Seit Dezember ist die reguläre Trinkwasserversorgung der IGP gekappt, zu Karneval protestierten die Schüler:innen mit Plakaten.

Seit gut fünf Monaten ist die Lehrküche der Integrierten Gesamtschule Paffrath vom Wassernetz abgeschnitten und außer Betrieb. Nachdem zwischenzeitlich von einer Notlösung die Rede war erklärt die Stadtverwaltung jetzt, dass keine Besserung in Sicht ist.

Anfang Dezember war die Trinkwasserversorgung der Gesamtschule in Paffrath nach einer bakteriellen Verunreinigung gekappt worden. Zwar konnte die Mensa über eine Notleitung versorgt werden, doch die für das Fach Hauswirtschaftslehre unabdingbare Lehrküche ist nach wie vor ohne Wasser und damit außer Betrieb.

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Nach mehreren Nachfragen durch das Bürgerportal zur Lehrküche teilte der zuständige Dezernent Thore Eggert jetzt lediglich mit, das es „keinen wirklich neuen Sachstand zur IGP“ gibt. Hoffnungen auf eine schnelle Lösung durch die Schulbau-Gesellschaft haben sich damit offenbar zerschlagen.

Auf die Frage, woran es liegt, dass die nur zehn Meter von der Mensa entfernte Lehrküche nicht mit Trinkwasser versorgt werden kann, geht die Stadtverwaltung nicht sein. Sondern verweist auf schwierige interne und externe Abstimmungsprozesse, den hohen allgemeinen Sanierungsbedarf der IGP sowie auf den eigenen Personalmangel.

Laut Eggert „arbeiten die Mitarbeiter:innen im Fachbereich 8 (Hochbau) und der Schulbau GmbH nach wie zielgerichtet und mit Hochdruck daran, die Situation für die Schule unter Berücksichtigung der Zu– und Abwasserthematik (inklusive Sanitäranlagen) zu verbessern“. Die schlechten Botschaften aus der IGP verfestigten sich jedoch.

Prekär ist nach wie vor offenbar auch die Lage in den Sanitäranlagen der 1500 Schüler:innen großen Schule. Die Toiletten sind bereits zur Hälfte nicht benutzbar, weitere Ausfälle sind jederzeit möglich. Daher soll eine Containertoilettenanlage für voraussichtlich 500.000 Euro gebaut werden. Aufgrund des eigenen Personalmangels benötigt die Stadt dafür jedoch eine externe Projektleitung, die gesucht und beauftrag werden muss.

Auch dazu gibt es bislang keine neuen Informationen. Sollte es bis dahin einen neuen Sachstand geben wolle die Verwaltung im Ausschuss für Schulen und Gebäudewirtschaft am 24.5. berichten, kündigt Eggert an.

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G. Watzlawek

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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3 Kommentare

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  1. Ich bin einfach nur fassungslos! Seit 5 Monaten kein Trinkwasser in der Lehrküche. Für Karnevalsveranstaltungen oder Konzerte, die in der IGP stattfinden scheinen schnelle Lösungen für Trinkwasser kein Problem. Das ist schlimmer als Schildbürgertum!

  2. Wo leben wir eigentlich, in einem Kral im Innern Afrikas ohne die dortige Bevölkerung zu beleidigen? Was mag das Hinderniss sein, Trinkwasser für 1500 Schüler*innen als das Normalste der Welt anzusehen, wie man es als innereuropäischer Bürger seit vielen Jahrzehnten kennt? Ist es der Amtsschimmel, der zu viel wiehert, sind es inkompetente Leute, die ihr Unvermögen kaschieren müssen oder sollte es an dieser Stelle einfach am Geld fehlen? In einer Stadt, die sich für modern hält, zu deren der dringlichst Aufgaben die Fahrradfreiheit zu gehören scheint, die 15 Jahre – mit anderer politischer Verantwortung aber ähnlicher Verwaltung – an der Veränderung eines Stadtteiles bastelt, die gerne Tausende von bisher Kölner Bürger*innen aufnehmen möchte, kann einer großen Schule kein trinkwasser liefern. Shame on you!

    1. Offensichtlich ist die Wichtigkeit des handlungsorientierten Unterrichts, speziell für schwächere Schüler:innen, in der Verwaltung nicht bekannt.
      Die Fachbereichsleitungen und die Gesamtleitung der Verwaltung scheinen ihre Prioritäten eher in eigenen Statusinteressen zu sehen, als der unmittelbaren Zukunft unserer Gesellschaft…
      Das ca. 10-20 Meter Rohr nicht zu verlegen sind, ist schlicht ein Witz und zeigt, dass wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen.