Die Altenberger-Dom-Straße verfügt über Schutzstreifen für Radfahrer, die aber zum Teil zwischen Fahrbahn und Parkstreifen liegen. Das Foto wurde in einer ruhigen Abendstunde aufgenommen, tagsüber staut sich hier oft der Verkehr. Foto: Thomas Merkenich

In der Debatte um die Neugestaltung der Altenberger-Dom-Straße hatte die Stadtverwaltung argumentiert, die Längsparkplätze müssten aufgrund einer neuen Verkehrsvorschrift ohnehin wegfallen. Das hatte zu einigen Fragen geführt – die der Beigeordnete Ragnar Migenda jetzt beantwortete.

Die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung ist mit Wirkung zum 8. November 2021 überarbeitet worden. Sie sieht nun vor, dass zwischen einem Schutzstreifen für Radfahrer und einem Seitenstreifen mit Parkplätzen ein Sicherheitsabstand (Empfehlung: 50 cm) eingehalten werden muss.

Auf diesen Sachverhalt hatte Wibke Krause, Abteilungsleiterin für Mobilität und Stadtverwicklung, Ende Mai in einer Sitzung des Fachausschusses bei der Debatte über das Verkehrskonzept für Schildgen hingewiesen. Mit dem Zusatz, dass die Längsparkplätze an der Altenberger-Dom-Straße daher auch unabhängig von der geplanten Umgestaltung entfallen müssten.

Der Hinweis war korrekt, die Schlussfolgerung ist allerdings nicht zwingend – wie jetzt eine damals gestellte Nachfrage des Bürgerportals ergab.

Wir hatten zwei Fragen: Greift die neue Verwaltungsvorschrift in bestehende Verhältnisse ein? Und wenn das so ist, hat das dann auch auf andere Straßen in Bergisch Gladbach mit Schutz- und Parkstreifen Auswirkungen?

Die Pressestelle verwies zunächst an die Ordnungsbehörde, am Ende war es dann aber doch der Beigeordnete Ragnar Migenda, zuständig für Stadtentwicklung und Klimaschutz, der antwortete. Mit einem klaren Jain.

Ragnar Migenda, Beigeordneter für Klimaschutz und Stadtentwicklung. Foto: Thomas Merkenich

„Nicht die ganze Stadt neu bauen“

Die neue Rechtsprechung sei anzuwenden, erläutert Migenda. Aber es sei weder möglich noch sinnvoll, jetzt die ganze Stadt neu zu bauen. Klar sei jedoch, dass der Sicherheitsabstand überall dort berücksichtigt werden müsse, wo eine Veränderung vorgenommen werde.

Also auf jeden Fall bei der Umgestaltung der Altenberger-Dom-Straße. Dort müssen die Parkplätze entlang der Straße weichen. Oder, aber das ist in der aktuellen Planung keine Option, die bereits bestehenden Schutzstreifen müssen verschwinden.

Das gleiche, so Migenda, gelte für die anstehenden Umbauten der Odenthaler Straße und der Paffrather Straße. Auch dort müsse man sich die Pläne nun noch einmal genau anschauen, damit der Mindestabstand gewährleistet ist – und Unfälle durch sich öffnende Autotüren („Dooring“) verhindert werden. Dabei werde die Verwaltung mit Augenmaß vorgehen und Ermessensspielräume nutzen.

Die Odenthaler Straße soll im Bereich südlich der Kreuzung zur Laurentiusstraße / Rommerscheider Straße zwei Schutzstreifen erhalten. Auch dort soll der Parkstreifen entfallen.

Das gelte, darauf legt der Beigeordnete Wert, auch bei der Umgestaltung des Zentrums von Schildgen. Die Verwaltung setze alles daran, eine Lösung zu finden, in der sich „möglichst alle Beteiligten wiederfinden“, sagt Migenda.

Es sei aber unzweifelhaft so, dass der vorhandene Straßenraum begrenzt ist und eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse notwendig. Nur mit der Einführung von Tempo 30 ließen sich Schildgens Probleme nicht lösen.


Hinweis der Redaktion: Eine intensive Debatte für und gegen die geplanten Veränderung der Altenberger-Dom-Straße finden unter früheren Beiträgen, hier, hier und hier.

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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29 Kommentare

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  1. Warum wird in dieser Diskussion seit Monaten eigentlich immer öfter so argumentiert, als ob die von den Händlern privat für ihre Kunden zur Verfügung gestellten Parkplätze in der Gesamtbetrachtung eine lediglich untergeordnete Rolle spielen, teilweise sogar Parkmöglichkeiten in Gänze in Frage gestellt werden?

    Seit den ersten Studien aus dem Konzeptwettbewerb wurde nahezu vollständig herausgestellt, dass die deutliche Mehrzahl der Händler und Dienstleister Kunden-Parkraum (nach einer Studie ausreichend) besitzen. In der Zwischenzeit wurde sinnvoller Weise sogar Teile des bis dahin eher wenig ausgelastete Parkplatz bei Broich anderen Dienstleistern zusätzlich zur Verfügung gestellt. So die Situation insgesamt eher verbessert.

