Jonas Lange und Hermann Heer tragen ihre vier Vorschläge im Ausschuss für Anregungen und Beschwerden im Rathaus Bensberg vor.

Jonas Lange und Hermann Heer sammeln immer wieder den Müll anderer Leute ein und machen sich Gedanken, wie die Sauberkeit in der Stadt verbessert werden kann. Vier konkrete Vorschläge bringen die beiden jungen Männer in den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden ein – und kommen mit vielen warmen Worten und weitgehend leeren Händen wieder heraus.

Im Wildgehege in Dellbrück hatte es vor gut zwei Jahren angefangen. Die beiden jugendlichen Freunde Jonas Lange und Hermann Heer zogen den Müll aus den Zäunen. Dann machten sie am S-Bahnhof in Duckterath weiter, sammelten in Gronau Bauschutt und Grünschnitt ein, wo sie nicht hingehörten, und versuchten, mit Magneten die Kronenkorken aus den Ritzen der Sitzbänke im Forumpark zu ziehen.

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Und immer redeten sie, inzwischen in der Ausbildung hin zum Elektrotechniker und zum Mechatroniker, darüber, wie es eigentlich sein kann. Dass die Leute soviel Müll in die Gegend schmeißen. Und dass sich die Stadtverwaltung so wenig darum kümmert.

Doch dann geriet Jonas Lange in die BürgerAkademie des Bürgerportals. Und zwar in die Folge, in der wir erklärten, wie sich die Bürger:innen über den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden mit eigenen Vorschlägen an den Stadtrat wenden können.

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Wie sich Bürger:innen in den Stadtrat einbringen können

In der zweiten Ausgabe der BürgerAkademie erläutert Dirk Steinbüchel. Vorsitzender des Ausschusses für Anregungen und Beschwerden, wie diese besondere Ausschuss funktioniert – und wie man als Bürgerin oder Bürger seine Anliegen in den Stadtrat bringt.

Die beiden Saubermänner setzen sich an den Computer und verfassten nicht einen, sondern gleich vier Anträge an den AAB – jeweils mit einer Dokumentation der Missstände und konkreten Vorschlägen, wie man die Lage verbessern könne:

Die sieben Bänke im Forumpark sollten ausgetauscht werden. Weil die Konstruktion der teuren Regionale-2010-Modelle mit einem Lattengitter als Sitzfläche den Dreck (Kronkorken, Zigarettenkippen, Taschentücher) anziehe und schlecht zu reinigen sei. Details im Ratsinfosystem.

Die Bänke im Forumpark: Teuer und dysfunktional. Foto: Lange / Heer

Die rund 1200 Mülleimer im Stadtgebiet seien zu klein, für die Aufnahme von Zigarettenkippen und Pfandflaschen ungeeignet – und sollten gegen geeignete Behälter ausgetauscht werden. Details im Ratsinfosystem.

Die notorisch vermüllten Containerstandorte für Glas und Altkleider sollten mit einer Videoüberwachung versehen werden. Details im Ratsinfosystem.

Containerstandorte werden zu illegalen Mülldeponien. Foto: Lange / Hermann

Die Annahme von Müll am Wertstoffhof solle für alle Stoffe (außer Restmüll) kostenlos werden, insbesondere auch für Bauschutt, Grünschnitt, Reifen und Sondermüll – damit sie nicht mehr in die Landschaft geworfen werden. Details im Ratsinfosystem.

Begeisterte Reaktion – und die Sachzwänge

Der Ausschuss und die Verwaltung reagieren begeistert. Zwei junge Männer, die nicht nur ehrenamtlich für Sauberkeit sorgen, sondern auch noch den politischen Weg gehen und gut begründete Anträge im zuständigen Ausschuss einbringen, das ist ein Novum. Unisono werden Lange und Heer für ihr Engagement gelobt.

„Eigentlich müssten wir Ihnen einen Jobangebot machen“, sagt Kämmerer Thore Eggert. Denn mit allen vier Vorschlägen treffen die jungen Petenten in Schwarze, greifen ebenso bekannte wie ungelöste Missstände auf.

Doch in den Stellungnahmen der Verwaltung und der Fraktionen zu Sache treten rasch die Gegenargumente in den Vordergrund: Sachzwänge, Personalmangel, Kosten.

Ad 1) Ein Austausch der noch relativ neuen Regionale-2010-Bänke sei zu teuer und nicht möglich, weil die Maßnahme öffentlich gefördert worden war. Immerhin wolle sich die Abteilung StadtGrün um eine bessere Säuberung bemühen und klären, ob ein Austausch der Sitzfläche mit dem Urheberrecht der Regionale-Architekten vereinbar sei.

Das wertet der Ausschuss voreilig als Zusage, und folgt dem Vorschlag der Verwaltung, diesen Antrag als erledigt zu betrachten.

Ad 2) Der Austausch aller Abfallbehälter (die StadtGrün durchaus für geeignet hält) würde locker 2,6 Millionen Euro kosten, wendet Kämmerer Eggert ein. Statt dessen wolle er auf ein Projekt mit der FHDW unter dem Motto „Smart Waste Management“ setzen, womit der Füllstand der Mülleimer frühzeitig erfasst werden könnte.

Aber die CDU schlägt sich auf die Seite von Lange und Heer, nennt den Beschlussvorschlag der Stadt eine Unverschämtheit und setzt durch, dass der Ausschuss eine Verweisung des Antrags in den zuständigen Fachausschuss einstimmig durchsetzt. Immerhin, ein Teilerfolg.

Ad 3) Eine Videoüberwachung, das wird rasch klar, ist mit dem Datenschutz nicht vereinbar. Und die Wirksamkeit zweifelhaft. Auf Antrag der CDU wird dieser Antrag im nicht-öffentlichen Teil noch einmal behandelt. Ergebnis unbekannt.

Ad 4) Den Bauschutt und Grünabschnitt kostenlos und damit auf Kosten aller Steuerzahler anzunehmen sei weder sinnvoll noch gerecht, befindet der Ausschuss. Und lehnt auch diesen Antrag ab.

Ohne Bewusstseinswandel geht gar nichts

Am Ende, da sind sich Verwaltung und Sprecher von CDU, SPD, Grünen und FDP einig, seien die Anträge wertvolle Anstöße. Aber für eine Lösung des Sauberkeitsproblems sei ein Bewusstseinswandel der Gesellschaft erforderlich. Ob die Sauberkeitskampagne der Stadt dafür ausreicht, daran meldet selbst Kämmerer Eggert Zweifel an.

Noch wenig überzeugt sind Lange und Heer. Öffentlichkeitsarbeit reiche nicht aus, weitere Hinweisschilder bringen nichts, da sind sie sich sicher. Erst wenn diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten, tatsächlich bestraft würden, könnte sich etwa ändern. Insgesamt müsse auf jeden Fall mehr getan werden.

Am Ende des Abends haben die beiden Aktiven viel Zuspruch und Aufmerksamkeit erhalten. Mit den Ergebnissen sind sie aber alles andere als zufrieden. Frustrieren lassen wollen sie sich aber nicht. Sondern weiter aufräumen.

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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42 Kommentare

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  1. In Hamburg, Gütersloh, Kreis Kleve, Plauen, Neuweiler, Wehr, Fürstenfeldbruck und an vielen anderen Orten schwärmen Schulklassen– ausgerüstet mit Handschuhen und Müllsäcken – zusammen mit einer Begleitperson zum einsammeln von Müll aus und haben offensichtlich viel Spaß dabei. So können die Kinder Inhalte und Werte des Umweltschutzes kennenlernen und verbessern aktiv das Aussehen ihrer Stadt.
    Und: wer einmal Müll eingesammelt hat, wird vermutlich keinen mehr achtlos in die Gegend werfen.

  2. Es ist gut, immer wieder ueber die Problematik zu diskutieren.
    Die konkreten Vorschlaege dagegen sind unausgegoren und sollten nicht in dieser Form umgesetzt werden – was nicht heisst, das nichts passieren soll! Im Einzelnen:

    1. Dasselbe gilt fuer unzaehlige weitere Sitzgelegenheiten, Treppenstufen, Maeuerchen usw. im Stadtgebiet. Ein genereller Austausch ist kaum machbar, allerdings sollte bei Neuanschaffungen z.B. fuer die Schlosstrasse darauf geachtet werden.

    2. Das groessere Problem ist, dass es in manchen Stadtteilen fast keine Muelleimer gibt. Extragrosse Eimer sind nur an bestimmten Standorten erforderlich, z.B. im Sommer in Parks. Und Pfandflaschen gehoeren nicht in den Eimer, sondern daneben!

    3. Videoueberwachung bedeutet hohe Kosten und das staendige Gefuehl der Kontrolle, bringt aber erfahrungsgemaess wenig bis nichts – dann wuerde der Muell eben 20 Meter weiter abgeladen. Stattdessen sollten am selben Standort Muelleimer aufgestellt und die (teils notorisch ueberfuellten) Container haeufiger geleert werden.

    4. Waere einen Versuch wert – aber gibt es dazu nicht laengst Erfahrungen aus anderen Staedten? Die Ablieferung von Gruenschnitt kostet eine handvoll Euro, daher wuerde ich davon ausgehen, dass manche Leute diesen eher aus Bequemlichkeit (Oeffnungszeiten des Wertstoffhofs…) „irgendwohin“ kippen – nicht wegen der Kosten.

  3. Es gibt genug Geflüchtete mit sehr sehr sehr viel Zeit.Warum werden sie nicht als Hilfen inPflegediensten und bei der Stadtreinigung eingesetzt? Wahrscheinlich sind die bürokratischen Hürden viel zu hoch!!!

    1. Pflegen ist ein Lehrberuf. Da kann man nicht mal eben Ungelernte einsetzen. Die Wertschätzung dieser Tätigkeit aus ihrem Kommentar hervorgeht ist vielleicht ein Grund dafür, dass es an Personal mangelt.
      Und wieso kommen jetzt alle darauf, dass Geflüchtete das machen sollen? Ich bin vollzeit berufstätig und sage ja jetzt auch nicht, da könnten doch mal all die rüstigen Rentner Müll sammeln gehen…

  4. Herr B. d. L., deutlicher kann man eine rechte, fremdenfeinliche Einstellung nicht dokumentieren. Ihre CDU trägt Mitschuld an der Müllsituation in GL, deren Auswirkungen sie durch Flüchtlinge beseitigen lassen wollen. Pfui Deibel!

