Roman Salyutov, Lizy Delaricha, Bürgermeisterin von Ganey Tikva, Lutz Urbach, BM GL, vor Angehörigen des Yachad Chamber Orchestra

Roman Salyutov, Bürgermeisterin Lizy Delaricha und Bürgermeister Lutz Urbach vor Angehörigen des Yachad Chamber Orchestra

Das erste gemeinsame Konzert von Musikern aus Bergisch Gladbach und Ganey Tikva begeisterte das Publikum – und führte zu bewegenden Momenten.

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„Nach allem, was wir erleben mussten in unserer Jugend, gibt es nun eine Städtepartnerschaft zwischen Bergisch Gladbach in Deutschland und Ganey Tikva in Israel. Die Musiker des Orchesters haben uns heute ein großes Geschenk gemacht.”

Diese bewegten Worte einer aus Deutschland stammenden Mittachtzigerin in Ganey Tikva lassen erahnen, welche tiefen Empfindungen das deutsch-israelische Kammerorchester unter Leitung von Roman Salyutov bei seinem ersten Konzert ausgelöst hat.

Musikalische Qualität und intensive Emotionen

Das nicht nur musikalische Multitalent Salyutov hatte sich parallel zu den künstlerischen Anforderungen auch um organisatorische Herausforderungen von Transport, Unterbringung und die Akquise von Fördermitteln persönlich gekümmert. Finanzielle Mittel sind in Kommunen bekanntlich meistens knapp. Das ist in Israel nicht anders als in Bergisch Gladbach.

Dennoch wollte es sich Bürgermeister Lutz Urbach nicht nehmen lassen wollte, seinem Freund Salyutov beim ersten Konzert seines internationalen Kammerorchesters persönlich aufzuwarten, zumal auch sein letzter Besuch in Ganey Tikva bereits anderthalb Jahre zurücklag.

Im Rahmenprogramm ergaben sich Gelegenheiten zur Kontaktpflege, beispielsweise zu der Skulpturenkünstlerin Orna Ben Ami, deren Soloausstellung in der Villa Zanders Bergisch Gladbach 2017 in eine Reihe mit Metropolen wie Genf und New York gestellt hat. Ein städtisches Projekt, das ebenfalls vom Städtepartnerschaftsverein Bergisch Gladbach-Ganey Tikva unterstützt worden war.

Kultureller Austausch in lebendiger Städtepartnerschaft

„Das gemeinsame Spielen von Musikern aus beiden Städten schafft die besondere Melodie der Freundschaft zwischen den beiden Städten“, sagte Urbachs Amtskollegin Lizzy Delaricha in ihrem Grußwort. „Ich bin stolz auf diese gemeinsame Melodie.“

Danach durften die beiden Stadtoberhäupter am Sonntagabend erleben, wie Roman Salyutov nicht nur als musikalischer Leiter, sondern auch als Klaviersolist brillierte.

Im fast vollbesetzten Saal des Mediterranean Tower von Ganey Tikva zog das Yachad Chamber Orchestra als Projekt im Rahmen der jüngsten Städtepartnerschaft von Bergisch Gladbach auch Nichtfachleute mit Stücken von Vivaldi, Bach, Mozart, Mendelssohn und Glasunov in seinen Bann.

Das hochkarätige Ensemble von zwei Kontinenten hatte zuvor nur wenige Tage Zeit, um vor Ort das fast zweistündige Programm gemeinsam einzustudieren.

Zeichen gegen Antisemitismus

Im Anschluss an das Konzert betonte Salyutov, dass das gemeinsame Projekt nicht nur von rein künstlerischer, sondern auch von gesellschaftlicher Bedeutung sei. Nicht nur im siebzigsten Jahr nach Staatsgründung Israels sei es als ein wichtiges Zeichen gegen erneut aufkeimenden Antisemitismus und Antizionismus zu verstehen, verbunden mit der bedingungslosen Anerkennung des Existenzrechts von Israel. Salyutov:

„Mit dem Projekt soll eine neue Brücke zwischen beiden Ländern entstehen, die einen neuen weiteren ständigen Austausch ermöglicht.“

Insofern war es nur folgerichtig, und dennoch eine Überraschung, dass Roman Salyutov daraufhin seinen Mitgliedsantrag für den Städtepartnerschaftsverein Bergisch Gladbach-Ganey Tikva an dessen Vorsitzende Petra Hemming überreichte.

Roman Salyutov übergibt nach dem Konzert Petra Hemming seinen Mitgliedschaftsantrag

Frau Hemming wiederum hatte bereits eine Vertreterin der Gladbacher Partnerstadt Pszczyna in Polen mit nach Israel gebracht, um auszuloten, wie sich der Kreis der musikalisch mitwirkenden Partnerstädte erweitern ließe. Konkret ist bereits ein trilaterales Konzert im Rahmen der dortigen städtischen Feierlichkeiten, den Daisy Days, für 2019 in Planung.

Gratiskonzert in Bergisch Gladbach

Wer den in Leningrad gebürtigen Roman Salyutov, der seit vergangenem Jahr auch Professor der Franz-Liszt-Gesellschaft in Breslau ist, persönlich erleben möchte, hat dazu an diesem Sonntag um 17 die Gelegenheit.

In die Kirche „Zum Heilsbrunnen“, Im Kleefeld 23, lädt er mit Stücken von Schubert, Chopin, Tschaikowsky und Liszt am Klavier „zu einem spannenden Streifzug durch die romantische Musik im 19. Jahrhundert“ ein. Eintritt frei, Spenden willkommen.

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ist Mitglied im Städtepartnerschaftsverein Bergisch Gladbach-Ganey Tikva e. V.

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