    Darüber hinaus gibt es den öffentlichen (Stadt gehörend) großzügigen Parkplatz hinterm Edeka und den öffentlich zur Verfügung gestellten Parkplatz vor und auf dem Kirchengelände der Herz Jesu Kirche. Weiter im Kernbereich gut 20 weitere – nun fragliche – aufgesetzte Längsparkplätze direkt an der ABD-Straße.

    Die Stadtverwaltung ist seit November vom Stadtrat beauftragt Alternativen und (Teil-) Ersatz zu suchen bzw. zu entwickeln.

    Es wird also auch zukünftig umfangreichen Parkraum geben. Auch für den Großeinkauf; im Übrigen gibt es zahlreiche Familien, die auch für vier- oder fünfköpfige Haushalte das Auto nur im Ausnahmefall dafür benötigen. Auch für ältere Semester, in dieser Gruppe es im Übrigen auch zahlreiche Mitbürger gibt, die ihre Besorgungen oder auch andere Alltagswege lieber mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß oder mit Rollator erledigen würden und könnten, wäre denn die Infrastruktur nur entsprechend zur Verfügung.

    Vor der Realität (der sehr hohen Nutzung des MIV beim Einkauf In Schildgen) zu kapitulieren und den Status Quo zementieren führt nicht zur notwendigen und auch von der CDU im MobiK beschlossenen Veränderung des Modalmixes zu Gunsten der alternativen Mobilitäten. Eine im MobiK auch beschlossene Steigerung u.a. des Radverkehrs lässt sich nur durch geeignete, durchgängige, direkte und sichere Infrastruktur bewerkstelligen und unterstützen. In diesem Punkt sind sich alle Experten einig.

    Jetzt heißt es handeln – „Es steht doch außer Frage,“ – und umsetzen und den bislang benachteiligten Verkehrsteilnehmenden entsprechend endlich den Raum zu zuteilen, der ihnen an der ABD-Str. (und an anderen Stellen in der Stadt) nicht bis gar nicht (Radfahrende) oder nur sehr reduziert (Fußgänger*innen oder mobile Eingeschränkte) zur Verfügung steht.

    Und wenn die Zugehörigkeit zu Schildgen eine Rolle spielen sollte, hoffe ich, der ich (mit Unterbrechung) seit 1979 in diesem Stadtteil wohne, aufgewachsen bin und das tolle und sehr vielfältige Nahversorgungszentrum und den sehr besonderen Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft zusammen mit den kirchlichen Gemeinden und dem sehr aktiven Ehrenamt extrem schätze, zukünftig für mich auch im Alter aber vor allem für die folgenden Generationen eine sichere und gute Erreichbarkeit des Stadtteilzentrums vorzufinden. Aber ich möchte vermeiden, dass die Nachbarn und Mitbürger dabei auf das Auto angewiesen sind, weil sichere Geh-, Rad- und Schulwege und barrierefreie Wege fehlen bzw. massiv eingeschränkt sind. Die Chance dürfen wir nicht vertun.

    Und zum guten Schluss möchte ich erneut dazu motivieren und einfordern, dass die Verkehrswende zum Klimaschutz auch vor Ort und nicht nur in Lippenbekenntnissen ganz konkret gelebt wird. Veränderung muss proaktiv gestaltet werden, solange die zunehmenden Einschränkungen der Klimakrise uns überhaupt noch Möglichkeiten dazu eröffnet. Und vielleicht spreche ich damit entsprechend dem Ampel-Wahlergebnis doch für eine große Zahl Bergisch Gladbacher Mitbürger.

  2. Es ist immer wieder erstaunlich, wie naiv doch manche Zeitgenossen sind.

    „Ein Radweg parallel der Straßen macht zum einen mehr Sinn und ist auf jeden Fall günstiger.“

    Parallel der Straßen hat noch nirgendwo in GL ein Radweg Sinn gemacht, siehe Kölner Str., Versuch auf der Buddestr. etc.. Und ja, die Ampel versucht, mindestens Auto und Fahrrad gegeneinander auszuspielen, um vielleicht so die Waage in eine Richtung sinken zu lassen. Sie selbst gibt sich lieber Streitigkeiten hin statt mit überlegter Begründung nun die Planungen für Schildgen voran zu treiben. Dazu gehört die Überlegung, Fahrräder über nahe Seitenstraßen zu führen, denn die Autofahrer, die von der Ausfahrt Leverkusen durch Schildgen fahren, werden kaum aufs Fahrrad zu bewegen sein. Ebenso hört man für eine mögliche Umgehungsstraße nur ein kategorisches NEIN, unerklärt, so wird es von der Bevölkerung hingenommen. Wenn kein Tod gestorben werden soll – Radweg oder Parkplätze – kann der gordische Knoten nur mit einer Umgehung durchschlaggen werden.

    Die Punkte 1) + 2) von der CDU, die Sie anführen Frau Steinmetz, scheinen alte CDU-Mentalität zu vertreten. Auch da wird bald ein neuer Wind wehen. Sie aber unterstellen gleich, die CDU wolle alle Radfahrer loswerden. Und die ältere Dame, die noch mit dem Fahrrad zur Apotheke fahren kann, wird das auch bald nicht mehr können wie die meisten ihrer Altersgenossinen mitsamt den Menschen mit Behinderungen, von denen wahrlich kaum welche auf einem Drahtesel zu sehen sind.

    Frau Steinmetz, wie soll den ein Mobilitäts-MIX entstsehen, wenn man nur den Fahrrädern die Vorfahrt gibt? Es ist ja nicht nur das Problem der Verkehrssicherheit für alle. Das größte Problem sind die Straßenverhältnisse in GL und die dafür verantwortliche Bebauung und der daus resultierender MIV. Wie schon oft geschrieben, werden nicht 100 Jahre Auto mit den für die geschaffenen Voraussetzungen in 10 Jahren Fahrrad-Bevorzugung getilgt. Diese Veränderung wird nur langsam und gut begleitet vonstatten gehen können und nicht mit Radwegen wie längs der Kölner Str. ohne weiter Zuwegung zum Busbahnhof, 400 m in GL zwischen 2 Kreisverkehren ohne Zu- und Abfahrt nur für Fahrräder und einer Fahrradstraße, die die wenigsten Anrainer wollen und von ebenso vielen befahren wird. Oder die Farce auf der unteren Hauptstraße, für die sogar ein neues Straßenschild erfunden wurde.

    Der MIV muss eingeschränkt werden, keine Frage, aber doch nicht mit was weiß ich 600 m Radstreifen auf den ABD Str. Die anderen Möglichkieten wie ÖPNV, S-Bahn, Autobahnzubringer befinden sich in der Kinderschuhen. Und über Alternativen wie Seilbahnen oder, wie hier vorgeschlagen, Stelzen, will niemand nachdenken.

    In Spitze soll nach Willen der Grünen ein neues Gewerbegbiet entstehn, das die
    L 286 vor unlösbare Probleme stellen würde. Wenn es um Gewerbesteuer geht, sind auch Herrn Migenda alle grünen Argumente dagegen schnuppe.

    Was ist denn die Alternative zu LKWs, Lastenräder? Und noch einmal: Die größere Zahl des MIV duch Schildgen stellen die Autobahn-Abfahrer aus Leverkusen, die nicht Fahrrad fahren werden. Die auf einer Umgehungsstraße würden die ABD Str. erheblich entlasten, wofür dann auch Tempo 30 willkommen wäre.

    1. Ich habe mir zurückliegend geschworen meine Zeit in Antworten auf Kommentaren Ihnen gegenüber nicht zu verschwenden. Daher ganz kurz:

      Selbstverständlich wurde für die untere Hauptstraße kein Verkehrszeichen (Verkehrsschild Verbot des Überholens von einspurigen Fahrzeugen für mehrspurige Kraftfahrzeuge und Krafträdern mit Beiwagen – VZ 277.1) erfunden. Wer so etwas behauptet betreibt unsäglichen Populismus, Polemik oder ist im besten Fall massiv fehl informiert. Letzteres kann bei Ihrem Input und der Masse an Kommentaren von Ihnen zu jedem Artikel hier im Bürgerportal eigentlich nicht der Fall sein.

  3. ….da wird über teure Umgehungsstrassen für den Autoverkehr gesprochen. Das kann ja wohl nur ein Scherz sein. Ein Radweg parallel der Strassen macht zum einen mehr Sinn und ist auf jeden Fall günstiger. Also ran die Herrschaften der Städteplanung.

  4. ….definitiv Parkstreifen. Ich denke man muss nach Wegen suchen, die parallel zu den Hauptverkehrsstraßen verlaufen. Und das nicht nur in Schildgen sondern auch in GL. Ich erwarte hier von gut bezahlten „Städteplanern“ mehr als das ausspielen von Radfahrern und Autofahrern. Das ist armselig.
    Schönen Tag

  5. Ich kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Es soll mit der Umgestaltung in Schildgen mehr Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Ich frage mich wofür. Wenn das alles so umgesetzt gaben wir keine Geschäfte mehr in Schildgen.

    Ich bin berufstätig und brauche mein Auto. Wenn ich in Schidgen nicht mehr kurzfristig halten kann, dann löse ich meine Rezepte und erledige meine Einkäufe in den Geschäften wo ich parken kann. Laut der Umfrage der Geschäfte spielt dad Rad zum Einkaufen in Schildgen keine Rolle.

    Weiterhin gruselt es mir schon vor dem Tag, wo die Radfahrer ein neue Rennbahn auf der Altenberger Dom Str bekommen.
    Ich wohne auf der Kempener Str mit Schutzstreifen und trotzdem rasen die Radfahrer ohne Rücksicht auf dem Bürgersteig.

    r

    1. Schutzstreifen sind keine adäquate Radverkehrsführung. Sie sind anders als ihr Name verlauten lässt viel zu schmal konzipiert. Das schließt auch die angrenzenden (schmalen) Fahrstreifen mit ein. Mich wundert es nicht, dass Schutzstreifen nicht angenommen werden. Radfahrer wissen, dass (auch belegt durch Studien) die Hälfte der Autofahrer sie gefährden!!

      Leider erzieht die Stadt u.a. damit Gehweg-Radfahrer. Besser sind jeweils eigene Verkehrsräume, und zwar in angemessenen Breiten, so dass die verschiedenen Verkehrsgruppen sich gegenseitig gefahrlos überholen können.

  6. Jetzt hab ich die Idee, lasst uns doch die Leverkusener Idee kopieren, der Verkehr geht nach Katterbach auf Stelzen über Schildgen und nach Schildgen wieder runter.

    Von der Optik her ist es sowieso kein Verlust. ;)

  7. Ich kann mich noch sehr gut an den sog. Mobilitätsmix der CDU während des Kommunalwahlkampfs 2020 erinnern. Die Frage, worin genau dieser Mix bestehen soll, stellt sich für mich immer mehr als Mysterium dar. Steigerung des Radverkehrs kann es wohl nicht sein.

    Als ich gestern in der Ratssitzung einige Sätze des Fragenkatalogs der CDU an unseren Bürgermeister las, bin ich fast vom Stuhl gefallen. Ich zitiere zwei besonders harte Stellen:

    1) „Daher ist der in der ERA genannte Sicherheitsstreifen von 50 cm bzw. 75 cm nicht verpflichtend für die Altenberger-Dom-Straße in Schildgen.“

    2) „Zudem ist auch noch zu klären, inwieweit es einen Bestandsschutz für die derzeitige Regelung auf der Altenberger-Dom-Straße in Schildgen gibt. Unter Bestandsschutz verstehen wir, dass bauliche Anlagen vor nachträglichen neuen Regelungen und Maßnahmen grundsätzlich geschützt sind. Eventuelle Änderungen des Status Quo benötigen Güterabwägung. Dieser Schutz dient dem Rechtsfrieden und ist elementarer Bestandteil des Rechtsstaats.“

    Puh, also mir hat es echt die Sprache verschlagen und ich hätte mir an der Stelle noch ein wenig Diskussionsraum gewünscht.

    Zu Punkt 1: Die CDU legt also den Radfahrern nahe, doch bitte auf den empfohlenen Mindestabstand von 75 cm zum Gehweg und insbesondere zu parkenden Autos zu verzichten, damit weder der ruhende noch der fließende Verkehr allzu sehr gestört werden. Harter Tobak, wenn sich einzelne Verkehrsteilnehmer doch bitte einer hohen Unfallgefahr aussetzen sollen, damit andere ihrer Bequemlichkeit nachgehen können.

    In gut einem Jahr darf mein Sohn nicht mehr auf dem Gehweg mit seinem Fahrrad fahren. Mir graust es jetzt schon vor dem Tag, wenn ich ihm (mit freundlichen Grüßen der CDU) beibringen muss, dass er dann bitte in der Dooring-Zone und neben den vorbeibretternden LKW aufpassen soll, weder körperliche Unversehrtheit noch Leben zu verlieren.

    Kinder werden generell bei den ganzen Diskussionen nicht mitgedacht, aber auch die ältere Dame, die durchaus auch mit dem Fahrrad und nicht nur mit dem Auto zur Apotheke fährt. Auch Menschen mit Einschränkungen oder Behinderungen, die ebenfalls mit entsprechenden Fahrrädern bzw. Dreirädern unterwegs sind, scheinen im Weltbild des ein oder anderen Kommunalpolitikers schlichtweg nicht existent zu sein.

    Zu Punkt 2: Ich bin entsetzt, dass die Sicherheit von einer Gruppe von Verkehrsteilnehmern als abzuwägendes Gut degradiert wird! Lieber Christian Buchen, liebe CDU Bergisch Gladbach: wie soll denn sowas wie ein Mobilitätsmix entstehen, wenn der Status Quo zementiert werden soll? Wie sollen Menschen dazu ermuntert werden, auf das Fahrrad umzusteigen, wenn man keinen Willen zeigt, ihre Verkehrssicherheit zu erhöhen?

    Ich erinnere mich an einen Wortbeitrag von Herrn Wagner im Stadtplanungsausschuss, worin er die generell zu hohe Verkehrsdichte bemängelte. Schön, wenn der motorisierte Individualverkehr (MIV) als Problem erkannt wird. Schade, wenn die Lösungen konsequent blockiert bzw. torpediert werden.

    Eigentlich sollte sich doch auch jeder Autofahrer über jeden Radfahrer freuen, denn das ist ein potenzielles Auto im fließenden und stehenden Verkehr weniger, zu dem der Autofahrer in Konkurrenz steht. Auch mehr Platz auf der Straße für den fließenden Verkehr bedeutet, dass Autofahrer öfter die Chance haben, einen Radfahrer zu überholen (in Schildgen aber bald obsolet, weil Tempo 30 schon beschlossen).