  5. Starke Aktion von den jungen Leuten, denen die sich die kontinuierlich „verdrecktere“ Situation unserer Stadt offenbar auch auf den „Müll-) Sack geht.
    Sicherlich hat jeder einzelne der hier wohnt „schuld“, wenn sich jeder so „benehmen“ würde wie er es (hoffentlich) auch zu Hause mit seinen eigenen Ansprüchen tut, wäre schon viel geholfen….
    Aber die Antworten/Argumente in dem dafür zuständigen Ausschuß sprechen an sich Bände und wiederholen sich quasi an allen Stellen „systematisch“: zu teuer, kein Personal, und ich füge mal noch an „unmotiviert“. Sicherlich sind die Vorschläge bspw. der Papier-/Abfallkörbe (Austausch) zu teuer. ABER: Wer hat diese Desgin-Dinger, die für den Gebrauch mehr oder weniger unpraktisch sind – wie sich über die Jahre herausstellt – denn damals ausgesucht. Der Designer oder ein Praktiker, ggfs. aus einer anderen Stadt, der gute Erfahrungen gemacht hat….. ?
    Ich lebe seit 45 Jahren in dieser Stadt und stelle eine stetige zunehmende Verschmutzung fest, allerorten. Ein Grund scheint mir der zu sein, das die dafür zuständigen Mitarbeiter (gerade 12% Lohnsteigerung verlangt…) m.E. zu wenig Motivation erfahren was für „unsere saubere Stadt“ zu tun. Laubbläser-Einsätze: lustloses verschieben „des Problemes von der einen in die andere Ecke“ (mit Getöse).
    Auf Stadtfesten denkt niemand daran das ab Mittag die Mülltonnen voll sind und zumindest in der Fußgängerzone mal gelehrt werden müssten (was für ein Bild ?) usw.
    Ein für mich signifikantes Indiz für meine These ist bspw. die „Wild-Bäumchen-Wuchs-Situation“ am Geländer der Stationsstraße, von der Paffrather Straße ausgehend rund um die ehemalige „Rhein-Berg-Passage“. Hier wuchern schon kleine Bäume, eine extrem ungepflegte Situation. Nach meinem Verständnis müsste das jedem Mitarbeiter von „Stadtgrün“, der hier mehmals wöchentlich vorbeifahren müsste, wenn er seinen Job ernst nimmt, „in der Seele wehtun“, diesen einen (von vielen) Schandflecken zu beseitigen. Da passiert n i c h t s …., offenbar wird nur „nach Anweisung“ gehandelt, schriftlich auf einem „Aufgabenblatt“… wenn keines im „Auftragskästchen“ liegt, machen wir das eher nicht…..
    Diese Haltung scheint Systemimmanent zu sein…… Mit Schaudern erinnere ich mich zurück wie in Zeiten wo die „alte Phorphyr-Pflaster-Fußgängerzone“ noch war, lose Pflastersteine lieblos mit Bitumen gefüllt und mit dem Fuß festgetreten wurde…., Betonung auf lieblos….
    Jetzt haben wir ja einen „neuen Belag“, der allerdings fast „gefährlicher“ ist als alles was früher im Argen lag….
    Kürzlich bin ich über die „Schloßtreppe“ in Bensberg aufgestiegen. Das Bauwerk ist gerade mal ca. 1 Jahr alt. Verdreckt: Hier müsste mal jemand der dafür zuständig ist ein „Aufgabenblatt“ bekommen mit dem Staubsauger die gefühlt 34.000 Zigarettenkippen aus den Zwischennieschen der Stufen zu entfernen. (Stimmt, wer hat sie achtlos weggeworfen….?)
    Die Parkbänke in Buchmühlenpark, stylisch schick und wohl „schweineteuer“ haben meinen Beobachtungen zu Folge noch nie eine „Pflegemaßnahme“ erhalten… (Aufgabenzettel…?).
    Man kann das vielleicht so fortführen. Aber letztlich liegt es bei jedem von uns, wie er mit dem Anspruch „seiner sauberen Stadt“ umgehen möchte. Wenn alle verantwortungsvoll wären, die Stadt deshalb etwas „sauberer daherkäme“ würden u.U. auch die dafür zuständigen Mitarbeiter motivierter sein diesen Schatz zu bewahren.
    Aber immer so zu argumentieren: „zu teuer, kein Personal…“ ist m.E. zu einfach.

  6. Danke für die vielen positiven Rückmeldungen.

    An den Kommentaren sehe ich, dass noch viel Handlungsbedarf besteht,
    damit unsere Stadt Bergisch Gladbach sauberer wird.
    Es ist für mich unverständlich, dass die Verantwortlichen der Stadt, nicht bereit sind, das nötige Geld zu investieren, obwohl der zunehmende Müll enorme Kosten verursacht und es nicht ausreichend Kapazität gibt, diesen vollständig zu entsorgen.
    Der illegale Müll stört viele Bürger im Stadtgebiet an vielen verschiedenen Stellen, allerdings ist von Seiten der Stadt eine derzeitige Problemlösung nicht vorhanden.

    Wir werden uns weiterhin Gedanken machen, um die Probleme zu lösen.

    Wer uns gerne unterstützen möchte, kann uns beim Müllsammeln helfen und uns unter folgender Mailadresse schreiben: jonas.lange_mail@gmx.de.

  7. Zum notorisch vermüllten Containerstandort am P&R Parkplatz in Duckterath hätte ich den Vorschlag die Altglas Container anstatt nebeneinander einfach hintereinander aufzustellen, damit dahinter kein nicht einsehbarer Platz mehr ist an dem man Berge von Sperrmüll abladen kann.

    Ob es was bringt, weiß ich nicht, aber einen Versuch wäre es vielleicht wert.

