So ist der Pfarrverband Herkenrath-Bärbroich-Heidkamp-Herrenstrunden-Eikamp-Sand, auch genannt „Lerbach-Strunde“, nach dem Burnout des neuen Pfarrers Wolff nun ohne Pfarrer. Kirchenmitglieder und Kirchenleitung scheint die zu schnelle Strukturreform zu überfordern.

Vielleicht gibt es andere Lösungen, als Riesenbezirke zu schaffen und einen Pfarrer von Messe zu Messe zu hetzen? Lösungen, die den Menschen eher gerecht werden? Vielleicht sollte die katholische Kirche die Zeichen der Zeit erkennen und verheiratete Priester zulassen?

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War lange beim WDR, arbeitet heute im Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Ehrenamtlich enagiert für die CDU-Mittelstandsvereinigung, Kultkino und Rotary. Verwitwet. Drei erwachsene Töchter.

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3 Kommentare

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  1. …gehtr ja schneller als gedacht: heute kommt Kritik am Zölibat aus höchsten Kirchenkreisen. Der Bamberger Erzbischof Schick fordert im nächsten SPIEGEL eine Diskussion über das Ende der Enthaltsamkeit für Priester.

  2. Vielen lieben Dank, Markus Bernards, aber wenn die zu großen Einheiten unbefriedigend sind, gäbe es noch eine andere Lösung: den Laien mehr Befugnisse geben… Aber auch da – wie bei dem Vorschlag, Frauen ins Priesteramt zu lassen – kommt wahrscheinlich der Verweis auf Rom, nicht wahr? Ich denke trotzdem, dass dieses Jahrhundert noch eine grundlegende Reform der katholischen Kirche erleben wird.

  3. Liebe Doro, vielleicht ist die Situation doch etwas komplizierter, als sie zunächst erscheint. In irgendeiner Form musst das Erzbistum sicherlich darauf reagieren, dass es nicht mehr genügend Priester gibt, um die einstmals gut 800 Gemeinden seelsorgerisch zu betreuen. Selbst wenn die Aufhebung des verpflichtenden Zölibats ein wirksames Mittel gegen den Priestermangel wäre, so ist es doch keines, dass dem Erzbistum zur Verfügung steht. Dafür reichen die Entscheidungskompetenzen des Erzbistums nicht aus. Das Hauptproblem scheint mir an der Reform zu sein, dass früher in sehr vielen Gemeinden früher Kirche und Pfarrer als zentraler Bezugspunkte bestanden haben. Durch große Pfarreienverbände fällt diese Einheit von Kirche udn Pfarrer auseinander, und damit geht den früher selbstständigen Gemeinden ein wichtiger Bezugspunkt verloren: Unser Pfarrer sorgt nicht mehr nur für uns, sondern auch noch für eine Partnergemeinde. Das sehen viele Pfarrer mit Blick auf ihre Gemeinde sicherlich auch so. Eine radikale Reform wäre natürlich gewesen, mehrere Gemeinden einfach zusammenzuschließen, damit hätte es wieder nur eine Kirche und einen Pfarrer als zentralen Bezugspunkt gegeben (und der Pfarrer hätte auch nicht mehr samstags und sonntags in verschiedenen Gemeinden Gottesdienst feiern müssen). Das Problem hierbei ist, dass es viele Gruppen und Einrichtungen gibt, die an die Gemeinde und/oder den örtlichen Kirchenbau gebunden sind, wie zum Beispiel die Katholische Frauengemeinschaft in einer Gemeinde, der Kirchenchor, die Messdiener usw. Was hätte mit diesen in einer zusammengeschlossenen Gemeinde redundanten Gruppen geschehen sollen? Die gegenwärtige Lösung des Zusammenschluss mehrerer Gemeinden ist zweifellos für Gemeinden wie für Pfarrer unbefriedigend und vielleicht ein Übergang zu insgesamt weniger Gemeinden in der Zukunft (mit längeren Wegen zur einen, zentralen Kirche). Aber mir zumindest fällt für den Moment keine bessere Lösung ein.