28 Jahren lang haben Burkhardt Unrau und sein „Junge Unternehmer Club” (JUC) die Stadt bewegt. Damit ist 2019 Schluss. Der Grundgedanke soll weiter leben, aber der Verein wird aufgelöst. Zuvor jedoch zündet Unrau noch einen Knaller.
Burkhardt Unrau, seit Ewigkeiten „Mister Kirmes” und nicht viel weniger lang der Macher des JUC e.V., sind große Worte nicht fremd. Dieses Mal sind sie vollkommen gerechtfertigt. „Eine Ära geht zu Ende”, sagte Unrau beim Pressegespräch im Theater-Café: „Der JUC macht Schluss.” Aber gleichzeitig stellte er den Mann vor, der das Motto des Clubs weiter tragen soll.
Im vergangenen Herbst hatte Unrau angekündigt, zum Ende der Amtszeit nicht wieder für den JUC-Vorsitz zur Verfügung zu stehen. Dem schlossen sich seine Vorstandskollegen Markus Lüttgen und Horst Steinfeld an – um den Weg für jüngere Mitglieder frei zu machen.
Bei der Mitgliederversammung vor wenigen Tagen wurde jedoch ein radikaler Schnitt gezogen: Der Verein löst sich komplett auf. Eine Entscheidung, mit der sich Unrau inzwischen wohl fühlt: weil er weiß, wie schnell sich die Welt verändert – und weil es eine Perspektive für einen neuen, anderen JUC gibt.
Dirk Torsten Keller will mit anderen „Nachwuchs-“Kräften den Club neu auferstehen lassen. Er könne und wolle nicht in Unraus Fußstapfen treten, sagt Keller. Dazu habe er (und jeder andere) nicht die Zeit und die Kontakte, über die der JUC-Chef verfügte. Daher mache der alte JUC jetzt Platz für etwas Neues – in welcher Form und Zusammensetzung auch immer.
Fest steht bislang nur, dass es beim alten Motto bliebt: „Gemeinsam was bewegen”. Und zwar zum Wohl der Kinder Bergisch Gladbachs. Alles weitere, so Keller, müsse in den kommenden Monaten diskutiert und entschieden werden.
Dabei mache ein großer Teil der 20 JUC-Mitglieder mit – von denen immerhin zwei Drittel zur jüngeren Generation gehören. Klar sei immerhin, dass – wie der JUC – die neue Organisation keine Gegenveranstaltung zu Lions, Rotary oder auch Best of Bergisch wird. Denn neben dem sozialen Engagement solle auch der Spaß nicht zu kurz kommen.
Bevor es soweit ist, erfüllt sich Burkhard Unrau noch einen großen Traum: „Ich wollte schon immer Tommy Engel auf einer großen Bühne in meinem Wohnzimmer erleben”, sagt er zurückhaltend wie immer. Schon klar, das „Wohnzimmer” des Mannes, der zweimal im Jahr genau dort die Kirmes organisiert, ist der Konrad-Adenauer-Platz.
Dort wird am Freitag, 8. Juni, die Tommy Engels Band für volle zwei Stunden beim „JUC-Benefiz-Open-Air” spielen, mit allem drum und dran. Natürlich wieder zugunsten der „Bürger für uns Pänz”. Das ist nur möglich, weil Unrau mit dem musikalischen Leiter von Engels zur Schule gegangen und mit Thomas Richard Engels seit Ewigkeiten befreundet ist.
Dennoch war dieser Traum bislang immer an den hohen Kosten für so einen Auftritt gescheitert – der jetzt aber zum JUC-Finale mit Hilfe der Sponsoren (Belkaw, Kreissparkasse, AOK und die Taverne Mykonos) gestemmt wird.

Zum 20. Geburtstag stellte der JUC mit Wegbegleitern das Cover des Beatles Albums „Sgt. Pepper`s Lonely Hearts Club Band“ nach
Neben den Sponsoren bezahlen die JUC-Mitglieder alle Kosten und leisten viel Arbeit, damit die kompletten Einnahmen an den Verein „Bürger für uns Pänz” gespendet werden kann. Der Eintritt zum Konzert ist frei, aber der JUC und viele Unterstützer bis hin zu Bürgermeister Lutz Urbach werden mit Sammelbüchsen unterwegs sein.
Insgesamt 170.000 Euro hat der JUC in seinen bislang 27 Jahren die Pänz eingenommen, mit dem legendären JUC-Cup, den Open-Air-Konzerten und zuletzt dem Spendentreff. Diese Summe wollen Unrau und seine Mitstreiter jetzt noch einmal mit einen „ordentlichen Nachschlag” aufstocken.
Und Burkhard Unrau? Der freut sich, dass der JUC-Gedanke weiter getragen wird. Und teilt weiter seine Zeit zwischen Mallorca und Bergisch Gladbach auf, „bis ich die Gangway nicht mehr alleine hoch komme”. Mit der Kirmes sei aber dann auch noch nicht Schluss: „Für die Kirmes kämpfe und arbeite ich, bis ich tot umfalle.”
Dokumentation: Die Festschrift zu 25 Jahre JUC
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