  8. Ad 2) Ein Smart Waste Management löst m.E. die Problematik bzgl. der Pfandflaschen und der Zigarettenkippen nicht. Ein Austausch hin zu geeigneteren Abfallbehältern könnte sukzessive erfolgen, sodass eine Investition von 2,6 Millionen auf mehrere Haushaltsjahre verteilt werden könnte. Mit dem Austausch defekter Abfallbehälter und dem Austausch in besonders betroffenen Gebieten könnte ein Anfang gemacht werden. Der finanziellen Aufwand sollte dann jährlich überschaubar bleiben und nicht zu einer zusätzlichen Belastung im Haushalt führen. Sicherlich können die beiden jungen Männer hier hilfreiche Tipps für besonders betroffene Problembereiche geben.

  9. Beim Putztag unterstützt die Stadt die Müllsammler doch auch mit Material und holt den gesammelten Müll sogar ab. Warum klappt es denn hier nicht?

  10. Was bringt ein „Smart Waste Management“ wenn die Meldung der übervollen Mülleimer vom fehlenden Personal oder am Wochenende nicht abgearbeitet werden kann ?
    Für diesen Zweck gibt es aber tolle Unterflurmülleimer mit großen Kapazitäten.
    Die müssen dann nicht so häufig geleert werden ;-)

  11. Tolle Aktion der beiden. Leider ist das Müllverhalten einiger völlig asozial. In Reading in England kostet illegale Müllentsorgung bis zu 50.000€. Aua.

  12. Bei zukünftigen Aufträgen an Architekten sollten dringend die „Urheberrechte der Architekten“ ausgeschlossen werden!!!

    1. Das ist rechtlich nicht möglich. Das Urheberrecht besteht grundsätzlich und automatisch und ist auch vertraglich nicht abdingbar.

  13. Bei der Reinigung der Stadt könnten doch die vielen „Fachkräfte“, die sich in ihren Unterkünften langweilen helfen. Ebenso wäre es doch auch für die vielen Bürgergeld Empfänger eine durchaus zumutbare Aufgabe, sich ein paar Stunden nützlich zu machen.
    Eine weitere Möglichkeit wäre auch, wenn sich die „schwarzen Ordnungswächter“ bei ihren Rundgängen in den Stadtteilzentren um das Problem mit dem Schmutz kümmern würden. Zum Beispiel nach ihrem anstrengenden Dienst, bei dem sie sich auch ausgiebig in den einschlägigen Außengastron omiebetrieben ausruhen, eine halbe Stunde rund gehen und die Abfallbehälter kontrollieren und säubern.

    1. Ähm, Sie wissen aber schon, dass Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen? Gar nicht. Nichts.
      Besuchen Sie doch einfach mal einen Tag eine Flüchtlingsunterkunft. Das erweitert den Horizont.

    2. Irgendwie typisch von Ihnen, alle über einen Kamm zu scheren.
      Asylleistungsempfänger dürfen nicht arbeiten.
      Und Bürgergeldempfänger oder bisherige ALG II Empfänger sind ja noch lange nicht alle arbeitslos. Wenn ein Familienvater Vollzeit bei einer Leiharbeitsfirma arbeiten geht, von dem Geld aber nicht die Wohnung und das leben bezahlt bekommt, bekommt er halt Bürgergeld.
      Aber vielleicht unterstützen Sie ja mal ein paar Leute statt tolle Reden zu schwingen.

      1. Regelungen für geflüchtete Personen
        Wurde Ihr Asylantrag positiv entschieden, dürfen Sie uneingeschränkt in Deutschland arbeiten. Sie können sich dann auch selbstständig machen. Informationen dazu, wie die BA Ihre Existenzgründung unterstützen kann, finden Sie auf der Seite Existenzgründung in Deutschland.

        Auch wenn Ihr Asylverfahren noch läuft oder Ihr Asylantrag abgelehnt wurde, dürfen Sie gegebenenfalls in Deutschland arbeiten. Dies kann der Fall sein, wenn Sie sich schon länger als drei Monate in Deutschland aufhalten. Ihre zuständige Ausländerbehörde kann Ihnen bei der Frage weiterhelfen, ob für Sie die Aufnahme einer Beschäftigung in Deutschland möglich ist.

