Flüchtlinge Schildgen Fahrräder Gruppe 600

Zahlreiche Flüchtlinge wohnen in Randlagen der Kommunen, verfügen nur über geringe finanzielle Ressourcen und sind kaum mobil. Eine Hilfe in dieser Lage kann sein, die Mobilität durch die Bereitstellung von Fahrrädern zu verbessern. Der Radius einer Gemeinde, die kostenlos erkundet werden kann, erweitert sich dadurch enorm. Daneben fördert Radfahren die Gesundheit. Doch wie können Flüchtlinge, die noch überhaupt nicht Rad fahren können, dieses erlernen und wie können sie sich später sicher im Straßenverkehr bewegen?

Diese Fragen stellten sich Ingrid Effenberger und Michaela Winkler, beide engagiert in der Flüchtlingshilfe der Caritas RheinBerg, und entwickelten die Idee, im Bergisch Gladbacher Ortsteil Schildgen einen Fahrrad-Aktionstag als Pilotprojekt durchzuführen.

Schnell war klar, dass dafür jede Menge tatkräftige Unterstützung und fachliches Know-how erforderlich sein wird. Die Mitarbeiter der von Caritas und Diakonie gemeinsam getragenen Fahrrad-Werkstatt RADWERK waren begeistert und spontan bereit, am Aktionstag eine mobile Fahrrad-Werkstatt aufzubauen und zu zeigen, wie das Licht repariert oder ein Loch im Reifen geflickt werden kann. Die Verkehrswacht Rheinisch-Bergischer Kreis e. V. konnte für das Fahrradtraining auf dem kleinen Übungsplatz hinter der Kirche Herz Jesu gewonnen werden.

Flüchtlinge Schildgen Fahrräder Reparatur 600

Nach dem ersten Planungstreffen wurde über die Mail-Verteiler des ökumenischen Begegnungs-Café Himmel-un-Ääd und des FrESch, der Freizeiteinrichtung Schildgen für Kinder und Jugendliche, eine erfolgreiche Fahrrad-Sammelaktion gestartet. So können für den Aktionstag nicht nur Fahrräder in allen erforderlichen Größen zur Verfügung gestellt werden, sondern darüber hinaus Flüchtlingsinitiativen anschließend mit teils hochwertigen Fahrrädern versorgt werden.

Los ging es am Projekttag um 9 Uhr mit 15 Schülerinnen und Schülern der Internationalen Vorbereitungsklasse der Realschule/Hauptschule Kleefeld. Ab 10.30 Uhr übten junge Männer aus verschiedenen Flüchtlingsunterkünften auf dem Parcours und in der RADWERK-Werkstatt wurden kleine Reparaturkniffe erlernt. Um 14 Uhr hatten Flüchtlingsfamilien aus dem direkten Umfeld Gelegenheit, sich auf dem Fahrrad-Parcours zu erproben.

Den Kontakt zu den verschiedenen Gruppen hat Claudia Kruse, die Flüchtlingskoordinatorin RheinBerg des Erzbistums Köln, hergestellt. Das Erzbistum Köln gibt darüber hinaus einen Projekt-Zuschuss.

Begleitet wurden die verschiedenen Flüchtlingsgruppen von fünfzehn Beschäftigten der Ford-Werke GmbH mit Sitz in Köln im Rahmen des weltweit ausgeschriebenen „Global Caring Month“. Der Automobil-Hersteller stellt seine Beschäftigten für zwei Tage pro Jahr bezahlt von ihrer eigentlichen Arbeit frei, um sich ehrenamtlich in sozialen Einrichtungen zu engagieren. Sie übernahmen neben der Einzelbetreuung auf dem Fahrrad-Parcours auch Fahrdienste, um die An- und Abfahrt auf vier Rädern zu organisieren.

Flüchtlinge Schildgen Fahrräder Duo 600

Damit während der Fahrradaktion Teilnehmer und Helfer nicht verhungern, sorgte das Team des ökumenischen Begegnungs-Café Himmel-un-Ääd in den Räumen des FrESch, der Freizeiteinrichtung Schildgen für Kinder und Jugendliche, für einen Imbiss. Damit die Verständigung trotz mancher Sprachbarrieren gut funktioniert, haben FrESch-Besucher viele Schilder mit den wichtigsten Worten in sechs verschiedenen Sprachen hergestellt.

In der Mittagspause informierte der Caritas-Fachdienst für Integration und Migration –FIM – die Helfer über die aktuelle Flüchtlingssituation im Rheinisch-Bergischen Kreis und gab Hinweise, wie die Menschen, die hier eine neue Heimat suchen, nachhaltig unterstützt werden können.

Die im Modellprojekt gewonnenen Erfahrungen sollen kreisweit an Pfarrgemeinden und andere Interessierte weitergegeben werden. Darum werden Claudia Kruse und Michaela Winkler am 30.9. im Pfarrsaal St. Clemens, Paffrath, den Vertretern der Kirchengemeinden aus der Region berichten.

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Unter dem Motto "Caritas RheinBerg – Der Mensch zählt" ist der Caritasverband für den Rheinisch-Bergischen Kreis e.V. heute wie vor 50 Jahren bestrebt, seinen Auftrag als Sozialdienst der katholischen Kirche, als Verband der freien Wohlfahrtspflege und als Mitgliederverband zu erfüllen.

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