v.l.: Gabriele Apicella, Robert Wagner, Bürgermeister Frank Stein, Achim Rieks mit der Urkunde

Bergisch Gladbach darf sich für weitere zwei Jahre „Fair Trade Stadt“ nennen, denn sie erfüllt alle fünf Kriterien der Fairtrade-Towns-Kampagne. Mit ihrem Engagement für den fairen Handel vor Ort nimmt die Stadt eine Vorreiterrolle ein.

Als 67. Fair Trade Stadt bleibt Bergisch Gladbach auch weiterhin eine der bundesweit 800 Fairtrade-Towns in Deutschland. Die Auszeichnung wurde erstmalig im Jahr 2012 durch Fairtrade Deutschland e.V. verliehen. Seitdem baut Bergisch Gladbach ihr Engagement für den fairen Handel kontinuierlich immer weiter aus. 

Bürgermeister Frank Stein freut sich über die Verlängerung des Titels: „Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in unserer Stadt.  Ich bin stolz, dass Bergisch Gladbach dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört. Wir setzen uns weiterhin mit viel Elan dafür ein, den fairen Handel auf lokaler Ebene zu fördern.“ 

Auch die Verwaltung der Stadt Bergisch Gladbach unterstützt den fairen Gedanken aktiv. Laut einer Dienstanweisung sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehalten, faire Produkte dienstlich zu verwenden. Und so geht natürlich der Bürgermeister und sein Büro mit gutem Beispiel voran,

  • denn Bürgermeister Frank Stein bietet zum Beispiel bei Besprechungen fair gehandelten Kaffee und Zucker an. 
  • Eine Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten.
  • In Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten.
  • Die Zivilgesellschaft leistet Bildungsarbeit
  • und die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten vor Ort.  

Das Engagement in Fairtrade-Towns ist vielfältig: In Bergisch Gladbach werden im Eine Welt Laden viele faire Produkte verkauft. Hier und auf den Wochenmärkten finden übers Jahr viele Veranstaltungen zu Fair Trade statt. Der digitale faire Einkaufsführer auf der städtischen Website und Fair Play Schulprojekte mit Fairtrade-Sportbällen sind nur einige Beispiele erfolgreicher Projekte in den letzten Jahren.

Text der Urkunde vom 08.01.2022: Bergisch Gladbach bleibt Fairtrade-Stadt

Frank Stein mit der Urkunde

„Nach Erfüllung aller Kriterien der Kampagne Fairtrade-Towns darf Bergisch Gladbach weiterhin den Titel Fairtrade-Stadt tragen. Durch ihr Engagement für den fairen Handel vor Ort nimmt die Stadt Bergisch Gladbach eine Vorreiterrolle ein. Dies setzt ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt, indem Bergisch Gladbach dazu beiträgt, dass durch faire Handelsbeziehungen den benachteiligten Produzentengruppen im Süden zu einem verbesserten Einkommen verholfen wird. Wir gratulieren und bedanken uns herzlich für Ihren Einsatz!“
Köln, den 08. Januar 2022 Dieter Overath, Geschäftsführer TransFair e.V. 

„Wir verstehen die bestätigte Auszeichnung als Motivation und Aufforderung für weiterführendes Engagement “, sagt Robert Wagner, einer der drei Sprecher der Steuerungsgruppe aus Bergisch Gladbach. „Geplant sind in diesem Jahr weitere Projekte in Kooperation mit unseren städtischen Schulen.“ Und Gabriele Apicella, weitere Sprecherin der Steuerungsgruppe fügt hinzu: „Auch werden wir das Jubiläumsjahr nutzen, um unsere Fair-Trade-Stadt noch mehr ins Bewusstsein unserer Bürgerinnen und Bürger zu rücken. Hier sind tolle Aktionen rund um das faire Thema geplant“ 

Hintergrund

Bereits seit Anfang 2012, also vor 10 Jahren, wurde Bergisch Gladbach von dem gemeinnützigen Verein Fairtrade Deutschland e.V. erstmalig die Auszeichnung für ihr Engagement zum fairen Handel ausgezeichnet. Seitdem wurde der faire Handel in vielen gesellschaftlichen Bereichen, zum Beispiel in Kirchengemeinden, Schulen und dem Einzelhandel stetig vorangebracht. Die Fairtrade-Towns Kampagne bietet Bergisch Gladbach auch konkrete Handlungsoptionen zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nation (Sustainable Development Goals – SDG´s), die 2015 verabschiedet wurden.