        Also Frau Fischer, wenn Sie die Wartezeiten derzeit bei den Ausländerbehörden kennen, werden Sie erkennen, das mit arbeiten lange nichts ist.

    3. Vielleicht ist das ja ein Job für der Werteunion nahe stehende Architekten in Rente.

    4. Das muss man auch erstmal schaffen. In zwei Absätzen drei Gruppen durch rassistische und klassistische Kommentare zu diskreditieren.
      Wie wäre es, wenn „alte weiße Männer“ sich nur zu Themen äußern würden, von denen sie – objektiv betrachtet – auch etwas verstehen?

      1. Ein guter Vorschlag, der dann aber bitte auf alle Bevölkerungsgruppen ausgeweitet werden sollte – es sind bei weitem nicht nur die „alten weißen Männer“, die am laufenden Band BS verbreiten.

  14. Punkt 4 find ich klasse, es ist also gerechter, wenn die sich korrekt verhaltenen Menschen mit Ihrem Abfall zur Deponie fahren und dafür zahlen und noch zusätzlich über Steuern und Abfallgebühren den Kostenlos entsorgten Abfall anderer Mitbewohner entsorgen?

  15. Mein Dank und Respekt an die beiden jungen Männer!
    Leider denken nicht alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt so. Vor Kurzem sprach ich höflich einen ca. 30-jährigen Autofahrer an, der in unserer Straße parkte und sein Aschenbecher am Randstein entleerte. Ich zitiere seine Antwort wortwörtlich: „Wat willste du Arschloch – paar aufs Maul“.

    1. Solche „Antworten“ kenne ich zu genüge… trotzdem Ihre/unsere Zivilcourage bitte nicht verlieren…
      und nicht resignieren, obwohl es dafür Gründe genug gäbe: siehe Milliarden öffentlich weggeworfener Zigarettenkippen. (Nicht nur Umwelt-)Erziehung muss angesichts asozialer Eltern mit denkbar schlechtestem Vorbild schon in den Kitas beginnen.

    2. Puh, das ist hart. Aber Autokennzeichen merken, Foto vom Müll machen (Zigarettenkippen sind GIFT) und ne Anzeige machen. Anders lernen es solche Leute nicht. Die Drohung könnte man auch gleich noch mit aufnehmen.

  16. Die besagten Erfahrungen der beiden vorbildlich Engagierten decken sich leider (nicht nur) mit meinen. Wir Bürger sollen uns kommunal einbringen und werden dann ignoriert. Folge: NOCH MEHR Politikverdrossenheit.

    So hatte ich mich (nur EIN MiniBeispiel) dafür engagiert, Karneval kein Plastikkonfetti = Müll mehr zu schmeißen (liegt jetzt Monate später zum Teil in Vorgärten und an Bürgersteigen).

    Die “Sauberkeitsbeauftragte” na ja … der CDU, Frau Claudia Caspers hat auf 4 freundliche Mails erst gar nicht reagiert, die Stadt hat MANGELS PERSONAL in AUSSICHT (!) gestellt, auf mein doch recht übersichtliches Anliegen mal zu reagieren. Wahrscheinlich nur EIN Beispiel von Hunderten der Ignoranz gegenüber den doch eh zu wenigen engagierten Bürgern. Bürgersinn wird missachtet.

    1. Leider genau getroffen! Es wird dann abgeschmettert und so getan als wenn es uninteressant ist, was aber nicht stimmt. Es ist die Realität und die Verweigerung ist auch sichtbar. An Ostern wird Urlaub eingeplant, der Krankenstand wird vorgeschoben und was macht die Leitung? Weiter so! Leistungserfüllung ist nicht die oberste Priorität, aber durch das Umlageverfahren ist das auch komplett unerheblich. In GL zahlen wir die meisten Gebühren für die Entsorgung und Personen mit selbstgebastelten Titeln kümmern sich nicht, schade!