    Weniger Auto- und LKW-Verkehr bekommen wir nur, wenn die Alternativen attraktiv gemacht werden und sich der ein oder andere auch mal mit dem Thema Konsumeinschränkung beschäftigt. Ist übrigens auch gut fürs Klima. Wer sich über die LKWs echauffiert, sollte mal darüber nachdenken, was und für wen da transportiert wird.

    Auch interessant und bemerkenswert finde ich die Schlussfolgerung der Tatsache, dass die Kundenbefragung der Händler ergeben hat, dass nur einige % der Kunden mit dem Fahrrad kämen. Daraus schließt die CDU, dass bzgl. der Radinfrastruktur nicht viel gemacht werden müsse. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Denn wieso fahren denn so wenige mit dem Rad? Genau: weil die Strecken unattraktiv und gefährlich sind. Und exakt daran müssen wir etwas ändern, wenn Schlagwörter wie „Mobilitätsmix“ oder „Mobilitätswende“ nicht nur Schlagwörter bleiben sollen, sondern zu unserer Lebensrealität werden. Ich freue mich auf jeden Fall, wenn ich in naher Zukunft sicher durch Schildgen mit dem Rad fahren kann und auch meinen Sohn und in einigen Jahren meine Tochter mit einem guten Gefühl auch in das Zentrum von Schildgen fahren lassen kann!

    Ich habe mal die Anzahl der Parkplätze in Schildgen gezählt (ohne Gewähr auf ganz genaue Zahlen, da nur mit digitalen Karten arbeiten musste):

    Edeka (hinten): 41 + 3 Behindertenparkplätze
    Edeka; KSK (vorne): 12
    Herz-Jesu-Kirche: 10 + 2 Behindertenparkplätze
    Parkplatz Broich: 14

    Macht also insgesamt 77 + 5 Behindertenparkplätze. Ich kann da keinen Mangel erkennen und habe bislang auf mindestens einem Parkplatz immer freie Kapazitäten gesehen. Bevor über den Bau einer Parkpalette (was sagen da eigentlich die Anwohner zu?) nachgedacht werden soll, steht wohl erstmal das Thema Parkraumbewirtschaftung an. Wer meint, hinter dem Edeka seien zu wenig freie Parkplätze, sollte sich mit der Thematik des Dauerparkens beschäftigen.

    Was passiert eigentlich mit dem Gelände und Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr, wenn diese im Sommer an den neuen Standort gezogen ist? Wäre da Platz für Parkplätze?

    Und zum Abschluss wünsche ich mir ein, zwei oder drei Beispiele, in denen der Einzelhandel „gestorben“ ist aufgrund der Tatsache, dass Verkehrsfläche zugunsten des fließenden Radverkehrs und zu Ungunsten des stehenden MIV neu aufgeteilt wurde. Immer wieder bringen Vertreter der Händler sowie Mitglieder der CDU (auch gestern in der Ratssitzung wieder) dieses Dammbruchargument ohne einen einzigen Beleg.

    Veränderung ist immer die Chance, etwas zu verbessern!

    Dr. Anna Steinmetzer
    Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bündnis90/Grüne im Stadtrat Berg. Gladbach

    1. Nun, Parkplatz Firma Broich—Privat
      Freiwillige Feuerwehr grundstück—Privat

      Sollte vielleicht erstmal mit den entsprechenden Eigentümern gesprochen werden.
      Bei der Firma Broich sind schon Parkplätze vermietet, also stimmt die Zahl sowieso nicht. Und Dienstags und Freitags Markt.
      Nix für ungut:)

      1. Ein langer Beitrag, aber durchaus lesenswert.

        Zur Ergänzung – dazu kommen noch ca. 10 Parkplätze vor der Stern-Apotheke und einige an der Buchhandlung. Und wer sagt denn, daß private Parkplätze nicht mitgezählt werden sollen? Diese dienen doch als Kundenparkplatz.

        Zur Richtigstellung – der Markt ist übrigens nur am Freitag, am Dienstag steht dort nur ein Marktwagen.

    2. Sehr schön finde ich die wohlgeneigte Belehrung über die Rechtsstaatlichkeit in Punkt 2. Es ist gut zu wissen, dass man hier bei der CDU in guten Händen ist. Ich frage mich nur, ob es eine Güterabwägung auch bei der Änderung des Status Quo Ante gegeben hat. Wann wurden denn die Kurzzeitparkplätze eingerichtet? Gab es seitdem zufällig Änderungen bei den elementaren Bestandteilen des Rechtsstaates?

    3. Sehr geehrte Frau Steinmetzer,

      um es mit Ihren eigenen Worten auszudrücken: Als ich eben Ihren Beitrag las, bin ich fast vom Stuhl gefallen (Ich mag zwar alt sein, aber manchmal kann ich mir gewisse Wortspiele nicht verkneifen)

      Es steht doch außer Frage, dass gute und sichere Radwege, überall und insbesondere in Schildgen, eine sinnvolle Investition in die Zukunft wären. Aber bei allem guten Willen für eine Zukunft mit umweltfreundlicherem Verkehr, darf die Politik nicht die Augen vor der Realität verschließen.

