Der Entwurft des Mehrgenerationenhauses, dass mitein-anders in Refrath plant

Der Entwurft des Mehrgenerationenhauses, dass mitein-anders in Refrath plant

Der gemeinnützige Verein mitein-anders hatte sich vor fast genau drei Jahren gegründet, um neue Wohnformen in Bergisch Gladbach und in der Region auf den Weg zu bringen. Nun steht das erste echte Mehrgenerationenwohnhaus kurz vor der Umsetzung. Allerdings werden noch weitere, möglichst junge Bewohner gesucht.

+ Anzeige +

Mit großem Engagement haben die Organisatoren von mitein-anders ganz unterschiedliche Menschen in ihren Reihen zusammen gebracht, die andere Wohnformen für Ihre persönliche Zukunft suchen. Sie reisten zu gelungenen Projekten im Umland, luden Referenten zu Vortragsveranstaltungen ein, informierten über Finanzierungsmodelle, erörterten Vor- und Nachteile. Sie legten Kriterien fest für mögliche Grundstücke (innerstädtisch) und die geplante Bewohnerstruktur (altersgemischt) und die Bebauung (nachhaltig).

Von der belächelten Idee zur Umsetzung

Ein großes Anliegen war zusätzlich die Integration von Menschen mit Einschränkungen sowie von Menschen mit nur geringem Einkommen. Buntes Wohnen sollte es sein, eine ambitionierte Idee, die anfangs von vielen belächelt wurde.

Einige Mitstreiter von mitein-anders: Michael Berzbach, Birgit Makowski, Doro Corts

Einige Mitstreiter von mitein-anders: Michael Berzbach, Birgit Makowski, Doro Corts

Doch die Hartnäckigkeit der Beteiligten, zwei Bürgeranträge und viele Gespräche mit Politik und Verwaltung führten nun dazu, dass die soziale Grundidee ihre Befürworter fand und ein erstes Pilotprojekt vor der Umsetzung zu stehen scheint. Der momentane Mangel an sozialverträglichem Wohnraum und die Tatsache von zunehmender Armut im Alter waren sicher weitere ausschlaggebende Faktoren für die Entscheidungsträger.

Platz für 25 Wohnungen und eine Pflegestation für junge Behinderte

Der Verein legte für ein bislang unbebautes städtisches Grundstück mitten in Refrath einen interessanten Entwurf des Architekturbüros Franken und Kreft vor. Er beschreibt ein Wohnprojekt für circa 25 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe sowie eine damit baulich verbundene Pflegestation für acht behinderte junge Erwachsene aus Refrath. Zusätzlich sollen Gemeinschaftsräume und ein Gästeappartement das aktive Miteinander unterstützen.

Mit diesem Konzept erreichte der Verein, dass die Stadt Bergisch Gladbach bereit ist, einen Optionsvertrag zum Ankauf des Areals zu schließen. Zur Ermittlung des Verkehrswertes wurde der städtische Gutachterausschuss beauftragt.

Lesen Sie mehr: Alle Beiträge zum Thema Mehrgenerationenwohnen

Zeitgleich arbeitete der Verein mit der möglichen Bewohnergruppe, bot Workshops an zu gruppendynamischen Prozessen und Finanzierungsformen, diskutierte die geplante Architektur. Unbedingt sicherstellen will man, dass hier ein wirklich soziales Projekt entsteht und keine kommerziellen Ziele Einzelner verfolgt werden. Daher wird es auch keinen privatwirtschaftlich aufgestellten Investor geben.

Offene Frage: Genossenschaft oder Wohnungsbaugesellschaft

Die Gruppe überlegt, dass entweder eine eigene Genossenschaft zum Bau des Projektes gegründet oder die Trägerschaft von einer bestehenden Genossenschaft bzw. Wohnungsbaugesellschaft übernommen wird. Entsprechende Gespräche sind bereits erfolgt, mit positiver Tendenz.

So könnte also in absehbarer Zeit gemeinschaftliches Wohnen in Refrath möglich werden – fußläufig zu Einkaufszentrum, Schule, Kindergarten aber trotzdem ruhig, barrierefrei und teilweise behindertengerecht. Öffentlich geförderte mischen sich mit frei finanzierten Wohnungen, sodass ein sozialer Bewohnermix entstehen kann. Freiflächen im Garten, Terrassen und Balkone runden das Bild ab.

Ein Aufruf an junge Menschen in Refrath

Eine erste große Interessentengruppe trifft sich bereits regelmäßig, bislang fehlen allerdings noch einige junge Familien.

Deshalb ein Aufruf an junge Menschen in Refrath:

  • Vielleicht haben Sie schon lange auf die Möglichkeit gewartet, nicht allein im anonymen Wohnblock zu leben sondern im lebhaften Austausch mit anderen zu wohnen?
  • Als Alleinerziehende/r auf ein liebenswertes Umfeld von Ersatzgroßeltern zurückgreifen zu können?
  • Oder als Student/in nahe an den öffentlichen Verkehrsmitteln aber trotzdem in einem Miteinander von Alt und Jung zu leben?

Wenn ja, melden Sie sich bei uns, vielleicht sind Sie in Kürze Ihren Wünschen ein Stückchen näher gerückt und bald engagiertes Mitglied einer eingeschworenen Gemeinschaft!

Das Mehrgenerationenhaus an der Buchmühle in der Westansicht. Foto: AK Baukultur

Skizze eines Mehrgenerationenhaus an der Buchmühle. Foto: AK Baukultur

Das zweite Projekt ist für die Buchmühle geplant

Der mitein-anders-Vorstand ist sich sicher: Wenn dieses Projekt auf den Weg kommt, wird es auch Zeit, das nächste in der Innenstadt von Bergisch Gladbach anzugehen – die Buchmühle. Wer Interesse hat daran mitzuwirken ist ebenfalls herzlich eingeladen unserem Verein beizutreten. Wir freuen uns über jede Unterstützung!

Kontakt und weitere Informationen auf der Website

ist als Architektin Mitarbeiterin der städtischen Bauverwaltung und ehrenamtliche Vorsitzende des mitein-anders e.V. zur Förderung neuer Wohnformen. Der Verein will das Thema des alten- und behindertengerechten Wohnens mit jungen Familien fördern und Interessierte zu Projekten und Projekte zu Investoren...

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

3 Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Sehr geehrte Damen und Herrn, Ich bin durch Zufall auf eure Seite gekommen und möchte mich , den Worten anschließen dürfen. Ich bin durch einen Unfall etwas eingeschränkt, habe mit anderen Menschen, in jedem Alter keine
    Probleme! Gerne würde ich das Team, mit einer vorbildlichenEinstellung besser kennenlernen.

  2. Bitte verbessern und überarbeiten Sie zuvor unbedingt den öffentlichen Kinderspielplatz auf dem Freigelände vor dem geplanten Grundstück in Refrath. Schon jetzt ist er für die Kinder der umliegenden Hoch- und Reihenhäuser in einem erbarmungswürdigen Zustand. Die große, beliebte Reifenschaukel wurde von städt. Arbeitern abgesägt – bisher ohne Ersatz. Hier braucht es aber auch ein neues Konzept und noch mehr und bessere Spielgeräte. Denn dieser Spielplatz führt mit seinen Sitzbänken auch junge Familien zusammen und stiftet neue Kontakte. Wer hilft, wer unterstützt hier?