  17. Hat man sich in der Lokalpolitik mal mit diesen Fragen beschäftigt:
    1. Befinden sich illegal abgestellte Sammelcontainer für Altkleider im Stadtgebiet?
    2. Wurden infolge eines Preisrückgangs für Altkleider einige Altkleidercontainer lange nicht mehr vom Aufsteller geleert und quellen nun über?

    1. Wir in der Willy-Brandt-Str. sind inzwischen total frustriert angesichts des hier stehenden Altkleidercontainers. Der ist innerhalb von ein paar Tagen gefüllt und dann wird alles davor und daneben geschmissen. Und wenn da schon mal was liegt, dann kann man ja auch Spielzeug und Kleinmöbel dazu legen. Kürzlich war ein Kleinlaster der Stadt da und hat seine Ladefläche nur dem außen liegenden Zeug vollgepackt. Der Rest ist liegengeblieben und es sieht heute schon wieder so aus wie vorher.

      Wenn ein dem Füllstand angepasste Leerung nicht erfolgen kann, dann soll man den Container bitte abholen. Die haben hier dann nichts zu suchen.

      1. Interessanter Vorgang. Handelt es sich um einen von der Stadt aufgestellten Container, oder gibt es Hinweise auf ein privates Unternehmen als Aufsteller?

      2. Bei uns am Altkleidercontainer in Heidkamp an der Bensberger str. sieht’s auch leider immer so aus… Müllberge werden abgeholt und am nächsten Tag liegt schon wieder der nächste Sperr- oder Restmüll daneben…

    2. Das kann ich Ihnen nicht sagen. Da steht „Kleidersammsammlung des Abfallwirtschaftsbetriebes Bergisch Gladbach“ drauf.

      Tatsächlich ist der ganze Müll, der davor lag, wohl heute abgeholt worden. Allerdings sind die beiden Container schon wieder überfüllt. Spätestens morgen liegt wieder das erste Zeug davor.

  18. Guten Morgen!
    Da wird von der Eigenverantwortung der Bürger gesprochen. Sie ist wichtig und ich möchte sie nicht klein reden. Aber es geht doch in den Anträgen der jungen Männer auch um die Verantwortung der Stadt! Zu kleine Mülleimer in der Innenstadt werden seit Jahren beklagt.

    Leider kann ich hier keine Bilder hoch laden. Ich habe Fotos gemacht, abends am 1. Mai in der Fußgängerzone nach dem Stadtfest mit verkaufsoffenem Sonntag. WIE IMMER nach solchen Ereignissen ist die Stadt aufs Unerträgliche zugemüllt. (sogar z.B. auch über die Weihnachtsfeiertage!!!)

    Der Müll landet auf dem Boden, weil die Bürger keine andere Möglickeit haben, ihren Müll AUF die völlig überfüllten Mülleimer zu stellen. Der Wind tut dann das Übrige. Dafür die Bürger anzuschwärzen und es ihnen in die Schuhe zu schieben, dass es so aus sieht wie es aussieht, ist eine Unverschämtheit.

    Wo ist das MüllKONZEPT dieser Stadt? Termine und Problematik sind ja wohl frühzeitig bekannt! …. Und dann erlebe ich, wie am Dienstag (!) Morgen eine einzelne Reinigungskraft mit einem (ohrenbetäubenden!) Sauger die umherfliegenden Müllteile einzeln einsaugt, anstatt da mal mit einer Kehrmaschine und einer ganzen Putzkolonne mit Besen und Rechen angerückt wird! Ich bin eine Bürgerin, die in der Innenstadt lebt. Das passiert also genau vor meiner Haustür.

    Ich zahle Geld für die Straßenreinigung und muss über Müll steigen um in meinen Hauseingang zu kommen. Nicht ausnahmsweise, sondern in der Regel nach solchen Veranstaltungen. Ich bin selbst jemand, die sehr auf Müllvermeidung setzt und andere nicht mit eigenem Müll belästigt. Aber dieses immer wieder kehrende Mantra „Eigenverantwortung der Bürger“ geht mir in Zusammenhang mit dem Müll in der Innenstadt gehörig auf die Nerven!