      Diese Realität basiert nun einmal, trotz jeglicher angestrebter Verkehrswende, auf motorisiertem Verkehr. Egal ob Elektroauto oder klassischer Verbrenner, das macht letztlich für den benötigten Platz auf den Straßen und insbesondere bei den benötigten Parkplätzen keinerlei Unterschied.

      Es wäre zu wünschen, dass mehr Menschen auf Elektro umrüsten statt Dieselabgase in die Luft zu schleudern. Aber es ist und bleibt unrealistisch zu denken, dass eine Mehrheit der Bevölkerung in absehbarer Zukunft ausschließlich das Rad nutzen wird. Alte Menschen können kein Rad mehr fahren, Familien brauchen für ihren Wocheneinkauf ausreichend Stauraum und manches Mal ist der Weg mit dem Fahrrad auch schlichtweg zu lang/anstrengend oder zu zeitraubend.

      Wir können und dürfen also nicht die Augen vor der Realität verschließen. Aber gerade genau das passiert aber gerade in Bergisch Gladbach durch eine rot-grün geführte Ampel, in der die gelbe Fraktion nur der stille Mitläufer ist, um mit aller Gewalt an der Macht zu bleiben und ihren Einfluss nicht zu verlieren. Seit längerem beobachte ich jegliche Entscheidungen in Bergisch Gladbach als reine Symbolpolitik und ganz klar am Willen der Mehrheit der Bevölkerung vorbei.

      Ihr Beitrag ist dafür ein perfektes Beispiel. Denn er macht ganz deutlich, dass es keinerlei brauchbare Argumente für den Ortsteil Schildgen gibt sondern baut lediglich auf allgemeinen Floskeln zum Thema Verkehrswende und Radfahren auf. Ich glaube auch nicht, dass sich die Lage in Schildgen mit anderen Städten vergleichen lässt. Wir haben hier nun einmal die Besonderheit, dass entlang einer großen Hauptverkehrsachse trotzdem sehr viele Geschäfte und Einzelhändler angesiedelt sind. In Zeiten von Onlinehandel und Amazon gilt es diese zu schützen und zu stärken. Sollte es zu einer größeren Schließungswelle kommen, stecken da nicht nur Verluste in Sachen Gewerbesteuer hinter, sondern letztlich auch Existenzen, jahrzehntelang bestehende Familienbetriebe. Meine Frau und ich sind 1992 zugezogen und leben gerne in unserem Ortsteil, weil er eben diese Vielfalt und Attraktivität an Einkaufsmöglichkeiten bietet und wir alles schnell und unkompliziert erreichen können. Manchmal geht das aber eben nur mit dem Auto. Wenn ich daran denke, dass wir irgendeinmal zu Fuß nicht mehr so fit sind, habe ich Angst, dass das in Zukunft für uns nicht mehr möglich sein wird.

      Die Parkplätze der Firma Broich sind Privatparkplätze, so steht es auf einem Schild geschrieben. Meines Wissens trifft das auch auf die Parkplätze vor EDEKA zu. Auch der Kirchenparkplatz wird sicherlich im Eigentum der Kirche sein, alles andere würde mich bei der katholischen Kirche wundern. Lediglich beim Parkplatz hinter dem EDEKA könnte es sich um eine öffentliche Fläche handeln, das weiß ich als allerdings nicht genau. Dass Sie das Gelände der Freiwilligen Feuerwehr heranziehen, erschreckt mich jedoch sehr. Als ortskundige Politkerin aus dem Ortsteil sollten Sie, wie jeder hier in Schildgen, wissen, dass es sich dabei um reines Privatgelände handel

      Freundliche Grüße
      Dietmar Kamp

      1. Daumen hoch.
        Auch wenn scheinbar Frau A. private Parkplätze mitzählen möchte (vielleicht kann sie ja auch welche zur Verfügung stellen).

      2. Hallo Herr Kamp,

        mit welchem Anspruch soll die Allgemeinheit Parkplätze zur Verfügung stellen und damit einen großen Bevölkerungsanteil benachteiligen? Was ist mit allen Menschen, die kein Auto fahren können, dürfen oder nicht wollen? Diese machen doch einen großen Anteil aus und sie werden momentan sehr benachteiligt: gefährdet, zu Umwegen genötigt oder einfach nicht berücksichtigt. Welcher Einzelhändler bietet überhaupt vernünftige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder oder sogar Lastenräder an – eine angemessene Zahl mal außen vor gelassen? Warum sollen in einer Aufstellung von Parkplätzen zur Nutzung des lokalen Einzelhandels nicht die privaten Parkflächen der Einzelhändler herangezogen werden? Diese ermöglichen doch genau den bequemen Zugang für Autofahrer.

        Was wird für die Nichtautofahrer getan? Im Moment sehe ich eine Meinungsfraktion, die weiterhin dafür plädiert, 4 Spuren der ADB dem Autoverkehr zur Verfügung zu stellen. Das mag eindimensional (KFZ) attraktiv erscheinen, perspektivisch schreckt mich das ab, ich fühle mich gefährdet und ausgegrenzt und muss mir dann andere Einkaufsalternativen suchen.

