Die letzten freien Flächen im Gewerbegebiet Obereschbach gehen an Research Instruments

Seit Jahren meldet die Stadtverwaltung immer wieder, das einzige neue Gewerbegebiet seit Jahrzehnten sei ausverkauft – nun ist es offenbar tatsächlich so weit. Das im Technologiepark in Moitzfeld ansässige High-Tech-Unternehmen Research Instruments erweitert sich und hat sich die letzten vier freien Grundstück gesichert.

Das Unternehmen RI Research Instruments hat einen ersten Bauantrag an die Stadt Bergisch Gladbach übergeben, damit sei das süd-östlich von Bensberg gelegene Gewerbegebiet restlos „ausverkauft“, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit.

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RI Research Instruments habe sich „die letzten vier verfügbaren Grundstücke“ in dem vom Stadtentwicklungsbetrieb entwickelten und vermarkteten Gewerbegebiet Obereschbach gesichert.

Dabei handelt es sich nicht um irgendein Unternehmen, sondern um eine der großen Erfolgsgeschichte des Technologieparks Moitzfeld. Das Unternehmen war von ehemaligen Mitarbeitern der Siemens-Tochter Interatom gegründet worden, als diese in Moitzfeld vor 26 Jahren geschlossen wurde.

Hanspeter Vogel und Michael Peiniger haben Research Instruments vor 30 Jahren aus den Interatom Resten heraus gegründet. Das war aber nur der Anfang.
Hanspeter Vogel und Michael Peiniger haben Research Instruments vor 30 Jahren aus den Interatom Resten heraus gegründet. Foto: Archiv.

Noch immer sind die Mitgründer Hanspeter Vogel und Michael Peiniger geschäftsführende Gesellschafter. Vor einigen Jahren standen sie kurz vor dem Wegzug aus Bergisch Gladbach, doch dann wendete sich das Schicksal des Technologieparks und das Unternehmen unterschrieb einen neuen, langfristigen Mietvertrag.

2017 wurde der Bau einer Produktionshalle mit Reinräumen für die Halbleiterproduktion im Technologiepark gebaut, doch nun reicht der Platz dort nicht mehr aus. Daher wolle das Unternehmen eine nicht näher bezifferte Millionensumm investieren, um seinen Hauptstandort über die Flächen im Technologiepark Bergisch Gladbach auszubauen und eine Komplex von Fertigungshallen und Büros zu errichten. Die Gebäude sollen begrünt und in einer ökologische Holzbauweise errichtet werden.

Auch in Obereschbach sollen viele Stellen für qualifizierte Arbeitskräfte entstehen. Research Instruments baut Sondermaschinen für wissenschaftliche Instrumente und biete derzeit rund 270 Arbeitsplätze.

Ein Bauteil für einen Teilchenbeschleuniger, gefertigt aus Niob und „teurer als ein Porsche“

Im Gegensatz zu fast allen Konkurrenten entwickelt RI technische Apparaturen und stellt sie selbst her, auf hohem technischen Niveau. Zum Beispiel Bauteile für einen Teilchenbeschleuniger, die aus dem seltenen Schwermetall Niob gefertigt werden.

Vor drei Jahren hatte das Unternehmen berichtet, es komme im Jahr auf einen Umsatz zwischen 30 und 40 Millionen Euro. Die Mitarbeiter bestünden zu 40 Prozent aus Ingenieuren und Physikern und zu 50 Prozent aus Spezialisten für die Sonderfertigung.

„Neben festen Arbeitsplätzen möchten wir auch weitere Ausbildungsplätze in unserem Unternehmen schaffen. Unsere Beschäftigten kommen aus Wuppertal, Siegen, Bonn, oder auch Jülich – und natürlich aus Bergisch Gladbach“, sagt Stefan Bauer, Bereichsleiter Technik des Unternehmens. Die Erweiterung des Standorts werde noch mehr qualifizierte Arbeitsplätze in die Stadt ziehen.

„Wir sind stolz auf unsere positive Bilanz der Gewerbeflächenentwicklung. Auch hier haben wir es geschafft ein sehr gutes Verhältnis zwischen bebauter Fläche und Schaffung neuer Arbeitsplätze zu erreichen“, sagt der erste Beigeordnete Harald Flügge.

Die 47.000 m² des Gewerbegebietes Obereschbach sind mit dem Bauantrag nun vollständig belegt. „Dies spiegelt die attraktive Lage von Bergisch Gladbach für Unternehmen wieder: Der Flughafen Köln/Bonn ist von dem Gewerbegebiet in nur 20 Minuten zu erreichen, der Düsseldorfer Flughafen ist ca. 40 Minuten entfernt,“ sagt Martin Westermann, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt.

Baurat Harald Flügge und Wirtschaftsförderer Martin Westermann mit einer Karte des Gewerbegebiets Bergisch Gladbach-Obereschbach
Beigeordneter Harald Flügge und Wirtschaftsförderer Martin Westermann mit einer Karte des Gewerbegebiets Bergisch Gladbach-Obereschbach. Foto: Archiv

„Dass sich nun ein solch innovatives Unternehmen aus Bergisch Gladbach die letzten Grundstücke des Gewerbegebietes sichern konnte, freut uns natürlich besonders,“ betont Westermann. Die Entwicklung des Unternehmens könne als „exzellentes Beispiel für nachhaltige Unternehmensentwicklung am Standort Bergisch Gladbach“ gesehen werden. 

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Redaktion

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