    Noch eine Anmerkung zur Unbezahlbarkeit neuer Mülleimer: Das Problem ist seit Jahren bekannt. Man hätte längst anfangen können, die Mülleimer sukzessive gegen größere Auszutauschen oder an den bekannten (!) Terminen weitere Möglichkeiten zur Müllentsorgung aufzustellen.

    1. In Lille (Frankreich) hat man das Problem mit den zu kleinen Mülleimern bei Stadtfesten so gelöst, dass während dieser Feste neben den Mülleimern noch zusätzliche große Pappkartons (entsprechend beschriftet) aufgestellt werden. Es fliegt deutlich weniger Müll durch die Innenstadt als vorher.

  19. Tolle junge Männer!
    Gegenfrage an den Ausschuss: ist es gerechter, auf Kosten der Steuerzahler den illegalen Müll wieder einzusammeln?

  20. Ich finde die Jungs super. Sie haben sicher in allen Punkten recht . Zu einem eine Idee:
    die Bänke am Forumpark und Buchmühle sind wirklich gänzlich ungeeignet für den öffentlichen Raum. In den Ritzen sammelt sich Schmutz und Abfall. Es ist ecklig , sich dahin zu setzen. Wie wäre es , lediglich die Sitzfläche zu verändern, so dass keine Ritzen mehr vorhanden sind, in denen sich der Schmutz sammeln kann. Ist sicher billiger , als alles auszutauschen. Vlt. gibt es jmd. der dazu eine Idee hat, welches Material man verwenden könnte .

    1. Genau das ist der Plan. Aber wie immer bei Regionale-2010-Projekten hat der Architekt ein Mitspracherecht bei Veränderungen. Allerdings ist die Stadt damit zuletzt bereits etwas selbstbewusster umgegangen.

    2. Ja in der dicke der Spalten einfach ein 1.4301 einsetzen und dann ist ruhe. Nicht rostendender Stahl im Volksmund Edelstahl genannt. Kann die Welt nicht Kosten, ein Paar hundert Euro. Verglichen was die Kommune sonst so an Ausgaben hat ist das glaube ich zu verkraften.

  21. Super Aktion von den Beiden. Ich hoffe dass sie auch irgendwie belohnt werden :) vielleicht ein Bäder Gutschein oder so ? Selbst für ihre Vorschläge sollten sie belohnt werden. Da steckt Arbeit hinter.

    Ich finde es immer so haltlos das ewige Argument mit den Überwachungskameras. Der öffentliche Raum dürfe nicht überwacht werden und bringen tut es ja so wiso nicht.

    Also rein rechtlich ist Müll illegal entsorgen meines wissens eine Ordnungswiedrigkeit. Erst recht wenn man Autoreifen entsorgt wie auf den Bildern.
    Und gegen andere Ordnungswiedrigkeiten wird ja auch was getan. Ich erinnere mich an die ganten Blitzer die die Raser blitzen. Das sind auch Ordnungswiedrigkeiten im Öffentlichen Raum. Oder die Ganzen Falschparker.
    Wehe einer parkt auch nur 15 minuten zu lang.
    Und das Argument das Überwachungskameras nichts bringen. Würden sie nichts bringen dann gäbe es sicherlich nicht so viele in den Geschäften, Bahnhöfen oder Plätzen. Natürlich bringen die was weil jeder baut nur Unsinn wenn er nicht gesehen wird. Gelegenheit macht Diebe oder eben Müll-Sünder.

    Der Verkehr ist den Behörden wichtig. Eine Saubere Umwelt nicht ? Das könnte man ändern.
    Und die Mülleimer öfter wechseln ist nicht gerade mit so hohen Kosten verbunden. Das wäre im Rahmen des Machbaren bestimmt.

    Um den Flaschen-Müll zu vermeiden könnte man ja ein Mehrweg Verpackungssystem gründen.
    Die Bergisch Gladbach Trinkflasche.
    Die Stadt gibt Trinkflaschen für Selbstkosten an die Bürger und verpflichtet die Einzelhändler an Hitzetagen das kostenlose Einschänken von Leitungswasser.