Beim Fahrradklima-Test des ADFC landete Bergisch Gladbach erneut, wie auch schon 2012 und 2014, auf dem vorletzten Platz der fahrradfreundlichsten Städte seiner Größe. Diesen Platz hat die Stadt sowohl im Landes- als auch im Bundesvergleich verteidigt.

303 Bergisch Gladbacher hatten an der bundesweiten Befragung teilgenommen. Bemängelt haben   Radfahrerinnen und Radfahrer im Vergleich zu anderen Städten vor allem: Die Oberfläche der Radwege, die Erreichbarkeit des Stadtzentrums (vermutlich wegen der „Strunde hoch 4“ – Baustelle) und das Fehlen der geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung.

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Die Ergebnisse im Detail für Bergisch Gladbach finden Sie hier:

Radfahrer stellen BGL sehr schlechtes Zeugnis aus

Lichtblicke gab es bei Fahrraddiebstahl, Konflikte mit Fußgängern und bei der Verfügbarkeit öffentlicher Leihfahrräder (sicher Dank der neuen Radstation am Bahnhof).

Bernhard Werheid, Vorsitzender des ADFC Rheinberg, sagt dazu:

„Fahrradfreundlichkeit ist ein wichtiger Standortfaktor für moderne Städte – deshalb macht es uns Sorgen, dass sich die Bergisch Gladbacher auf dem Rad unwohl fühlen. Der Fahrradklima-Test zeigt bei anderen Städten, dass kontinuierliche Radverkehrsförderung auch honoriert wird und sich in einem guten Verkehrsklima niederschlägt.

Schon mit vergleichsweise kleineren Maßnahmen ließe sich die Situation deutlich verbessern, beispielsweise durch gezielte Radwegparker-Kontrollen, für Radfahrer geöffnete Einbahnstraßen / mehr Tempo-30-Zonen / radfahrerfreundliche Lösungen an Baustellen (o.ä.). Wenn Bergisch Gladbach will, dass mehr Menschen aufs Rad steigen und der Stadt Lärm und Abgase ersparen, dann muss jetzt gehandelt werden. Setzen Sie die Maßnahmen, welche im MobiK GL anvisiert sind, zeitnah um!“

Im Durchschnitt geben die Bergisch Gladbacher die Note ausreichend (4,6) für die Fahrradfreundlichkeit. Die Mehrzahl der Teilnehmer sagt, Radfahren bedeute in der Stadt Stress und dass in jüngster Zeit kaum etwas für den Radverkehr getan wurde.

Über 120.000 Teilnehmer bundesweit

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und wurde im Herbst 2016 zum siebten Mal durchgeführt. Er wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 mit rund 150.000 Euro gefördert. Über 120.000 Menschen stimmten bundesweit ab – eine Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem letzten Test im Jahr 2014. Die Zunahme führt der ADFC auf das wachsende Interesse am Thema Fahrrad und Radverkehr zurück.

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit mehr als 160.000 Mitgliedern die größte Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Der ADFC-Kreisverband RheinBerg-Oberberg setzt sich insbesondere für die beschlossenen Pläne des MobiK GL wie z.B. die Öffnung der Fußgängerzone. Die detaillierten Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2016 und bundesweite Trends finden Sie auf www.fahrradklima-test.de.

Seit Gründung des ADFC Kreisverbandes RheinBerg-Oberberg e.V. in 2013 bin ich im Vorstand, seit Herbst 2015 Vorstandsvorsitzender.

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2 Kommentare

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  1. Wir wohnen noch nicht lange in Bergisch Gladbach, aber das habe ich auch schon festgestellt: die Situation für Fahrradfahrer ist katastrophal. Vorher haben wir in Köln gewohnt und im Vergleich zu BGL sind es in Köln traumhafte Zustände. Und ich kann mich dem anderen Kommentator nur anschließen. Es sprechen immer alle Politiker von der Stadt im Grünen, die erhaltenswert ist, aber bezogen auf den Verkehr wird nichts dafür getan.

  2. Das muss man leider unterstreichen! Wir teilen uns die unrühmlichen Plätze mit Köln. Hier wird Zukunft verschlafen. Weder entsteht durch die manifestierte Autofokussierung eine menschenfreundliche, noch eine klimafreundliche Stadt. Von Kopenhagen bis Freiburg gibt es gute Beispiele, schaut sie an und lernt!