Von Montag bis Freitag hat der Verein Fahrrad-Umwelt e.V. das Büro der Radstation am S-Bahnhof geschlossen – um mit diesem „Streik” auf Bau- und Konstruktionsmängel der 870.000 Euro teuren Abstellhalle aufmerksam zu machen und Druck auf die Stadtverwaltung auszuüben.
Ab Samstag ist das Büro wieder geöffnet, aber der Konflikt ist nicht ausgeräumt. Mit der Stadtverwaltung habe es kein Gespräch gegeben, sagt Sven Bersch, Ex-Vorsitzender und bis vor kurzem der einzige Angestelle des Vereins.
Die Stadtverkehrsgesellschaft, die mit dem Verein einen Betreibervertrag geschlossen hatte, prüft nach eigenen Angaben im Moment, welche Kritikpunkte begründet sind und wie diese Mängel abgeschafft werden können. Schon jetzt sei aber klar, dass einige Punkte unbegründet sind – wie zum Beispiel „die angeblich mangelhafte Heizungsanlage”.
Gleichzeitig habe die Stadt den Verein auf seine vertraglichen Verpflichtungen hingewiesen. Aber offensichtlich geben es auf Seiten des Vereins keine Gesprächsbereitschaft. Weitere juristische Schritte einschließlich möglicher Schadensersatzforderungen werden geprüft.
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Sven Bersch, der den gesamten Winter hindurch in dem unterkühlten Büro ausgehalten hatte, orientiert sich beruflich bereits um. Es hatte schon Ende 2015 den Vorsitz des ADFC abgegeben und zuletzt auch den Vorsitz des Betreibervereins niedergelegt und seinen Anstellungsvertrag gekündigt.

Sven Bersch (l.) hat sich lange für die Radstation stark gemacht; der Konflikt mit Baurat Stephan Schmickler scheint nicht mehr zu kitten. Archivfoto 2013
Kurzfristig müsse die Tagesarbeit in der Radstation ein anderer Vertreter des Vereins übernehmen, mittelfristig sei eine ganz andere Lösung möglich. So sei der ADFC unter Umständen bereit, sich stärker zu engagieren und ehrenamtliche Kräfte einzusetzen, sagt Bersch.