nun für den Wahlbezirk Katterbach-West, wo ich wohne. Ich hoffe, dass ich in den Stadtrat gewählt werde, um mitzugestalten und Dinge zu verändern.

Mehrgenerationenhäuser schaffen

Wir müssen mehr Wohnraum schaffen, auch Mehrgenerationenhäuser. In Katterbach habe ich ein altes Haus energetisch saniert und unser eigenes Mehrgenerationenhaus geschaffen, wo auch meine Eltern altersgerecht wohnen können. Und wir brauchen mehr Stellplätze für Lastenräder. 

Hinweis der Redaktion: Alle Beiträge zur Kommunalwahl in Bergisch Gladbach und Rhein-Berg finden Sie auf unsere Schwerpunktseite.

Ich hoffe, dass Alexander Felsch der neue Bürgermeister und die CDU im kommenden Rat stark vertreten sein wird. Die AfD in Bergisch Gladbach ist bisher schwach, weil die CDU so stark ist. Ich hoffe, dass das so bleibt. Viele Menschen fühlen sich abgehängt, wählen die AfD, weil sie frustriert oder verzweifelt sind. Wenn ich das im Bekanntenkreis mitbekomme, versuche ich die Menschen zu überzeugen, eine andere Partei zu wählen als die AfD. 

Für Bergisch Gladbach hoffe ich, dass die Stadt ins Machen kommt. Vieles muss schneller gehen, Entscheidungen müssen getroffen werden. Man muss auch den Mut haben, Dinge auszuprobieren und dann wieder verwerfen, wenn man scheitert.“

Unser Chatbot zur Wahl in GL: Wir haben eine Künstliche Intelligenz mit den vollständigen Programmen der Parteien in Bergisch Gladbach gefüttert. Nun können Sie in einem Chat Ihre Fragen stellen. Probieren Sie es aus, fragen Sie nach Übereinstimmungen mit eigenen Präferenzen, lassen Sie die Aussagen der Parteien zu bestimmten Themen vergleichen, …

ist seit 2024 Redakteurin des Bürgerportals. Zuvor hatte die Journalistin und Germanistin 15 Jahre lang für den Kölner Stadt-Anzeiger gearbeitet. Sie ist unter anderem für die Themen Bildung, Schule, Kita und Familien zuständig und per Mail erreichbar: k.stolzenbach@in-gl.de

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  1. Was sind das doch für teils eklige Kommentare, mit denen Neider, Besserwisser, Hinterwäldler und andere Menschen mit seltsamen Charaktereigenschaften hier Blödsinniges absondern, wenn ein Mann sich für die CDU zur Wahl stellt.

    1. Sagen wir mal so, wenn das ein Kandidat für die “Grünen” gewesen wäre, wäre Ihr Kommentar wahrscheinlich auch nicht ganz frei seltsamen Charaktereigenschaften…
      Nix für ungut

    2. Würden Sie sich doch nur ein einziges mal an die eigene Nase packen und Ihren Anspruch anderen gegenüber auch an sich selber anlegen.

      Ich zitiere Sie: “Sie sind nicht altmodisch, wenn Sie Höflichkeit und Respekt von Ihren Mitmenschen fordern.”

    3. Aber selbst gleich mit Beleidigungen kommen, das passt ja mal wieder gut. Inhaltliches ist nicht so Ihre Stärke, oder?

  2. Sicherheit und Ordnung sind sensible Themen, welche nur unzureichend in einer Kommentarspalte besprochen werden können.

    Wenn Sie wirklich Interesse an einem Austausch haben kommen Sie doch vorbei.
    Wir stehen jeden Samstag von ca. 9-11 Uhr mit einem Stand beim Edekamarkt in Schildgen oder schreiben Sie mir.

    Ihnen allen einen schönen Tag.

    1. Herr Zapf, bei mir gehen (leider) schon alle Alarmglocken an, wenn ich Aussagen wie:

      “Jugendliche berichten mir, dass sie sich abends nicht mehr raus trauen”

      Natürlich weis ich, dass Sie hiermit nicht den für Jugendliche/Kinder wirklich gefährlichen Autoverkehr gemeint haben, weswegen sie sich “nicht mehr raustrauen”, sondern eine bestimmte Personengruppe im Visier haben.

      Solche Aussagen sind aufwieglerisch und werden meistens aus dem rechten/extrem rechten Lager oder von eingefleischten Rassisten verbreitet (außer es liegt eine krankhaft bedingte Angststörung vor).

      Aber da Sie noch ein “CDU-Frischling” sind kann man tatsächlich nicht wissen , ob das Gesagte auch aus Ihrer Feder stammt oder Sie lediglich so dargestellt wurden von Ihren neuen “netten” Freunden.

      Nur noch eine Frage: Wie schafft man es, ein (zugewandter?) Familienmensch mit immerhin kleinen 4 Kindern zu sein, wenn man schon aus beruflichen Gründen kaum zugegen ist und nebenher auch noch in der Freizeit so vielen (außerhäuslichen?) Vereins- und politischen Aktivitäten nachgeht?

      1. Wer soll sonst in die Politik? Leistungslose und Menschen, die ab mittags Zeit haben? So als Zeitvertreib und Hobby?

  3. Hallo Herr Zapf!

    “Jugendliche berichten mir, dass sie sich abends nicht mehr raus trauen.”

    Darf man auch noch wissen, was Ihnen die Jugendlichen genau berichtet haben, WOVOR sie Angst haben bzw. warum sie sich NICHT MEHR raus trauen?

      1. Auf welchem Gleis sind Sie denn abgebogen? Wenn Sie Dunja Hajali meinen, dieser Frau wurde Hass und Hetze entgegen gebracht, da wollen Sie doch nicht wirklich mitreden. Und ja, es gibt auch Junggesellenabschiede und Männer, die unsäglich sind. Aber das hat nichts mit dem Porträt hier und den Kommentaren zu tun.

  4. Ordnung und Sauberkeit? Das ist dein Profil? Hab die CDU noch nie eine Saubermach-Aktion machen sehen. Stattdessen kippt die JU lieber Plastikenten in den Fluss.

  5. Herr Zapf, Sie sind nicht altmodisch, wenn Sie Höflichkeit und Respekt von Ihren Mitmenschen fordern. Sie wünschen sich nur ein Leben, das viel leichter wäre, wenn diese beiden Attribute sehr viel mehr Menschen wichtig wären.

    Was mir fehlt, ich vermute, weil vergessen, sind Forderungen für die weiblichen Mitglieder unserer Gesellschaft. deren Arbeit immer noch meistens unterbezahlt ist, deren Erscheinungen immer noch viel zu oft Gegenstand von Berührungen, Angriffen und Schlimmerem sind. Die Täter, die Mädchen, Jugendliche und Frauen angreifen und aus sexuelle Triebhaftigkeit oder Gleichgültigkeit sogar körperlich bis zur Vergewaltigung quälen, gehört mehr entgegenzusetzen, als bisher. egal von welchem politischem Posten.

    Ich wünsche Ihnen viel Glück bei der Wahl!

  6. Lieber Friedrich, das ist ein sehr schönes und auch passendes Portrait von Dir! Ich drücke Dir die Daumen und bin mir sicher, dass Du am 14.9. Deinen Wahlkreis Katterbach-West gewinnst! Willkommen in der Kommunalpolitik und Danke für Dein Engagement!

  7. Solche Menschen Wie Herrn Zapf braucht es…sozial und politisch engagiert. Vielen Dank für Ihr Engagement, das verdient erstmal Respekt! Unabhängig vom politischen Lager.