Unter dem Motto „global denken, lokal handeln“ leistet Bergisch Gladbach mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag. Das globale Netzwerk der Fairtrade-Towns umfasst über 2.000 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Brasilien und der Libanon. Weiter Informationen zur Fairtrade-Towns Kampagne finden Sie unter im Internet. 

Interessierte, die bei Fair Trade mitarbeiten möchten, können sich bei Robert Wagner (robert.wagner@faireinskultur.de), Gabriele Apicella: (g.api@gmx.de)  und Achim Rieks (arieks@himmel-un-aeard.de) von der Steuerungsgruppe „Fair Trade Bergisch Gladbach“ melden.

Wer in den Einkaufsführer aufgenommen werden möchte, sollte sich mit dem Büro des Bürgermeisters in Verbindung setzen. Kontaktperson im Rathaus Bergisch Gladbach ist Elke SchildeE.schilde@stadt-gl.de, Tel.: 02202/14 24 54. 

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Pressestelle Stadt BGL

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4 Kommentare

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  1. @Kim van Keulen: Da vermischen Sie aber zwei sehr verschiedene Themen. Ob man importierte Nahrungs- und Genussmittel verwenden sollte, kann durchaus diskussionswürdig sein.

    Tatsache ist aber, dass derzeit eben Kaffee, Kakao, Tee, Gewürze etc. aus dem Nicht-EU-Ausland importiert werden. Dass man sich angesichts dessen darum bemüht, den Produzenten eine angemessene, auskömmliche Entlohnung zu verschaffen, ist ohne weiteres lobenswert.

    Natürlich könnte man dem Kaffeebauern auch sagen: „Behalt deinen Kram, wir trinken jetzt nur noch Malzkaffee.“ Aber das ist, wie gesagt, eine völlig andere Diskussion, die das derzeitige Bemühen um gerechte Bezahlung der Produzenten nicht entwertet.

  2. @Robert Peters: In diesem Fall kann man wohl kaum von fehlender Definition sprechen. Folgen Sie im Text einfach mal dem Link zu fairtrade-towns.de – dort stoßen Sie auf den Träger der Aktion, den Fairtrade Deutschland e.V., und deren Ziele, Kriterien und regulatorische Mechanismen sind wirklich so haarklein dargestellt, wie man es sich nur wünschen kann.

  3. Guten Morgen!
    Das Wort „fair“ schwirrt allenthalben durch die kommunale Kommunikation, aber keiner kann verbindlich definieren, was das heißt.
    Kürzlich sah ich ein Plakat für „fairen Kaffee“, das auch einen Definitionsversuch anbot, etwa so: fair ist, wenn der kaffeeanbauende Kleinbauer etwas fair findet. Wie der Bauer heißt, wo er lebt und arbeitet, welcher Wertewelt, aka Kultur er sich zugehörig fühlt und welchem Rechtssystem er angehört, wird nicht gesagt.
    Ein Blick auf die Vielfalt der Bedeutungen von „fair“ z.B. beim Fußball sollte alleine schon zu denken geben. Und dieser Sport hat ein verbindliches Regelwerk! Aber solche Aspekte anzusprechen scheint inopportun, man surft lieber auf der Welle der inhaltsleeren Zustimmungswelle. Gutes tun tut ja so gut. Dem do- gooder jedenfalls.
    Robert Peters

  4. Ausgerechnet „fair gehandelter Zucker“ im Rathaus wird als Beispiel aufgeführt? Es handelt sich dabei um Rohrzucker aus Übersee. Deutlich nachhaltiger wäre Zucker aus lokalem Anbau – der ganz gewöhnliche weiße Rübenzucker, der in jedem Supermarkt und Discounter angeboten wird und keine langen Transportwege erfordert.

    Ähnlich verhält es sich bei Heißgetränken: Statt „fair gehandelten Kaffees“ wäre eine Umstellung auf Malzkaffee oder Kräutertee aus lokalem (meinetwegen auch: europäischem) Anbau zu empfehlen.

    Freilich erfordert dies eine gewisse Umgewöhnung, die zugunsten nachhaltigen Wirtschaftens jedoch in Kauf genommen werden sollte. Überdies ist umgekehrt die allgemeine Akzeptanz von Kaffee als Besprechungsbegleiter (in früheren Jahren) ein deutliches Indiz dafür, daß ein derartiger Wandel gelingen kann.