      3. Hallo Herr/Frau Leinker,

        danke für Ihre Antwort.

        Zu Ihrem ersten Punkt: Meines Wissens ist die Mehrheit der Bevölkerung in Schildgen und Umgebung den Autofahrern zuzuordnen. Die Händler Schildgens haben auch eine entsprechende Umfrage gemacht. Die genauen Zahlen müsste ich noch einmal recherchieren, aber sicher bin ich mir, dass die Mehrheit der Befragten das Auto nutzte. Wir leben in einer Demokratie, warum sollte ich also gegen den Willen der Mehrheit oder der Allgemeinheit entscheiden?

        Ich gebe Ihnen vollkommen recht, wir benötigen mehr vernünftige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Auch hier sehe ich die Händler in der Pflicht. Es gibt aber schlichtweg häufig auch gar keine Möglichkeiten. Es sei denn, der Bürgersteig vor dem Geschäft wird hierfür genutzt, was wiederum zu Einschränkungen für Fußgänger führt. Fahrrad-Abstellplätze in größerer Distanz kommen sicherlich nicht in Frage. Man möchte ja direkt vor dem Geschäft sein Rad abstellen, um die Fußwege kurz zu halten. Längere Fußwege von Parkplatz zu Geschäft – das kann man nur den Autofahrern zumuten!

        Es ist durchaus richtig, die Parkplätze der Einzelhändler mitzuzählen. Aber hier muss differenziert werden. Denn diese Parkplätze gehören einigen wenigen Geschäften. Wenn andere Geschäfte nicht einmal die Möglichkeit haben, sinnvoll Rad-Abstellplätze einzurichten, dann erst recht keinen Parkplatz für Autos.

        Über Ihren letzten Punkt musste ich zugegeben ein wenig schmunzeln. Die Kirche (und ihre Parkplätze, die von Frau Steinmetzer mitgezählt wurden) sind also Einzelhandel? Was kann ich denn dort kaufen? Hostien als Mittagsimbiss und eine Beichte zum mitnehmen?

        Ich wüsste auch nicht, an welcher Stelle die Altenberger-Dom-Straße vierspurig ist. Falsche Tatsachen führen zu einer Verzerrung der Wirklichkeit und somit zu falscher Wahrnehmung.

        Freundliche Grüße
        Dietmar Kamp

      4. Hallo Herr Kamp,

        zur Anzahl der Spuren zählen auch die Parkstreifen, damit ist die ABD mindestens in der Ortsdurchfahrt Schildgen weitestgehend vierspurig.

      5. Wieso werden Sie @Dietmar Kamp in Bezug auf die Kirchenparkplätze so unsachlich. Diese stehen aktuell der Öffentlichkeit zur Verfügung und können/sollten/müssen daher auch entsprechend in der Summe der Parkmöglichkeiten selbstverständlich berücksichtigt werden.

        Darüber hinaus ist es wohl in Summe eher die Mehrheit (nicht einige wenige) der Einzelhändler und Dienstleister, die Ihren Kunden privaten Parkraum zur Verfügung stellen, wie ich in meinem etwas ausführlicheren separaten Kommentar schon bemerkt hatte.

      6. Hallo Herr Kamp,
        Sie machen sich sorgen über Ihre mögliche persönliche Zukunft, in der Sie möglicherweise nicht mehr gut laufen aber immerhin noch autofahren können. Welche Sorgen sollten sich Ihrer Meinung nach Menschen machen, die diesen Zustand in vielleicht 30 oder 40 Jahren erreichen?

  8. Die ABD in Schildgen bildet einen gordischen Knoten, den niemand durchschlagen kann, wenn Konsens gefunden werden soll. Die Forderungen der Verkehrsgruppen schließen einander aus, eine Umgehung wird kategorisch abgelehnt (von wem und wie begründet eigentlich?), den Durchgangsverkehr wird auch Herr Migenda nicht wegdiskutieren können, so what?

    Bleiben wie bisher kann und soll es nicht. Will man allerdings alle Forderungen unter einen Hut brigen
    – mehr Ruhe durch Tempo 30
    – Parkplätze für die Einzelhändler und deren Kunden
    – breite, sicherere Radwege
    – schöne Bürgersteige zum Flanieren
    geht das nur mit einer Umgehungsstraße, die in die Planungen der jetzt verlegten Gasrohr-Trasse hätte einfließen können.

    1. Ach Herr Havermann,
      haben Sie sich den Trassenverlauf* eigentlich mal angeguckt? Der läuft nämlich größtenteils gar nicht über Gladbacher Stadtgebiet sondern durch Köln und Leverkusen und das – ganz nebenbei – durch Wald- und Wasserschutzgebiet. Ich kann mir nicht vorstellen, das man in den Nachbarstädten besonders offen für das Zerschneiden von deren Naherholungsgebieten zur (vermeidlichen) Lösung unserer Straßenverkehrsprobleme wäre. Auch ohne Gastrasse könnten Sie es drehen und wenden wie Sie wollten, es würde immer durch den Wald und über Leverkusener Stadtgebiet gehen.
      Überhaupt ist die „Ortsumgehung“ immer wieder die Ultima-Ratio (direkt vor der Tunnel-Lösung) der Autolobby um am eigentlichen Problem, nämlich zu viele Autos auf den Straßen, nichts ändern zu müssen. Es gibt Studien** die zeigen, das die Umgehungsstraße ein teurer Placebo ist und höchsten kurzfristig Entlastung bringt weil die freiwerdende Verkehrsfläche schnell durch neuen Verkehr aufgefüllt wird. An einem Leitsatz hat sich nie was geändert: wer Straßen sät wird (Auto-)Verkehr ernten.

      *) https://www.netg-voigtslach-paffrath.de/karten/
      **) z.B. https://www.deutschlandfunk.de/bringen-umgehungsstrassen-wirklich-entlastung-100.html

  9. Auf Antrag der Ampel beschloß der Verkehrsausschuß in seiner vorigen Sitzung am 31. Mai die Einführung von Tempo 30 in der Altenberger-Dom-Straße auf dem am stärksten belasteten Abschnitt zwischen Kempener Straße und Leverkusener Straße. Dies wird vorbehaltlich der obligatorischen, positiven Einzelfallprüfung durch die zuständige Straßenverkehrsbehörde der erste wesentliche Schritt zur Lärmreduktion, Verkehrsberuhigung und Verbesserung der Sicherheit v.a. des nicht motorisierten Verkehrs sein. Zudem wurde mit dem Beschluß zur kommerziellen Ausschreibung der Entwurfsplanung dieses Abschnittes der Planungsprozeß einen Schritt vorangebracht. Bis bauliche Maßnahmen umgesetzt werden, wird noch viel Wasser den Rhein hinab fließen. Daher gilt für die Zwischenzeit in Schildgens Mitte in besonderem Maße das oberste Gebot unserer Verkehrsordnung, gegenseitiger Rücksichtnahme, egal wie man unterwegs ist.

    1. Im Abschnitt zwischen Leverkusener und Schlebuscher Straße ist der Wegfall der Parkplätze doch schon durch die Ampel beschlossen, ganz ohne jede Bürgerbeteiligung, und soll 2023 umgesetzt werden. Da fließt nicht mehr viel Wasser.

  10. Was genau ist denn die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse durch die Maßnahmen? Schildgen leidet vor allem und als wichtigstes unter dem immensen Durchgangsverkehr. Werden die Maßnahmen da etwas ändern? Nein!! Der Verkehr wird nicht weniger, er soll im Gegenteil flüssiger durch den Ort laufen. Das wird zu mehr Durchgangsverkehr führen. Der Einzelhandel wird durch den Wegfall der Parkplätze massiv gefährdet. Und genau dieser Einzelhandel ist die Qualität von Schildgen. Wer profitiert? Ausschließlich die Radfahrer. Sind das viele? Leider Nein! Der weit überwiegende Teil der Kunden benutzt in Schildgen das Auto. Das ist nicht gut, aber Fakt! Warum der momentan existierende völlig sinnlose Schutzsztreifen bleiben muss, verstehe ich nicht. Tempo 30 wäre ein großer Schritt für mehr Verkehrssicherheit, insbesondere für Radler. In der Abwägung würde mir, als regelmäßigem Radler, das erst mal reichen.

    1. Mit einem besseren Radweg bzw. Schutzstreifen wird der Radverkehr zunehmen. Und dieser Verkehr sollte sicherlich auch zunehmen. Sie argumentieren mit dem Status Quo und ignorieren die Lenkungswirkung.

      1. Ich würde den Radverkehr auf die Nebenstraßen umleiten/führen. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin nutze ich nie den Schutzstreifen, sondern immer Nebenstraßen und das geht prima!

      2. Für eine Hoffnung auf mehr Radverkehr wären Sie alsobereit, den Einzelhandel in Schildgen massiv zu gefährden. Das bin ich nicht!

      3. Das habe ich nicht geschrieben. Ich gehe davon aus, dass der Handel insgesamt nicht gefährdet werden würde. Stattdessen gehe ich davon aus, dass der Handel insgesamt profitieren würde.

      4. Der weit überwiegende Teil der Kunden der Geschäfte auf der ABD Straße kommen momentan mit dem PKW. Der Durchgangsverkehr, der bisher dort leicht parken und einkaufen kann, ist eine wichtige Stütze der Geschäfte. Und das sollen die zu erwartenden Mehrradler ausgleichen? Schön wäre es, aber das wird nicht so sein, da gehe ich fast jede Wette ein. Ich halte die bisherigen Pläne für völlig neben der Sache. Es wird zunächst völliges Chaos und Parksuchverkehr insbesondere in den Nebenstraßen geben, und danach werden Geschäfte schließen. Ich hoffe inständig, dass es nicht so kommt, aber befürchte es.